16🐺
Callen blieb das ganze Wochenende anhänglich und verschmust, was Noah eigentlich nicht wirklich störte, schließlich war er eine Katze und die waren bekanntlich ebenfalls verschmust.
Obwohl Noah gelegentlich über diese lebende Klette motzte, schmiegte er sich immer an und genoss die Zärtlichkeiten, die sie tauschten. Mittlerweile benötigte er vor dem Sex kaum noch eine Vorbereitung, trotzdem ließ sein Gefährte es sich nicht nehmen, ihn dennoch vorzubereiten.
Nun war es Montagmorgen und sie mussten wieder in die Schule. Callen hatte seinen Eltern erzählt, er übernachte bei einem Freund, um zu lernen. Diese wussten noch nichts von Noah. Sie hatten wohl schon davon erfahren, dass er seinen Mate gefunden habe, aber bislang nicht, dass dieser eine Katze war.
Seine Betas hüteten sich davor, dies dem derzeitigen Alpha auf die Nase zu binden. Jeder wusste, wie Callens Vater über Katzen dachte.
Noah und Callen machten sich nach dem Frühstück auf den Weg zur Schule und der Wolf konnte wieder einmal nicht die Finger von seinem kleinen Gefährten lassen. Zum wiederholten Male mussten sie stehen bleiben, weil der Alpha unbedingt seinen Mate küssen wollte.
Callen würde sich hüten, Noah zu erzählen, dass der Drang zu kuscheln längst nicht mehr so ausgeprägt war. Es war eher so, weil er von sich aus schmusen wollte. Er war ganz vernarrt in seinen kleinen Kater, sodass er jede Gelegenheit dazu nutzte, ihn zu berühren und an ihm zu knabbern.
Noah war aber auch zu niedlich, wie er ihn jedes Mal in die Büsche zog, sobald Callen Anstalten machte, ihn zu küssen. Obwohl sie das ganze Wochenende mehr oder weniger nackt verbracht und mehrfach miteinander geschlafen hatten, war der Kleine immer noch äußerst schüchtern, vorrangig in der Öffentlichkeit.
„Ich hoffe, du kannst wenigstens in der Schule deine Hände bei dir behalten“, meinte Noah, als sie sich gerade wieder von einem weiteren Kuss lösten.
„Das kann ich dir nicht versprechen“, antwortete Callen und saugte sich an Noahs Hals fest. Ein weiteres besitzergreifendes Zeichen zierte nun dessen zarte Haut.
„Cal, lass das endlich. Wir sind gleich in der Schule. Noch einen Tag kann ich nicht schwänzen, da ich neu an dieser Schule bin.“ Mit beiden Händen versuchte er den Alpha von sich zu schieben.
Dieser dachte aber nicht daran, ihn loszulassen. Mit einem listigen Grinsen wand er den gleichen Trick an, wie schon einmal in Noahs Küche. Schnell machte er einen Schritt zurück und hörte Noah erschreckt aufschreien. Schon landete dieser wieder in seinen Armen, die er mit einem zufriedenen Brummen um den kleinen Körper schlang.
„Hey!“ Noah stöhnte verzweifelt, da Callen ihn jetzt auch noch hochhob. Instinktiv schlang er seine Beine um dessen Mitte und hielt sich fest. So wurde er schließlich in die Schule getragen.
„Callen, lass mich gefälligst runter. Ich kann allein laufen“, zischte sein Gefährte ihm ins Ohr, doch Callen schüttelte nur grinsend den Kopf. Plötzlich zwickten ihn Noahs spitze Zähne in sein Ohrläppchen und er lachte unterdrückt. Wieder hatte ihn der Kleine unbewusst gekennzeichnet.
Nun standen sie an ihrem Lieblingsplatz unter der Eiche und warteten auf die anderen. Callen machte keine Anstalten, Noah abzusetzen, obwohl dieser sich mit allen Mitteln versuchte, gegen ihn zur Wehr zu setzen.
Während ihres kleinen Gerangels kamen Mary-Lou und ihr Mate Dean, sowie dessen Bruder Kyle hinzu. Lachend beobachteten sie, wie Noah es endlich doch noch schaffte, aus den Armen des Alpha zu entkommen, indem er ihm kurzerhand auf den Rücken krabbelte.
Nach einem geschmeidigen Sprung landete Noah schließlich auf seinen eigenen Füßen. Mit großen Augen sah er dabei zu, wie Callen sich zu ihm umdrehte und erneut die Arme nach ihm ausstreckte.
„Halt, pfui. Sitz“, fauchte die Katze und erntete Gelächter von den anderen. Er wollte sich gerade umdrehen, um davonzulaufen, da hatte ihn der Wolf bereits erreicht. „Scheiße, Cal. Lass das doch endlich“, keifte er und schon spürte er warme Lippen auf seinem Mund.
Er unterdrückte ein Stöhnen und wollte sich gerade an den großen Körper schmiegen, da wurde er auch schon losgelassen. Hätte der Alpha ihn nicht gestützt, wäre er ganz sicher gestürzt. Noah brauchte einen Augenblick, bis sich seine Sicht endlich klärte.
„Geht es wieder?“ Callen sah ihn fragend an. Er hielt ihn immer noch an seinem Oberarm fest. Noah schüttelte kurz den Kopf, um richtig zu sich zu kommen, dann nickte er.
„Danke“, fing er an. „Aber das wäre nicht nötig gewesen, wenn du endlich mal deine Hände und deinen Mund unter Kontrolle bringen würdest.“
Callen lachte rau, was Noah erschauern ließ. Er war kurz davor, zu verzweifeln. Warum reagierte er denn immer noch so heftig auf diesen Riesen? Sie verbrachten schließlich das ganze Wochenende über mit fantastischem Sex und trotzdem konnte er es nicht lassen, auf den Riesen einzugehen.
Fragend blickte Noah zu Dean und Mary-Lou. „Ist das bei euch genauso und wird das immer so bleiben?“
„Was meinst du?“ Dean runzelte die Stirn. Er wusste nicht, was Noah meinte, da schaltete sich die Omega ein.
„Nein, Noah. Bei uns ist das etwas anders. Callen ist ein sehr starker Alpha. Bei ihm ist der Drang nach Sex und Berührung stärker ausgeprägt als bei schwächeren Alphas, Betas oder Omegas. Und ja, es wird bei euch beiden wahrscheinlich immer so bleiben“, begann sie zu erklären.
„Gut, dass du kein Omega, sondern eine Katze bist. Da dürfte es bei euch beiden eigentlich kaum Probleme geben, zudem Callen schon immer Katzen mochte. Du als Katze liebst das Schmusen und Kuscheln, darum seid ihr beide sozusagen das perfekte Paar“, beendete Mary-Lou ihre Erklärung mit einem sanften Lächeln.
Noah stöhnte frustriert. Er lehnte bereits wieder an Callens Brust, der seine Hände unter sein Shirt geschoben hatte und zärtlich seinen Bauch streichelte.
Endlich klingelte es zur ersten Stunde. „Der Mondgöttin sei Dank“, murmelte Noah und versuchte sich aus Callens Umklammerung zu lösen. Er spürte noch dessen Lippen an seinem Hals, dann wurde er endlich freigegeben.
Noah drehte sich um, konnte es jedoch nicht lassen, Callen noch einmal zu küssen, dann liefen sie zusammen ins Schulgebäude. Im Inneren trennten sie sich und der Alpha verschwand mit seinem Beta Dean in die andere Richtung.
„Wo wart ihr denn am Freitag?“ Kyle hatte ihn angesprochen, während sie das Klassenzimmer betraten und sich auf ihren Platz setzten.
„Euer Alpha hatte ein ausgeprägtes Kuschel-Bedürfnis, welches das ganze Wochenende hindurchging. Wir haben geschwänzt, weil er an mir klebte, wie ein verdammtes Kaugummi. Und wie es scheint, ist diese Phase bis jetzt nicht vorbei“, brummte Noah und packte seinen Block und einen Stift aus.
Mary-Lou kicherte hinter vorgehaltener Hand. „Ich weiß, wovon du sprichst. Dean und ich konnten uns mal zwei Tage nicht sehen. Danach war er so liebebedürftig, wir sind kaum aus dem Schlafzimmer gekommen. Oh weh, du tust mir wirklich leid, Noah. Callen als Alpha hat dieses Bedürfnis um ein Vielfaches stärker als alle anderen. Aber länger als drei, maximal vier Tage geht das eigentlich nicht“, fügte sie hinzu.
Noah sah die Omega erstaunt an und begann zu rechnen. Mit den Fingern zählte er ab. „Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag und Montag. Boah, dieser böse Wolf“, fauchte er. „Das wird er mir büßen“, versprach er und seine Augen funkelten wütend.
„Oh, oh. Da bekommt wohl jemand Ärger“, lachte Kyle, dann kam der Lehrer und ihre Aufmerksamkeit richtete sich zur Tafel.
*****
Callen saß ebenfalls im Unterricht und grinste dümmlich vor sich hin. Seine Gedanken waren bei seinem Gefährten, der perfekt zu ihm passte.
Nie hätte er gedacht, dass er mal einen Jungen küssen würde, ganz zu schweigen davon, Sex mit ihm zu haben. Er war immer davon ausgegangen, ein Mädchen als Mate zu bekommen, doch nun hatte er Noah und er war begeistert von dem Jungen.
Der Sex mit dem Kleinen war besser als alles bisher da gewesene. Noch nie hatte er sich so befriedigt gefühlt, wenn er gekommen war. Dass Noah eine Katze war, fand er sogar noch besser, denn er mochte diese schmusigen Tiere, die trotzdem ihren eigenen Willen besaßen. Allerdings würde er ganz sicher deswegen Probleme mit seinem Vater bekommen. Denn der derzeitige Alpha mochte keine Katzen, er war eben ein typischer Wolf.
„Cal, pass auf. Der Lehrer schaut zu uns herüber“, flüsterte sein Beta ihm zu und Callen versuchte sich wieder zu konzentrieren.
Es dauerte nicht lange, da waren seine Gedanken wieder bei dem Leoparden. Sein Mate machte ihm richtig Spaß. Noah juckte es kein bisschen, dass er, Callen einer der stärksten Alphas an der Schule war. Wenn er ihm die Meinung geigen wollte, dann tat er das auch.
Selbst seine Dominanz ignorierte die Katze meistens. Und es störte den Kleineren auch nicht, dass der Alpha so groß war, obwohl er selbst ziemlich winzig im Vergleich zu ihm wirkte. Noah hatte kein Problem damit, ihn ganz in sich aufzunehmen, woran jedoch so manches Mädchen gescheitert war.
Tja, Callen war überaus glücklich mit der Wahl seines Mate und zudem noch vollkommen verliebt in den Winzling. Er konnte es kaum erwarten, bis es endlich zur großen Pause klingelte.
*****
In Noah brodelte es. 'Dieser elende Mistkerl! Dieser Schuft! Dieser verdammte Riese!', dachte er und kaute wütend auf seiner Unterlippe herum. Callen hatte ihn hereingelegt. Er hatte geglaubt, dass dieser noch immer in dieser Kuschel-Phase war und das ewige Gefummel zugelassen.
Ja klar, er liebte es, mit dem Riesen zu schmusen, aber dennoch hatte dieser ihn übers Ohr gehauen und dafür würde er büßen. Er wusste nur noch nicht wie!
Endlich klingelte es zur großen Pause und alle Schüler strömten nach draußen. Noah hatte sein Essen dabei, weswegen er direkt zur Eiche auf dem Schulhof lief.
Kyle wollte sich im Kiosk noch etwas zu essen holen, weswegen er nur mit Mary-Lou an seiner Seite zu dem Baum lief. Callen war noch nicht da, also konnte er seinen zurecht gelegten Plan problemlos umsetzen.
