Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

s e c h s u n d v i e r z i g

Ehe ich reagieren konnte, stürmte Sam auch schon an mir vorbei aus der Tür, hin zu dem Haufen von Fantasie. Erst als er begann, die Beutel aufzuheben, und die Fantasie in der Luft verschwand, konnte auch ich mich wieder regen und stürzte ebenfalls auf ihn zu.

»Schnell!«, keuchte Sam, obwohl er gar nicht aus der Puste sein konnte. Ich meinte, die Panik in seinen Augen aufflackern zu sehen, wie winzige, züngelnde Flammen, die Besitz von ihm ergriffen hatten und in ihm aufloderten.

»Was ... was ist los?«, stammelte ich, während ich mit fliegenden Fingern die Beutel einsammelte und in etwa dorthin warf, wo ich den Tarnanzug vermutete. Mindestens die Hälfte ging daneben.

»Tim und seine Gruppierung«, brachte Sam nur heraus, fuhr dann jedoch fort, nachdem er einige Male tief Luft geholt hatte. »Ich habe schon vorhin auf dem Weg nach draußen etwas mitbekommen. Die Regierung hat hier mehr Maulwürfe als gedacht, sodass Tims Männer eine ernsthafte Bedrohung für sie darstellen.« Er schluckte. »Ich vermute, aus Sicherheitsgründen wollen sie sie zerstören, die Fantasie. Damit kein Anderer sie klauen kann.«

Ich riss die Augen erschrocken auf und hielt inne, bis Sam mich leicht anstupste. »Schnell, weiter. Wir haben nicht viel Zeit, bis der ganze Raum in die Luft geht. Sie verwenden dafür ein bestimmtes Licht, eine relativ neue Technologie, welche die einzige Methode darstellt, Fantasie zu vernichten – und Menschen dazu.«

Seine Worte brachten meinen gesamten Körper zum Zittern und Beben. »Wie lange haben wir noch?«

Als Sam einen Blick auf den Bildschirm neben der Tür warf, bemerkte auch ich die Ziffern darauf. Ein Countdown, der stetig und unerbittlich herunter zählte. »Zehn Minuten dreißig«, hauchte ich und beantwortete mir meine Frage somit selbst.

Mein Freund nickte, seine Finger wurden schneller und fahriger, seine Bewegungen hektischer, ruckartiger. Auch er zitterte.

Endlich war alle Fantasie verstaut und der Anzug oben zugeschnürt, um zu verhindern, dass die Beutel herausfallen konnten, doch ein weiterer Blick auf die Zeit sagte mir, dass es für Erleichterung definitiv noch zu früh war.

Noch fünfundfünfzig Sekunden. Warum hatte es nur so lange gedauert, die Fantasie zu verstauen?

»Schnell!« Sam zog mich mit sich zum Ausgang, in der einen Hand die meine, in der anderen den Sack mit der Fantasie. An der Tür angekommen drückte er mir den Tarnanzug in die Hand. Er war unglaublich schwer und ich bewunderte Sam dafür, dass er es zuvor geschafft hatte, ihn nach draußen zu bringen. Denn an Tragen war hier nicht zu denken. Ich würde ihn hinter mir her schleifen müssen. »Warte kurz hier. Ich schaue, ob dort vorne die Luft rein ist.«

Ich wollte protestieren, doch die Worte blieben mir im Hals stecken, als Sam mich an sich zog und seine Lippen auf meine presste. Ehe ich seinen Kuss erwidern konnte, war er auch schon hinaus auf den Flur geeilte, wo er sich einen kurzen Moment lang umsah. Er verschwand hinter der nächsten Ecke.

Die mechanische Stimme ertönte erneut. »Dreißig Sekunden bis zum Start der Selbstzerstörung. Ich wiederhole, dreißig Sekunden. Verlassen Sie umgehend den Gebäudekomplex A. Die Tür schließt in fünfundzwanzig, vierundzwanzig,...«

»Scheiße, Sam!«, schrie ich über die weibliche Stimme hinweg. Sein Gesicht tauchte hinter der Ecke auf und seine Hand winkte mich zu sich. Ich atmete erleichtert auf und zog den schweren Anzug hinter mir her. Ein Gefühl von Erleichterung stellte sich ein, als ich einen Schritt auf die Tür zu tat.

Ein lautes Piepen wurde laut. Einen Moment sah ich mich verwundert um, dann ging mir auf, dass es das Gewicht war. Der Sack war zu schwer. Nur wenige Milligramm, aber wenige Milligramm zu viel. Ich fluchte und durchsuchte mein Gehirn vergeblich nach einer Lösung, doch nichts wollte mir einfallen. Es war die fehlende Fantasie. Sie hatte ein riesiges Loch hinterlassen, das mein Gehirn und mein logisches Denken niemals würden schließen können.

»Siebzehn.«

»Scheiße!« Tränen der Verzweiflung traten mir in die Augen. »Verdammt, Sam, was soll ich tun?!«

Mein Freund kam auf mich zu gestürmt, seine Miene ebenso hilflos, wie meine es sein musste. »Lass sie da!«, war das einzige, das ihm einzufallen schien. »Lass die Fantasie da, sie ist nicht so wichtig. Nicht so wichtig wie du!«

Doch ich schüttelte den Kopf. Das konnte ich nicht. Nicht jetzt, wo wir schon so viel erreicht hatten.

»Luna, bitte, sei vernünftig.«

Aber seine Worte drangen nur noch wie durch Watte an mein Bewusstsein; verzweifelt zerrte ich an dem Knoten des Anzugs. Eine Fantasie fiel heraus. Es war meine. Luna Wilk stand darauf geschrieben.

»Zehn.«

Zehn Sekunden, bis die Tür sich schloss.

Das hieß, fünfzehn Sekunden bis zur Sprengung.

Ich legte meine Fantasie auf den Boden und näherte mich erneut der Tür. Nichts. Es war nur ein Beutel, eine Kreativität zu viel gewesen.

Ein egoistischer Gedanke bahnte sich einen Weg in meinen Kopf. Ich holte die nächste Fantasie aus dem Anzug. Sie war mit einem Namen beschriftet, den ich nicht kannte. Ich entfernte mich vom Ausgang und griff nach meiner Fantasie; wog die beiden Beutelchen in den Händen und starrte sie nacheinander an, als könnten sie den Sieger meines inneren Kampfes bestimmen. Doch dazu waren sie nicht fähig.

Welche Fantasie sollte ich hier lassen? Meine oder die eines Fremden? Letzteres war um Einiges leichter, doch dafür meldete sich bei diesem Gedanken mein schlechtes Gewissen. Es war egoistisch, so unglaublich egoistisch.

»Fünf.«

Ich musste mich entscheiden.

Jetzt.

»Vier.«

Meine rechte Hand versagte mir den Dienst und meine Fantasie fiel mit einem leisen Klatschen zu Boden. Ich hörte es kaum durch die vielen anderen Geräusche und die mechanische Stimme.

Zurück blieb die Kreativität eines Fremden zwischen meinen Fingern. Kurzerhand steckte ich sie zurück in den Tarnanzug und zog ihn mit all meiner Kraft zurück zur Tür, wo Sam in einigen Metern Abstand auf mich wartete.

»Drei. Tür schließt.« Panik wallte in mir auf, mein Herz klopfte, der Sack entglitt mir immer wieder unter schweißnassen Fingern.

»Luna, schnell!« Das war mein Freund. »Beeil dich!« Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er mir zur Hilfe eilte, doch ich war schon beim Ausgang. Die Schiebetür glitt langsam, aber sicher zu und ich schob hastig den schweren Anzug vor mir her über die Schwelle. Sam zog von der anderen Seite.

»Explosion startete in drei, zwei...«

Mit einem großen Sprung rettete ich mich gerade noch aus der Gefahrenzone, während Sam den Sack weiter durch den Gang zog.

Erleichtert atmete ich auf. Doch als die Zahl »eins« erklang, hatte ich gerade noch Zeit, um festzustellen, dass die Regierung einen Fehler bei der Berechnung gemacht hatte. Die Tür war längst nicht vollständig geschlossen und als ein lauter, ohrenbetäubender Knall ertönte, riss mich eine Druckwelle nach hinten. Ich hob vom Boden ab und flog; Hitze brannte auf meiner Haut. Dann hörte ich das Piepsen in meinen Ohren und spürte die Schmerzen.

Es tat weh. Es tat so weh, dass ich schrie – so laut, dass ich die anderen Stimmen um mich herum übertönte.

Und es brannte so sehr. Als stünde mein Körper in Flammen. Doch ich sah sie nicht mehr.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro