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21.

Eric

Zuerst höre ich seine schlurfenden Schritte. Dann spüre ich seine Anwesenheit, schaue aber nicht auf, tue so, als ob ich etwas in mein Handy tippe.
Er räuspert sich, direkt neben mir. Ich hebe den Kopf.
"Hey", lächle ich und lasse mein Telefon etwas zu schnell in der Jackentasche verschwinden. Ich sperre nicht mal den Bildschirm.

"Hast dich rar gemacht", sagt Ben kühl.
Seine langen Haare bedecken die Hälfte seiner Augenpartie. Als ich versuche deine braunen Iriden darunter anzuvisieren, dreht er sich um, schaut über seine Schulter, beinahe wie ein Verfolgter.
Ich schmunzle. In seinem verkappten Kopf ist er auch ein Verfolgter, immerhin steht die Sonne hoch am Himmel.

Ich habe mit Absicht meine Mittagspause für unser Treffen vorgeschlagen. Ich wollte ihn herausfordern, so wie er mich immer herausfordert.
Wir stehen umringt von ungepflegten Rasenflächen in einem kleinen Park in der Stadtmitte.
Ein wohliges Gefühl breitet sich in meiner Brust aus, als ich ihn jetzt hier sehe. Er ist tatsächlich aus seinem Zimmer gekommen, für mich.

Und nicht nur das. Wenn keiner seiner sogenannten Freunde ihm einen Mitfahrgelegenheit gegeben hat, muss er mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Maidson gekommen sein.
Aber ich werde nicht nachfragen, ich verbiete mir, so großes Interesse zu zeigen.
Wir sehen uns kurz in die Augen. In ihnen liegt so viel, dass ich nicht mehr kenne.

Er wischt sich seine lange Nase und senkt seine Augen dann zu meinem Gürtel.
Mir wird heiß, dann besinne ich mich. Er wird wahrscheinlich die Ausbeulung seiner Zigarettenpackung in der vorderen Hosentasche sehen.
Ich ziehe sie heraus und werfe sie ihm zu.

Er fängt die Packung ungeschickt und entlockt mir ein leises Lachen.
"Die Dinger sind tödlich, das weißt du."
Es ist keine Frage. Ich weiß, dass er es weiß.
"Na und?"
Ben zuckt mit den Achseln.

Ich beiße auf meine Lippe und wende den Kopf zur Seite. Das Verlangen ihn zu schlagen, wird immer größer.
Ich frage mich, ob er manche Dinge nur sagt, um andere Menschen, Menschen, die sich um ihn sorgen, zu verletzen.

Als ich meine Augen wieder auf ihn richte, klemmt bereits eine Zigarette zwischen seinen Lippen.
Den Lippen, die ich gerne für mich in Anspruch nehmen würde.
"Guck nicht so", nuschelt er und steckt den Tabak an. "Immerhin hättest du mich am Montag beinahe getötet."

Ich ahne, dass er auf die Vollbremsung anspielt und grinse in mich hinein.
"Streng genommen, war das am Dienstag."
"Klugscheißer."
"Ich bin älter als du. Mit dem Alter kommt Weisheit."

Für einen Augenblick sieht es so aus, als ob er meinen Schädel mit bloßen Händen spalten will.
Dann zieht sich die Dunkelheit aus seinen Augen zurück und er schüttelt seine schwarzen Strähnen beinahe gänzlich davor.
"Nicht."
Das Wort kommt über meine Lippen, noch bevor ich darüber nachdenken kann. Meine Hand landet sachte auf seiner Schulter.

Er senkt das Kinn zu meiner Hand, dann schaut er mir wieder ins Gesicht. Und schüttelt mich ab.
"Du und weise. Dass ich nicht lache. Du bist vielleicht geschickt genug, Nichtstun nach einer Tätigkeit aussehen zu lassen, das ist aber auch schon alles."
Er spuckt neben seine Füße.

Die Jogginghose ist an seinen Knien ausgebeult. Es wäre ein leichtes, meine Hand unter ihren Bund zu schieben.
Mein Herzschlag beschleunigt sich.
"Du wolltest dich erklären oder sollte ich eher sagen; rechtfertigen", versuche ich mich abzulenken.

Bennys Augen sind auf meinen Fuß gerichtet, unter dem ich die kleinen Kiesel hin- und herrolle. Eine dumme Angewohnheit.
"Gibt mir auch eine", verlange ich dann, gemartert unter seinem klagenden Blick.
Eine breite Augenbraue hebt sich.

"Los."
"Ich dachte, die sind tödlich", zitiert er.
"Du bringst eben das Schlechte in mir hervor."
Ben lacht nur und reicht mir eine Kippe.

Ich kann meinen Blick nicht von seinen Fingern lösen.
Sie sind filigraner, als ich sie in Erinnerung habe.
"Ich höre", setze ich erneut an, als ich meine Lungen mit grauem Nebel gefüllt habe.
"Scheiße, es tut mir leid. Ich weiß, wie asozial ich mich verhalten habe, aber ... das mit meiner Mutter hat mich doch ganz schön fertig gemacht."

Er lässt Asche auf den schmalen Parkweg regnen.
"Ich meine, sie ist mir egal. Aber die ganze Situation hat mir mal wieder gezeigt, wie unerwünscht ich bin. Ich wollte Druck ablassen und ..."
"Hast die Kontrolle verloren und ausgerechnet mich, von allen Menschen auf diesem Planeten, angerufen", beende ich seinen Satz.

Er verdreht die Augen und sieht plötzlich seiner Schwester unglaublich ähnlich.
"Ich habe zu viel genommen, zusammen mit Schmerzmitteln aus dem Krankenhaus keine gute Kombination."
Ein Gefühl des Fallens breitet sich in mir aus. Der kleine, naive Teil von mir, der sich die Reaktion auf meine Textnachrichten und mein Erscheinen auf der Gala anders ausgemalt hat, krümmt sich zusammen, bis er verschwindet.

Denn dieser Teil hat sich in seiner puren Naivität erhofft, dass Ben wenigstens ein bisschen Kontrolle über seinen Konsum gewonnen hat, wenigstens einen kleinen Riegel vor seine Sucht hatte schieben können.
Ich kann in seinem Gesicht lesen, dass er gar nicht genau weiß, was genau er mir erklären soll.

Wenn ich jetzt seine Decke über unseren Köpfen ausbreiten könnte, würde er reden. Jedenfalls will ich mir das einbilden.
"Ich wollte mich entschuldigen", sagt der Schwarzhaarige dann und schmeißt den heruntergebrannten Zigarettenstummel zu Boden.

Er glüht noch einige Sekunden, dann wird er vom Staub erstickt. Mir geht es nicht anderes.
Der Dreck der Realität scheint mich zu ersticken.
"Entschuldigung angenommen."
Ich meine es nicht ganz ehrlich. Einige Dinge werde ich ihm wohl nie verzeihen können.

"Arbeitest du bei deinem Vater?", erkundigt sich Ben nach dem offensichtlichen.
"Ja. Aber nur vorübergehend. Ich werde nicht dabei zusehen, wie sie Verträge über ahnungslose Ureinwohner und ihre Umsiedlung unterzeichnen und beginnen ein weiteres Fleckchen Erde für ihr verfluchtes Öl zu zerstören."

Ein verächtliches Geräusch erklingt vor mir.
"Das du überhaupt nur vorübergehend da mitmachst. Traurig. Ich habe immer gedacht, dass wenigstens du dein Wort hältst."
Er will mich verletzen. Und er hat ins Schwarze getroffen.

"Ich wollte -"
Ich stoppe mich. Ich werde mich nicht vor ihm rechtfertigen und ihm sagen, dass ich den Job nur angenommen habe, um wieder in seiner Nähe zu sein. Weil ich ihn vermisse. Und mich so verdammt schuldig fühle.
Nein, den Gefallen werde ich ihm nicht tun.

"Was?", fragt Ben und macht einen gewagten Schritt auf mich zu.
Er riecht nach Pommes und Zigarettenrauch. Dennoch würde ich augenblicklich mein Gesicht an seinem Hals vergraben, wenn ich die Chance dazu hätte.
"Vergiss es", beiße ich zurück.

Er starrt mich mit steinerner Miene an.
"Benny", warne ich, das Grinsen unterdrückend.
Seine Züge werden kurz weich, bevor sie in einen neutralen Zustand zurückkehren.
Er füllt seine Lungen mit der kalten Luft und sein Blick verliert sich irgendwo hinter mir in weiter Ferne.

"Ich wollte dich einfach sehen."
Es ist beinahe ein Flüstern. Aber ich höre es.

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Song: Take Me To Church - Hozier

hi,

was soll ich sagen; ich laufe auf dem Zahnfleisch ... hahaaaaa, send help!

Als ich den heutigen Song rausgesucht habe, wurde mir ein Video mit dem Titel "Take Me To Church ist ein sehr GEFÄHRLICHES Lied" (oder so ähnlich) vorgeschlagen. Ich habe dann mal draufgeklickt und da sitzt doch wirklich so ein Bubi vor der Kamera und zitiert Stellen aus der fucking Bibel, die Homosexualität verbieten und als Sünde anprangern. DIE SCHEIßE IST NICHT ZENSIERT ODER SO! Und er fühlt sich auch noch toll dabei & ist soooo überzeugt. Ich dachte echt, ich falle vom Ast ("vom Glauben ab", will ich hier jetzt nicht schreiben).

War es heute und gestern auch so nebelig bei euch?

All my Love,
Lisa xoxo

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