Während sie darauf warteten, dass die anderen auftauchten, unterhielt er sich ein wenig mit dem Omega-Mädchen. Er spürte Callen, noch bevor er ihn sah und grinste listig.
„Sorry, Mary-Lou. Denk jetzt nichts Böses von mir, aber dieser Kerl benötigt eine Lektion.“ Damit stand er auf und sprang auf den untersten Ast der Eiche, der ungefähr 3,5 m über dem Erdboden aus dem Stamm ragte.
In der Hocke kniend, mit den Händen zwischen seinen Füßen am unteren Ast haltend, machte er es sich bequem und blickte auf einen unzufrieden wirkenden Callen hinunter.
„Komm, Kätzchen, ich brauche dich.“ Der Alpha streckte die Arme nach ihm aus und forderte ihn somit auf, hineinzuspringen.
Noah schüttelte den Kopf. „Du hast mich beschwindelt, Köter! Deine Kuschel-Phase ist längst vorbei und du lässt weiterhin nicht deine Finger von mir.“ Die Stimme der Katze klang wie ein wütendes Fauchen. Noah war wohl wirklich sauer.
Callen zog eine seiner schwarzen Brauen hoch, verschränkte die Arme vor der Brust und unterdrückte ein Grinsen. Der Kleine zeigte ihm gerade seine Krallen. „Hast du mich gerade Köter genannt?“ Beinahe hätte Callen sich verraten. Es war ihm schwergefallen, nicht zu lachen. Noch nie hatte jemand so mit ihm gesprochen.
Ihm war bewusst, dass seine Betas auf Lauerstellung gingen, doch er beruhigte sie über ihren Link, den er zu seinem Rudel hatte. Sofort entspannten sich die beiden und sahen zu Noah hoch. Mary-Lou hielt sich indessen im Hintergrund und wirkte beunruhigt.
„Das habe ich, und den Namen hast du verdient. Du hast mich belogen, Callen und ich hasse Lügen. Deine Anhänglichkeit hätte längst nachlassen müssen und du machst genauso weiter, wie bisher.“ Noah hatte den Kopf schief gelegt und sah auf seinen Mate hinunter.
„Ich habe dich nicht belogen, ich habe dir nur nichts davon gesagt“, beharrte der Riese und streckte erneut die Arme aus. „Und jetzt komm“, forderte er nun mit Alpha-Stimme. Inzwischen wurde er langsam doch ärgerlich. Er wollte Noah im Arm halten und dieser verweigerte sich ihm. Das passte ihm und seinem Wolf überhaupt nicht.
Noah hörte Mary-Lou ängstlich winseln. „Lass das! Bei mir kommst du mit deiner Dominanz nicht weit. Außerdem ängstigst du damit nur die Omega hinter dir.“
Callen drehte sich zerknirscht um. „Tut mir leid, Mary-Lou“, entschuldigte er sich.
„Schon okay“, flüsterte die Angesprochene und flüchtete sich Trost suchend in Deans Arme.
„Noah, ich habe einen Fehler gemacht und es tut mir leid. Na los, jetzt komm schon zu mir“, forderte er ihn abermals auf und unterdrückte die Anspannung, die langsam in ihm hochkam.
Die Katze auf dem Baum sah seinen Mate abschätzend an. „Belüge mich ja nie wieder!“ Danach sprang er ohne zu zögern in die offenen Arme des Alphas.
„Dir ist aber schon klar, dass ich dich für den ‚Köter‘ später bestrafen werde?“ Lächelnd drückte Callen sein Gesicht an Noahs Hals und inhalierte dessen Duft, der ihn sofort beruhigte.
„Warum nur wundert mich das nicht?“, seufzte Noah und erwiderte trotz allem den Kuss, den er von dem Alpha bekam.
Der Rest der Pause verlief schließlich ohne weitere Zwischenfälle.
**********
Joa, was soll ich sagen?
Erster Streit zwischen Noah und Callen. Ob da noch mehr kommen wird?
Und Callens Vater?
Was der wohl macht, wenn er erfährt, das der Mate seines Sohnes ein männlicher Leopard ist? 🤔
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro