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Fünf Schwestern

Ich hoffe ihr habt Spaß an meinem Beitrag zur Jahreszeitenchallenge von _Silencia_ ! Die wunderbaren Titel kommen von Ava_Green_Bat und meine tollen Cover verdanke ich der talentierten Thinkerling ! Viel Spaß !

Triin sah zum ersten Mal die Hand Gottes, als sie auf dem Feld stand, einen Korb voll Trauben auf dem Rücken. Es war am Anfang nur ein leichtes Rascheln, wie vom Wind, der durch die Blätter fuhr, aber ein Schauer der über ihren Rücken lief und eine Bewegung aus dem Augenwinkel ließen sie aufsehen. Die Hand, so groß, dass Triin problemlos darauf hätte stehen können, bewegte sich langsam aber zielstrebig über den Weinberg, immer weiter hinauf, bis sie schließlich aus ihrem Sichtfeld verschwand.


Es dauerte nicht lange bis sie die Stimme ihrer Mutter aus der Reihe hinter ihr hörte: "Triin, steh nicht so rum, mach dich an die Arbeit!" Geistesabwesend nickte sie und wandte sich wieder den Reben zu. Ihre Hände pflückten inzwischen zielsicher und gewohnt und auch wenn ein Teil ihrer Aufmerksamkeit auf dem lag, was sie tat, spürte sie doch ihre Gedanken immer wieder zu der riesigen Hand zurückkehren, die sie gesehen hatte. Es war eine blasse Hand gewesen, beinahe menschlich, wenn sie nicht so riesig wäre. Sicherlich konnte es aber keine Hand sein, die zu einem Wesen gehörte, denn der dazugehörige Körper wäre gigantisch. Es musste ein Geist sein oder ein Dämon, der sich verwandelt hatte, um ihr einen Streich zu spielen, sie glauben zu lassen, dass ein Riese hier weilte. So musste es einfach sein.


Sie sagte es sich wieder und wieder, während sie die Reben pflückte, während ihre Mutter und Rhoda über den Mangel an Erntehelfern dieses Jahr klagten, während Toini ihr von dem Einmarsch der Soldaten in Addersfeld erzählte, während sie aß, sogar während sie schlief. Es musste ein Geist sein. Oder ein Dämon.


In dieser Nacht betete sie inbrünstiger als sonst. "Turid, Mutter von allem, was lebt, große Bäuerin, Frau vom Korn und Feld, bitte beschütze unser Land. Turid, Mutter von allem, was lebt ..." Aber auch Turid konnte sie nicht vor dem Retten, was schon passiert war. Sie entdeckten es erst am nächsten Tag, als sie aufs Feld gingen: die weiße Fäulnis auf den Trauben. Große Male, die sonst Wochen gebraucht hätten um sich zu bilden, waren jetzt über Nacht aufgetreten. Ganze Reben waren grau und vertrocknet und die, die es nicht waren, waren weiß wie Spinnennetze. Die Schwestern, die sich alle bereit gemacht hatten für einen Tag harter, körperlicher Arbeit, sahen zu ihrer Mutter, auf der Suche nach Anweisungen. Und Roza Gerelt tat das einzige, was ihr richtig erschien. "Sammelt jetzt erst die Guten ein, um die schlechten kümmern wir uns später."


Anica, die erst sieben Jahre alt war und sich sichtlich vor den mit Krankheit befallenen Pflanzen ekelte, sagte: "Aber da sind gar keine Guten mehr dabei, Mami." Ihre Mutter wies sie mit einem so ernsten Gesichtsausdruck wie selten zurecht: "Dieses Land, auf dem wir stehen, gehört weder dir noch mir, wir müssen Pacht zahlen, jedes Jahr, damit wir hier leben und es bebauen dürfen. Deswegen muss jedes Jahr wein gekeltert und verkauft werden, also müssen Gute dabei sein!"


Anica, die diesen Ton von ihrer Mutter nicht gewohnt war, sah betroffen drein. Ihre große Schwester, Rhoda, versicherte milderte die Worte: "Außerdem kann nicht die ganze Ernte über Nacht verdorben sein. Sie waren doch gestern noch gut, oder nicht?" Anica nickte und Nela, die ihr im Alter am nächsten war, nahm sie bei der Hand, um sie zu trösten.


Triin, die den Austausch genau wie ihre Schwestern mit angehört hatte, fraß es vor Schuldgefühlen innerlich fast auf. Sie hatte gewusst, dass etwas passiert war, sie hatte die Hand gesehen, die durch die Felder fuhr. Aber es konnte nichts damit zu tun haben, kein Dämon war mächtig genug um durch den Schleier hindurch ihre Ernte zu verderben. Trotzdem arbeitete sie sich im Laufe des Vormittags auf ihre Mutter zu. Leise, fast schuldbewusst, gestand sie: "Mama, ich habe gestern etwas gesehen, eine große Hand, die durch die Felder gekommen ist, hinterm Schleier, ich habe nichts gesagt, weil ich dachte, es ist bestimmt nichts." Es durfte nichts sein.


Doch ihre Mutter hörte den Zweifel in ihrer Stimme und sah auf. "Hast du's wirklich richtig gesehen? Mit beiden Augen?" Roza deutete auf ihr eigenes linkes und rechtes Auge und Triin wusste, dass sie auf die andersfarbigen Augen ihrer Tochter anspielte. Triin nickte, doch ihre Mutter sagte nichts und arbeitete eine Weile lang schweigend. Triin tat es ihr gleich. Schließlich sagte sie: "Sag niemandem, dass du was gesehen hast, hörst du? Besser, wenn keine von den anderen ein Geheimnis behalten muss vor den Nachbarn. Und du erzählst auch keinem was, ja? Der Wein muss sich verkaufen, da soll ihn keiner für ein schlechtes Omen halten. Oder dich auch noch holen kommen."


Eine Zeit lang hatte Triin nicht gewusst, was dieser kryptische Satz ihrer Mutter zu bedeuten hatte, doch als am Tag vor Walpurgis sich ausgerechnet ein Soldat aus Addersfeld auf ihren Weinberg verirrte, hatte sie das Gefühl sie würde es bald herausfinden.

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