Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

67.

Ben

Song: Not Your Summer - The Academic

Ich kann es fast nicht glauben, wer da vor mir steht. Ich habe dieses Gesicht noch nie zuvor gesehen und doch weiß ich genau, mit wem ich es zu tun habe. Ich kann es an seinem schmerzverzerrten Gesicht erkennen, den gequälten Hundeaugen und den gespaltenen Lippen, die erstarren, als sein Blick auf mich fällt.

Er hat mit meiner unschuldigen Schwester gerechnet, nicht mit mir.
"Na Hallo auch."
Ein Schmunzeln verzerrt mein Gesicht, es tut beinahe weh. Ich streiche mir die Haare hinter die Ohren. Dieser Typ soll wissen, mit wem er es zu tun hat.

Das hier ist also Ophelias Herzensbrecher? Ich hätte ihr etwas mehr Geschmack und Klasse zugetraut. Ich kann weder Designerklamotten an ihm ausmachen, noch teuren Schmuck. Seine Haare sind wild, durcheinander, aber lockig. Ist es heutzutage denn wirklich schon egal, wie man aussieht, Hauptsache man hat Locken?

Ich schaue auf seine Schuhe. Der Linke hat einen verdammten Riss.
Gut möglich, dass er auch nur Ophelias Art ist, zu rebellieren. Irgendwann musste dieser Siedepunkt ja kommen, an dem ihr kleines Hirn überkocht.
"Hallo. Ich - ich wollte zu Ophelia."

Ich verkneife es mir, sein Stottern zu imitieren. Der arme Junge wird unter meiner Schwerster schon genug zu leiden haben.
Ich runzle die Stirn. Junge trifft es nicht ganz, er wird wohl so alt sein wie ich. Aber seine eingefallenen Augen könnten auch die eines vierzigjährigen Alkoholikers sein.

"Das wird sich einrichten lassen", sage ich, als mir einfällt, dass er eben etwas gesagt hat.
Ich hebe den Zeigefinger, gebe ihm zu verstehen, kurz zu warten und grinse ihn an. Dann lehne ich mich nach hinten und drehe den Kopf zur Seite und brülle den Namen der gewünschten Jungfrau in die Eingangshalle hinein.
Meine Stimme donnert von den hohen Wänden wieder.

Egal, was sie da oben in ihrem Zimmer auch macht, jetzt muss sie mich gehört haben.
"Hier ist jemand für dich!"
Nach diesem Satz bekommen mein Besuch und ich plötzlich eine Reaktion. Ihre helle Stimme erklingt von oben. Ein Ruck geht durch den Körper vor mir, dem ich mich wieder zugewandt habe.

"Mann, dich hat es wohl erwischt, was?", lache ich und verschränke die Arme vor der Brust.
Ich weiß, ich bin gerade nicht in dem optischen Aufzug, dass ich ihn einschüchtern oder von oben auf ihn herab reden könnte. Ich habe vielleicht diese pompöse Haustür für ihn geöffnet, aber ich weiß, dass jemand, der so aussieht wie ich gerade, keinen Eindruck schinden kann, nur weil er auf Marmorfliesen steht. Jedenfalls nicht, wenn er Löcher in den Socken hat.

"Was? Was meinst du?"
"Na, entweder, mein Freund, hat dich meine Schwester um den Finger gewickelt und spielt mit dir oder sie hat dich manipuliert oder dich irgendwie von ihr abhängig gemacht, glaub mir, das können wir in dieser Familie sehr gut."

Ich lehne mich vor, als würde ich ihn in ein großes Geheimnis einweihen.
"Dann musst du Ben sein", sagt der Braunhaarige stattdessen, ein merkwürdiges Glänzen in den grünen Augen.
"Oder du meinst es ernst", seufze ich, halb zu mir, halb zu der heißen Sommerluft, die dank diesem Idioten in unser Haus schwappt.

Denn besagter Idiot hat meinen letzten Satz nicht mehr gehört, er starrt auf einen Punkt hinter meiner Schulter.
Die Frau der Stunde steht unmittelbar hinter mir und hat nur Augen für den komischen Vogel vor der Tür. Sie starrt ihn buchstäblich mit offenem Mund an. Und sie trägt eine graue Schlafhose, die auf dem Boden schleift.

Sieht so aus, als ob wir heute beide nicht in Bestform sind.
Ich tue ihr den Gefallen und unterbreche die peinliche Stille, in die die beiden mich mit reingezogen haben.
"Na sag bloß, unser Mauerblümchen hat einen Freund, der nicht von Papi abgesegnet wurde?", spreche ich das längst offensichtliche in säuselnder Stimme aus.

Unser Romeo wird es wahrscheinlich noch nicht wissen, dass das Plappermaul Tante Jennifer seine Deckung verraten hat.
Ich lache einmal laut auf und scheine die beiden damit aus ihrer Schockstarre zu befreien. Jedenfalls ist deutlich Leben zurück in Ophelia gekehrt.

Als ich mich zu ihr umdrehe und sie schamlos angrinse, tötet sie mich mit Blicken. Doch ihre Augen huschen dabei immer wieder zu dem jungen Mann vor der Tür, der sich noch keinen Millimeter bewegt hat, seitdem ich ihm die Tür endlich aufgemacht habe.
Ich möchte Ophelia gerade so viele Dinge an den Kopf werfen, aber mir fällt ein Satz ein, der sie tiefer treffen könnte, als die meisten verbalen Optionen, die sich hinter meiner Stirn vor mir ausbreiten - vorausgesetzt, sie mag ihn wirklich und er ist kein Spielzeug, kein reiner Zeitvertreib für sie.

"Er sieht ein bisschen ...", ich suche ihren Blick, Feuer lodert in ihren braunen Augen, "ramponiert aus. Hast du ein ausrangiertes Model genommen?"
Ophelias Gesicht fällt, ihre Mimik wird kühl, ausdruckslos und sie reckt mir das Kinn entgegen, als sie ruhig zurückgibt: "Sieht wohl so aus."

Dann wendet sie sich an den totenstillen Besucher.
"Komm rein."
Ich habe mit allem gerechnet, nur nicht hier mit. So gefasst und beinahe cool habe ich sie selten erlebt.

Der Typ kommt mit den Händen in den Taschen ins Haus, eine Geste, die er sich lieber abgewöhnen sollte. Man zeigt seine Hände, wenn man ein fremdes Haus betritt.
Ophelia verschränkt schützend die Arme vor der Brust, als er näher kommt und ich überlege kurz, ob ich sie wirklich mit ihm allein lassen soll. Zwischen den beiden ist ganz klar etwas vorgefallen und ich weiß nicht, ob dieser Kerl einfach nur ein guter Schauspieler ist oder gegenüber Ophelia wirklich der Rangschwächere.

Die beiden ziehen einfach an mir vorbei, als wäre ich Luft.
Mit einem erneuten, freudlosen Lachen dirigiere ich ihre Aufmerksamkeit zurück auf mich. Ophelia dreht sich noch einmal um, während ihr Gast die Augen nach vorn gerichtet lässt. Ich hoffe, dass der Typ Angst vor mir bekommt und denkt, dass ich geisteskrank bin, wie es so viele von mir glauben.

"Kein Kommentar, eure Hoheit?"
Denn genauso spielt sie sich hier gerade wieder auf. Lässt mich für sie die Tür öffnen wie ein Angestellter und ihren Gast empfangen und rauscht dann ohne ein weiteres Wort mit ihm ab.
Ich schwöre bei Gott, wenn die beiden es da oben gleich treiben werden, vergesse ich mich.

Zusammengekniffene Augen von einem kleinen Mädchen treffen auf mich.
"Nein", antwortet sie spitz. "Und jetzt  mach die Tür zu, du lässt die ganze Hitze ins Haus."
Und das ist das Letzte, was ich von ihr höre, bevor sie mit ihrem Gefolgen abzieht und die Treppe emporstapft.

Sie lassen mich zurück wie einen Deppen, mit geballten Fäusten und einer lodernden Wut in mir, wie ich sie schon lange nicht mehr verspürt habe. Das war definitiv das letzte Mal, dass ich die Tür aufgemacht habe und wenn noch so Sturm geklingelt wird.
Ophelia hat in diesem Moment so sehr unserem Vater geähnelt. Diese Hochnäsigkeit, dieser herablassende Ton.

Ich könnte Kotzen. Doch vorerst schlage ich die Tür so fest zu, dass die Fenster scheppern und mache die Notiz an mich, nie wieder auf Eric zu hören.

___________________________________

Ich bin nicht eingeschlafen!!! hahahaaa
Das hier zu schreiben ging sogar relativ schnell und in eins runter, hat mich ca.  40 min gekostet.
Wer von euch, der almost Hate schon gelesen hat, konnte sich an die Szene erinnern? :)

Meine To-do Liste für heute ist endlos, also, bis morgen. Fühlt euch umarmt & versucht das Wochenende so gut es geht zu genießen <3

All my Love,
Lisa xoxo

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro