13
Reed konnte spüren, wie sein Innerstes sich um Calebs Glied zusammenzog, während er zwischen ihren Körpern kam. Er hörte Caleb tief stöhnen und konnte dessen große Erektion in sich pulsieren spüren, als sich der Alpha in ihm entlud. Zeitgleich bohrten sich Calebs Zähne in seine Halsbeuge und ihn durchlief ein Zittern, als die Mate-Verbindung sich schloss. Eine Welle der Liebe überflog ihn, die eindeutig von seinem Wolf und auch von Caleb ausging. Verstört blieb er einfach liegen, während der Alpha über ihm den Kopf anhob und ihn liebevoll ansah. Frustriert blähte er seine Wangen auf, während er versuchte, sich zu sammeln.
„Du hast bekommen, was du wolltest und jetzt geh endlich raus aus mir“, verlangte er in giftigem Ton.
„Dazu müsstest du mich erst einmal loslassen“, antwortete Caleb mit einem leisen Lachen und stemmte sich leicht hoch.
„O-oh“, gab Reed verlegen von sich und löste seine Arme und Beine von dem Alpha, mit dem er trotz allem gerade herrlichen Sex vollzogen hatte.
Caleb erhob sich und streckte seinem Gefährten die Hand hin, um diesem hoch zu helfen, doch Reed schlug aufgebracht danach und stand allein auf. Schwankend griff sich der Alpha mit den türkisfarbenen Augen an die Stirn. „Scheiße“, fluchte er und taumelte gegen Calebs starken Körper.
Sofort schlangen sich schützend dessen Arme um ihn. „Langsam, Babe. Du bist anscheinend nicht in der Verfassung, allein zu gehen. Lass mich dir helfen.“ Calebs Stimme klang besorgt.
„Wem ich das wohl zu verdanken habe? Und nenn mich nicht ‚Babe‘! Du hast kein Recht dazu, Arschloch“, knurrte Reed und richtete sich stöhnend auf. Zu seinem Verdruss wollte der Schwindel in seinem Kopf sich nicht legen. Zitternd lehnte er sich wieder gegen Caleb, der ihn immer noch stützte. „Sag mir, wie du mir helfen willst. Du kannst mich schlecht nach Hause tragen und ich glaube nicht, dass ich noch die Kraft habe, den ganzen Weg zu laufen oder auch nur, mich zu verwandeln.“ Reeds Stimme klang zu seinem eigenen Ärger ganz schwach.
Caleb überlegte kurz, bevor er antwortete. „Du wirst auf meinem Wolf reiten. Denkst du, du kannst dich lange genug an mir festhalten, ohne herunterzufallen?“ Der Alpha sah bei seinem Vorschlag äußerst ernst aus.
Reed starrte ihn sprachlos an. „Vielleicht solltest du mich einfach hier lassen und Hilfe holen“, schlug er vor, doch Caleb schüttelte den Kopf.
„Das ist eine schlechte Idee. Ich kenne mich hier nicht aus und werde den Rückweg wahrscheinlich nicht allein finden können. Außerdem bist du nackt und es scheint ein Unwetter aufzuziehen. Ich lasse dich nicht allein.“
Während Caleb ihm widersprach, glitt Reeds Blick zum Himmel, der sich durch graue Wolken verdunkelt hatte. Ihm fiel erst jetzt auf, dass Wind aufgekommen war. Es sah aus, als würde es bald anfangen zu regnen. „Okay, dann so, wie du möchtest. Wir sollten uns beeilen, denn die Stürme hier sind immer ziemlich gewaltig.“
Caleb trat vorsichtig einen Schritt zurück und ließ Reed los. Dann verwandelte er sich in seinen großen, hellgrau-beigen Wolf. Fordernd drehte er seinem Gefährten seine Seite zu und legte sich auf den Bauch. Geduldig wartete er, bis Reed auf seinen Rücken kletterte.
Reed packte das Fell im Nacken von Zero, dem Wolf seines Mate und versuchte auf dessen Rücken zu kommen. Er fühlte sich schwach und immer noch schwindelig. Er war sich sicher, dass er krank wurde. Zu lange hatte er sich nicht um sich selbst gekümmert und zu wenig gegessen. Nun musste er nur noch durchhalten, bis sie zurück waren, bevor er sich ausruhen konnte.
Nachdem Reed endlich auf seinem Rücken Platz genommen hatte, richtete sich der Wolf vorsichtig auf. Er spürte die Schwäche seines Gefährten und das bereitete ihm große Sorgen. Auch dass sein Biss, in dessen Halsbeuge, sich noch nicht geschlossen hatte, trug nicht dazu bei, ihm seine Sorgen zu nehmen. Reed sah krank aus und jetzt als Wolf konnte er es auch riechen. Sie mussten sich beeilen. Langsam lief er los. Reed wies ihm die Richtung, in die sie gehen mussten. Kurz danach kam Wind auf und zerrte an ihnen. Zum Glück regnete es noch nicht.
