1. Kapitel: Schicksalhafte Begegnung
Vendex:
Gerade noch rechtzeitig blockierte ich den Hieb meines Gegenübers und setzte zu einem eigenen an. Der Dunkle Rat der Sith hatte Malgus befohlen, mich gegen einen anderen Sith Schüler kämpfen zu lassen, um seine Fähigkeiten als Lehrmeister auf die Probe zu stellen. Meinen Kontrahenten hatte ich bisher zwar noch niemals gesehen, doch das war mir egal, es zählte nur, dass ich gewann. Anderenfalls würde ich mir niemals wieder um etwas Sorgen machen müssen... Das war jedoch eher weniger das Problem, mein Gegner war nicht wirklich willensstark, was sich am Meisten in seinem Versagen gegen meinen mentalen Angriff zeigte. Dun Möch, so hatte mein Meister diese Technik einst genannt, war eine meiner Spezialitäten, wenn es um den Kampf ging. Man nutzte die Macht, um in den Geist seines Feindes einzudringen und dort seinen Kampfeswillen zu brechen, natürlich brauchte es dazu eine hohe Willensstärke, die ich aber zu genüge besaß. So hatte ich die Verteidigung meines Kontrahenten bald überwunden und machte mich daran, seine Selbstsicherheit anzukratzen. Kurz hielt er es noch durch, doch dann wurde er langsam aber sicher immer verzweifelter, bis er schließlich einen äußerst törichten Schlag mit seiner Waffe ausführte. Mit Leichtigkeit sprang ich über den Streich hinweg, machte in der Luft einen doppelten Salto und schlug dem anderen Sith Schüler dabei die Klinge meines Lichtschwerts gerade über den Rücken. Genau in dem Moment, als ich wieder mit den Füßen auf dem Boden landete, sackte mein Gegner keuchend in sich zusammen.
Stolz blickte ich ihn an, ehe ich mich an meinen Meister wendete, der mit einem Beobachter des Rates, Astor, auf einer Art Zuschauerplattform über der Arena stand. „Wie es aussieht habt Ihr bei dem Jungen gute Arbeit geleistet Malgus. Damit habt Ihr eure Prüfung bestanden, ich verleihe Euch hiermit den Titel, Darth", sprach Astor in Richtung meines Meisters, bevor er sich abwendete und ging. „Das hast du gut gemacht, Schüler", meinte Darth Malgus danach in meine Richtung, „nutze den Rest des Tages so weise wie möglich, wir brechen Morgen nach Alderaan auf." Diese Aussage überraschte mich nicht im Geringsten, ich hatte meinen Meister schon oft auf Missionen begleitet, jedoch noch nie auf eine so zentral gelegene Welt. „Vielleicht bekomme ich ja endlich die Chance einen Jedi zur Strecke zu bringen", dachte ich noch, ehe ich mich mit einer kleinen Verbeugung verabschiedete.
Die Mission auf Alderaan verlief leider doch sehr milde und trocken, Malgus war fast ausschließlich damit beschäftigt, die Truppen zu kommandieren und nahm an keinem Kampf selbst teil. Weil ich als Schüler auch sowas wie seine Leibwache war, galt Selbiges auch für mich, weshalb ich nicht die erhoffte Chance bekam, meine Fähigkeiten zur Schau zu stellen. So musste ich die gesamte Schlacht aussitzen und befand mich nun zusammen mit meinem Meister und einigen anderen, auf einer einfachen Versorgungsmission. „Erhöht das Tempo Männer", rief der neu ernannte Darth plötzlich, „diese Vorräte müssen bis heute Abend noch an der vorderen Einsatzbasis ankommen!" Zwar wagte es niemand laut zu protestieren, doch ich konnte spüren, wie allen um mich herum diese Entscheidung missfiel. Ich selbst hatte die Hoffnung am Ziel vielleicht doch einmal am Kampf teilhaben zu können, es musste ja nichts Großes sein nur... Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung, spürte ich auf einmal einen stechenden Schmerz in meiner Brust, zusammen mit einem unguten Gefühl in den Tiefen meines Bewusstseins. „Meister...", murmelte ich und blieb stehen. „Was ist?", fragte dieser desinteressiert und ging einfach weiter. „Ich fühle etwas... irgendetwas wird gleich...", versuchte ich dieses Gespür in Worte zu fassen, doch es war schon zu spät. Von unserer linken Flanke aus ertönte plötzlich das Geräusch explodierender Granaten und abgeschossener Blaster Bolzen. Hektisch sah ich in die entsprechende Richtung und erkannte mehrere Soldaten der Republik, welche mit teils schweren Waffen von einem Felsvorsprung sprangen. Einige warfen sogar Detonatoren in die Reihen unserer Krieger, wodurch sie sich schnell lichteten.
„Hinterhalt!", schrie ich aus Leibeskräften und griff instinktiv nach dem Lichtschwert an meinem Gürtel. Fast im selben Moment zündete ich die blutrote Klinge, mein Meister tat es mir gleich. „Flankiert sie!", schrie einer der Soldaten, der mit seinem Granatwerfer weite Löcher in unsere Truppen schlug. „Nicht mit mir", dachte ich und stürmte auf eine Gruppe herannahender Soldaten zu. Sie versuchten noch sich zu wehren, doch gegen einen Sith wie mich, waren sie nichts als Würmer und Würmer zermalme ich mit Leichtigkeit unter dem Stiefelabsatz. Eine Explosion aus der Richtung, in der mein Meister stehen musste, lenkte meinen Blick wieder dorthin zurück und ich erschrak bei dem Anblick leicht. Offenbar wurde Malgus tatsächlich von einer Granate getroffen, jedenfalls war ein Großteil der linken Hälfte seines Gesichts völlig verbrannt und entstellt, doch das schien ihn nicht zu stören. Im Gegenteil, er spuckte sogar demonstrativ auf den Boden und stieß danach eine Gruppe von drei Soldaten, einer davon mit dem Granatwerfer, einfach so zurück. Gerade als ich sie beseitigen wollte, hörte ich plötzlich neue Geräusche, von unserer anderen Flanke. Wieder Kampfgeschrei und Explosionen, aber allem voran vernahm ich eindeutig das Zischen von zwei Lichtschwertern. „Jedi", murmelte ich.
Alora:
Schluckend betrachtete ich die lange Reihe an Sith Kriegern, einfachen Soldaten und Kampfdroiden, die sich vor mir erstreckte. „Es sind so viele", murmelte ich, „wenn wir uns ihnen frontal stellen würden, dann wären wir verloren." Einige Ästchen knackten, als Teba, mein Meister, neben mich robbte. „Gut, dass wir nicht vorhaben uns ihnen frontal zu stellen, sondern stattdessen im Hinterhalt lauern werden", gab er zurück. „Ich weiß", entgegnete ich, wieder einmal heiterte mich die ruhige Art meines Meisters auf. Nun doch lächelnd blickte ich ihn an, wie immer trug er, im Gegensatz zu den anderen Jedi, einen perlweißen Umhang und darunter doch eine für den Orden typischere Rüstung. „Die Ruhe vor einer Schlacht ist immer das Schlimmste, aber denk daran, wenn wir diesen Materialtransport aufhalten, wird die Offensive der Sith mit Sicherheit steckenbleiben", versuchte er mich weiter zu beruhigen. „Danke Meister", meinte ich dann, als ich mich tatsächlich ein Stück weit beruhigte. „Du kennst den Plan?", fragte er ehrlich besorgt nochmal nach. „Ja, wir warten hier darauf, dass das andere Bataillon den Angriff beginnt und schlagen dann zu, wenn der Feind abgelenkt ist. Ich werde dabei unsere Soldaten vor dem Blaster Feuer decken, während du versuchst die Sith Krieger weiter vorne in einen Kampf zu verwickeln", ratterte ich herunter. „Genau", bestätigte Teba. Kurz darauf hörten wir, wie die erste Gruppe von Soldaten den Überfall begann, angespannt wartete ich neben meinem Meister ab, bis unser Einsatz kam. „Jetzt", murmelte Teba schließlich, „JETZT!"
Bei dem letzten Schrei verließen die Soldaten und ich gemeinsam die Deckung und stürzten uns ins Geschehen. Zunächst lief auch alles nach Plan, Teba streckte einen Sith Krieger nach dem anderen nieder und ich lenkte sämtliches Blaster Feuer, das auf mich gerichtet wurde, zu den Schützen zurück. Doch bereits nach einigen Minuten Kampf, fing es an aus dem Ruder zu laufen, denn da sah ich ihn. Einen in eine pechschwarze Rüstung gehüllten Sith Lord, dessen eine Gesichtshälfte stark verbrannt war, der sich mit seinem Lichtschwert durch unsere Reihen schlug. Sofort stellte sich mein Meister dem Feind entgegen, doch schnell wurde deutlich, dass dieser deutlich mehr über den Lichtschwertkampf wusste, als seine Kameraden. „Vendex ich kümmere mich um den Meister", schrie der Sith plötzlich und sah mich ganz kurz an, „nimm du dir die Schülerin bei den Soldaten vor!" Ehe ich mir Gedanken darüber machen konnte, wer dieser Vendex war, stürmte ohne Vorwarnung ein noch relativ junger, sowie kleiner Sith Krieger auf mich zu und setzte zum Sprungangriff an. Mehr mit Not als mit Können blockte ich den Schlag ab und stieß meinen Gegner zurück. Die paar Sekunden, die er brauchte, um sich zu sammeln, nutzte ich dagegen, um mir ein klareres Bild von ihm zu machen. Wie ich schon erkannt hatte, war er noch recht jung, etwa in meinem Alter, und hatte seine dunkelblauen Haare im Nacken zu vier Zöpfen geflochten. Hellgrüne Augen blitzten mich direkt an, was mich ein Wenig verwunderte, immerhin sollten alle Sith doch gelb-orangene Augen haben. Die Kleidung von diesem Vendex bestand aus schwarzen Stoff und schien eine hohe Bewegungsfreiheit zu ermöglichen, lediglich die Brust, Unterarme und Stiefel waren gepanzert.
Weiter kam ich jedoch nicht, denn schon startete der Sith eine neue, furiose Angriffswelle, bei der er sein scheinbar großes, akrobatisches Talent zu seinem Vorteil nutzte. Ständig veränderte er seine Position und somit auch Richtung, sowie Winkel aus der die Hiebe kamen. Außerdem hatte ich zwischen den vielen Attacken kaum genug Zeit, um über etwas anderes als die nächste Parade nachzudenken. Während des Schlagabtausches wurde ich durch die machtvolle Offensive meines Gegners mehr und mehr zurückgedrängt. Zwar bot mir das den Vorteil, dass ich für Vendex so wenigstens kein festes Ziel war, auf das er sich konzentrieren konnte, doch gleichzeitig bestand auch die Gefahr, dass ich in meiner Schrittarbeit irgendwann einen Fehler machte. Begünstigt wurde dies durch einen sehr starken, mentalen Druck, den mein Gegner auf mich auszuüben schien. Um jeden Preis versuchte er mit der Macht in meinen Geist einzudringen, um dort mein Selbstvertrauen zunichte zu machen, nur geradeso hielt meine Verteidigung dem stand. Dieser mentale Angriff, er fühlte sich unfassbar schmerzhaft an, etwa wie ein Schwert aus zersplittertem Kristall, das bei jeder Attacke klaffende Wunden in meinem Schutzwall hinterließ. Mein Meister hatte mir diese Technik der Sith einmal grob erklärt, laut ihm hieß sie Dun Möch und konnte richtig angewandt sogar erfahrene Duelllisten schnell ausschalten. Lediglich Tebas Warnungen und Tipps war es zu verdanken, dass ich standhielt, vorerst zumindest.
Denn schon bald darauf geschah das Unvermeidliche, ich stolperte über eine Baumwurzel, verlor ganz kurz mein Gleichgewicht und schon wurde meine Defensive ausgehebelt. Zwar schaffte ich es trotzdem noch einem tödlichen Hieb irgendwie zu vermeiden, doch im nächsten Moment traf mich völlig unvorbereitet ein unfassbar starker Machtstoß. Aufgrund meines ohnehin schon fehlenden Gleichgewichts wurde ich von dieser Attacke mehrere Meter weit zurückgeschleudert. Dabei verlor ich zum einen mein Lichtschwert und zum anderen prallte ich schließlich mit voller Wucht gegen einen dicken Baumstamm. Trotz des harten Aufpralls versuchte ich wieder aufzustehen und weiterzukämpfen, aber bevor ich auch nur Ersteres schaffte, drückte mich plötzlich eine unsichtbare Kraft zurück nach unten. Erschrocken stellte ich dabei fest, dass sogar die Grashalme in meiner Nähe platt gegen die Erde gepresst wurden und einige dünne Ästchen knackend zerbrachen. Schwere Schritte waren es, die mich wieder aus meiner Starre lösten und dazu brachten nach vorne zu sehen. Von dort aus kam Vendex auf mich zu, die rechte Hand umklammerte sein Lichtschwert und die Linke schien etwas auf den Boden drücken zu wollen, zumindest der Geste nach. Entsetzt musste ich erkennen, dass es der Sith war, welcher mich mit der Macht am Boden festnagelte und so zu einem mehr als leichten Opfer machte. „Nicht gerade beeindruckend", meinte Vendex, als er direkt vor mir stehen blieb, „und doch soll dir die Ehre zuteilwerden, das erste Lichtschwert in meiner hoffentlich bald sehr großen Sammlung gefertigt zu haben!"
Bei den letzten Worten hatte er mit seiner Waffe dramatisch zum Schlag ausgeholt, während ich verzweifelt, und leider vergebens, versuchte dem zu entgehen. Erst im allerletzten Moment, gerade als die hungrige, blutrote Klinge nach unten fuhr, ging plötzlich ein hellgrünes Lichtschwert dazwischen und rettete so mein Leben. Wütend blickte Vendex zur Seite und denjenigen an, der seinen Schlag blockiert hatte, es war mein Meister, Teba. „Entschuldigung, falls ich dich beim Spielen gestört habe Jungchen, aber von jetzt an kämpfst du gegen mich verstanden!", stellte er mit bedrohlichem Tonfall fest. „Wie du willst", entgegnete der Sith mit einem ebenso vernichtenden Blick. Keine Sekunde später riss Teba seine Waffe hoch, stemmte dabei natürlich auch die seines Gegners mit nach oben, und führte einen heftigen Gegenschlag aus. Scheinbar nur mit Mühe blockierte Vendex diesen und versuchte selbst einen Konter, nur leider, oder eher zum Glück, ohne Erfolg. Durch den Kampf gegen meinen Meister war er natürlich auch gezwungen mich loszulassen, weshalb ich mich endlich wieder aufrichten und meine Waffe mit der Macht in meine Hand ziehen konnte. Trotzdem griff ich nicht sofort in den Kampf ein, aus zweierlei Gründen. Erstens hatte mir Vendex ja schon gezeigt, wie weit er mir überlegen war und zweitens war ich gerade auch einfach zu schwach, um eine ernsthafte Bedrohung darzustellen. Stattdessen begnügte ich mich gezwungenermaßen damit, dem laufenden Duell zuzusehen. Was mich dabei sofort ein Wenig zum Lächeln brachte, war das Teba diesem Sith Krieger mit seinen kräftigen, gezielten Schlägen ganz schön zurückdrängte.
Im Gegensatz zu Vendex konzentrierte sich mein Meister bei seinem Kampfstil eher auf Stärke als auf Akrobatik und Geschwindigkeit. Man musste aber auch sagen, dass er die perfekte Person dafür war, mit seinem breitgebauten und robusten Körper, passte er genau zu der auf Kraft basierten Djem So Technik. Aufgrund seiner für viele überraschend hohen Schnelligkeit, war Teba darüber hinaus auch in der Lage die agilen Schlägen seines Gegners abzuwehren und im richtigen Moment einen Konter zu landen. Vendex schien indessen Schwierigkeiten damit zu haben, die Attacken meines Meisters zu überstehen, zumindest ließ er sich stetig weiter von ihm zurückdrängen. Einige Sekunden später zeigte Teba seine Dominanz erneut, als er dem Sith kraftvoll in den Bauch, genau unter die Brustplatte, trat und so gleich mehrere Meter weit durch die Luft schleuderte. Trotzdem schaffte der Junge es irgendwie seine Beine unter dem Körper zu halten und einigermaßen sicher zu landen. Sofort setzte mein Meister ihm jedoch nach und zwang ihn weiter in die von ihm eindeutig nicht bevorzugte Defensive. Ich glaubte das Ergebnis des Kampfes bereits sicher, als plötzlich etwas gänzlich Unerwartetes geschah. Mitten während einem seiner Schläge von rechts unten nach links oben, welchen Teba parieren wollte, zog Vendex sein rechtes Knie nach oben und schlug damit den linken Arm seines Gegners von dessen Lichtwert weg. Durch die fehlende Krafteinwirkung konnte der Sith die grüne Klinge nach oben drücken, womit er der Deckung meines Meisters ein tödliches Loch zufügte. Dieses Loch nutzte er schließlich ohne auch nur eine Sekunde zu zögern aus, um seine blutrote Klinge von der rechten Schulter, quer über die Brust, bis hin zur Hüfte über Tebas Oberkörper zu ziehen.
„NEIN!", schrie ich aus Leibeskräften, während ich mit ansah, wie mein Lehrmeister zusammenbrach. Als dieser am Boden lag, blickte er mich ganz kurz an, ehe der Glanz in seinen Augen für immer erlosch. Der nächste Schockmoment ließ nicht lange auf sich warten, denn Vendex zog die Waffe meines Meisters mit der Macht in seine freie, linke Hand und zündete die Klinge. „Nettes Schwert", meinte er mit leichtem Respekt in der Stimme. Allein wie diese Sith Schlange das Schwert von Teba ansah, wie seine Stimme klang... alles daran machte mich unfassbar wütend. „Also, wo waren wir?", fragte Vendex und kicherte hinterlistig. Mit erhobenen Klingen schritt er wieder auf mich zu und bereits jetzt spürte ich wieder den mentalen Angriff meines Kontrahenten. Entschlossen kniff ich trotzdem die Augen zusammen und aktivierte mein blaues Lichtschwert, ich musste jetzt für meinen Meister gewinnen. Deshalb begab ich mich auch sofort in meine typische Soresu Eröffnungshaltung, um auf jeden eventuellen Angriff meines Gegners vorbereitet zu sein. Nur wenige Sekundenbruchteile später sollte sich das als eine weise Entscheidung entpuppen, als Vendex vorpreschte und mich mit einem Hagel aus Schlägen bombardierte. Zwar wusste ich dieses Mal, was mich erwartete, aber trotzdem geriet ich schnell in Schwierigkeiten, da ich einfach noch nie gegen einen Gegner mit zwei Klingen gekämpft hatte. Auch war ich natürlich weiterhin erschöpft und der mentale Angriff des Sith war ebenso wenig eine Hilfe.
Bereits nach kürzester Zeit fragte ich mich, wie Vendex es nur schaffen konnte eine solch starke Attacke mitten im Duell zu nutzen. Es fühlte sich wirklich so an, als würde er mir mit einem splittrigen Schwert zusetzen, aber wie konnte er sich noch auf sowas konzentrieren? Schließlich kam jedoch meine Chance, eine Gelegenheit den Kampf zu beenden, eigentlich war es nur eine minimale Lücke in der Verteidigung meines Gegners, aber die galt es auszunutzen. Aus reiner Verzweiflung heraus nutzte ich die offene Gelegenheit und führte einen geraden Schlag nach unten aus, welcher meinen Gegner glatt zerteilen würde. Allerdings blieb meine Klinge mitten in der Luft stehen und das kurz bevor sie den Sith in zwei Hälften geteilt hätte. Völlig erschrocken musste ich feststellen, dass Vendex das Schwert mit der Macht aufgehalten hatte, seine eigene rote Klinge wieder deaktivierte und den Griff wegsteckte. Währenddessen versuchte ich mein vorgestrecktes Schwert zurückzuziehen, doch es gelang mir nicht, da mein Gegner es festhielt. Im nächsten Moment packte Vendex meine Handgelenke und drückte so fest zu, dass ich den Griff um mein Lichtschwert lockern und die Klinge so deaktivieren musste. Danach bekam ich das Knie meines Gegners in den Bauch und wurde wie ein nasser Sack zur Seite geworfen, meine Waffe hatte der Sith mir dabei einfach entwunden. Hart traf ich zum zweiten Mal heute auf dem Boden auf, wobei mir alle Luft aus der Lunge gepresst wurde. Nur am Rande bemerkte ich noch, wie Vendex die Klinge meiner Waffe zündete und sie mit einem schmutzigen Grinsen betrachtete.
„Zwei Lichtschwerter als Trophäe meiner ersten, richtigen Mission? Ist das vielleicht übertrieben, oder aber genau richtig für einen Krieger meines Formats?", fragte er gespielt überrascht und trat langsam näher. Für diesen Spruch hätte ich ihm am liebsten Eine verpasst, aber leider war ich am Ende meiner Kräfte angelangt. Jetzt gerade hielt mir der Sith zu allem Überfluss auch noch die Klingenspitze meines Schwertes unter die Nase, bereit zuzustechen. „Geschlagen mit der eigenen Waffe, welch eine Ironie des Schicksals, oder?", fragte mein Gegner noch, ehe er plötzlich zusammenzuckte und sich umdrehte. Irgendwo schräg hinter ihm war gerade etwas explodiert und als ich den Kopf drehte, sah ich den schwarz gekleideten Sith Krieger auf dem Boden knieen. Vor ihm stand Satele Shan eine weitere Jedi, die unseren Angriff zwar eigentlich nicht unterstützen sollte, aber beschweren würde ich mich jetzt bestimmt nicht. „Meister...", riss mich das Gemurmel von Vendex aus meinen Gedanken, während wir beide zu beobachten schienen, wie der Sith trotz seiner schwer aussehenden Verletzungen wieder aufstand. Satele reagierte darauf mit einem gewaltigen Machtstoß, der ihren Feind gegen einen gewaltigen Felsbrocken schleuderte und diesen schließlich in einem Hagel aus Schotter explodieren ließ. All das verfolgte Vendex ohne einzugreifen und ich fühlte eindeutig so etwas wie einen Gefühlskonflikt ihn ihm. In erster Linie spürte sein Entsetzen aber teilweise auch ein gewisses Maß an Erleichterung und vielleicht auch Freude, wobei ich mir beim Letzten nicht sicher war.
Mehr Zeit mir Gedanken darüber zu machen, hatte ich aber auch nicht, denn plötzlich riss der Sith seinen Kopf herum und schaffte es gerade noch mit meinem Lichtschwert eine herannahende Granate abzuwehren. Es gelang ihm nicht völlig, die Hitze der Explosion verbrannte ihm seine rechte Hand und einige Splitter trafen ihn obendrein ihm Gesicht. Vor Wut und Schmerz schreiend taumelte Vendex ein paar Schritte zurück, richtete sich aber schnell wieder auf und starrte den Soldaten, der die Granate abgefeuert haben musste, böse an. Dabei lief mir ein Schauer über den Rücken, denn seine Augen verfärbten sich von einem Moment auf den anderen von diesem doch sehr schönen Grün zum typischen Sith Gelb. Mit einem lauten Schrei warf er meine Waffe nach vorne, die zielgenau auf den Soldaten zuflog und ihm den Kopf abtrennte. Seine beiden Kameraden neben ihm wollte gerade eingreifen, als das Lichtschwert mitten in der Luft die Richtung wechselte und auch sie enthauptete. Ich konnte dabei nur erschrocken zusehen, einen normalen Lichtschwertwurf hatte ich zwar schon oft zu Gesicht bekommen, aber dieser Richtungswechsel... Der passte eher zu einer anderen, weit komplexeren Technik, nämlich dem telekinetischen Lichtschwertkampf. Gerade wollte der Sith meine Waffe mit einem breiten Grinsen im Gesicht wieder auffangen, als es plötzlich nochmal die Richtung änderte und schließlich in die Hand von Satele flog. Diese hatte sich nun uns zugewandt und starrte Vendex böse an, welcher tatsächlich etwas verängstigt dreinblickte.
Trotzdem nutzte er die Macht, um einige umliegende Steine auf seine neue Gegnerin zu schleudern, doch sie wehrte sie ab, als würde sie eine Fliege mit der Hand wegwischen. Als nächstes entwurzelte der Sith einen ganzen Baum und warf ihn nach Satele, die ihn einfach mit meinem Lichtschwert entzweischnitt. Die pure Wut spiegelte sich in Vendex Augen wider, als er einen gewaltigen Felsen in der Nähe mit der Macht anhob und ihn auf die Jedi warf. Sie jedoch benutzte ebenfalls die Macht um ihn abzubremsen und schließlich noch immer in der Luft zu Schotter zu verarbeiten. Gehetzt schaute der Sith Krieger sich um, als ein lauter, zorniger Schrei seine Kehle verließ und er ohne Vorwarnung einen Machtstoß entfesselte, welcher alles in seiner direkten Nähe zurückstieß. Ich blieb davon ebenso wenig verschont und wurde zum wiederholten Mal gegen einen Baum und danach auf die Erde geschmettert, langsam fing das ehrlich an zu nerven. Als ich dann wieder halbwegs sehen konnte, erblickte ich fast sofort die flüchtende Gestalt von Vendex, die bald darauf im Unterholz des Waldes verschwand. „FEIGLING!", rief Satele ihm noch hinterher, bevor sie das Lichtschwert deaktivierte und zu mir geeilt kam. „Alles in Ordnung... Alora, richtig?", fragte sie besorgt.
„Na ja, ich würde sagen, es ging mir schon schlechter", erwiderte ich nickend und setzte mich langsam auf. „Das ist gut", meinte Satele und reichte mir mein Lichtschwert. Der Griff war etwas rußverschmiert von der Explosion der Granate, aber an sich schien die Waffe nicht beschädigt zu sein, wenigstens etwas. „Was ist eigentlich mit Eurer Waffe passiert?", fragte ich, als mir auffiel, dass Satele ihre Doppelklinge nirgends bei sich trug. „Malgus", antwortete sie schlicht, „ich dachte ich könnte mich heute bei ihm für den Tod meines Meisters revanchieren, doch stattdessen hat er nur meine Waffe zerstört. Wäre Jace, ähm... ich meine, der Soldat nicht dazwischengegangen, dann hätte ich ihn nicht besiegen können." Den letzten Satz hatte ich schon fast nicht mehr mitbekommen, den durch meinen Kopf hallte nur noch ein Wort, Meister. Sofort stand ich auf, ließ Satele einfach stehen und rannte so schnell es mir nach diesem Kampf möglich war, zu Teba hinüber. Dass es so oder so bereits zu spät war, um ihn zu retten, war mir in diesem Moment nicht weiter wichtig.
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