Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

5.

"Dad?"
Am anderen Ende der Leitung höre ich es knistern.
"Dein Vater ist gerade in einer Konferenz. Soll ich ihm etwas ausrichten?"
"Ich -"
Ich will ablehnen und die viel zu hohe, fröhliche Frauenstimme aus meinem Kopf verbannen.

"Ja ", seufze ich, "Sagen Sie ihm bitte, dass er die Sperrung meiner Kreditkarten aufheben kann, ich habe meine Tasche wieder."
Die Frau am Telefon gibt einen verächtlichen Laut von sich.
Ich lege auf.

"Ist der Herr schon wieder nicht zu sprechen?", witzelt Jessica und wickelt sich eine Haarsträhne um den Zeigefinger.
"Er ist wie immer viel beschäftigt. Die Hauptsache ist, dass ich meine Tasche wieder habe."
Und genau in dieser verstaue ich jetzt mein Handy und sehe meine Freundin abwartend an. An ihrem ebenmäßigen Gesicht kann man deutlich erkennen, dass sie über etwas nachgrübelt.

"Ich kann es immer noch nicht glauben, dass er dir die Tasche einfach so wiedergegeben hat. Sicher, dass du da nichts falsch verstanden hast?"
Sie lehnt sich an die Wand und kaut permanent auf ihrem Kaugummi herum.
Dieses Geräusch macht mich nervös. 

"Er ... keine Ahnung, vielleicht hatte er Schuldgefühle. Ich kann dir das auch nicht erklären."
"Ein Taschendieb und Schuldgefühle? Oh bitte, macht dir nichts vor. Nicht jeder Mensch, der dir da draußen begegnet, hat einen guten Kern."
Sie schubst mich sanft und ihre Lederjacke streift meine Haut.

Ich lenke vom Thema ab, in dem ich ihr mein geplündertes Portmonee unter die Nase halte.
"Ich würde dir das Geld für die Fahrkarte sofort zurückgeben, aber er hat sich leider bedient. Morgen bekommst du es, versprochen."
Schuldig sehe ich Jess an und presse die Lippen zusammen.
Ein schallendes Lachen verlässt ihren schmalen Hals.

"Behalte dein Geld! Die Bahn habe ich dir gerne mal spendiert, ist sowieso umweltfreundlicher, als dein Mini", wehrt sie ab.
"Du weißt, wie ungern ich -"
Sie hebt die Hand und macht ein abwertendes Geräusch.

Ich zucke mit den Schultern und versuche mir nicht anmerken zu lassen, wie unangenehm mir das Ganze ist.
"Erzählt mir lieber nochmal, was er gesagt hat!"
Das rothaarige Mädchen hängt sich an meinen Arm und schaut mich eindringlich aus ihren eisblauen Augen an.

"Er hat mich einfach so komisch angeschaut ... Ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll, ohne das Wort intensiv zu benutzen."
Jessica lacht erneut auf, zwar nicht so laut wie eben, aber dennoch schauen mehrere Studenten zu uns herüber.

Ich knuffe Jess in die Seite und ziehe sie schnellstmöglich in den nächsten Gang.
"Du spinnst total, Ophelia. Der Typ war wahrscheinlich bekifft oder so."
Bei dem Gedanken an Drogen versteife ich mich.
"Oder er ist so ein Aussätziger, der aus gutem Grund von der Gesellschaft verstoßen wurde, weil er ein Weirdo ist", überlegt sie weiter und das in viel zu lautem Ton, wie ich finde.

"Können wir bitte über etwas anderes reden?", frage ich mit Nachdruck.
"Okay."
Sie legt den Kopf zur Seite und überlegt, so wie es ein Schauspieler auf der Theaterbühne tun würde.
"Lass uns über den Fakt reden, dass du zwei Taschen mit dir durch die Gegend schleppst!"

Zum Glück kommt uns AJ entgegen und Jessica lässt von mir ab.
Mit seinen ausgeleierten Jeans und den langen Haaren sticht er deutlich aus der Menge heraus.
Er hält uns auf dem Gang mit einem verschmitzten Lächeln an und legt einen Arm erst um Jess, dann den anderen um mich.

"Na wie geht es meinen Lieblings-Ladys?", fragt er mit einem liebevollen Unterton.
"Ganz wunderbar - wie immer", antworte ich übertrieben glücklich und lehne mich in seine Umarmung.
"Ja", pflichtet Jess mir bei, "denn heute ist ein wahrer Tag der Wunder. Guck mal was Ophelia da hat."

Sie nickt auf meinen Unterarm, an dem meine zerschrammte Tasche baumelt.
AJs braune Augen werden groß.
"Nein! Ich glaube es nicht! Wie hast du die denn so schnell wieder bekommen?"
Ich wende den Kopf etwas zur Seite, um sein Aftershave nicht allzu sehr inhalieren zu müssen.

"Dreimal darfst du raten."
"Da komme ich doch nie drauf, jetzt sagt schon, Träumerin!"
Träumerin. Ein Spitzname, den ich von AJ seit Beginn der Unizeit trage.
Ich schaue ihn nur abwartend an und schürze die Lippen.

"Mann, der Taschendieb selbst hat sie ihr wieder gegeben!"
"Jess, immer musst du alles kaputt machen", nörgle ich.
AJ ist ruhig. Ein Zustand, der selten eintritt.
Ich wechsle einen Blick mit dem Kaugummi kauenden Mädchen vor mir.

"Einfach so?", fragt AJ dann.
Ich nicke knapp.
"Er stand plötzlich einfach da und hat sich entschuldigt."
"Hast du seinen Namen, irgendwas, das helfen könnte, ihn ausfindig zu machen?"

Ich lege entnervt den Kopf in den Nacken und kremple die Ärmel von meinem hellgelben Pullover hoch.
"Natürlich und ich habe mir auch gleich noch seine Ausweisnummer notiert." 
Abwartend lege ich den Kopf in den Nacken.
"Ich weiß nichts von ihm", sage ich nach einer Weile trocken.

"Aber sie denkt, dass dieser Penner ihr die Tasche aus schlechtem Gewissen zurückgegeben hat und tief im Inneren ein ganz lieber Kerl ist", dringt Jessicas Stimme in mein linkes Ohr.
Um die Worte 'schlechtes Gewissen' setzt sie Anführungszeichen in der Luft.
Für einen Moment sieht AJ fassungslos in ihre Richtung.
"Er hatte ein schlechtes Gewissen", protestiere ich. 

"Also ich an deiner Stelle, meine liebe Ophelia", sagt AJ und lässt seinen Arm von meiner Schulter rutschen, "würde diese Tasche ordentlich desinfizieren und auf Fremdkörper untersuchen. Wer weiß, wo dieser Penner sie überall hatte."
Ich stelle mich empört vor die beiden.

"Wieso redet ihr so schlecht über einen fremden Menschen, den ihn nicht mal gesehen habt? Ich sage euch, dass war kein Penner!"
Ich verschränke die Arme vor der Brust und klammere mich an mir selbst fest.
Jess wirft AJ mit ihren schwarz umrandeten Augen einen perplexen Blick zu.
"Aber er hatte schon diesen großen Rucksack bei sich und den Bettel-Becher, oder?", fragt sie und zieht langsam die Augenbrauen zusammen.

AJ spiegelt meine Körperhaltung und bringt somit den verwaschenen Aufdruck seines T-Shirts zum Spannen.
"Wir ziehen doch nur über einen Idioten her, der unserer Freundin die Handtasche geklaut hat. Egal, ob er in einem anderen Leben ein guter Kerl sein mag: In unseren Augen ist er ein Arschloch. Bist du gerade ernsthaft dabei ihn vor uns in Schutz zu nehmen?"
Seine Stimme klingt enttäuscht, als er das sagt und ich senke den Blick.

Ich weiß doch selbst nicht, was mit mir los ist. Ich fahre über meine Stirn und schließe die Augen.
"Ich sehe schon, das führt zu nichts", stöhnt er.
"Also Themawechsel: Hast du nächstes Wochenende schon was vor? Es steigt eine Party bei James."
James. Ich blicke überrascht in AJs Gesicht.

Vor einiger Zeit - die Jahrzehnte entfernt scheint - waren wir mal sowas wie beste Freunde.
"Nein, tatsächlich habe ich was vor", sage ich schnippisch und lasse meine Arme wieder fallen.
AJs Augen werden groß.
"Was? Das Mädchen, das sich jedes Wochenende hinter dem Computer oder einem Buch versteckt, hat Pläne?"

Theatralisch fasst er sich ans Herz. 
Ich verdrehe die Augen über soviel Ironie und nicke.
Heute machen es mir meine Freunde wirklich nicht leicht, sie lieb zu haben.
"Benefizgala", ist alles, was ich andeute.

Die beiden versteht sofort.
Sie wissen, wie sehr ich solche Veranstaltungen hasse und das ich nur wegen meines Vaters anwesend bin.
"Wenn du willst, kann ich dich retten und begleiten", biete AJ an, schiebt seine plumpe Unterlippe vor und zieht die Augenbrauen hoch.

"Würdest du dir das wirklich antun?"
"Hätte ich es dir sonst vorgeschlagen?"
Jess lacht und sagt: "Er will doch nur den teuren Whisky von deinem Vater trinken."
Ich betrachte sie und ihre Kaugummiblase.

"Warum eigentlich nicht. Ich würde mich freuen."
Ich schenke AJ ein Lächeln. Er beugt sich vor, sodass ich die hellen Stellen in seinen braunen Augen sehen kann.
"Sag schnell zu, mein Lieber. Sonst lädt sie noch einen Obdachlosen ein."

"Ihr seid echt unmöglich", seufze ich.
AJ legt wieder seine Arme um uns und wir laufen zu unserer nächsten Vorlesung.
Draußen scheint zum ersten Mal seit Ewigkeiten die Sonne.
Plötzlich frage ich mich, wo der Taschendieb jetzt gerade ist.

________________________
Song: Ghosts - SYML

Hello!

Ich habe heute so viel um die Ohren, damn xD

Heute Morgen habe ich erstmal gebacken (Schoko Cupcakes mit Espresso und Amaretto), weil wir morgen bei einem Freund zum Essen eingeladen sind (Keine Sorge - Single-Haushalt) und jetzt muss ich noch im Garten helfen. Ich hoffe nur, dass ich heute Abend noch ein Kapi überarbeiten kann ... ugh

Wie war euer ... Donnerstag so? Ich musste eben echt überlegen, welcher Tag ist xD

Sending u my Love,
Lisa xoxo

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro