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16.

Ben

Wir reden nicht viel auf dem Weg zum Club. Nach meinem Zwischenfall mit der Überdosis habe ich meinen Eltern hoch und heilig, mit gekreuzten Fingern hinter dem Rücken, versprechen müssen, dass ich die Feierei sein lasse.
Wenn sie wüssten, dass ich regelmäßig mit meinem Drogendealer von damals wie heute um die Häuser ziehe. Wobei ... es wäre ihnen egal. Das Schlimmste, was passieren könnte, ist, dass mein Vater mich tatsächlich vor die Tür setzen würde.

Ich trete in eine Pfütze. Die Nachtluft ist beißend kalt, schneidender Wind heult um jede Ecke, die wir passieren müssen, weil James nicht auf dem Parkplatz hinter dem Club parken wollte.
Teure Autos wie seines werden gerne mal entwendet. Er soll sich nicht anstellen, wenn er wollte, könnte er sich einen Fünftwagen leisten.

Ich werfe ihm einen schnellen Seitenblick zu, bevor ich mich an ihm vorbeischieben und vorangehe, da uns eine kleine Gruppe Jugendlicher entgegenkommt.
Er kaut auf seiner Lippe herum, die Augen klar auf das Ziel am Ende der Straße gerichtet. Er sieht hungrig aus, genauso wie ich mich fühle.

"Ben?"
Ich werfe ihm einen Blick über die Schulter zu.
"Willst du noch was, bevor wir reingehen?"
Er zieht eine kleine Plastiktüte aus seiner Jackentasche. Ich nicke und strecke die Hand aus, doch er zieht seinen Arm blitzschnell zurück.

"Ich hab Kohle dabei, mach dir nicht ins Hemd, du scheiß Bonze", seufze ich und strecke fordernd meine gesunde Hand aus.
Mit einem schiefen Grinsen wird die kleine Tüte darin abgelegt.
"Könnte sein, dass dein Gips abschreckend wirkt, da gebe ich dir lieber einen Trostpreis", stichelt James.

Ich ignoriere ihn und lasse meinen Trostpreis in der Hosentasche verschwinden. Von wegen Trostpreis, das hier ist der verdammte Hautgewinn.
Ich kann schon spüren, wie die Substanzen durch meinen Blutkreislauf rauschen. Auch wenn mich James' Zeug schon einmal fast das Leben gekostet hat, ich vertraue ihm. Weil ich muss.
James ist zu meiner Gewohnheit geworden. Einen anderen Dealer und Freund kann ich mir nicht suchen, dazu fehlt es mir an jeglicher Kompetenz.

Im Nachhinein kann ich gar nicht wirklich sagen, ob ich mich tatsächlich umbringen wollte, als ich den wunderbar betäubenden Inhalt einer dieser Tüten im Badezimmer meines Elternhauses geleert habe.
Mir war damals, vor knapp einem Jahr, bewusst, dass ich es übertreibe, meine Wochenration praktisch auf einmal konsumiere und ich sicherlich waren mir die Auswirkungen und Risiken bewusst.

Und doch war es mir an diesem besagten Tag egal, als ich in den Badezimmerspiegel schaute, ob ich sterben würde. Es war mir gleichgültig.
Trotzdem würde ich rückblickend nicht sicher sagen wollen, dass ich mich bewusst umbringen wollte. Es war mir egal. Darin sehe ich einen Unterschied.

Gedanken, wie man sich selbst vor den nächsten Bus wirft, hat doch jeder mal.
Deswegen braucht man sich noch lange nicht als Suizidgefährdet einstufen. Meine Eltern mögen ein Auge auf mein Bewegungsprofil geworfen haben, aber wenn es so schlimm um mich stehen würde, wäre ich in der Geschlossenen gelandet.

Erneut trifft James' Hand auf meinen Rücken.
"Na dann mal los, Tiger, auf ins bunte Treiben!"
Wir putschen uns gegenseitig auf, wie vor einem Footballspiel.
James kennt den Türsteher, wir brauchen keine Sekunde von diesem wertvollen, freien Abend in der Schlange verschwenden.

Als sich die Tür vor uns öffnet, schließe ich kurz die Augen, um zuerst nur zu hören. Den dröhnenden Beat, die kreischenden Mädchen, das Gelächter, Schreien, quietschende Schuhe.
Es ist das Paradies auf Erden.
Wir drängen uns durch die Türen, die murrende Masse hinter uns ignorierend.

James und ich sind nicht wie andere Clubgänger. Unser erster Weg führt nicht zur Bar, sondern zur Tanzfläche.
James geht dorthin, um wissenzulassen, dass er da ist und Stoff hat. Ich, um zu tanzen, loszulassen und mich in die nächstbesten Hände treibenzulassen.

Tagsüber scheue ich mich vor menschlichem Kontakt. Jede Hand auf meinem Arm oder Kopf ist mir unangenehm, doch sobald ich mich von einer gewissen Dunkelheit umgeben weiß, kann ich loslassen, mich hingeben und Berührungen jeglicher Art sind nicht mehr unerträglich, sondern wunderschön.

Ich muss Dampf ablassen. In den ersten Minuten in dem rot flackernden Licht muss ich an den verschütteten Wein denken.
Es ist eigentlich schon fast ironisch, dass ich meine Mutter gefunden habe. Ich denke, jetzt sind wir quitt. Denn sie war diejenige, die mich auf dem Badezimmerfußboden gefunden hat.

Ich angle das Plastiktütchen hervor. Meine Gedanken sind immer noch zu laut.
Ich lege eine runde Tablette, nicht größer als eine Steckperle, auf meine Zunge und greife nach dem erstbesten Glas, das durch die Luft geschwenkt wird. Der rechtmäßige Besitzer ruft empört auf.
Ich grinse ihm nur zu, drücke ihm das halbleere Glas wieder in die Hand und werde eins mit der tanzenden Menge.

Ich bleibe so lange auf der Tanzfläche bis mir der Schweiß den Rücken hinunterläuft und ich alles doppelt sehe.
Ich kann nicht einschätzen, woran es liegt. Daran, dass ich heute nichts gegessen habe, dass ich Schmerzmittel und James' Zeug intus habe oder liegt es an beiden Faktoren?

Auf dem Weg zur Bar schubse ich jeden an, der mir im Weg steht. Auch, wenn es nicht immer nötig ist, aber ich mag es, andere Menschen herumzuschubsen. Sie sehen mich nicht kommen, ahnen nichts Böses und plötzlich haben sie meine Schulter im Rücken.
"Ein Wasser!", bestelle ich über das Dröhnen hinweg.

Ich liebe es. Ich habe gar keine Möglichkeit mir den Kopf über irgendeinen Scheiß zu zerbrechen. Hier drinnen herrscht ein Reizüberfluss. Eric ist nicht mehr existent. Seine Hand in meiner ausgelöscht.
Moms Spucke, die aus ihrem kraftlosen Mund läuft, gehört der Vergangenheit an, genauso wie Dads zuckender Mund und Ophelias tote Augen.

Ich bin frei, unter den Menschen, zu denen ich wirklich gehöre.
Ich hebe mein Wasserglas, als würde ich der Menge zuprosten, in der Hoffnung, dass ich gleich statt zwei nur noch einen Barkeeper sehen werde.
Doch das Wasser hilft nicht. Die Substanzen fahren Achterbahn in meinem Blutkreislauf. Mir egal. Ich tanze.

Doch irgendwann wird die Musik immer leiser, bis ich bemerke, dass ich vor dem Club stehe.
Ich bin eigenständig hinausgelaufen und habe mein Handy in der Hand.
Ich will mir an den Kopf fassen, doch da bemerke ich, dass mein rechter Arm eingegipst ist und meine andere Hand sich schon neben meinem Ohr befindet.

"Was passiert hier?", flüstere ich.
Meine Augen flattern. Aber ich fühle mich gut. Fast so als würde ich fliegen und gleichzeitig vor optischen Täuschungen davonrennen.

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Song: WHO CARES - Sebastian Paul (an underrated genius)

Disclaimer: Ich bin zwar kein Psychologe, aber solche selbstverletzende Gedanken, wie sie von Ben gerade als "normal" bezeichnet wurden, sind nicht normal. Ben hat einfach den Bezug zur gesunden Realität verloren & seine Eltern helfen ihm nicht gerade dabei, diesen wiederzufinden.
Sollte jemand mit solchen Gedanken/Fantasien Probleme haben, bitte sucht euch Hilfe. Niemand sollte so etwas über sich selbst denken!

Okay und jetzt Hallo :)
Es ist einfach so gut wie Weihnachten, ist das hier jedem bewusst?

Ich habe in den letzten Tagen SOLCHE Nackenschmerzen. Aber ich weiß, woran es liegt. Ich bin nur am Arbeiten, zu wenig Bewegung zwischendurch, Kopf immer unten, am Schreiben oder Tippen :/ Vielleicht schaffe ich es heute, mal eine Stunde Pause zu machen, drückt mir die Daumen...

Wann packt ihr eure Geschenke ein? Sobald ihr sie gekauft habt oder kurz vorm 24.?

All my Love,
Lisa xoxo

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