Sie waren bereits über eine Stunde unterwegs, als Caleb spürte, wie sein Mate von seinem Rücken zu rutschen drohte. Er blieb stehen und ließ seinen Gefährten vorsichtig von seinem Wolfskörper gleiten. Schnell verwandelte er sich. Er hatte das Fieber gespürt, welches seinen Gefährten befallen hatte. Dessen Körperwärme war zunehmend angestiegen und Reed hatte sich immer schwächer an ihn geklammert. Nun lag der junge Alpha vor ihm und sah ihn mit fiebrigen Augen und geröteten Wangen an.
„Ist es noch weit?“ Caleb beugte sich zu Reed hinunter und blieb in der Hocke neben diesem sitzen, während er auf eine Antwort wartete.
Reed sah sich um und versuchte sich zu konzentrieren und gleichzeitig zu orientieren. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich platzen. Auch spürte er, dass seine Bisswunde sich noch immer nicht geschlossen hatte und weiterhin blutete. „Nein“, sagte er und seine Stimme war ein einziges Krächzen. „Ungefähr eine halbe Stunde in dieser Richtung. Geh, hol Hilfe und lass mich hier liegen. Ich habe keine Kraft mehr, um mich an dir festzuhalten.“
„Ich lasse dich nicht allein. Das kannst du vergessen“, knurrte Caleb wütend. Dann blickte er in die Richtung, in die Reed zeigte. „Eine halbe Stunde also. Na dann, auf gehts. Halt dich fest, bis ich oben bin.“ Damit schob er seine Arme unter Reeds Knie und seinen Rücken und hob ihn hoch.
Reed war zu erschöpft, um zu widersprechen. Darum legte er einfach seine Arme um Calebs Hals und lehnte seinen Kopf gegen dessen Schulter. Müde schloss er die Augen.
„So? Du widersprichst mir nicht? Dir geht es wirklich nicht gut“, stellte Caleb besorgt fest und zog Reeds zitternden Körper näher an seinen eigenen, dann setzte er sich in Bewegung. „Halte durch, Babe. Wir sind bald da“, sagte er leise und sah kurz zu Reed hinunter, der zitternd in seinen Armen hing. Verdammt, sie mussten sich beeilen!
„Ich sagte es bereits. Nenn mich nicht 'Babe'! Das darfst du erst, wenn ich dir verziehen habe.“ Jedes Wort fiel Reed schwer.
Caleb lachte leise. Reed hatte unbewusst zugegeben, dass er ihm ermöglichen wollte, sich zu entschuldigen. Mit festem Griff hielt er seinen Mate in den Armen und lief in die Richtung, die Reed ihm gewiesen hatte. Der starke Wind war nun zu einem Sturm geworden und die ersten Regentropfen fielen auf sie herab. Caleb versuchte, mit seinem Körper, so gut es ihm möglich war, den anderen zu schützen, indem er ihn nahe an sich zog.
Reed gab ein leises Wimmern von sich. Er fror und ihm tat bereits alles weh. In dem Wissen, dass Caleb ihn beschützen würde, glitt er in eine tiefe Bewusstlosigkeit.
Caleb spürte sofort, als Reed in seinen Armen erschlaffte und beschleunigte seine Schritte. Auch er fror, denn der Regen war eisig. Hoffentlich nahm er den richtigen Weg und sie waren bald da. Endlich sah er in der Dunkelheit des Sturms ein Licht. Aufatmend steuerte er darauf zu und gab ein Heulen von sich.
*****
Garret lief in seinem Haus unruhig auf und ab. Der Sturm hatte sie gezwungen, mit ihrer Suche nach Reed aufzuhören, da hörte er den Hilferuf eines Wolfes ganz in der Nähe. Sofort stürmten er und seine beiden Betas, Luis und Oliver, nach draußen.
Dort inmitten des Sturms kam ihnen Caleb entgegen, der einen bewusstlosen Reed in den Armen hielt. „Du hast ihn gefunden und markiert, wie ich sehe. Gut gemacht und jetzt gib ihn mir“, forderte er den jungen Alpha auf und streckte die Arme nach seinem Neffen aus, doch ein warnendes Knurren hielt ihn zurück.
Garret hob abwehrend die Hände. Caleb zeigte mit diesem Verhalten eindeutig, wem Reed gehörte. „Na gut, dann eben nicht“, lenkte er ein. „Folge mir.“ Damit ging er voraus ins Haus. Nebenbei hatte er Anweisungen gegeben, ein warmes Bad einzulassen und etwas zu Essen zu kochen.
Er führte Caleb hoch ins Badezimmer, wo bereits warmes Wasser in die Wanne lief. „Wir müssen ihn säubern und die Wunde versorgen. Der Arzt ist bereits unterwegs hierher. Er sieht aus, als habe er Fieber“, stellte er besorgt fest.
Caleb nickte. „Auf dem Rückweg wurde er immer heißer. Er konnte sich nicht wandeln und ich habe ihn zuerst als Wolf auf meinem Rücken getragen. Später konnte er sich noch nicht einmal mehr festhalten, darum habe ich ihn schließlich getragen.“
„Du hast ihn nicht zurückgelassen, das ist gut. Was wirst du nun tun, nachdem ihr beide aneinander gebunden seid?“ Garret drehte das Wasser ab und sah Caleb fragend an.
„Ich werde ihn davon überzeugen, dass ich ihn liebe“, flüsterte Caleb leise und drückte Reed näher an seinen Körper. „Ich war so dumm. Nur, weil ich mir Kinder wünsche, habe ich es so weit kommen lassen. Aber was bringen mir Kinder mit jemandem, den ich nicht liebe?“ Eine Träne löste sich aus seinem rechten Auge und rann ihm über die schmutzige Wange. Er schniefte kurz, dann riss er sich wieder zusammen.
Garret sah ihn nachdenklich an. „Kinderwunsch also, hmm? Na, wenn Reed dich da mal nicht überrascht.“ Bevor Caleb nachhaken konnte, was Garret damit meinte, regte sich der junge Alpha in seinen Armen.
„Caleb? Haben wir es geschafft?“ Reeds Stimme hörte sich schwach an und er zitterte vor Kälte. Der Regen hatte sie beide ausgekühlt und dadurch Reeds Fieber für kurze Zeit gesenkt, welches aber schon wieder anstieg.
„Ja, Babe. Wir haben es geschafft“, antwortete Caleb besorgt und hielt den anderen Alpha immer noch fest.
„Nenn mich nicht ‚Babe‘! Dieses Privileg musst du dir erst noch verdienen“, kam es knurrend aus seinen Armen und Caleb, sowie Garret atmeten erleichtert auf. Wenn Reed schon wieder meckern konnte, ging es ihm nicht ganz so schlecht, wie angenommen.
„Also Junge, was bereitest du mir nur für Sorgen?“, mischte sich Reeds Onkel ein.
Reed hob schwach den Kopf und seine Augen wurden groß. „Onkel Garret? Ich... könntest du bitte gehen? Caleb ist nackt und ich möchte nicht, dass ihn jemand anderer so sieht. Das darf nur ich!“ Reed war sich gar nicht bewusst, dass er hier gerade seine Besitzrechte an seinem Gefährten geltend machte. Erschöpft hing er immer noch in dessen Armen und schloss die Augen.
„Dann lasse ich euch beide mal allein. Badet nur nicht zu lange. Ich bin unten und sehe nach dem Essen“, verabschiedete sich der Onkel und verließ das Bad.
Reed hob erschöpft den Kopf. „Baden?“ Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass sie im Badezimmer standen. „Lass mich los. Ich will in die Wanne“, forderte er dann und fing an zu zappeln. Seine Lebensgeister waren erwacht und er wollte sich säubern.
Caleb setzte ihn sanft ab und half ihm in die Wanne. Reed schwankte und griff sofort nach seinem Arm. Ohne darüber nachzudenken, stieg auch Caleb in die Wanne und setzte sich, während er Reed mit sich nach unten zog und ihn mit dem Rücken gegen seine Brust bettete.
„Hey, was soll denn das? Geh raus, ich möchte allein baden“, keifte Reed und wollte sich von Caleb lösen, indem er sich aufsetzte. Dabei bewegte er sich zu schnell und erneuter Schwindel überkam ihn. Mit einem erstickten Stöhnen ließ er sich wieder gegen seinen Mate sinken, der daraufhin leise lachte.
„Wie es scheint, ist die Mondgöttin auf meiner Seite“, raunte Caleb Reed ins Ohr, was diesem eine Gänsehaut verursachte.
„Nein, es ist das Schicksal, welches mich hasst und gegen mich arbeitet“, widersprach Reed und seufzte dennoch zufrieden. Das warme Wasser tat ihm gut und Calebs Nähe beruhigte ihn. Er sollte sich eigentlich nicht so wohlfühlen und dennoch tat er es. Ehe er sich versah, war er in den Armen seines Gefährten tatsächlich eingeschlafen.
**********
Ob sich die beiden nach dem Baden wieder verstehen und akzeptieren? 🤔
Wer weiß...
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