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38.

Ben

Song: First Call - JESSIA

Ein Knacken in der Leitung. Ein paar Straßen weiter fährt ein Wagen mit quietschenden Reifen und überholtem, heulendem Motor an. Und dann die weichste Stimme, die ich je gehört habe und die es immer wieder schafft mich aus dem Stand zu beruhigen.
Er sagt meinen Namen, fragt, wie es mir geht, ob etwas passiert ist.

Es tut mir weh, dass er gleich vom Schlimmsten ausgeht. Noch mehr allerdings tut mir das Gewissen weh, dass diese Sorge legitimiert ist. Bei mir sollte man immer vom Schlimmsten ausgehen, da dem meistens so war. Und ich hasse das an mir. Ich hasse diese dunkle Seite, die Tag und Nacht die Oberhand hat und nun auch noch Eric zu diesem besorgten, abschätzenden Menschen gemacht hat.

"Ich - Mir geht es gut", lüge ich, ein Mechanismus, den man nicht mehr so einfach ablegen kann, wenn er erst einmal antrainiert ist.
"Bist du schon wieder vor irgendeinem Club und brauchst eine billige Taxifahrt nach Hause?"
Seine Bettdecke streicht den Hörer und lässt eine Gänsehaut über meine Wirbelsäule kriechen.

Seine Heimfahrt habe ich mit einer großen Portion von meiner Ehre und meinem Stolz bezahlt. Es war, streng genommen, die teuerste Taxifahrt, die ich je unternommen habe. Ich habe meine Prinzipien für ihn gebrochen, bin schwach geworden.
"Nein, ich bin ... ich bin Zuhause", lüge ich und damit es glaubwürdiger klingt, füge ich hinzu: "Ich konnte nicht schlafen und stehe gerade auf der Terrasse."

Im Nachhinein klingen diese Worte nicht weniger schwach. Sie beherbergen die klare Nachricht, dass ich ihn anrufe, weil ich nicht schlafen kann.
"Aha."
Sein Bariton vibriert durch meinen Kopf.

Wie schön es doch wäre, jetzt tatsächlich auf unserer Terrasse zu stehen, vor mir der vom Mondschein überflutete Rasen, eine Zigarette in meiner freien Hand und umschwirrt von den Motten, die unseren Garten besiedeln.
Stattdessen blicke ich auf eine Wand, die unzählige Male angepisst und angekotzt wurde, sodass sich ein dunkelbrauner Gürtel im unteren halben Meter entwickelt hat.

Und ich blicke auf die Müllcontainer des Clubs, mit der Sorge, dass jeden Moment die Metalltür hinter mir aufschwingen und betrunkene Feiernde heraus taumeln und meine Tarnung auffliegen lassen würden.
Ich muss pokern, wie ich es schon so oft in und mit meinem Leben getan habe.

Ich stelle mir vor, meine Hand würde den kühlen, glatten Stein der Balustrade ertasten, so wie ich es vor ein paar Wochen getan habe, mit Eric an meiner Seite, Rauch in meinen Lungen und diesem ziehenden Flattern in der Brust.
"Habe ich dich geweckt?", stelle ich die stumpfeste Frage, die mir einfällt und erreiche damit, worauf ich gehofft habe; ein Lachen.

"Nein, stell dir vor, ich bin um ..." Eine Pause entsteht, sicherlich weil er sich streckt, um auf die Uhr zugucken. "2:34 Uhr tatsächlich noch wach und überarbeite eine Präsentation, vor fünf Minuten habe ich mir ein Hähnchen in den Ofen geschoben."
"Du hast gar keinen Ofen", werfe ich kichernd ein.

Ich erinnere mich noch genau, wie er sich darüber beschwert hat, dass seine Küche keine vernünftige Küchenzeile hat, als er mir von seiner neuen Wohnung erzählte. Aber er ist störrisch und will keine größere Wohnung als eine Zweizimmerwohnung und diese scheinen in ganz Fitchburg ausschließlich mit Mikrowellen ausgestattet zu sein, wenn sie nicht gänzlich leer stehen und Wohnung möblieren hat er schon immer gehasst wie die Pest.

"Da hat aber jemand gut zugehört."
Der stichelnde Unterton entgeht mir nicht.
"Glaub es oder glaub es nicht, aber man sagt mir nach, ein großartiger Zuhörer zu sein", raune ich.
Wenn ich nicht gerade high, besoffen oder in einem tiefen Loch meiner Seele liege. Doch diese Worte bleiben in meinem Kopf, für niemanden hörbar.

Flirten wir gerade?
Ich mag diese entspannte, ungezwungene, unverkrampfte Stimmung zwischen uns. Sie verleiht uns Flügel, mit denen wir uns anscheinend an einen Ort weit ab von unseren Problemen und Gegensätzen gebracht haben.

Ich zupfe an meinem Hemdkragen, während ich geduldig auf seine warme Stimme und eine Antwort warte.
"Bin ich eigentlich immer der Ersten, den du anrufst, wenn es dir scheiße geht?"
Ich beiße auf meine Unterlippe und gebe mir eine Sekunde Bedenkzeit, bevor die verheerenden Worte über meine Lippen gleiten.
"Wenn das der Fall wäre, dann würdest du jeden Tag meine Stimme hören."

Kurz befürchte ich, dass dieses Geständnis zu viel war, denn Eric hüllt sich in Schweigen, nichts weiter als sein stockender Atem ist zu hören.
"Du musst mindestens betrunken sein, sonst wärst du nicht so ehrlich", sagt er dann mit belegter Stimme.

Ich stelle mir vor, wie er seine müden Augen schließt und in seine Nase kneift, um wach zu bleiben.
Wie lange hat er wohl schon geschlafen? Wie sehr hat sich sein Alltag, sein Schlafrhythmus in den letzten Jahren verändert?
Ich würde es gerne herausfinden, jedes noch so kleine Detail, aber ich würde niemals nachfragen.

"Eigentlich rufe ich dich nur an, weil ich es dir versprochen habe."
Ich spiele auf unser letztes Telefongespräch an, dass wir wie in einer Justizvollzugsanstalt, durch eine Scheibe getrennt, geführt haben.
"Ich wollte mich melden, weißt du noch?", stelle ich eine belanglose, indirekte Frage und schaue zu Boden.

Eric lacht leise auf.
"Natürlich. Ich zähle seitdem die Tage."
Wenn er sich jetzt in Reichweite befinden würde, würde ich ihn boxen. Er scheint sich seinem momentanen Vorteil bewusst zu sein und diesen gnadenlos auszunutzen, denn er setzt noch einen hinterher.
"Um ganz ehrlich zu sein, hocke ich in den Büschen neben dem Gartenhaus, von daher weiß ich, dass du nicht auf der Terrasse stehst."

"Lügner. Wenn du hier wärst, würdest du mich hier stehen sehen."
Mein Blöff scheint auf fruchtbaren Boden zu fallen.
Eric widerspricht kein weiteres Mal und scheint mir abzukaufen, dass ich mich auf dem Anwesen meiner Eltern befinde.

Nach einvernehmlichem Schweigen fragt er schließlich: "Zu welchem Entschluss bist du gekommen?"
Bis eben bin ich mir nicht bewusst gewesen, dass ich einen Entschluss treffen konnte.
Ich atme tief ein und schaue erneut über meine Schulter in den noch ruhigen Hinterhof.

"Wir können uns treffen."
"Ich habe morgen Zeit."
"Ich auch."
Man kann mein dämliches Lächeln in meiner Stimme hören. Am liebsten würde ich es mir selbst aus dem Gesicht schlagen.

Wenn selbst ich in der Lage bin, es zu hören, wird der eingebildete Lackaffe am anderen Ende der Leitung es buchstäblich sehen können.
"Sehr schön."
Und so wie er es vor sich sehen kann, höre ich sein zufriedenes Grinsen in seinem Ton.

"Holst du mich ab?"
"Wenn du willst. Wir können aber auch bei dir bleiben."
"Nein." Ich meine es so ernst, dass ich sogar mit dem Kopf schüttle. "Morgen ist Samstag. Meine Familie wird da sein."

"Heute, heute ist Samstag", verbessert er mich.
Ich seufze und spiele an einem der Ringe an meinem Oberschenkel. Die Haut darunter ist glühend heiß.
"Ich glaube es kaum, dass du dich bei Tageslicht auf die Straße trauen willst", säuselt er dann.
"Unterschätze mich nicht, Eric."

Meine Stimme hätte verspielter klingen sollen.
"Ich versuche es", sagt er ehrlich. "Dann bis morgen."
"Bis morgen."
Ich will ihm noch eine gute Nacht wünschen, aber da ist es schon zu spät und unsere Verbindung unterbrochen.

Eric zurück in seinen weichen Kissen und auf dem Weg in den sicheren Fall in einen erholsamen Schlaf, im Glauben, dass ich auf der großen Terrasse hinter unserem Haus stehe, den Blick zum Himmel erhoben, wie der reiche Erbe des Anwesens, der ich sein sollte. Des Anwesens, welches ich ein Zuhause nennen sollte. 

Doch stattdessen stehe ich in einem vermüllten Hinterhof in der Nacht, in einem heruntergekommenen Stadtteil Fitchburgs.
Allein.

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Hi, 

Ich bin total alle. Ich hatte heute um 16.00 Uhr einen Termin zur Zahnreinigung & musste wirklich über 1h auf den Arzt warten, damit er noch mal meine Zähne kontrolliert.
Ich bin so fucking froh, alles ist gut!!! (Ich hasse Zahnarzt so nh) Aber ich bin erst um 18:30 Uhr da rausgekommen!!!! Und meine arme Mutter musste die ganze Zeit auf mich warten!

Habt ihr einen Zahnarzt eures Vertrauens? Ich weiß, niemand redet gerne über den blöden Zahnarzt, aber es würde mich mal interessieren.
Zumal ich heute erfahren habe, dass mein vorheriger Zahnarzt eine meiner Füllungen nicht gaaaanz so gut gemacht hat & die ausgetauscht werden sollte.... (laberlaberrr)

Ok, ich geh schlafen, gute Nacht <3
Kommentare beantworte ich morgen :) <3

All my Love,
Lisa xoxo

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