22🐺
Callen spürte, dass Noah auf ihm eingeschlafen war. Vorsichtig schob er sich mit dem Kleinen, der an seinem Körper festzukleben schien, auf seinem Bett nach oben in die Mitte, so dass seine Beine nicht mehr über der Bettkante hingen.
Noah grummelte dabei leise vor sich hin, was ihn leise lachen ließ. Er war total vernarrt in seinen kleinen Leoparden und konnte gar nicht genug von ihm bekommen. Zufrieden seufzend, schloss er die Augen und ließ seine Gedanken schweifen. Es erstaunte ihn, dass seine Eltern nichts dazu sagten, obwohl sein Mate ein Junge war. Auch überraschte ihn sein Vater, der den Kleinen sofort im Rudel willkommen hieß.
Dass seine Mutter seinen Mate mochte, hatte sie ja bereits zugegeben, aber dass sein Vater Noah ebenfalls mag, machte ihn stolz auf seinen Gefährten. Noah hatte es innerhalb kürzester Zeit geschafft, seine Mutter und seinen Vater zu beeindrucken und dies war schon eine beachtliche Leistung. Andererseits war auch er sofort dem kleinen Schneeleoparden verfallen gewesen, der ihm in seiner unbeholfenen Art mehr oder weniger nachgestellt hatte.
Während er daran dachte, wie Noah sein Shirt geklaut oder seine Finger nicht von seinen Bauchmuskeln lassen konnte, musste er grinsen. Mit genau diesem Grinsen schlief auch er endlich ein. Dabei störte es ihn kein bisschen, dass Noah mit seinem ganzen Gewicht komplett auf ihm lag und tief und fest schlief.
*****
Noah erwachte, weil ihn seine Blase drückte. Er lag noch immer halb auf Callen, der ihn sogar im Schlaf fest umschlungen hielt. Er versuchte sich vorsichtig aus der Umklammerung zu lösen, scheiterte allerdings an dem Kuschel-Bedürfnis seines Mate, der ihn statt loszulassen noch enger an sich zog. „Cal“, nörgelte er. „Lass mich los. Ich muss zur Toilette.“
Von dem Wolf kam nur ein unwilliges Brummen, dennoch lockerte er seine Arme. Noah gab dem Riesen noch einen Kuss auf die Nase, dann kletterte er vom Bett und tapste ins Badezimmer. Er erleichterte sich, drückte die Spülung, wusch sich die Hände und ging zurück ins Schlafzimmer.
Dicht neben dem Bett blieb er stehen und betrachtete seinen Gefährten. Obwohl das Bett Übergröße hatte, wirkte Callen nicht gerade klein darin. Dieser lag mit unbekleideter Brust auf dem Rücken, dabei eine Ecke der Decke über den Hüften, die seine Männlichkeit verdeckte.
Noah wusste, dass der Riese nackt war, weil sie zuvor erst miteinander geschlafen hatte. Außerdem schlief Callen sowieso lieber nackt. Der Leopard betrachtete das hübsche, im Schlaf entspannte Gesicht seines Mate. Er fand das Grübchen in dessen Kinn total niedlich und überlegte, ob er es ihm nicht einmal sagen sollte, nur um zu sehen, wie der Wolf darauf reagierte.
Seine Augen tasteten weiter das wunderschöne Gesicht des Mannes ab, in den er sich tatsächlich innerhalb kürzester Zeit Hals über Kopf verliebt hatte. Er ließ seinen Blick weiter über die breite, muskulöse Brust gleiten, wo ihn die rosafarbenen Nippel dazu einluden, sie zu necken. Nur mit Mühe widerstand er dem Drang, genau dies zu tun.
Seine Augen betrachteten intensiv die ausgeprägten Bauchmuskeln, von denen er von Anfang an fasziniert gewesen war. Wie konnte man in dem Alter nur schon solch ein Muskelpaket sein? An Callens Bauchnabel blieb sein Blick hängen und ihm schoss ein Bild durch den Kopf, wie er seine Zunge hineingleiten ließ. Schon spürte er Erregung in sich aufsteigen.
Es war nicht gut, an so etwas zu denken, musste er feststellen, als er spürte, wie sein Glied sich langsam aufrichtete, dennoch konnte er sich nicht zurückhalten mit seinen erotischen Gedanken.
Seine Augen hefteten sich auf Callens Körpermitte, die versteckt unter der Decke vor ihm lag. ‚Wie er da unten wohl schmeckt?‘, fragte er sich. Unbewusst leckte er sich über die Lippen. Irgendwann würde er das schon noch herausfinden, schwor er sich, aber nicht gerade jetzt. Es war schließlich mitten in der Nacht und er sollte noch etwas schlafen, dennoch blieb er weiterhin stehen.
„Tu es einfach. Ich glaube nicht, dass der Wolf etwas dagegen hätte, auf diese Weise geweckt zu werden“, schaltete sich Cian ein. Seine Katze half ihm gerade so gar nicht dabei, ihn von seiner Erregung abzulenken. Dieser Schlingel schickte ihm sogar noch Bilder, wo er auf dem großen Körper seines Gefährten ritt.
„Lass das, Cian!“, fauchte Noah in Gedanken, als er spürte, wie eine Welle der Erregung ihn durchfuhr. Ein Blick nach unten bewies ihm, dass Cian erreicht hatte, was er wollte.
„Ich kann deine Erregung riechen“, flüsterte es plötzlich in seinen Gedanken und Noah machte fauchend einen erschrockenen Satz nach hinten.
„Was zum Teufel?“, fluchte er leise und starrte Callen an, der seelenruhig zu schlafen schien. Er war sich ganz sicher, die Stimme des Alphas gehört zu haben. Bewegungslos beobachtete er den Wolf in dem großen Bett, doch dieser rührte sich nicht. „Callen?“ Unsicher kam er wieder etwas näher und beugte sich über seinen Gefährten.
„Cian? Hast du das auch gerade gehört?“ Noah hatte sich an seinen Leoparden gewandt, denn er war ratlos. Vielleicht wusste seine Katze ja, was da vor sich ging.
„Natürlich habe ich das gehört. Nur weiß ich nicht, woher das kam“, antwortete der Leopard ebenso ratlos.
Noah richtete sich wieder auf und zuckte die Schultern. „Da haben wir uns wohl getäuscht“, versuchte er sich und seine Katze unbeholfen zu beruhigen.
„Aber alle beide? Das glaube ich nicht“, widersprach seine Katze. „Stups den Wolf mal an!“ Noah befolgte den Vorschlag seiner Katze, beugte sich vor und piekte dem Alpha mit dem Finger in die Brust.
„Lass das. Das kitzelt.“ Da war sie wieder, Callens Stimme in seinem Kopf.
Noah schnappte erschrocken nach Luft. Doch bevor er zurückspringen konnte, wurde er von einem grinsenden Riesen gepackt und auf das Bett gezogen, wo sich gleich dessen großer Körper über ihn schob.
„Woah, Cal. Du hast mich erschreckt.“ Noah lag zum Teil unter dem lachenden Wolf, der es sich nicht nehmen ließ, ihn sanft zu küssen. „Wie machst du das?“, fragte ihn die Katze nach dem Kuss neugierig.
„Wir haben uns verlinkt. Das hatte ich angesprochen, bevor du über mich hergefallen bist“, behauptete der Wolf überzeugt und Noah musste kichern.
„Als wenn ich über dich Riese herfallen könnte.“
„Du kennst doch auch die Geschichte ‚David gegen Goliath‘?“, begann der Alpha. „Da ist es ebenfalls der kleine Mann, der den Riesen besiegt. Du weißt anscheinend gar nicht, welche Macht du über mich hast.“ Callen sah Noah dabei so ernst an, dass dieser ihm fast schon glauben wollte. Doch plötzlich sah er das belustigte Funkeln in dessen Augen.
„Arghh. Fast hätte ich dir das abgenommen!“ Noah boxte den Wolf gegen die Schulter, der dies lachend zur Kenntnis nahm.
„Aber jetzt im Ernst. Auch wenn du so klein wirkst, bist du auch unglaublich geschickt. Das hat man bei deinem Angriff gegen meinen Vater gesehen. Außerdem würde ich für dich so ziemlich alles tun. Somit hast du mich mehr oder weniger tatsächlich in deiner kleinen Hand.“ Dieses Mal lachte der Wolf nicht.
Noah sah Callen mit großen Augen an. Das, was sein Gefährte da sagte, schien er nun doch ernst zu meinen. „Geht mir genauso“, flüsterte er nach kurzer Zeit und senkte errötend den Blick.
„Yeah! Und wieder hat er den Blick gesenkt! Wir bekommen den Kleinen ganz sicher noch dazu, unsere Dominanz anzuerkennen“, meinte Seki siegessicher.
„Ich möchte ihn gar nicht unterwürfig. Er soll genau so bleiben, wie er ist. So gefällt er mir ausnehmend gut. Mir reicht es schon, dass er uns als seinen Gefährten anerkennt und mich liebt“, antwortete Callen seinem Wolf.
„Was ist das denn mit diesem Verlinken?“, unterbrach der Braunhaarige seinen Disput mit Seki.
„Wie soll ich dir das erklären? Jedes Rudel kann sich durch den Alpha untereinander verlinken. Das bedeutet, sie können sich in Gedanken miteinander unterhalten. Es ist so ähnlich, als würdest du dich mit deinem inneren Tier unterhalten, nur dass es dieses Mal ich wäre. Verstehst du, was ich meine?“ Callen hatte versucht, die richtigen Worte zu finden.
„Aber ich gehöre doch gar nicht zu eurem Rudel“, wandte die Katze ein.
„Stimmt schon, doch wir sind Gefährten. Mates, auch wenn sie unterschiedlichen Rassen angehören, können sich untereinander verlinken. Das wusste ich bis vor Kurzem auch nicht, aber ich bin froh, dass es funktioniert. Ich hoffe, es ist für dich auch in Ordnung. Schließlich habe ich dich nicht um Erlaubnis gefragt.“ Der Wolf sah ihn unsicher an und Noah hob die Hand und streichelte sanft über dessen Wange.
„Nein, nein. Ich finde das sogar recht interessant. Nur wie funktioniert das? Kann ich dich auch kontaktieren?“ Neugier blitzte aus den Augen der Katze.
„Natürlich. Du musst dir nur überlegen, was du sagen möchtest und dann denkst du an mich. Es ist so, als wolltest du dich mit mir unterhalten. Versuch es einfach einmal.“
Noah nickte, konzentrierte sich und sah den Alpha fragend an.
„Ich liebe dich“, kam in Callens Gedanken an, doch er schüttelte nur den Kopf. „Na los. Versuche es doch einfach mal“, forderte er ihn erneut auf.
„Habe ich doch gerade! Warte, ich mache es noch einmal.“ Die Katze sah aus, als würde sie sich konzentrieren. „Ich liebe dich, mein Wölfchen.“ Noah beobachtete seinen Gefährten genau. Er war sich sicher, dass dieser ihn schon beim ersten Versuch verstanden hatte. Als in dessen Augen ein Leuchten trat, wusste er, dass seine Vermutung richtig war, trotzdem sah er ihn fragend an.
Callen schüttelte wieder den Kopf. „Hast du es auch wirklich versucht?“, fragte ihn dieser böse Wolf unschuldig.
„Natürlich. Warte, vielleicht geht es so.“ Noah schloss die Augen und lachte innerlich.
„Schade, dass du mich nicht hörst, denn ich würde dich jetzt so gerne küssen“, dachte der Leopard und dann schickte er ihm ein Bild davon, wie er sich nackt unter Callen räkelte.
„Du kleines Biest“, keuchte der Alpha und drückte seinen Mund auf die Lippen seines Mate. Stürmisch küsste er den kichernden Jungen, der sich kurz danach stöhnend an ihn klammerte. Sie küssten sich gefühlt endlos, bis Callen sich schließlich, nach einem kurzen Zwicken in Noahs Unterlippe, von diesem löste.
Schwer atmend starrten sie sich in die Augen, bis Noah frech grinste. „Du bist selbst schuld. Behauptest einfach, du hättest mich nicht gehört!“
„Wenn du mir schon einmal sagst, dass du mich liebst, dann muss ich das auch ausnutzen“, rechtfertigte Callen sich und errötete.
„Aahhhh, wie süß! Du wirst ja ganz rot“, quietschte Noah und rubbelte an Callens geröteten Ohren.
„Lass das, Kleiner. Und ich bin nicht süß. Wenn hier einer niedlich ist, dann bist du das“, widersprach der Wolf mit tiefer Stimme.
„Okay, okay“, lachte Noah. „Du bist nicht süß. Du bist riesig, stark, gut aussehend, durchtrainiert, muskulös ...“, lenkte er ein und mit jedem Wort nickte der Alpha zustimmend, dann fuhr er fort. „... und so was von Zuckersüß!“
„Duuu“, knurrte Callen und fiel erneut über die lachende Katze her. Was als wilde Knutscherei begann, endete als sanftes Schmusen, bei dem sie sich immer wieder zärtliche Worte zuflüsterten.
„Du glaubst gar nicht, wie glücklich ich darüber bin, dich gefunden zu haben“, hauchte Callen leise, als sie sich einfach nur anstarrten. Dabei streichelte er Noah zart über die Wange und bemerkte belustigt, wie dieser sich anschmiegte und anfing zu schnurren.
Cian saß in Noahs Augen und starrte ihn fasziniert an. „Außerdem liebe ich es, wenn du meinetwegen anfängst zu schnurren“, sprach er leise weiter.
„Das mache ich normalerweise nicht oft. Nur Maddy hat es gelegentlich geschafft, mich zum Schnurren zu bringen. Aber seit ich dich kenne, habe ich das Bedürfnis, das öfter zu tun, weil ich mich so wohl bei dir fühle“, gab Noah zu und gab gleich danach ein leises Gurren von sich.
„Was war denn das gerade?“, meinte Callen verwundert und blickte seinen Gefährten neugierig an.
„Das war ein Gurren. Halb Ton, halb Schnurren. Das passiert, wenn ich einen Ton von mir gebe, während ich am Schnurren bin“, erklärte er.
„Das ist ja niedlich. Überhaupt, du bist niedlich, einfach alles an dir ist niedlich. Ich kann gar nicht genug von dir bekommen, so niedlich finde ich dich“, schwärmte der Wolf und seine Augen strahlten.
„Ja, ja. Schon gut, ich habe es verstanden. Ich bin niedlich und du magst niedliche Dinge“, brummte Noah und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. Plötzlich musste er gähnen. „Ich bin müde. Wir sollten noch etwas schlafen“, meinte er und rieb sich über die Augen.
„Du hast recht. Es ist mitten in der Nacht. Morgen Früh können wir weiter reden und kuscheln.“ Callen zog Noah in seine Arme, drückte ihm noch einen Kuss auf die Schläfe, gab ein zufriedenes Seufzen von sich, dann schloss er die Augen.
Die Katze kuschelte sich an den Riesen neben sich, der sich fast vollständig um ihn geschlungen hatte, und schloss ebenfalls die Augen. Es dauerte nicht lange, da waren beide erneut eingeschlafen.
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Hoffe euch gefällt die Geschichte von Noah und Callen. Wenn ja, viel Spass bei den weiteren Kapiteln, die bald kommen werden. 🤣
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