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Vier Winde


"Neuzugang mit Schussverletzung im Bein, komm schnell, Schwester Triin!" Triin ließ das Klemmbrett für die Inventur achtlos auf einem Ballen Verbandszeug zurück und folgte der Schwester, die sie gerufen hatte in das riesige Behandlungszelt. Hier begrüßten sie Schreie und der Geruch von Blut und scharfem Desinfektionsmittel. Zumindest erstes war nicht ständig anzutreffen.


Ihr Blick fand sofort die Trage mit dem neuesten Patienten, der laut wimmerte und versuchte sich gegen die Sanitäter zu wehren, die ihn hineingebracht hatten. Auch die andere Schwester hielt auf ihn zu, doch auch wenn Schwester Margit dienstälter als sie selbst war, warteten sie alle auf Triins Urteil. Sie schluckte.


Ihre Hände zitterten inzwischen nur noch minimal, wenn sie sie auf die Brust eines neuen Patienten legte, um sich zu konzentrieren. Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen in einer steilen Falte, als sie versuchte über die schweißbedeckte, blasse Haut und die dreckstarrende Uniform hinauszusehen. Wie ein Bild über der Realität schob sich die Anderswelt in ihr Blickfeld.


 Sie sah ein schwaches Leuchten auf seiner Brust und fand im Diesseits einen Anhänger in Form eines Schildes mit Wolfskopf um den Hals des Soldaten. Jemand musste ihn ihm als Talisman gegeben haben. Behutsam schob sie ihn beiseite, um einen ungestörten Blick auf seinen Oberkörper zu bekommen.


Keine Obstruktion der Atemwege oder des Herzens, aber ein schwacher, schneller Puls, kaum spürbar. Ihre Hand wanderte zu seiner Stirn, wo sie bereits mit ihrer Hand spüren konnte, dass seine Temperatur erhöht war. Vermutlich eine Infektion. Sie zuckte zusammen, als die Augen des Soldaten ihren Blick fanden. "Mama, bist du das?" Seine Stimme verriet, dass er in ihrem Alter war, doch das Fieber ließ ihn sehr viel jünger erscheinen. 


Triin schluckte erneut. "Ja, ich bin es. Wir kümmern uns um dich." In seinem Fieber war er jedoch nicht so leicht zu trösten. Er griff nach ihrer Hand, ehe sie sie wegziehen konnte. "Lass nicht zu, dass sie mich mitnehmen! Ich will hier nicht weg!" Perplex nickte sie und, unschlüssig, was sie sonst tun sollte, wirkte sie Magie, zum wer-weiß-wie-vielten Mal an diesem Tag. "Ja, werde ich nicht. Und jetzt, mach die Augen zu und schlaf."


Triin spürte wie ihre eigene Magie, so sanft sie sich auch bemühte zu sein, den angeschlagenen Geist des Soldaten spielend leicht überwand. Keinen Moment später fielen ihm die Augen zu und Triin selbst kämpfte ebenfalls gegen ein Gefühl des Schwindels an, als sie sah wie die Anderswelt einen Moment lang so deutlich vor ihren Augen stand wie das Diesseits. Sie hielt sich an der Pritsche fest, die im einen Moment da war und im nächsten verschwand. Sie schüttelte den Kopf und das Gefüge der Welten schnappte wieder in seinen ursprünglichen Platz. Vermutlich sollte sie nach diesem Patienten Pause machen. Oder weiter Inventur.


Einer der Sanitäter, die noch immer die Trage hielten, wollte ungeduldig wissen: "Muss er in den O.P. oder soll er ins Haus?" Schwester Margit erwiderte: "Zwei Sekunden warten hat noch keinen umgebracht, eine falsche Diagnose aber schon, also halt die Füße still." Triin erholte sich von ihrem Schwindelanfall und brachte mit zitternden Händen ihre Untersuchung zu Ende. Ihre Hand wanderte über das Bein mit der Schussverletzung, ehe sie endlich ihre Augen entspannen konnte und die Hand herunternahm. 


"Der Doktor soll ihn sich ansehen und dann eine Entscheidung treffen", instruierte sie schlussendlich. Mit einem kleinen, genervten Seufzen trugen die beiden Männer den Patienten weg, tiefer ins Zelt, augenscheinlich unzufrieden damit, auf noch einen Experten zu warten. Schwester Margit schien es ähnlich zu gehen, denn sobald die beiden außer Hörreichweite waren, sagte sie: "Er wird amputieren müssen, das sieht nach einer unsauberen Wunde aus."


Triin seufzte zustimmend. "Du weißt auch, das entscheidet der Herr Doktor am liebsten selbst." Schwester Margit rollte mit den Augen, sagte aber nichts weiter zu Triins Bemühungen den Frieden zu bewahren.


Triin selbst hatte auch Besseres zu tun, als sich zu beschweren. Es mussten Schmerzen gelindert, Bettpfannen geleert und Verbandsrollen gezählt werden. Vor allem letzteres bereitete ihr Kopfzerbrechen und mit einem Stift in der Hand, nickte sie schließlich im Sitzen ein, über die Schreibutensilien gebeugt zu denen Móric ihr so eine große Liebe zugesprochen hatte.


Sie wurde erst wieder wach, als sie spürte wie ihr kalter Schweiß im Nacken stand. Ihr Kopf fühlte sich heiß und wattig an und Triin fuhr hoch, mit der plötzlichen Angst, selbst Fieber zu haben. Hatte sie heute etwa den ganzen Tag über Patienten angesteckt? Der Lagerraum, in dem sie eingeschlafen war, sah noch genauso aus wie sie ihn zurückgelassen hatte. Doch es war geradezu uncharakteristisch still und dunkel. Sie öffnete die Tür zu einem der Krankenflügel und sah sofort den Grund, sowohl für ihre Symptome, als auch für die Ruhe: bunter Rauch schlich sich lautlos über die Decke den Gang entlang, langsam aber unaufhaltsam.


Todesangst krallte sich in ihr Herz. Sie musste sofort raus hier. Eine distanzierte Stimme in ihrem Kopf ratterte die Dinge über den giftigen Schwefel der Anderswelt herunter, die sie in der Grundausbildung gelernt hatte. Doch als sie ihre Haube von ihrem Kopf nahm und sich um Mund und Nase band, rezitierte sie nur das Gebet an die vier Winde von Dusana.


Vier Winde, einen von Norden für den Mantel,


Sie kniff die Augen zusammen und tastete sich voran, an den metallenen Gestellen der Betten entlang.


einen von Süden für die Süße,


Dann, als die Betten aufhörten, musste sie sich nach rechts wenden, um zur Tür zu kommen. Sie machte einen blinden Schritt in die Richtung.


einen von Westen für das Salz,


Noch ein Schritt ins Nichts. Jeden Moment sollte die Tür auftauchen. Ein weiterer Schritt, dann, eine Wand. Wo war der Türknauf?


einen von Osten für den Regen, jeder bringt seinen Segen.


Da! Kalt und metallen schmiegte sich die Klinke gegen ihre Hand. Triin drückte sie hinunter und trat hinaus. Sie lehnte sich von außen gegen die Tür und sprach unter freiem Himmel die letzte Zeile laut, als sie erkannte, dass der Himmel auch hier von bunten Wolken verhüllt war.
"Vier Winde und eine die über sie wacht, Dusana wir brauchen deine Macht."

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