Kapitel 25
Immer noch etwas zurückhaltend stehe ich dort, als er den Kuss vertieft. Seine warmen und weichen Lippen bewegen sich auf meinen, was mich unter Spannung setzt. Mein ganzer Körper steht unter Strom.
Unsicher lasse ich meine Hand zu seinem Nacken gleiten, um vorsichtig darüber zu streichen.
Wir vergessen alles um uns herum.
Es ist ein atemberaubendes Gefühl, ihn zu küssen.
Und es raubt mir wortwörtlich den Atem.
Nach ein paar Sekunden lösen wir uns atemlos voneinander. Seinen heißen Atem kann ich an meinen Haaren spüren. An den Stellen an denen seine Hände meine Haut berührt, sprühen Funken.
Ein überwältigendes Gefühl durchströmt meinen gesamten Körper.
"Wow!",entkommt es mir.
Überwältigt von dem Kuss lehnen wir uns Stirn an Stirn sanft aneinander. Ein paar Augenblicke in friedvoller Stille vergehen. Es ist ein unglaublicher Moment. Für uns beide.
"Du bist wunderschön."
Langsam huscht mein Blick etwas nach oben. Meine Augen treffen seine. Er betrachtet mich mit einem liebevollen Blick.
Etwas beschämt von seinen Worten neige ich meinen Kopf etwas nach unten.
"Danke.",nuschele ich leise, sodass ich mir sicher bin, dass er es nicht gehört hat.
Er grinst mich an und zieht mit seiner Hand sanft mein Kinn nach oben. Langsam beugt er sich nochmal zu mir nach unten und haucht mir einen zarten Kuss auf die Stirn. Danach löst er sich von mir, nimmt meine Hand in seine und zieht mich zu unserem Tisch zurück.
An diesem angekommen rufen wir den Kellner zu uns, damit wir bezahlen können.
Dieser legt uns die Rechnung auf den Tisch. Jack bezahlt für uns beide, mit dem Argument, dass es ein Date sei.
Dann nehmen wir uns unsere Jacken, ziehen diese an und machen uns auf den Weg nach draußen. Meine Hand wird auf halber Strecke von Jacks umfasst.
Sofort schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht.
"Kann ich dich etwas fragen?"
Meine Stimme klingt unsicher, obwohl ich versuche dies zu unterdrücken.
"Alles.",kommt es sofort von ihm.
"Weißt du, ich habe mir schon eine längere Zeit Gedanken darüber gemacht...",beginne ich zu erklären.
"Du kannst mich alles fragen. Raus mit der Sprache, Amy."
Sein Blick ruht auf mir, während er mich auffordert zu sprechen.
"Ich glaube ich bin jetzt bereit dich als Werwolf zu sehen.",platzt es schnell aus mir heraus.
Zuerst sagt Jack kein Wort. Doch dann kommt er auf mich zu.
"In Ordnung. Ich bin wirklich froh, dass du versuchst mit dem ganzen klar zu kommen.",meint Jack und lächelt mich glücklich an.
"Ich weiß auch schon genau, wo wir hin gehen."
***
Als wir wieder aus dem Auto aussteigen, bemerke ich, dass wir wieder vor Jacks Haus standen.
Die letzten Tage habe ich mir über so viele Dinge Gedanken gemacht. Alles schwirrt in meinem Kopf nur so herum. Es sind so viele Dinge, die mir Kopfzerbrechen bereiten. Doch auf der anderen Seite gibt es i h n. Jack. Er bringt mich aus diesem Strudel heraus und hilft mir es für einige Augenblicke zu vergessen.
Wenn ich bei ihm bin, gibt es nur ihn und mich. Andere Dinge werden in seiner Nähe sofort unwichtig.
Nun habe ich beschlossen mein neu aufgebautes Leben noch ein wenig weiter zu akzeptieren. Jack hat in der letzten Zeit so viel für mich getan.
Er hat mir wieder gezeigt, was es heißt glücklich zu sein. Er hat mein ganzes Leben in geringer Zeit stark verändert. Positiv und negativ. Doch die positiven Veränderungen, die er mir geschenkt hat, überwiegen.
Die letzten Tage habe ich mit Jack verbracht und versuchte dabei seine übernatürliche Seite auszublenden. Doch nun habe ich verstanden, dass diese einfach zu ihm gehört. Sie ist ein Teil von ihm. Er akzeptiert mich auch, so wie ich bin.
Ich war egoistisch.
Ich habe nur an mich gedacht. Wie ich mich fühle und damit klar komme. Doch wie Jacks Gefühle wohl sein müssen, ist mir erst heute klar geworden. Er war wohl eher von mir verletzt, dass ich niemals über seine übernatürliche Seite sprach. Wahrscheinlich fühlte er sich nicht akzeptiert von mir.
Ich könnte das voll und ganz verstehen, wenn es so ist.
Ich bin heute auf die Idee gekommen, ihm zu zeigen wie sehr... wie sehr ich ihn mag und dass ich ihn wirklich akzeptiere so wie er ist.
Jack greift nach meiner Hand und reißt mich somit aus meinen Träumereien.
Ich grinse ihn schief an.
"Ich liebe deine verträumte Art.",raunt er mir ins Ohr und grinst mich ebenfalls an.
Doch ich weiß ganz genau, dass er mich damit auch necken will. Ihm ist bewusst, dass ich es überhaupt nicht leiden kann, darauf angesprochen zu werden. Doch trotzdem bin glücklich zu wissen, dass es ihm an mir gefällt.
"Du bist blöd!",stoße ich gespielt wütend und doch etwas verlegen aus.
Jack versucht ernst zu bleiben, was ihm jedoch gar nicht gelingt. Auch ich beiße auf meine Lippe, um ein Lachen zu unterdrücken. Doch nur eine Sekunde später können wir uns beide nicht mehr halten und lachen los.
Schnell stelle ich mich auf die Zehenspitzen und drücke ihm einen Kuss auf die Wange. Daraufhin schnappe ich mir seine Hand und ziehe ihn hinter mir her in Richtung Haus.
***
"Wo wollen wir überhaupt hin?",frage ich und blicke zu ihm auf.
"Ganz nach oben, auf den Dachboden.",antwortet Jack und deutet auf eine kleine Treppe, die vom ersten Stock anscheinend auf den Dachboden führt.
Dort angekommen öffne ich eine große, eher alt aussehende Holztür, die mit Gravuren bedeckt ist. Als wir dann im Raum stehen, blicke ich mich erstmal um.
Es war ein alter, doch wunderschöner Raum. Ein Sofa stand links dicht an der Wand, während der ganze Raum mit antiken Teppichen ausgelegt ist, was einen besonderen Flair verursacht.
Trotz der eher dunklen Möbel ist das Zimmer lichtdurchflutet, aufgrund der riesigen Dachfenster, die dem ganzen nochmal einen ganz anderen Eindruck verleihen.
Insgesamt ist es wirklich sehr schön.
Etwas nervös lasse ich mich auf das bequeme Sofa fallen.
"Weißt du wie lange ich darauf gewartet habe?"
In seiner Stimme kann ich deutlich seine Freude heraushören.
"Jack, es tut mir unendlich leid, dass ich nur so auf mich fixiert war und nicht bedacht habe, wie es dir wohl geht, wenn wir darüber kein Wort verlieren.",meine ich mit zittriger Stimme. Entschuldigend blicke ich zu ihm auf, da er vor mir steht.
"Wir haben beide unsere Fehler gemacht. Doch was wirklich zählt ist das Hier und Jetzt."
Warmherzig schaut er zu mir. Er ist so ein unglaublich toller Mensch.
Man merkt wirklich, wie wichtig wir uns gegenseitig geworden sind. Denn sonst hätte er mir meinen Fehler und ich seine Fehler nie verziehen.
Ich bin froh ihn zu haben.
"Schließe die Augen."
Fragend gleitet mein Blick nach oben. Er deutet mir an seiner Bitte nachzugehen.
Ich tue es. Ich schließe die Augen.
Ein paar Sekunden habe ich das Gefühl, dass nichts geschieht. Doch dann ganz plötzlich höre ich es wieder. Das Knacken. Ich kann mich an die Nacht zurück erinnern.
Vor meinem inneren Auge kann ich das sehen, was sich vermutlich gerade vor mir abspielt.
Ich sehe i h n. Wie das schwarze Fell nur so aus seiner Haut sprießt. Wie die Knochen brachen und sich eigenartig verschoben. Bis e r als Werwolf auf dem Boden lag.
Die Kreatur, die ich anfangs verabscheute und ich nur bei beim Gedanken daran Todesangst verspürte.
Doch jetzt ist alles anders, diese Kreatur ist Jack, von dem ich genau weiß, dass er mir nie etwas tun würde.
Ich vertraue ihm. Voll und ganz.
Plötzlich spüre ich etwas nasses an meiner Wange. Und nochmal.
Ich öffne vorsichtig die Augen und sehe einen, im Gegensatz zu meinem, riesigen Kopf vor mir. Große grüne Augen schauen in meine. Dessen Zunge berührt erneut meine Wange.
"Man Jack, lass das.",lache ich und wische mit meiner Hand über meine Wange.
Der Werwolf scheint damit gar nicht einverstanden zu sein und stupst mit seiner Schnauze gegen meine Hand.
Dann geht er einige Schritte zurück.
Ich mustere ihn mit etwas Abstand. Es ist ein ungewohntes Gefühl. Doch da ich weiß, dass es Jack, nur in einer anderen Form ist, ist es für mich nicht mehr so schlimm.
Das glänzend schwarze Fell, dass im Einfall des Lichtes schimmert. Seine immernoch grünen Augen, die mich immer wieder um den Verstand bringen. Der große Wolfskopf mit seinen Ohren, die sich immer wieder in andere Richtungen drehen.
Langsam erhebe ich mich von dem Sofa und schreite in gemächlichen Schritten auf den Werwolf zu, immer bedacht trotzdem nichts falsches zu tun.
Ungefähr einen Meter davor, strecke ich meinen Arm aus und meine Hand nach vorne.
Regungslos verweile ich in dieser Position, während ich ihm fasziniert in die Augen schaue.
Sofort streckt der Wolf seinen Kopf nach vorne, sodass meine Hand nun genau auf seinem Kopf liegt. Einen kurzen Moment erstarre ich bis ich mich wieder fange und ihn überwältigt anlächele.
Er nimmt mir somit die letzten Überreste, der noch vorherigen Angst.
Da nun die Faszination die Überhand nimmt, streiche ich mit etwas zittrigen Händen sanft über seinen Kopf.
Mutig laufe ich Schritt für Schritt neben das beachtlich große Tier, das mir bis zu den Schultern geht. Ich lasse meine Hand über das weiche Fell gleiten.
Plötzlich höre ich ein Schnurren und ich wende meinen Blick sofort nach vorne.
Der Werwolf hat seine Augen friedlich geschlossen und genießt es von mir gestreichelt zu werden.
Ein Lachen entkommt mir.
E r ist unglaublich, denke ich mir.
"Du bist unglaublich!",ertönt eine Stimme in meinem Kopf, die Jack gehört.
****
Hey ihr Lieben ❤
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel!
Außerdem wünsche ich euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr.🎉🎊
Ich hoffe, dass alle eure Vorsätze für das neue Jahr in Erfüllung gehen.💞
Ich wollte mich für das ganze Jahr mit euch und für eure Unterstützung bedanken.
Es ist unglaublich krass, dass meine Geschichte schon fast 100K erreicht hat und so gut ankommt. Ich bin euch allen so dankbar.❤❤😘😘😊
#Wie denkt ihr das es weitergehen wird?
Ich wünsche euch einen schönen Start in das neue Jahr!💗
XoXo Lena♡
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