Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

dreiundzwanzig

I COULD BE A FLORIST. olivia dean

D R E I U N D Z W A N Z I G

"Scheisse man." Das Fluchen meiner Schwester riss mich aus meinem mehr oder weniger erholsamen Schlaf. "Wieso funktionniert die Kaffeemaschine denn schon wieder nicht?" Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits elf Uhr waren und ich doch mehr Schlaf bekommen hatte, als gedacht.

"Ist die denn überhaupt eingesteckert?"

"Oh. Wie lange ist es her, seitdem wir das letzte Mal gemeinsam einen Absturtz hatten?", lenkte Sarah meine Aufmerksamkeit auf sich. Mein Rücken schmerzte von der Nacht auf der Couch, aber Sarahs schmerzgeprägter Anblick sprach dafür, dass sie noch mehr leidete als ich. Ihre Haare hingen in allen Richtungen, wagten es recht nicht zu verrutschen, als ich die Wohnzimmerfenster aufriss und der Frühlingswind uns mit seiner Wärme empfing.

"Och nö, was musst du denn immer bei der bestmöglichen Gelegenheit die Fenster aufreissen. Wo sind eigentlich die Aspirintabletten?"

"Keine Ahnung. Was kann ich denn dafür, dass du dich gestern Abend mit Alkohol zugeschüttet hast?" Meine Worte bewirkten das Gegenteil von dem was ich erwartet hatte.

"Okay...du hast recht, es war nicht korrekt von mir. Kenya, ich denke, ich weiss nicht wie ich mit meinen Gefühlen umgehen soll. Ich fühle mich in meiner Haut...nein in diesem mieserablen Leben gefangen. Ich denke, ich brauche Hilfe." Ihre Worte stammten wie aus meinem Munde. Die zusammengepressten Lippen, der starre Blick in die Ferne mit der Hoffnung dort die Lösung auf diese Leere zu finden. Mit einem Mal stand ich der 23-Jährigen Kenya gegenüber, überrumpelt von den Gefühlen, die mich überkamen. Ich durfte nicht tatenlos zusehen, wie sie sich selbst verlor. Nein, ich musste ihr den Weg aus dem Tunnel zeigen. Damals hatte ich den Mut nicht aufbringen können und jede Nacht spielte sich die Szene vor mir in Zeitlupe ab. Wenigstens heute musste ich ihr helfen.

"Alles wird gut, Sarah." Vorsichtig zog ich sie in meine Arme. Vielleicht würde das ihr das Gefühl vermitteln, diesen Kampf überstehen zu können. Vielleicht würde sie härter und stärker kämpfen als ich damals. Ihren Kopf hatte sie an meine Schulter gelehnt, sodass sie die Flucht einer Träne auf meiner Wange nicht mitbekam. Wieso tat es nur so weh, sie leiden zu sehen? "Es ist okay Hilfe zu brauchen. Wir finden Hilfe...w-wir suchen dir Hilfe" flüsterte ich und strich ihr über den Rücken. Einige Minuten verweilten wir in dieser Position und uns schien beide nicht zu stören, dass mein Tee mittlerweile nach billigem Wasser schmeckte und der Wasserhahn bereits seit einer viertelstunde tropfte.

"Aber was ist mit dir? Du brauchst doch auch Hilfe", unterbrach meine Schwester die Stille. Dabei wäre mir das Schweigen lieber gewesen. Langsam löste ich mich aus der Umarmung und verschränkte meine Arme auf Bauchhöhe. Es war sicherlich nicht das erste Mal, dass Sarah das ansprach und jetzt wo ich es mir genauer überlegte, hatte sie vielleicht recht. Die Angst, der Vergangenheit wieder zubegegenen, sie aufarbeiten zu müssen, machte mich verrückt. Würde ich das verkraften? Die letzten drei Jahre meines Lebens hatte ich versucht zu verdrängen. An manchen Tagen gelang es mir, doch dann gab es diese Nächte in denen seine Stimme mich an meine Grenzen drängte.

"Ich sehe doch, dass du leidest. Kenya-lass dir doch einfach helfen." Vorsichtig wagte Sarah es, mir in die Augen zu schauen, doch ich entwich ihrem Blick. Ich musste nachdenken, meine Gedanken ordnen. War ich bereit dafür, was wenn-. Ohne länger nachzudenken, traute ich mich das Unfassbare. "Du hast Recht."

Innerhalb von wenigen Sekunden lösten sich die Falten auf der Stirn meiner Schwester und stattdessen schmückte ihre Lippen ein warmes Lächeln. "Genau das Richtige, Ken! Ich bin so stolz auf dich. Auf uns!", rief sie. Letzteres bereute sie, als sie sich an den Kopf fasste. "Ich denke, das war dann doch ein wenig übertrieben."

"Naja, ich denke, ich gehe jetzt besser mal eine Packung Aspirin kaufen. Hoffen wir Mal, dass irgendeine Apotheke schon offen hat", erwiderte ich amüsiert, als Sarah platz auf dem Sofa nahm und dramatisch ihren Kopf nach hinten warf. Der Kater hatte es ihr also wirklich angetan.

"Seit wann kannst du denn bitte Origamis falten? Seit wann bist du kreativ?"

"Kreativität und ich passen nicht in einen Satz", antwortete ich meiner Schwester.

