Always Playful
(Immer Verspielt)
♣️Sub Grey♣️
Wir haben einen warmen September, der uns einen wirklich schönen Herbst ankündigt. Anfang des Monats war es sogar noch warm genug für ein Picknick Date zwischen Falk und Val. Jetzt, zum Ende des Monats, mischen sich erste bunte Farben unter die grünen Blätter und es wird merklich kühler. In mir jedoch brodelt es. Nein, nicht vor Wut oder Eifersucht, genau das Gegenteil ist der Fall. Lust und Leidenschaft, die nun schon seit acht Monaten zwischen uns simmert, kocht gerade hoch und fast über vor Spielfreude.
Nach besagtem Date begann die Planung einer Session zu dritt. Schnell wurde dabei klar, dass Master Falko die Führung übernehmen wird. Er hat mir seitdem viele Fragen zu meinen Wünschen und Limits gestellt. Besonders, da wir uns entschieden haben nicht im Club sondern bei Val Zuhause zu spielen. Ein Club bietet gewisse Sicherheiten, doch mein Vertrauen zu den beiden ist durch die gewachsene Beziehung zwischen uns stark. Das Gefühl, dass diese Session etwas außergewöhnlich persönliches zwischen uns sein wird, steigert den Wunsch nach einer privateren Atmosphäre um so mehr.
Vale und Falko haben in einer langen Nacht gemeinsam geplant wie das Spiel ablaufen könnte. Im Gegensatz zu mir, denn mich ließen sie in vielen Details unwissend, was ich gleichermaßen genieße und bedauere, haben sie sich gegen eine Überraschung für Monti entschieden.
"Lass uns erstmal eine Runde mit offenen Karten spielen. Danach wissen wir mehr und können neue Ideen einbauen."
Falks Stimme der Vernunft traf auf offene Ohren. Wie ich schon einmal erwähnte ist er es, um den wir kreisen und womit immer er sich wohlfühlt ist für uns ebenfalls okay. Ich bin mit Sicherheit der Letzte der etwas gegen einen langsameren und kürzeren Anfang einzuwenden hat. Das bedeutet schließlich auch, dass viel Raum für Steigerungen bleibt, und für Abwechslung.
Heute ist endlich der Tag auf den wir hingearbeitet haben, nicht nur Val und ich, auch Falk. Ich bin so mit Energie aufgeladen, dass ich regelrecht vibriere und es ist ein Wunder, dass ich nicht auch leuchte, als ich an Vals Tür klingele.
"Komme!"
Der Nachteil eines großen Hauses ist, dass es eine Weile dauern kann, bis man die Tür erreicht, doch der Hausherr muss in ihrer Nähe gewesen sein, denn sie wird aufgerissen kaum dass sein Ruf verhallt ist.
"Jul, endlich!"
Es ist kein Vorwurf sondern echte Freude, die mich begrüßt. Als sich seine starken Arme um mich schließen, lasse ich bereits erste Anspannung los und mich gegen ihn sinken. Der darauffolgende Kuss bringt mich zum Schmelzen. Val hatte nicht zu viel versprochen als er mir vor unserem gemeinsamen Urlaub versprach, dass er mich nicht als zweite Wahl ansehen würde und mir geht es mit ihm nicht anders. Verrückt, oder? Ich wollte nie einen festen Freund und nun habe ich zwei.
Wir haben unserer Beziehung bisher keinen Namen gegeben, aber nicht, weil noch einer Angst davor, oder vor den Reaktionen der anderen hat. Es ist nur so schwer. Es gibt verschiedene Bezeichnungen dafür, die uns aber alle nicht gefallen. Trio ist eine Musikband aus den Achtzigern und ein zu schwaches Wort für das, was uns verbindet. Triple? Sind wir drei kleine Entchen? Und wer von uns ist dann Track? Oder Ménage, aber noch sind wir kein Haushalt und der Drang zusammenzuziehen ist bei uns allen eher gering ausgeprägt.
Trouple ist vielleicht noch der passendste Begriff, wenn man ihn nicht nur als Verbindung von triple (drei) mit couple (Paar) sieht sondern auch mit trouble (Problem/Unruhe). Das passt auch zu dem, was diese beiden Männer für mich sind. Oder zumindest heute für mich sein werden. Hoffe ich. Denn ich rede natürlich von der besten Art des Unruhestiftens im BDSM.
Ja, ich weiß was du sagen willst aber hey! Lass mich doch grinsen, egal wie breit. Wir sind eben zusammen, so einfach ist das.
"Komm rein, Falk und ich warten schon sehnsüchtig auf dich."
Val führt mich ins Wohnzimmer wo Falk sich vom Sofa erhebt und mir dieselbe Begrüßung zukommen lässt wie er vorhin. Zwischen den beiden Männern kann ich meine rastlose Energie endlich loslassen. Ich weiß, ich bin in guten Händen.
"Gibt es noch irgendwas, was gesagt oder gefragt werden muss?"
Falko sieht von einem zum anderen, erhält jedoch nur Kopfschütteln und leuchtende Augen zur Antwort. Keiner will auch nur noch eine Sekunde länger verschwenden.
"Okay. Dann lasst uns abtauchen, in den Dungeon of Play."
Grinsend, ich fürchte das geht so schnell auch nicht mehr weg, lasse ich mich von ihm in den besagten Kellerraum führen. Gefolgt von Val, dessen grollendes Lachen erklärt, wie er über die Umbenennung seines Spielzimmers denkt. Master Vale und Monti verbindet der Schmerz und daher müsste es Pain und nicht Play heißen, doch da Schmerzen heute nur einen Teil des Spiels sein dürften ist die Umbenennung legitim. Ich bin gespannt, was sich die Beiden für uns ausgedacht haben.
Der Dungeon ist nicht so finster wie er klingt. Dunkle Farbtöne haben zwar Vorrang, aber es sind eher warme Brauntöne in Holz und Leder statt schwarz und alles ist in warmes Licht getaucht. Der Boden besteht aus einem gummiartigen Material mit Holzoptik, welches leicht unter unseren bloßen Füßen nachgibt, nachdem wir Schuhe und Strümpfe in einem Regal vor der Tür gelassen haben. Er ist weicher als oft rauer Teppich und vor allem nicht so hart wie Parkett, außerdem auch wärmer als Fliesen und doch genauso leicht zu reinigen.
Ich gehe mitten hinein und schaue mich um. Falko kommt hinter mir her während Vale im Eingangsbereich stehen bleibt nachdem er die Pforte geschlossen hat. Ja, ich liebe Rollenspiele und ein Dungeon hat für mich nunmal keine profane Tür, okay?
Im Raum gibt es alles, was man erwartet, Eine Kette die von der Decke hängt, eine gepolsterte Bank in einer Ecke, ein Andreaskreuz an einer Wand und die sorgsam aufgehängten Schlagwerkzeuge daneben aufgereiht. Eine Kommode mit flachen Schubladen um weiteres Spielzeug zu beherbergen und ein Regal mit anderen Dingen wie Handtüchern, Cremes und Gel füllen den Raum. Es gibt eine halb verborgene Tür in einer Ecke hinter der sich ein nicht so kleines Bad befindet, mit großer Dusche, Toilette und Bidet, wie ich bereits aus Erzählungen weiß.
Eine Ecke und somit einviertel des Raums wird von einem großen Bett beherrscht mit stabilen Bettpfosten die bis zur Decke reichen, die wiederum über der Liegefläche voll verspiegelt ist. Als ich mich umdrehe um mich Master Falko stehend zu präsentieren gebe ich damit das Signal, und dieser daraufhin auch sofort den passenden Startschuss.
"Ausziehen!"
Master Vale steht noch immer etwas abseits und schräg hinter Master Falko, der mich im Blick behält und ihm somit den Rücken zuwendet.
"Ich liebe es, ihm dabei zuzusehen. Seine Bewegungen sind so geschmeidig."
Vales tiefe Stimme streicht über meine Haut wie über meine Sinne und vereinigt sich mit den zustimmend geraunten Worten von Falko. Irgendwann nehme ich ihn beim Wort und probiere aus, ob mich die Stimmen allein zum Höhepunkt bringen können. Lob und Bewunderung von beiden gleichzeitig lässt mich glauben, dass es möglich sein könnte.
Als ich nackt vor ihnen stehe, den sorgsam zusammengelegten Stapel meiner Kleidung in der Hand, steht mein Erregungsbarometer bereits auf Halbmast mit deutlicher Tendenz nach oben. Vorfreude ist eben doch die schönste Freude, auch wenn Überraschungen ebenfalls ihren Schönheitswert haben.
Master Falko deutet auf einen Stuhl an der Seite, und ich gehe, lege den Wäschehaufen darauf, natürlich nicht ohne mich dabei unnötig tief vorzubeugen und ihnen meinen Hintern zu präsentieren, bevor ich zu ihm zurückkehre, keine Hektik, aber auch kein Zögern, alles gleichmäßig und fließend, wie es die beiden mögen.
"Ein tolles Spielzeug hast du da. So perfekt und noch dazu gut gepflegt."
Master Falko summt zustimmend und mir läuft ein Schauer über den Rücken und gleich noch einer, bei seiner Erwiderung über seine Schulter hinweg.
"Ja, es ist aktuell mein Lieblingswerkzeug und ich freue mich darauf, es mit dir zu teilen."
Daraufhin erklärt er mir, was meine Rolle im heutigen Spiel sein wird. Objektifizierung, eine Spielart die ich nicht mit jedem spielen würde, da sie nicht leicht bei mir umzusetzen ist. Zu groß ist die Gefahr des 'Benutzers' in den Bereich der Demütigungen zu fallen, die für mich ein Grund wären, das Spiel abzubrechen. Bei diesen Beiden mache ich mir darüber jedoch nicht die geringsten Sorgen. Im Gegenteil, mein dritter Daumen reckt sich begeistert noch weiter in die Höh.
"Grey, sei mein Werkzeug! Ich will, dass du auf unsere Wünsche achtest, denn ich will nicht nur, dass du mich glücklich machst, sondern dich auch zu Master Vales Zufriedenheit benutzen. Es sind jedoch ausschließlich meine Befehle, die deine Schalter auslösen. Verstanden?"
Ich nicke eifrig. "Ja, Master, du willst Master Vales Wünsche nicht wiederholen müssen um mir deren Erfüllung zu befehlen."
Ein zweistimmiges, zufriedenes Brummen jagt mir eine Gänsehaut der Erregung über den Rücken.
"Von einem Gegenstand will ich kein Wort hören. Außer du willst ein Safeword nutzen. Geräusche aller Art sind jedoch erlaubt."
Falkos Stimme hat immer so etwas samtweiches, selbst wenn er Befehle gibt. Dennoch sind es unmissverständlich eben solche und natürlich setze ich sie sofort um in dem ich einfach ruhig stehen bleibe und abwarte. Was mir ein neues Brummsummen der beiden einbringt. Vales tiefe Tonlage untermalt Falkos einfach perfekt.
"Wie jedes gute Werkzeug erhältst du ein Warnlämpchen in Form einer Kopfbewegung. Ein Befehl ist nicht umsetzbar, widersprüchlich oder nicht verständlich? Setze ihn so um, wie du ihn verstehst oder umsetzen kannst. Ansonsten schüttle mit dem Kopf. Keine Sorge, das werden wir dir nicht zum Nachteil auslegen. Ein Werkzeug kann immer nur so gut sein wie der, der es bedient. Du kannst also keinen Fehler machen."
"Ich hoffe, es ist nicht zu schwer zu bedienen."
Vales Skepsis macht klar, dass ich hier keinen Spielraum für selbst produzierte Benutzerfehler habe. Gott, ich liebe es jetzt schon und gebe ein zufriedenes Summen von mir, was den beiden Doms ein Lächeln entlockt. Ich werde das beste Werkzeug sein, ever!
"Bei manchen Anwendungen werden wir zwischendurch prüfen, ob du bereit bist. Das grüne Lämpchen zeigst du uns dann mit einem Nicken."
Ich bin so aufgeregt, dass ich fast genickt hätte, aber nur fast. Schließlich fehlte die dazu passende Frage.
Falko nimmt die auf der Kommode bereit gelegten Bondage Seile, die mir schon vorher aufgefallen sind, und wickelt sie kunstvoll um meinen Körper. Mit jedem Knoten den er setzt werde ich ruhiger. Er fesselt mich nicht. Er produziert lediglich eine bedienerfreundliche Benutzeroberfläche. Nur um meine Handgelenke bindet er zwei Ledermanschetten, die er vor meinem Körper mit einem Karabinerhaken verbindet.
"Bereit?", fragt er sein so justiertes Spielzeug und ich nicke.
"Knien!"
Und damit beginnt es erst richtig.
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