Always Strong
(Immer Stark)
Zur Feier des Tages gibt es hiermit noch ein zweites Kapitel heute. Beinahe hätte ich das Buch hier enden lassen, aber zum Glück hat Phedoka mir das schlichtweg verboten. Daher geht es morgen weiter. Schöne Pfingsten, Eure HeyaMishSanu 💋
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♠️Valentin♠️
Das war jetzt mal eine Überraschung nach der anderen und ich war den Plagegeistern aus meiner Kindheit noch nie so dankbar wie heute, dass ich durch sie gelernt habe, Zwischentöne zu hören und Körpersprache zu lesen. Es gab Zeiten da habe ich die ewige Rolle als Anführer verflucht, aber nichts hätte mich besser auf diesen Moment vorbereiten und für ihn stärken können.
Falko und Grey haben miteinander gespielt und der wortgewandte Sub hält ein echtes Plädoyer für meinen Switch. Gern hätte ich das Wort ergriffen und ähnliche Lobeshymnen für Sub Monti gesungen, aber das wäre einfach zuviel des Guten gewesen. Doch Grey hält mit seinem Interesse nicht hinter den Berg. Ein perfekter Dom, so nennt man jemanden, mit dem man sich mehr als ein paar Sessions vorstellen könnte. Und Falkos Interesse an dem Sub war nicht zu übersehen. Als ich ihn leise seufzen höre beuge ich mich zu ihm herunter.
"Du magst ihn?"
Er lehnt seinen Kopf an meinen und und ich spüre sein Nicken bevor er zurück flüstert: "Vielleicht so sehr wie dich."
Als wir endlich die Bühne verlassen können kann ich mich kaum auf die Glückwünsche konzentrieren, mit denen ich überhäuft werde. Mein Gefühl für Monti ist nach dieser Rede frisch aufgepoppt und während der gemeinsamen Zeit auf der Bühne, Schulter an Schulter, gewachsen. Bei dem Kampf durch die Menge, im Versuch Grey zu folgen ohne Monti zu verlieren, bis zu dem Moment, als wir alleine in einem der dunklen, eigentlich abgesperrten Gänge stehen und uns anstarren, wurden mir plötzlich einige Dinge klar. Und als uns Grey schließlich auffordert zu reden weiß ich eins mit absoluter Sicherheit. Es ist Zeit die Führung zu übernehmen.
Ich spüre die Aufregung in Grey, die Unsicherheit in Monti und das dringende Bedürfnis in mir, die Situation in die Hand zu nehmen und so zu lenken, dass sie ein gutes Ende nimmt, für jeden von uns. Aber ich muss vorsichtig vorgehen. Monti und Grey sind schon als Subs nicht gut auf Machogehabe zu sprechen. Den Ober-Dom in einem Moment wie diesem auch nur anzudeuten wäre nicht nur ein großer Fehler sondern auch saudumm. Ich mag keine höhere Schulbildung genossen haben, aber meine Eltern haben auch keinen Trottel großgezogen.
Die beiden starren mich an und warten auf meine Reaktion, unsicher und nervös, keiner von uns will das hier versaubeuteln. Also gibt es nur eine Möglichkeit für mich. Ich übernehme die Führung in dem ich mich ihnen einfach vorstelle.
"Okay, das hier schreit nach einer eigenen Ebene. Im Club bin ich Master Vale, aber hier und jetzt bin ich Valentin, ein Freund!" Falko lacht und gebietet Grey mit einem Handzeichen einhalt, der schon losplappern wollte, nun aber mit einem Nicken zu verstehen gibt, dass er Falko den Vortritt gewährt.
"Ich bin Master Falko für dich", erklärt der ihm grinsend, bevor er sich mir zuwendet. "Und für dich bin ich Sub Monti."
Es sollte mich überraschen, dass er diesen Namen mit Grey teilt und doch bestätigt es mir nur was ich auf der Bühne bereits wahrgenommen habe.
"Aber meine Freunde nennen mich Falko."
Er hat definitiv zu wenige Namen für so einen vielfältigen Charakter. Aber die Zeit, ihn nach einem Mittelnamen zu fragen, bleibt nicht, denn Greys Geduld ist am Ende.
"Im Club bin ich Grey, der etwas schwierige, arrogante Sub. Aber für meine Freunde bin ich Julien."
Automatisch streckt er seine Hand vor und Falko ergreift sie. Ich wickle meine beiden Pranken darum herum und wir grinsen uns an wie grenzdebile Idioten.
"Hey!"
Falkos leiser Gruß bringt uns zum Lachen und dazu, ihn ebenso schlicht zu erwidern. Dann beschließen wir zurück zum Fest zu gehen und uns in einer der Sitzecken niederzulassen.
"Ihr habt also auch miteinander gespielt?"
Falko klingt eher neugierig als enttäuscht und höre ich da Hoffnung in ihm glimmen? Wir beiden sind lange genug befreundet damit ich weiß, dass er sich nach einem festen Lebenspartner sehnt. Doch die Wahrscheinlichkeiten stehen so sehr gegen ihn, dass es mir leid getan hat, besonders, weil ich bereit gewesen wäre mich mit ihm auf etwas intensiveres, vielleicht sogar exklusives einzulassen. Aber ich bin eben kein Switch.
Ich lasse meinen Blick über Grey wandern und nicke, obwohl er den Kopf schüttelt, was Falko zum Lachen bringt. Dann ist der Damm gebrochen und wir beginnen, unsere letzten Sessions miteinander zu teilen. So erfahren wir noch mehr über einander und schnell wird klar, dass jeder von uns weitere Sessions dieser Art haben möchte. Grey gibt zu, Monti kennenlernen zu wollen und ich gestehe, mir eine Session zu Dritt vorstellen zu können. Das ist der Moment wo drei Hände versuchen diskret etwas zu richten, was sich arg verspannt hat, was uns erneut zum Lachen bringt.
"Sag mal", frage ich Falko schließlich einfach, was mir heut den ganzen Tag nicht aus dem Kopf gegangen ist. "Hast du jemals eine Session gehabt, in der du ein Switch warst?"
Julien verdreht die Augen und will schon wieder mit einer Verteidigung loslegen, aber Falko kommt ihm zuvor.
"Du meinst, wo ich gleichzeitig Dom und Sub bin?"
Seine gerunzelte Stirn sagt bereits einiges.
"Oh mein Gott, dass stell ich mir aber anstrengend vor."
Juliens Blick bekommt trotzdem etwas verklärtes und ich zwinkere ihm zu. Er findet die Vorstellung durchaus interessant und ja, ich hätte da eine Idee.
Falko grinst als ihm klar wird, dass Master Vale und Grey ihn nur zu gerne zum Spielen rauslocken wollen, aber ich würde auch mit Master Falko im Team arbeiten, daran lasse ich keinen Zweifel. Das macht unseren Vollsub am Tisch hibbelig und bringt ihm zwei strenge Dom Blicke ein, die ihn aufstöhnen lassen.
"Scheiße, ich stecke in Schwierigkeiten."
Wir anderen lachen und es klingt vielleicht ein kleines bisschen Boshaft.
"Ich bin nicht sicher, ob es geht und wie erfüllend es für mich wäre." Falkos ehrliche Antwort bevorzuge ich sehr und kann sie sogar verstehen.
"Um dich ganz in eine Seite fallen lassen zu können musst du die andere ausschalten." Es heißt nicht umsonst Switch - Schalter.
"In der Mitte gefangen zu sein ist vielleicht nicht so gut für dich wie es für uns klingt." Auch Julien erkennt das Problem aber wie sich zeigt, ist auch Falko einer Herausforderung nicht abgeneigt.
"Mit euch beiden würde ich es versuchen. Aber vorher sollten wir vielleicht wirklich eine Freundschaft aufbauen die uns hilft, wenn die Realität nicht mit der Phantasie mithalten kann."
Und genau dafür hatten wir uns eigentlich schon früher entschieden, als wir uns einander vorgestellt haben. Den Rest des Abends reden wir von unseren Berufen und Familien, vergangenen Ereignissen und Zukunftsplänen. Als wir uns spät in der Nacht voneinander trennen haben wir Handynummern ausgetauscht und einen gemeinsamen Chat eröffnet. Dies ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft mit Aussichten auf viele Vorzüge.
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