"Schau dir das Mal an." Sarah hielt mir einen blauen Origamielephanten vor die Nase. Lika? Wer konnte es denn auch anderes sein? War ich wirklich so früh eingeschlafen, sodass er die Zeit gehabt hatte, ein Kaninchen zu falten. Dieser Mann überraschte mich jedes Mal aufs Neue, ich konnte es nicht glauben. Jedes Mal aufs Neue bekam ich das Gefühl, ihn besser zu kennen, als am Tag zuvor, doch dann entdeckte ich etwas Neues, was mich an meiner Feststellung zweifeln liess. Ungewollte breitete sich auf meiner Haut ein Kribbeln aus, von meinem erhöhten Heerzrhythmus wollte ich erst gar nicht anfangen. Schlussendlich verriet mich das breite Lächeln auf meinen Lippen, sodass Sarah nicht anders konnte, als verdächtig eine Augenbraue zu heben.

"Ich hole dich für die Hochzeit um 16 Uhr ab? Uhhhhh" Amüsiert zog Sarah eine Augenbraue nach der anderen in die Höhe und wedelte mit dem Zettel vor meiner Nase herum. "Du hast also ein Date?"

"Kann man das überhaupt ein Date nennen? Ich begleite ihn nur zu einer Hochzeit. Naja, wir sind ja nur Freunde." Mein Schulterzucken spiegelte die Unsicherheit meiner Worte wieder. In den letzten Tage, war es mir nicht in den Sinn gekommen, dass wir mehr als Freunde sein könnten. Wir verbrachten vielleicht häufig Zeit miteinander, doch das musste doch nichts zu bedeuten haben. "Schau mich doch nicht immer so vielwissen an. Wir sind nur Freunde."

"Nur Freunde also? Deshalb grinst du auch über beide Ohren, wie ein Schulkind, was seine erste Schultüte bekommen hat." Nur um einige Zentimeter verfehlte ich Sarah mit dem Stuhlkissen, welches hinter ihr auf unserem Sofa landete.

"Okay, ist schon gut. Ich ergebe mich. Mein Bett wartet auf mich." Mit ihrer Tasse Apfeltee verliess Sarah den Raum und liess mich mit aufgewühlten Gefühlen zurück. Was ich bei solch einem Gefühl in letzter Zeit zu einer Angewohnheit gemacht hatte, war das Aufräumen. Es gab mir das Gefühl, einen besseren Überblick über meine Gedanken und Gefühle zu haben. Nachdem ich das erledigt hatte, duschte ich und frühstückte. Naja, ob man das überhaupt frühstücken nennen konnte, war eine andere Frage.

Plötzlich leuchtete mein Handybildschirm auf. Lika, lass ich die vier Worte. Meine Unterlippe klemmte ich zwischen meine Zähne, mit der Hoffnung meine Gedanken ein wenig unter Kontrolle zu bekommen. Was machte er gerade, fragte ich mich und nahm eine gemütliche Position auf dem Sofa ein. Hoffentlich hatte er besser geschlafen, als ich. Das konstante Zucken meiner Lippen, würde morgen sicherlich zu einem Muskelkater führen. In seiner Gegenwart war es unmöglich, nicht zu lachen. Als ich an das gestrige Gespräch dachte, musste ich an sein Lachen denken, an seine tiefe und zugleich sanfte Stimme und seine Augen. Diese Augen.

11:32 Hey. Ich wollte nur fragen, wie es euch geht. Hat deine Schwester es überlebt?😂 -Lika

11:35 Ja, so gerade. Dafür, dass sie einen Kater hat, spricht sie aber noch ziemlich viel. Danke nochmal für deine Hilfe gestern *Elefantenemoji*. -Kenya

Jetzt war es zu spät, um die Nachricht wieder zu löschen. Wer benutzt heutzutage denn Elefantenemoji? Insgeheim hoffte ich, dass Lika den Bezug zu den Origamis verstehen würde. Ohne es bemerkt zu haben, hatte sich ein Lächeln auf meine Lippen geschlichen, was nach der nächsten Nachricht noch grösser wurde.

11:38 Immer doch. Also hast du das Origami schon entdeckt. Ich hoffe der Elefant gefällt dir *Elefantenemoji*. -Lika

11:40 Ich liebe ihn. Du musst mir unbedingt zeigen, wie man die macht. Du überraschst mich immer wieder aufs Neue. -Kenya

11:45 Man sollte einer Fremden, die einem versucht die Nase zu brechen, nicht trauen. Insbesondere nicht, wenn sie versucht, einem dabei das Eis zu klauen. -Lika

11:48 Ich kann dazu nur sagen, dass sich das für das Eis absolut gelohnt hat. -Kenya

11:55 Ich freue mich auf dich. - Lika

Ich mich auch auf dich, wollte ich tippen. Nach mehreren Minuten löschte ich die Nachricht hingegen und legte mein Handy beiseite.

Es war besser so.

Ja, so musste es sein.

©madeincameroon
_____________________________________________________________________

Hey meine Lieben!

Ich hoffe, euch geht es gut und ihr hattet einen schönen Start ins neue Jahr. Wie gefallen euch bisher Kenya und Lika? Lasst gerne Verbesserungschläge in den Kommentaren.

Über ein Vote und einige Kommentare würde ich mich auch freuden.

Bis bald <3

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro