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Noah's Hand blieb mitten in der Luft hängen und er blickte Diane mit offenem Mund erschrocken an. "Was?" krächzte er und ließ die Gurke fallen. Dann verdrehte er die Augen und kippte nach vorne.
Callen hatte Noah erstaunt dabei beobachtet, wie er drei volle Teller Hühnchen verspeiste, dann aufstand und zum Kühlschrank ging. Irritiert sah er dabei zu, wie die Katze sich noch eine Gurke einverleibte. Als Diane ihn dann fragte, ob Noah Schwanger sei, fiel Callen fast die Kinnlade herunter. Dann ging alles ganz schnell.
"Welpen!" fing Seki an in ihm zu schreien und er zuckte zusammen. Noah wurde plötzlich ganz blass und verdrehte die Augen, bevor er in sich zusammen sackte. Callen schaffte es gerade noch so, den nach vorne kippenden Leoparden aufzufangen.
Nun stand er geschockt mitten in der Küche und blickte auf seinen Gefährten hinunter, der blass und mit geschlossenen Augen in seinen Armen lag.
"Das würde zumindest so einiges erklären," meinte Diane ruhig. Sie war aufgestanden und untersuchte ihren Sohn, der in den Armen des Riesen hing. Kurz hob sie dessen Augenlid an, dann nickte sie. "Kein Grund zur Sorge. Er müsste gleich wieder aufwachen."
Während Diane zurück trat, flatterten Noah's Augenlider und er kam mit einem leisen Stöhnen zu sich. Er sah nach oben und blickte Callen direkt in die Augen, dann fing er an zu jammern.
"Ich möchte nicht schwanger sein! Ich bin mit 18 noch zu jung dazu! Wie soll dass ganze denn funktionieren? Außerdem... wie kann denn so etwas überhaupt passieren?" Noah war ganz verstört und klammerte sich an Callen, der noch kein einziges Wort gesprochen hatte.
Plötzlich fing er an zu zappeln und schlug die Hand vor den Mund. "Lass mich los," würgte er und sprang von Callen's Armen, dann rannte er davon. Kurz darauf hörte man, wie er sich übergab.
"Kann das wirklich möglich sein? Ich meine... er hatte zwar seine Hitze, aber ich habe ihm doch vorher seine Verhütungs-Spritze gegeben." Callen blickte Diane fragend an.
"Nun ja. Natürlich ist es möglich. Schließlich gibt es kein Medikament zur Verhütung, das zu 100% sicher ist," erklärte die Ärztin.
Callen starrte besorgt auf die Stelle, wohin Noah verschwunden war. Man hörte die Katze immer noch jammern.
"Ich sollte vielleicht mal zu ihm gehen und nach ihm sehen," meinte der Wolf leise. Er stand wie unter Schock und wusste nicht, ob er sich freuen oder panisch werden sollte, denn wie Noah es schon sagte, waren sie beide noch recht jung.
"Das schaffen wir auch noch," regte sich Seki in ihm. "Also, ich habe nichts gegen kleine Nollen's. So vier oder fünf Welpen... bin gespannt, ob es Wölfe oder Leoparden sein werden. Vielleicht ein kleiner gemischter Wurf?"
Callen schüttelte den Kopf. Sein Wolf machte bereits Pläne für die nahe Zukunft. Nachdenklich blieb er stehen, da hörte er Noah auch schon schluchzen. Endlich kam Bewegung in ihn und er lief der weinenden Katze entgegen. Sofort nahm er seinen Gefährten in die Arme.
"Shhh, Kleiner. Beruhige dich. Es ist doch noch gar nicht sicher, dass du Schwanger bist," versuchte er sich und das weinende Bündel in seinen Armen zu beruhigen, doch Diane sagte etwas, was ihn nur noch mehr verunsicherte.
"Nun ja. Wenn man bedenkt, das Noah seine Hitze hatte, Cian mit deinen Kleidern ein Nest gebaut hat und mein Sohn das dreifache an Essen verdrückt. Dann noch das Bedürfnis nach sauren Gurken und jetzt dieses Erbrechen. Also... wenn man das alles zusammen nimmt, ist die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft doch ziemlich hoch."
Kaum hatte sie geendet, fing Noah erneut an zu Jammern. "Nein, ich möchte das noch nicht. Irgendwann ja, aber doch nicht jetzt schon. Zuerst möchte ich meinen Schulabschluss machen und dann eine Lehre als Koch anfangen. Geld verdienen, heiraten und dann erst Babys bekommen!"
Callen hatte sich endlich gefangen und Noah belustigt zugehört. "Du hast deine Zukunft anscheinend ja schon voll durchgeplant," stellte er mit einem Grinsen fest.
