Kapitel 21
"Übrigens, ich hole dich morgen früh für die Schule ab.",ruft er mir zu.
Ich wollte gerade sagen, dass es nicht nötig ist, als er schon mitsamt seines Autos weg war.
Einige Sekunden ruht mein Blick noch auf der Stelle, auf der gerade eben noch sein Auto stand.
"Tschüss, Jack.",flüstere ich in die Stille und Dunkelheit der schon angebrochenen Nacht hinein.
***
Leise Musik dringt in meine Ohren. Immer noch verschlafen öffne ich meine Augen, um sie keine Sekunde später schon wieder zu schließen. Das Sonnenlicht, dass in mein Zimmer strahlt, blendet mich im ersten Moment. Müde drehe ich mich auf die Seite und presse mein Kopf auf das Kissen.
Ich möchte einfach nur schlafen.
Die anfangs noch leise Musik wird immer lauter und lauter, sodass ich sie leider nicht mehr ignorieren kann.
"Scheiß Musik! Was soll das denn am frühen Morgen?",nuschele ich wuterfüllt in mein Kissen.
Um das Problem zu beheben, schlage ich meine Augen auf und hebe meinen Kopf.
Einige Zentimeter von mir entfernt, steht mein Nachttisch und darauf das Problem.
Das Problem ist mein Wecker.
Aus ihm ertönt diese blöde Musik, die meinen Morgen zerstört hat.
Genervt stöhne ich auf. Ich wollte einmal schön ausschlafen. Toll, daraus ist ja wohl nichts geworden.
Verärgert schnappe ich mir mein Kissen hinter mir und ziele auf den Wecker.
Doch weiter komme ich nicht, denn meine Gesichtszüge entgleiten mir, als ich den Wecker betrachte.
Mist!
Es war halb acht und ich muss in die Schule, stelle ich erschrocken fest!
Ich habe verschlafen. Warum muss auch so etwas gerade heute passieren?
In Windeseile schlage ich meine Bettdecke auf die Seite und steige aus meinem Bett. Danach renne ich zu meinem Kleiderschrank, um mir Klamotten für heute herauszusuchen. Ich muss mich wirklich beeilen, sonst komme ich zu spät.
Da ich das auf keinen Fall riskieren möchte, beeile ich mich besonders.
Eilig schnappe ich mir ein schwarzes kurzärmliches Oberteil mit einer Schleife und eine normale blaue Jeans und renne damit ins Badezimmer.
Innerhalb kürzester Zeit bin ich angezogen. Ich tusche rasch meine Wimpern, putze meine Zähne und kämme meine Haare, die verwuschelt über meine Schultern fallen.
Ich fahre gerade das letzte mal mit der Bürste über meine Haare, als es an der Tür klingelt.
Sofort schießen die Erinnerung von gestern in meinen Kopf und lassen mich erschaudern. Am liebsten möchte ich gar nicht mehr daran denken und es aus meinem Gehirn verbannen.
Wer könnte das an der Tür sein? Und der Gedanke die Tür alleine aufzumachen, brachte mir ein mulmiges Gefühl, da auch meine Eltern nicht da waren.
Doch augenblicklich schießt es mir wie ein Blitz in mein Gedächtnis.
Es ist Jack.
Gestern hatte er mir ja mitgeteilt, dass er mich abholen will, doch ich habe es völlig vergessen.
Naja, zumindest bin ich schon angezogen. Es hätte auch schlimmer kommen können, dass ich vielleicht noch gar nicht aufgestanden wäre. Da hatte ich wohl Glück im Unglück.
Schnell tapse ich nach unten in den Flur und dann zur Haustür.
Davor bleibe ich stehen, straffe meine Schultern und atme tief aus, um mich etwas zu beruhigen. Etwas war ich ja schon aufgeregt.
Langsam öffne ich die Tür.
"Hey!",kommt es von Jack, der mich anlächelt.
Er steht mit etwas Abstand vor der Tür, während eine Hand in seiner Hosentasche steckt.
"Hi, Jack!"
Auch mein Gesicht ziert ein Lächeln, als ich ihn erblicke.
Plötzlich gleitet sein Blick an mir herunter und er kann sich nur schwer ein Grinsen verkneifen.
"Was?", frage ich und sehe ihn irritiert an. Warum grinst er denn jetzt? Was war denn bitte so witzig?
Er räuspert sich und blickt mich amüsiert an.
"Du warst wahrscheinlich noch nicht ganz fertig, als du dich heute morgen fertig gemacht hast, oder?"
"Was meinst du damit?"
Erneut gleitet sein Blick meinen Körper hinab. Was soll das denn? Jetzt bin ich aber entgültig verwirrt. Nur weil ich mich noch nicht ganz fertig gemacht habe, findet er es witzig? Hä?
Nun lasse auch ich meinen Blick nach unten streifen und erstarre.
Nein, nein, nein!
Oh Gott, ist das peinlich.
Ich habe tatsächlich vergessen meine kuscheligen Hausschuhe auszuziehen.
Und nein, die Tatsache wäre wirklich kein bisschen schlimm.
Doch die Tatsache, dass es Miky Maus-Hausschuhe sind, die meine Füße umschlingen, macht es umso peinlicher.
Bloß nicht rot werden Amy, denke ich mir.
Doch schon schließt mir das Blut nur so vor Scham in meine Wangen.
Warum hatte ich das denn nicht vorher bemerkt? Ich stand so unter Zeitdruck...Ach man...
"Ähm... J-ja also... die sind im Moment voll im Trend.",flüstere ich so schnell es geht. Daraufhin drehe ich mich rasch um, laufe in die Küche und lasse somit Jack an der Tür stehen.
Erst mal schnell weg!
Dort angekommen schnappe ich mir etwas zu essen, was ich wohl oder übel in der Schule essen muss, da ich keine Zeit mehr habe hier zu frühstücken.
Auf einmal spüre ich eine starke, dominante Präsenz hinter mir. Ich kann mir schon denken, wer es ist.
Warum habe ich auch die Tür nicht geschlossen?
Langsam drehe ich mich um und stelle fest, dass mein Verdacht bestätigt wird.
Jack steht dicht vor mir. Zu dicht. Es macht mich unglaublich nervös, ihm so nah zu sein. Warum? Das weiß ich selbst nicht. Bis gestern konnte ich ihn nicht mal ausstehen. Meine Gefühle verwirren mich immer mehr.
"Wollen wir los?"
Seine raue Stimme raubt mir förmlich den Atem und meine Nackenhaare stellen sich auf.
***
Nachdem ich mir andere Schuhe angezogen habe und meine Tasche geschnappt habe, gehen wir zum Auto.
Ich öffne die Beifahrertür und werde von einer Stimme überrascht.
"Hey!",begrüßt mich Clary, die auf dem Rücksitz sitzt. Ich atme erleichtert aus, dass es nur Clary ist, setze mich auf den Sitz und begrüße sie ebenfalls.
Und schon sitzt auch Jack im Wagen.
"Alle angeschnallt?"
Grinsend schaut uns Jack an. Wie kann man an so einem Morgen schon gut gelaunt sein. Vielleicht war sein Start in den Tag einfach besser als meiner. Das wird es wohl sein.
"Ja, fahre doch endlich los, sonst kommen wir noch zu spät!"
Clarys genervtes Stöhnen hallt im Auto. Und fast gleichzeitig startet Jack das Auto, um loszufahren, was wir dann auch sofort tun.
Sofort heben sich meine Mundwinkel zu einem amüsierten Lächeln.
Das ist Geschwisterliebe.
Genauso wie bei meinem Bruder und mir.
Augenblicklich verstummt mein leises Lachen bei diesem Gedanken. Kleine Tränen bilden sich in meinen Augenwinkeln, die ich sofort wegblinzele.
So war es bei meinem Bruder und mir, verbessere ich in meinem Kopf.
Kräftig schlucke ich.
Unauffällig versuche ich mir mit meiner Hand über meine Augen zu streichen, um die feuchten Spuren zu entfernen.
"Geht es dir gut?"
Ich spüre die besorgten Blicke der beiden auf mir haften. Erst jetzt realisiere ich, dass Clarys Frage an mich gerichtet war.
Ich räuspere mich und zwinge mir ein Lächeln auf:"Oh, ja klar. Ich hatte nur was im Auge. Keine Sorge!"
Puuh, das ist gerade noch mal gut gegangen. Aber was in meiner Vergangenheit geschehen ist, geht sie ja wirklich nichts an. Und um ehrlich zu sein, möchte ich noch nicht mal mehr einen Gedanken daran verschwenden.
Es würde mir einfach zu schwer fallen, von allem wieder eingeholt zu werden. Und gerade deshalb bin ich ja hier, um das alles in meiner Vergangenheit zu vergessen.
Das steht fest.
Clary scheint meiner Aussage glauben zu schenken, doch Jack dagegen betrachtet mich nur äußerst kritisch.
"Du hattest also in beiden Augen gleichzeitig etwas?"
Duch seine tiefe Stimme, werde ich von einer Gänsehaut überrollt. Misstrauen und fast schon etwas Sarkasmus schwingt in seiner Stimme mit und lässt mich erschaudern. Mit einem durchdringenden Blick mustert er mich, wobei er sofort wieder seinen Blick auf die Fahrbahn richtet.
Amy, lass dir was einfallen.
"Ja, irgendwie schon!", meine ich und lächle nervös.
Die beste Ausrede war es wohl nicht, aber was soll man machen. Manche Menschen können eben besser lügen und manche weniger, zu denen ich ebenfalls gehöre.
Er scheint sich damit geschlagen zu geben, doch dass er es mir glaubt, denke ich eher weniger.
Ich bin eben eine schlechte Lügnerin. Eine sehr schlechte!
Stille kehrt ein. Das einzige was zu hören ist, ist die leise Musik, die aus dem Radio kommt.
"Er war schon den ganzen Morgen furchtbar aufgeregt, da er dich abholen wollte.",flötet Clary und durchbricht die Stille im Auto.
"Clary!",zischt Jack verärgert und wirft ihr einen mörderischen Blick zu.
Wenn Blicke nur töten könnten!
Als ob Jack aufgeregt wäre? Das glaube ich nicht? Und dann auch noch wegen mir? Auf keinen Fall!
"S-sie macht nur Witze!",stottert er und greift sich verlegen in den Nacken.
Clary sitzt auf der Rückbank und kann nicht mehr vor lauter lachen.
Gott, ist das peinlich.
Unsicher gleitet mein Blick auf meine Füße, die nervös auf den Boden auftippen und ich rutsche etwas tiefer in meinen Sitz.
Ich kann förmlich die unangenehme Spannung hier im Auto spüren.
Doch diese löst sich zum Glück etwas auf, als wir auf dem Parkplatz vor der Schule ankommen und das Auto zum stehen kommt.
Wir steigen also aus und laufen gemeinsam zum Eingang der Schule.
Dabei rattert mir Clary alle Neuigkeiten der Schule herunter. Außerdem erzählt sie mir was wir so im Unterricht machen und dass wir uns nachher in der Cafeteria treffen.
An der Eingangstür angekommen, verabschiedet sich Jack von mir.
Er geht einen Schritt auf mich zu, drückt mich kurz an sich und lässt mich dann wieder los.
Wieder hinterlassen seine Hände auf der Stelle, wo er meine Taille berührt, prickelnde Spuren.
Was macht er bloß mit mir?
Ich lächle ihn noch an und schon werde ich von Clary am Arm gepackt und Richtung Klassenzimmer gezogen.
******
Hiii, ihr!💓
Und wie gefällt euch das Kapitel?
Ich würde mich sehr freuen eure Meinung zu hören.❤
Und dankeschön für die vielen Views.😍😘
Langsam kommen sich AMY und JACK immer näher.💕
Denkt ihr Amy hat schon Gefühle für Jack?💖 Na, was denkt ihr?😊
Ich hoffe ihr seid mit nicht zu sehr sauer, dass erst wieder in 2 Wochen ein Kapitel kommt! Ich muss immer noch sehr viel lernen, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen😣 deswegen tut es mir wirklich leid, dass im Moment nicht sehr regelmäßig Updates kommen :(
Ich hoffe ihr habt noch einen schönen Tag und ein schönes Wochenende :)
XoXo Lena💘
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