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Noah spürte, wie Callen ihn wieder anzog und mit dessen Hilfe taumelte er schließlich zurück ins Wartezimmer. Dabei gingen ihm immer wieder die gleichen Gedanken durch den Kopf.
Er konnte Schwanger werden! Er konnte eigene kleine Babys mit Callen haben! Er konnte... es nicht fassen!
Zuerst geschockt wollte er sich am liebsten in einer dunklen Ecke zusammen rollen. Doch dann spürte er durch die Verbindung zu Callen dessen Freude und eine Welle der Liebe zu diesem Riesen, der so sanft und zärtlich, aber auch so stark und gefährlich sein konnte, überrollte ihn.
Nun stand er hier im Wartezimmer vor Callen's Eltern, die es kaum schafften ihre Freude zu unterdrücken und holte mehrmals tief Atem.
"Irgendwann werde ich euch kleine Nollen's schenken. Aber erst, wenn ich älter bin und einen anständigen Beruf habe," kündigte er an und spürte im nächsten Augenblick, wie sich Callen's lange Arme von hinten um ihn schlangen.
Plötzlich wurde er auch von Sam und Bianca umarmt. So stand er nun von drei Personen eingezwängt mitten im Wartezimmer und kuschelte sich als einzige Katze an die drei Wölfe, die nun ein Teil seiner Zukunft waren.
"Gott, Noah. Du glaubst gar nicht, wie glücklich du uns mit dieser Aussage machst," flüsterte die Luna ihm zu und hatte Tränen des Glücks in ihren Augen.
Der Leopard nickte. "Doch... Ich kann es durch das Band zu meinem Riesen spüren," widersprach er und kicherte.
Er stand inmitten der um ihn geschlungenen Arme und fühlte sich absolut wohl darin. Dies zeigte er schließlich mit einem leisen Brummen, dass aus seiner Kehle kam.
Sam trat überrascht einen Schritt zurück und sah ihn neugierig an. Auch Bianca ließ ihn los, so dass er nur noch mit dem Rücken an Callen gelehnt da stand. "Schnurrst du gerade?" fragte der Alpha und grinste.
Noah nickte. "Wenn es dich stört...," begann er, wurde jedoch unterbrochen.
"Verdammt, nein! Ich höre das nur das erste mal von dir. Bedeutet das nicht, dass du dich wohl bei uns fühlst?"
Wieder ein nicken von Noah's Seite aus. Errötend drehte er sich in Callen's Armen um und drückte beschämt sein Gesicht an dessen breite Brust. Sein Gefährte lachte jedoch nur leise und verwuschelte ihm die Haare.
"Hey, lass das du böser Wolf! Du weißt, wie sehr ich das hasse, wenn wir nicht gerade miteinander im Bett liegen," fauchte Noah und schlug sich entsetzt eine Hand vor den Mund. Mit unsicherem Blick sah er hoch und stellte betrübt fest, dass aber auch wirklich jeder im Wartezimmer ihn neugierig ansah. Schon hörte er Getuschel.
"Eine Katze, die mit einem Wolf zusammen ist?"
"Dieser Winzling und dieser Riese?"
"Ob das im Bett auch wirklich gut läuft?"
"Ich möchte nicht diese Schmerzen haben, wenn so ein großer Kerl in mich käme!"
Nun hatte Noah endgültig genug gehört. Mit blitzenden Augen richtete er sich auf, blickte einmal in die Runde und begann zu sprechen.
"Ja! Dieser riesige Wolf und ich, ein Schneeleopard, sind zusammen und er gehört einzig und alleine mir, denn wir sind Gefährten! Und ja... es läuft bestens im Bett und er passt auch problemlos in mich, ohne dass ich Schmerzen dabei habe, denn wir beide haben sehr viel Sex, so dass er mich nicht einmal mehr groß dafür vorbereiten muss! Habt ihr sonst noch irgendwelche Fragen, die ich euch beantworten soll, oder ist eure Neugier damit gestillt?"
Noah ließ seinen Blick noch einmal durch die Runde schweifen. "Keine weiteren Fragen? Gut! Dann wünsche ich euch noch einen schönen Tag und kümmert euch das nächste mal um eure eigenen Angelegenheiten!" fauchte er schließlich, schnappte sich Callen's Hand und zog einen lachenden Riesen hinter sich her.
"Und du Wolf. Hör endlich auf zu lachen!" keifte er noch, als er das Wartezimmer aufgebracht verließ.
Sam und Bianca sahen ebenfalls die Anwesenden an. Der Alpha zuckte die Schultern. "Das ist unser Schwiegersohn und wir sind verdammt Stolz ihn in unserem Rudel zu haben, denn er macht unseren Sohn glücklich und das ist alles, was zählt," erklärte er, während Bianca zustimmend nickte.
Hand in Hand verließ nun auch das Alpha-Paar den Warteraum. Zurück blieben betretene Gesichter.
Beim Auto angekommen schimpfte Noah immer noch wütend vor sich hin, bis Callen ihn sich schnappte, hoch hob und küsste. Sofort beruhigte sich die Katze, legte ihre Beine um Callen's Mitte und klammerte sich an ihn. So wurden sie von Sam und seiner Luna vorgefunden.
"So ihr zwei. Löst euch mal wieder voneinander, so dass wir wieder nach Hause fahren können!" sagte Sam zu dem schmusenden Paar und stieg in sein Auto. Auch Bianca saß bereits darin.
Nur widerwillig löste sich Noah von seinem Gefährten, der ihm mit einem gierigen glitzern in den Augen auf die vom Kuss geschwollenen Lippen starrte.
"Du bist echt ein Nimmersatt," kicherte er und schmiegte sich noch einmal an seinen Wolf.
"Ich werde wohl nie genug von dir bekommen," flüsterte Callen ihm rau ins Ohr und stellte ihn schließlich vorsichtig ab.
"Das hoffe ich doch," antwortete Noah und blickte zu dem Größeren hoch. Dann lächelte er, hob die Hand und wischte die Feuchtigkeit des Kusses von dessen Lippen.
Anschließend stiegen auch sie ein und schnallten sich an.
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Der Rückweg war gefühlt kürzer, als der Hinweg, da Noah nicht mehr so angespannt war. Während ihrer Heimfahrt redeten sie über ihre Zukunft und wie viele Kinder sie haben wollten. Am Ende entschieden sie sich dafür, das Noah zwei bis drei mal Schwanger werden wollte, je nachdem, wieviele Babys er auf einmal austragen würde.
Die Frage an Bianca, warum sie nur einen Sohn hatte, wurde ihm damit beantwortet, das Callen schon ein Wunder war, da sie eigentlich gar nicht hätte Schwanger werden dürfen. Noah entschuldigte sich betrübt für seine Frage und Bianca winkte mit einem sanften Lächeln ab.
"Es ist alles in Ordnung und sollte genau so sein, wie es gekommen ist," beruhigte sie ihn. "Wir sind glücklich mit unserem Jungen und das reicht mir und Sam vollkommen aus. Und jetzt bist ja auch du da und wirst uns irgendwann ein paar niedliche kleine Enkel schenken."
Noah schluckte schwer. Alle Hoffnung lag nun auf ihm und Callen. Sein Blick richtete sich auf den Wolf neben sich, der ihn liebevoll ansah und er spürte, wie die Spannung von ihm abfiel. Er liebte diesen riesigen Wolf so sehr und war glücklich und der Mondgöttin dankbar, ihm begegnet zu sein.
Etwas später kamen sie bei dem Anwesen der Rickman's an und stiegen aus. Nun musste er nur noch seiner Ziehmutter beibringen, was er selbst kaum fassen konnte.
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Gegen 17:00 Uhr schloss Noah die Haustür zu seinem Zuhause auf und trat dicht gefolgt von seinem Mate ein.
Diane hatte nur mit bekommen, dass es Noah nicht gut ging und er dazu seinen Gefährten brauchte, um damit fertig zu werden. Nun rannte sie ihm förmlich entgegen und nahm ihn fest in ihre Arme. Noah legte ebenfalls seine Arme um sie.
Nach kurzer Zeit versuchte er sie von sich zu schieben, doch Diane war noch nicht bereit ihn los zu lassen. Obwohl Maddy und Natalie sie versucht hatten zu beruhigen, hatte sie sich große Sorgen um ihn gemacht.
"Noah, geht es dir gut?" fragte sie schließlich und ließ ihn los. Er nickte und schob sie ins Wohnzimmer.
Callen war dabei direkt hinter ihm, was ihn beruhigte, denn er war aufgeregt. Noah bat Diane sich zu setzen und setzte sich neben sie. Er hatte keine Ahnung, wie er damit, was er zu sagen hatte, beginnen sollte.
Er atmete ein paar mal tief ein und aus, dann blickte er Diane fest in die Augen. Eigentlich hatte er vorsichtig beginnen wollen, doch dann fiel er ganz Noah-Typisch mit der Tür ins Haus.
"Mum... Ich habe Omega-Gene in mir und kann Babys austragen. Ich hatte die letzten Tage meine Hitze und war deswegen bei Callen," nuschelte er schnell vor sich hin und hielt die Luft an.
Diane blieb erstaunlich ruhig, was Noah verunsicherte. "Aber du bist jetzt nicht Schwanger?" fragte die Blonde und blickte ihn fragend an.
Noah schüttelte den Kopf. "Nein, Mary-Lou hat mir eine Verhütungs-Spritze von Fynn verpasst. Aber warum bist du nicht überrascht?"
Diane seufzte leise. "Du hast mich Mum genannt," versuchte sie Zeit zu schinden. Nun war wohl endlich der Zeitpunkt gekommen, wo sie ihrem Adoptiv-Sohn die Wahrheit erzählen musste.
Noah schwieg. Er verstand gar nichts mehr. Warum blieb Diane so ruhig?
"Schatz... Ich glaube, ich habe dir nun so einiges zu erklären. Wie du weißt, war deine Mum meine beste Freundin. Wir haben uns alles anvertraut, darum wusste ich auch, dass sie eine Gestaltwandlerin war. Sie hat mir manchmal ihre Schneeleopardin Lea gezeigt. Sie war so wunderschön, als Mensch und als Tier," begann sie schließlich und Noah hing an ihren Lippen.
"Dein Dad und sie waren so genannte Mates, wie es unter euch Gestaltwandlern grundsätzlich der Fall ist. Nur war diese Beziehung, genau wie deine Verbindung zu Callen, etwas besonderes, da dein Vater sich als Wolfswandler herausstellte. Sie liebten sich so sehr und dann kamst du! Ein kleiner Schneeleopard, der seine Eltern und auch mich ganz leicht um den Finger wickeln konnte. Deine Mum bat mich, dich zu untersuchen, ob alles in Ordnung mit dir sei und dabei stellte sich heraus, dass deine Organe anders angelegt waren, als bei anderen Gestaltwandlern. Es war schließlich dein Vater, der uns darauf brachte, warum dies so sein könnte. Allerdings hatte ich wirklich gehofft, dass du keine Hitze bekommen würdest." Diane seufzte leise, bevor sie weiter sprach.
"Die Vitamine, die du jeden Morgen zu dir nimmst... sind keine Vitamine, sondern das ist ein Medikament, die deine Hitze unterdrücken sollte. Tut mir leid, dass ich dich angelogen habe, aber ich tat es nur zu deinem Besten."
Noah hatte schweigend zugehört. Als Diane die Vitamine erwähnte, wurden seine Augen ganz groß und er formte mit den Lippen ein lautloses 'Oh!'
Diane ahnte bereits, was jetzt kam. "Noaahh! Was bedeutet bitte dieses 'Oh'?"
Die Katze errötete und senkte beschämt den Blick. "Nun ja... in diesem ganzen Mate-Geschichte-Trubel habe ich ganz vergessen dir zu sagen, dass sie leer gegangen sind. Das war keine Absicht! Ich dachte ja nicht, dass die Tabletten so wichtig sein könnten," versuchte er sich zu rechtfertigen.
Diane nickte. Sie war nur froh, dass Mary-Lou so Geistesgegenwärtig gewesen war und Noah eine Spritze gab, die verhindern sollte, dass er Schwanger werden könnte. Bei Gelegenheit musste sie sich unbedingt bei der jungen Omega-Dame bedanken.
"Na ja. Das ist nun nicht mehr so wichtig. Du hattest deine erste Hitze und nun ist es auch egal. Wir sollten allerdings zusehen, dass du immer eine Spritze bei dir trägst, die dafür sorgt, dass du nicht ungewollt Schwanger wirst."
Seine Ziehmutter sah ihn nachdenklich an. "Möchtest du überhaupt irgendwann Kinder mit deinem Mate?" fragte sie schließlich und richtete ihren Blick auf Callen, der bisher geschwiegen hatte.
Noah sah Callen ebenfalls an. "Oh, ja. Das möchte ich," sagte er überzeugt und bekräftigte dies noch mit einem mehrmaligen Nicken. Dabei lächelte er dem Wolf liebevoll zu.
Diane konnte sehen, wie sehr ihr Sohn seinen Gefährten liebte und war beruhigt. Dieser riesige Wolf würde ihren Jungen beschützen, wenn es darauf ankäme, da war sie sich sicher.
Die Blondine unterdrückte ein Lächeln, als sie dabei zusah, wie Callen seinen Mate auf seinen Schoß zog und die Arme um ihn schlang. Die Katze schmiegte sich dabei vertrauensvoll an ihn.
"Sehr schön. Dann werde ich ja irgendwann einmal so etwas wie eine Großmutter," kicherte sie und Noah atmete erleichtert auf. Diane schien die Aussicht auf Enkelkinder gar nicht so viel aus zu machen.
Sie blickte auf die Uhr und stand anschließend auf. "So ihr beiden. So leid es mir tut, ich muss zur Arbeit. Ich habe eine Nachtschicht und muss so langsam los." Damit beugte sie sich vor und gab Noah einen Kuss auf die Stirn, dann richtete sie sich auf und verließ das Wohnzimmer.
Noah gähnte herzhaft und kuschelte sich näher an Callen. "Du bist müde," stellte der Alpha fest und Noah nickte träge.
"Ich habe vor lauter Aufregung heute Nacht ziemlich schlecht geschlafen," antwortete die Katze und gab ein zufriedenes Seufzen von sich. Zum Glück hatten sie noch etwas leichtes gegessen, bevor sie hierher kamen.
"Trägst du mich?" Noah war bereits im Halbschlaf, als er seinen Gefährten das fragte.
"Dich? Immer und jederzeit, Kleiner," antwortete Callen und stand mit seiner kleinen Last in den Armen auf. Dann trug er ihn die Treppe nach oben in ihr mittlerweile gemeinsames Schlafzimmer. Callen konnte riechen, dass keiner der anderen da und sie alleine waren.
Im Zimmer angekommen, legte er Noah auf das Bett und fing an ihn auszuziehen. Als seine kleine Katze endlich nackt war, deckte er ihn sorgsam zu und ging noch einmal in die Küche. Dort machte er ein paar Sandwiches, denn er wusste, das sein Gefährte mitten in der Nacht aufwachen und Hunger haben würde.
Er stellte die eingepackten Brote auf den Nachtisch und auch gleich zwei Flaschen Wasser dazu. Danach ging er ins Bad und machte sich fertig für die Nacht. Zurück im Schlafzimmer zog er sich ebenfalls aus und nahm den erschöpften Leoparden in seine Arme. Zufrieden schloss er die Augen und träumte von süßen, kleinen Nollen's.
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Ich glaube, da hat sich so einiges geklärt.
Mal sehen, wie es weiter geht... 😁
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