"Woah, Cal! Wie kannst du darüber noch lachen? Weißt du nicht, was das bedeuten könnte. Du wirst vielleicht Vater und bist gerade mal Anfang Zwanzig. Wir haben noch keinen Beruf, können kein Geld verdienen. Wie sollen wir da ein Kind groß ziehen?"
"Das wird mehr als nur ein Kind, glaube mir," warf Diane überzeugt ein. Sie machte es mit ihren Bemerkungen einfach nicht besser. Noah wandte sich ihr zu und sah sie empört an.
"Warum regst du dich nicht auf? Ich war bis vor kurzem selbst noch Kind und jetzt soll ich eins groß ziehen?" Plötzlich schnappte er erschrocken nach Luft. "Mehr als eins?" Entsetzt starrte er Callen an.
Diane nickte bestätigend. "Callen ist ein gesunder, starker Alpha und ich bin mir sicher, wenn er dich schwängert, dann gibt es zwischen drei und fünf Welpen," meinte sie zuversichtlich.
Noah keuchte erschrocken. "Was? Fünf? Oh man... ich möchte kein Omega sein! Warum kannst du nicht einfach schwanger werden?" Entrüstet blickte er seinem Gefährten an und piekste ihm mehrfach in die Brust. So wie es aussah hatte Noah sich von seinem ersten Schock erholt.
Callen konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken. Sein Gefährte war einfach zu niedlich in seiner Empörung.
Die Katze sah ihn mit funkelnden Augen an. "Was lachst du so blöd? Ist doch wahr!" meinte Noah trotzig und verschränkte die Arme vor der Brust, während er schmollte.
Nun konnte Callen nicht mehr an sich halten und brüllte los vor Lachen. Kichernd zog er die Katze an seine Brust. Noah wollte sich wehren, doch Callen's nächste Worte ließen ihn erstaunt inne halten.
"Wenn du wirklich Schwanger sein solltest, werden wir auch das schaffen, Kleiner. Dann werden wir eben früher Eltern, als gedacht und dabei ist es mir egal, ob das zwei, fünf oder acht Welpen werden!" erklärte der Wolf lachend.
"Acht? Oh man, das werden ja immer mehr," nuschelte Noah gegen Callen's breite Brust, dann spürte er das vibrieren unter seiner Wange. "Hör endlich auf zu lachen!" fauchte er und wollte sich erneut von dem Riesen lösen, wurde jedoch nur auf starke Arme gehoben.
Sofort umschlang er Callen's Mitte mit seinen Beinen, während er sich an ihm fest klammerte. Er hatte es aufgegeben sich gegen seinen Riesen zu wehren und kuschelte sich nun an ihn.
"Noah sollte sich von eurem Rudelarzt untersuchen lassen. Wie ich mitbekommen habe, kennt er dich bereits, Schatz. Ich meine mich zu erinnern, dass es bei den Wandlern eine Möglichkeit gibt, ab der ersten Woche zu erkennen, ob jemand Schwanger ist oder nicht," meldete sich Diane wieder zu Wort.
"Das ist eine gute Idee. Wir sollten uns am besten gleich auf den Weg machen," stimmte der Alpha zu und warf einen Blick auf die Küchenuhr. Es war kurz vor eins, also würden sie es heute noch schaffen dort hin zu fahren.
Über seinen Link zu seinem Vater informierte er diesen über die Lage. Der Alpha war sofort bereit, sie abzuholen und mit ihnen zum Rudelarzt zu fahren. Callen konnte die Aufregung seines Dad's spüren und lächelte in sich hinein.
"So, mein Dad kommt gleich und holt uns ab. Wir sollten uns anziehen," meinte Callen dann und wandte sich anschließend an Noahs Ziehmutter. "Möchtest du mit uns kommen, Diane?"
Die Ärztin schüttelte bedauernd den Kopf. "Würde ich gerne, aber ich muss ins Krankenhaus. Meine Schicht fängt bald an. Aber könntet ihr mich anrufen, sobald ihr etwas wisst? Noah weiß, wie er mich erreichen kann."
Der Leopard, um den es hier eigentlich ging war erstaunlich still geblieben. Insgeheim hatte er Angst vor dem Ergebnis und wollte es nicht wirklich wissen. Sein Mate hatte zwar gesagt, sie würden das auch so schaffen, aber wirklich davon überzeugt war er nicht.
Nur mit halbem Ohr hörte er zu, wie sich seine Mum von ihnen verabschiedete. Dann trug Callen ihn ins Zimmer. In Gedanken versunken zog er sich um und sprach kein Wort.
Callen, der sich schnell seine Kleider überstreifte, half Noah dabei sich umzuziehen, da die Katze in Gedanken versunken gar nicht bemerkte, dass sie ihr Shirt falsch herum angezogen hatte. Noah befolgte alles, was Callen zu ihm sagte ganz automatisch, weshalb der Alpha sich vor ihn hin kniete und ihn ansah.
"Geht es dir gut, Kleiner?" fragte der Wolf besorgt und Noah nickte, doch dann schüttelte er den Kopf.
"Ich habe Angst," gab er schließlich zu. "Was ist, wenn wir wirklich ein Kind erwarten, oder drei, oder sogar mehr? Ich meine... Wir haben beide keine Ausbildung, sind noch nicht mal mit der Schule fertig. Wir haben kein Geld, müssten uns mit Aushilfsjobs über Wasser halten. Wer wird mich, wenn ich Schwanger bin überhaupt einstellen? Da sind so viele Fragen." Noah sah Callen bedrückt an.
"Du machst dir Sorgen, wegen dem Geld? Du hast anscheinend keine Ahnung, wie reich wir sind," gab Callen mit einem sanften Lächeln zurück.
Noah sah ihn irritiert an. "Ihr seid Reich? Aber euer Haus... es ist so Bodenständig, dass ich dachte...," unsicher brach er ab.
Callen lachte. "Weißt du noch, als ich sagte der See gehöre uns? Das ist eine Tatsache. Außerdem gehört uns noch der ganze angrenzende Wald, bis hoch in die Berge."
Noah starrte ihn mit offenem Mund an. "Meinst du das im Ernst? Das gehört wirklich alles euch?" fragte er schließlich.
Callen nickte, dann sprach er grinsend weiter. "Und mehrere Millionen auf dem Konto. Ohne unsere Aktien, die Immobilien, unsere Fonds, die Wertpapie...!"
"Woah. Ist ja schon gut! Du brauchst nicht gleich so anzugeben! Aber nur dass du es weißt. Auch wenn ich nicht so reich bin, wie du. Mein Eis zahle ich weiterhin selbst!" schnaubte Noah beleidigt.
Callen schüttelte lachend den Kopf. Sein kleiner Leopard war einfach einmalig. Ihn interessierte es kein bisschen, dass sein Gefährte der Sohn eines der reichsten und mächtigsten Alpha's in der Umgebung war.
Als er nur noch leise gluckste, zog er Noah noch einmal in seine Arme. "Mach dir keine Sorgen, Kleiner. Wir schaffen das schon, egal was dabei heraus kommt."
Noah seufzte tief und lang. "Okay. Dann sollten wir vielleicht los. Deine Eltern warten sicher schon." Noah streckte sich und küsste Callen kurz auf den Mund, bevor er sich löste.
Zusammen gingen sie nach unten und zogen sich ihre Schuhe und die Jacken an. Dann verließen sie gemeinsam das Haus und Noah schloss ab.
Beim Auto angekommen, wurden sie von Sam und Bianca begrüßt, die ihnen versicherten, dass sie die beiden bei allem unterstützen würden, egal, was bei der Untersuchung heraus käme. Noah nickte dankbar, dann machten sie sich auf den Weg.
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Bei der Praxis von Doktor Michael Steward angekommen, wurde Noah sofort in das Untersuchungszimmer gebracht. Da er als Omega-Katze etwas besonderes war, zog man ihn vor allen anderen vor.
Zuerst entnahm man ihm Blut, um es zu untersuchen. Dann bekam er Fragen zu seinem Befinden gestellt, die er beantworten musste. Danach wurde er untersucht. Auch ein Ultraschall wurde gemacht, wobei ihm erklärt wurde, dass sollte er Schwanger sein, man zu diesem Zeitpunkt noch nichts genaues erkennen könne.
Nach alledem musste Noah sich in seine Katze verwandeln, die nun ebenfalls untersucht wurde. Cian ließ im Beisein von Callen, an den er sich die ganze Zeit schmiegte, alles klaglos über sich ergehen.
Was dem Arzt jedoch auffiel, war die unglaubliche Anhänglichkeit der Katze gegenüber ihres Gefährten. Cian schnurrte die ganze Zeit vor Wohlbefinden.
Nachdem Doktor Steward mit seiner Untersuchung fertig war, schickte er Noah und Callen zurück ins Wartezimmer. Nun saßen sie hier mit Callen's Eltern und warteten auf die Blutergebnisse, die bald fertig sein müssten.
Nach knapp 20 Minuten wurden sie endlich ins Besprechungszimmer gerufen. Der Arzt saß hinter seinem Schreibtisch und studierte die Laborergebnisse. Als Noah und Callen ins Büro kamen, bat er sie sich zu setzen, dann begann er zu sprechen.
"Also Noah. Ich habe ein überraschendes Ergebnis für dich. Laut deiner Blutwerte bist du...!" Der Arzt brach noch einmal ab und betrachtete das Blatt Papier, dass er in der Hand hielt. Erst dann richtete er seinen Blick erneut auf den Leoparden, der vor lauter Nervosität die Luft anhielt.
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Uuuund Cut. Ich weiß... Ich bin ein böses Kätzchen! Miauuu... 🐾🐾🐾
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