Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

32.

Ben

Song: 1 step forward, 3 steps back - olivia rodrigo (auch wenns 1:1 von Taylor (new year's day) geklaut ist....)

"Willst du noch Bacon?"
Ich blicke durch meinen schwarzen Vorhang auf. Erst gestern habe ich mir die Haare gefärbt und die hellen Ansätze mit dunkler Farbe erstickt. Meine Kopfhaut brennt noch immer.
Ich schüttele den Kopf.

Mirella räumt mit einer schwungvollen Bewegung die Teller vor mir ab und stapelt sie in der Spüle, bevor sie den Wasserhahn aufdreht. Das Wasser rauscht auf meine Essensreste nieder und füllt die Stille zwischen uns.
Die rundliche, kleine Frau war schon immer die eine Person, die mich zwischen diesen weißen Wänden halbwegs verstanden hat.

Aber über die Jahre hat selbst sie die Nerven mit mir verloren. Und einen Großteil ihres Verständnisses mir gegenüber.
Meine Stimmungsschwankungen, die Abwesenheit in meinen Augen, wenn sie mit mir reden und scherzen wollte wie früher, hat sie ernüchtert.

Und irgendwann hat sie mich einfach nur noch nach meinem Frühstückswunsch gefragt und mir mein Essen mit einem kleinen Zettel mit Anweisungen für die Zubereitung in den Kühlschrank gestellt, wenn ich mal wieder nicht vor drei Uhr nachmittags aus dem Bett kam. Und wenn sie nur darauf schreibt: Einfach in die Mikrowelle stellen. 3 Minuten. Es ist die einzige friedliche Kommunikation, die ich noch habe. Manchmal malt sie einen Smiley unter ihre gekrickelte Schrift.

Das Rauschen des Wassers hört abrupt auf und Mirella greift nach den gelben Handschuhen, die neben der Spüle liegen, bevor sie mit leisem Summen beginnt, die Teller abzuschrubben.
Manchmal möchte ich sie gerne fragen, wie ihr Tag so war. Was sie von meinem Vater hält oder zu wem sie nach Hause geht, ob da jemand auf sie wartet.

Ich kenne diese Frau mein ganzes Leben lang, ohne etwas über sie zu wissen. Und sie kennt mich besser, als jeder meiner sogenannten Freunde.
"Ben, reichst du mir mal das Handtuch?"
Ihre warmen, dunklen Augen sind unverwandt auf mich gerichtet. Die Arme hält sie angewinkelt in die Höhe, damit das Abwaschwasser nicht auf den Boden tropft.

Ich erhebe mich mit einem tiefen Seufzen. Eine Angewohnheit, mit der ich sie nicht verletzen will oder ihr vermitteln möchte, dass ich genervt von ihrer Anweisung bin oder mich gestört fühle.
Ich hasse mich mit verstärkter Intensität, sobald das Geräusch meine Kehle verlassen hat.
Ich ziehe das blaue Küchentuch von der Steinplatte und reiche es ihr.

Ihr Lächeln erreicht ihre Augen nicht.
"Ich gehe wieder in mein Zimmer", lasse ich sie wissen.
Ich habe das Gefühl, dass jede weitere Minute meiner Anwesenheit ihre Laune weiter verschlechtern wird.

Was soll man auch empfinden, wenn man sich mit dem reichen, verzogenen Sohn eines Tyrannen im selben Raum befinden muss und dieser sich nicht mal die Mühe gibt, seine gute Erziehung an den Tag zu legen.
Jeder, der mich in Augenschein nimmt, sieht einen verkorksten, seltsamen Jungen, der viel zu weich für sein Alter aussieht.

Mit hängenden Schultern und einem dumpfen Gefühl in der Brust, das mich beinahe zum Würgen bringt, durchquere ich die Eingangshalle. Am liebsten würde ich mich hier auf der Stelle zu einem Knäuel aus Armen und Beinen zusammenrollen und liegen bleiben, bis es vorbei ist. Alles.
In der letzten Zeit kann ich kaum noch die Kraft aufbringen, gegen diese weinerlichen, erbärmlich schwachen Gefühle anzusteuern.

Ich kann die Wut, an der ich mich sonst festklammern konnte, die mich durch die dunkelsten Tage leitete, nicht mehr aufbringen.
Da ist dieser dumpfe Schmerz und er lässt es nicht zu, dass Rage in meinem Blut zum Kochen kommt.
In Zeitlupe schleiche ich die Marmortreppe nach oben, spüre den kalten Stein durch die Löcher in meinen Socken.

Ab und an zuckt ein stechender Schmerz durch meinen rechten Arm, dort wo die beiden Brüche waren. Manchmal boxe ich mit der linken Faust noch einmal extra auf die Stelle, damit sich der Schmerz wie schwarzer Schimmel über meine Fingerknöchel und hoch in meinen Nacken ausbreiten kann. Ich werde damit nicht zum Arzt gehen. Nicht, solange ich mit den Schmerzen noch Gitarre spielen kann.

In meinem Kopf lege ich mir schon die Songs zurecht, die ich gleich rauf und runter spielen werde, um die Tränen hinter meinen schweren Lidern zu halten.
Mein Handy vibriert und ich weiß, wer es ist, ohne es aus meiner Jogginghose hervorzuziehen. Niemand außer ihm würde mich am helllichten Tag anrufen. Niemand.

"Hey. Können wir reden? Nicht so wie die letzten Male?", erfüllt seine ruhige Stimme mein Ohr.
Meint er die Male, wo wir eigentlich gar nicht geredet haben? Und wenn belanglose Silben unsere Lippen verließen, dann waren die Sätze kraft- und bedeutungslos.
Ich sage gar nichts, lasse ihn mit meinem Schweigen wissen, dass ich ihn gehört habe, mir aber wünsche, dass dem nicht so wäre.

"Benny, bitte. Ich weiß, ich ...", er atmet tief ein und aus, "ich war nicht der Freund, den du in der letzten Zeit brauchtest - scheiße, wahrscheinlich war ich das nie. Ich habe mich nie getraut -"
Er verbietet sich selbst die Zunge und ich bin ihm dankbar dafür.
"Kannst du rauskommen? Ich stehe vorm Haus."

Ein Schock durchzuckt meinen gesamten Körper, weckt mich für den Bruchteil einer Sekunde auf und ich bekomme eine Kostprobe, wie es sich anfühlt, wieder all seine Sinne auf einmal zu spüren.
Ich mache auf der Treppe kehrt und laufe zu dem weißen Sessel in der Eingangshalle, der vor einem der hohen Fenster steht, die Ausblick auf den Vorgarten und die Einfahrt bieten.

Tatsächlich, da steht er.
Sein SUV parkt an der Stelle, an der Ophelias Mini sonst immer steht. Er ist ausgestiegen und lehnt an der Motorhaube, den Blick zum ersten Stock emporgehoben, im Glauben, dass ich in meinem Zimmer bin.

Es dauert eine Weile, bis er mich neben der Haustür entdeckt.
Erstaunlicherweise zucke ich nicht zusammen, als seine blauen Augen auf mir landen. Innerlich habe ich mich unbewusst gegen ihn und sein Charisma gewappnet. Ich bin unfähig ihn reinzulassen, so wie ich unfähig in allem bin. Ich habe Angst, dass er wieder geht.

"Können wir das ein anderes Mal machen?", frage ich und bohre meinen Blick in sein Gesicht.
Aber wahrscheinlich kann er das gar nicht ausmachen, meine Haare hängen immer noch wie ein Schutzschild vor meinen erröteten Wangen.
Eric schweigt für eine schmerzhafte Minute, nur die Scheibe trennt uns.

Dank unserer Verbindung über das Telefon, kann ich das Vogelgezwitscher draußen hören. Es muss warm sein. Sein Hemd ist aufgeknöpft, die Krawatte verschwunden und die Haare verwuschelt.
"Okay, wenn dir das lieber ist. Ich wollte, dich nicht überfallen."

Hast du aber, denke ich verbittert. Du hast mich überfallen, als mein Vater mich dir vorstellte und als du meine Hand genommen hast, im Versuch, mich auf diesen verdammten Apfelbaum zu ziehen. Du hast mich überfallen, als du mich geküsst hast und meine Haare aus dem Gesicht gestrichen hast. Und, als du mir den Ring geschenkt hast.

All das sage ich ihm nicht, obwohl ich es möchte. Meine Stimmbänder verlangen danach, endlich die Wahrheit auszusprechen, aus mir herauszubrüllen.
Er hat mich überrumpelt und ist mir in den Rücken gefallen, als er gegangen ist, mich zurückgelassen hat. Für immer.

Ich halte seinen Blick und schüttele den Kopf, auch wenn diese Geste keinen Zusammenhang mit dem Gesagten hat, lehne meine Stirn gegen das kühle Glas.
"Ich rufe dich an, irgendwann."
Ich verbiete mir, ihn zu fragen, ob das okay ist.

"Okay."
Wir stehen noch eine gefühlte Ewigkeit so da. Er an seinem Auto, das Handy an seine unrasierte Wange gepresst. Ich hinter der blank polierten Fensterscheibe, mit den Füßen auf dem kalten Steinboden, im Schatten der hohen Mauern. Eric im Sonnenschein.
So stehen wir da, bis Mirella etwas in der Küche runterfällt, ich mich wegdrehe und Eric auflegt.

______________________________________

Yeee :)
Ich bin mal wieder richtig stolz auf dieses Kapi hihi (und schon wieder ist es ca. 400 Wörter länger als sonst ... tststss)

Ich muss euch mal vom Donnerstag erzählen. Über Nacht ist unsere Heizung kaputt gegangen.
Am Anfang ging es noch mit der Kälte, aber ab 10.00 Uhr wurde es wirklich kalt!
Zum Glück kam ziemlich bald ein Handwerker und jetzt läuft auch wieder alles, aber in letzter Zeit geht hier wirklich alles drunter und drüber.

Deswegen stammt dieses Kapitel auch nicht aus meinem Vorrat, sondern wurde eben frisch geschrieben :)
Was bedeutet, heute muss ich nach dem Lernen wieder einen kleine Nachtschicht einlegen, um wieder Reserve anzuhäufen.

Und ich weiß, ihr schreibt jetzt gleich "Stress dich nicht", aber tbh wenn ich nicht regelmäßig, täglich schreibe, dann verblasst das sonst so deutliche Bild von den Charakteren und der Story an sich etwas. Also das "Nachtschicht einlegen" ist nicht nur gut für euch, sondern langfristig gesehen auch für mich xD

Okay, ich werde jetzt noch mit einer Freundin telefonieren, dann wird Französisch gemacht (sorry, aber so eine Dreckssprache!)
See u later <3

All my Love,
Lisa xoxo

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro