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70.

Wir reden. Über viele Dinge. Einige umgehen wir, wie eine meilentiefe Schlucht, die manchmal auch zwischen uns zu sein scheint.
Ich weiß jetzt, dass Jace in einem kleinen Bungalow außerhalb Oregons aufgewachsen ist.
Er hat keinen Collage-Abschluss.

Meine Augen gleiten über jeden Millimeter seiner Haut.
Über seinem geschwungenen Lippenherz zeichnen sich bereits die ersten Bartstoppeln ab.
"Ich habe Wein da, wenn du welchen willst", sagt Jace mit leiser Stimme und legt seinen Arm hinter meinem Kopf auf der Lehne der Couch ab.

Ich beiße in meine Unterlippe.
Wein. Es ist bereits Nachmittag. Ich würde nicht nach Hause fahren können, wenn ich ...
"Warum nicht", lächle ich.
"Ist aber kein besonders edler, also nicht das, was du sonst gewöhnt bist."

Zwinkernd erhebt er sich.
Er ist schon aus dem Raum, da rufe ich ihm nach: "Als ob mir das was ausmachen würde!"
Das wäre die zweite Nacht in kürzester Zeit, die ich nicht Zuhause verbringen würde. Selbst mit einem Glas intus, werde ich mich nicht hinters Steuer setzen. Meine Mutter und Ben haben mich in dieser Hinsicht geprägt.

Es ist eine Frage der Zeit, bis Dad meine Abwesenheit bemerken wird. Und wenn er es nicht tut, dann Ben.
Ich könnte natürlich auch später nach Hause laufen. Aber das würde mehr Fragen über mein Auto aufwerfen, als mir die Sache wert ist.
Jace kommt zurück, zwei gut gefüllte Weingläser in den Händen.
Rotwein.

Dankend nehme ich ein Glas entgegen und lehne mich an seine Schulter, als er wieder neben mir Platz genommen hat.
"Wo bin ich stehen geblieben?"
Ich lege die Stirn in Falten. Seine Lippen müssen mich abgelenkt haben.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, worüber er geredet hat.

"Ah. Meine Schlafgewohnheiten."
Seine Schultern beben, als er lautlos auflacht.
Ich nippe am Wein.
Er schmeckt nach Pappe und ist verwässert, aber ich sage nichts.

"Das Ding mit den Obdachlosenunterkünften ist, dass sie absolut nicht menschenwürdig sind. Verstehst du? Dort wird man eingepfercht wie Vieh!"
Die Couch wackelt, als er wird mit den Armen gestikuliert. 
"Diese Unterkünfte werden von den meisten Menschen, die dauerhaft auf der Straße leben, gemieden. Hygiene ist ein fremd Wort, gibt es dort nicht! Nur die ganz üblen Junkies fallen dort regelmäßig ein. Ein weiterer Grund, warum man besser einen Bogen um diese Einrichtungen macht."
Bei dem Wort Junkie zucken wir beide auf merkwürdige Art und Weise zusammen.

"Aber gibt es dort keine Sozialarbeiter, die gegen diese Umstände angehen?", frage ich und ziehe mein rechtes Bein an.
Jace lacht erneut, dieses Mal hörbar.
"Meinst du die Mitte zwanzigjährigen, die völlig überfordert mit der Situation sind und beim kleinsten Übergriff hinschmeißen oder die alten, verbissenen Damen und Herren, die glauben, dass uns sowieso nicht mehr geholfen werden kann und deswegen über alles hinweg sehen?"

Die Art wie er 'uns' sagt, lässt mich schlucken. Für mich gehört er nicht mehr zu diesem 'uns'.
Ich lasse die blutrote Flüssigkeit in meinem Glas kreisen und überlege.
"Wenn man doch auch nur einfach so hinschmeißen könnte, wenn sie einem einen kleinen Raum zuweisen mit vier Stockbetten und einem winzigen Fenster. Jedes Treppenhaus hat mehr Luft zu atmen und weniger Gefahren."

Ich blicke in mit großen Augen an.
"T-Treppenhaus?"
Er nickt und fährt sich über den Mund.
"Glaubst du man kann im Winter ständig draußen schlafen? Ich habe immer bei den großen Wohnblöcken geklingelt, so lange bis einer aufmacht hat. Und dann habe ich mich in den obersten Stock geschlichen. Da habe ich jedenfalls mehr Schlaf bekommen, als unter jeder Brücke."

Ich stelle mein Weinglas auf den Couchtisch.
"Aber ist das nicht Einbruch?"
"Definiere Einbruch. Man hat mir ja schließlich immer die Tür geöffnet. Und wenn man für ein paar Stunden die Augen zu machen kann und vor dem Morgengrauen verschwindet, bekommt man wenig Probleme."

Ich schüttele den Kopf, fassungslos und schockiert. Er hätte verhaftet werden können, er hat in ständiger Angst gelebt, ohne das er von irgendwo Hilfe beziehen konnte.
"Ich kann es nicht fassen, dass dein Alltag so ausgesehen hat", bringe ich heraus.
"Hey."
Seine raue Stimme kitzelt meinen Nacken, als eine Fingerspitze über die empfindliche Haut unter meinem Ohr streicht.

"Dank dir muss ich über solche Dinge, wie den nächsten sicheren Schlafplatz, erstmal nicht mehr nachdenken."
Ich versinke in seinen grünen Augen und lächle.
Jace sieht mich an, fragend, dann beugt sich vor und legt seine Lippen für einen kurzen Moment auf die Stelle, die eben noch von seinem Finger berührt worden ist.

Ich erschaudere und eine kribbelnde Wärme breitet sich in meinem Bauch aus.
Die Dinge zwischen uns sind komisch.
Manchmal küsst er mich zum Abschied. Manchmal küsse ich ihn zur Begrüßung.
Und manchmal stehen wir einfach nur voreinander und wissen nicht, was wir mit unseren Händen - geschweige denn unseren Lippen - tun sollen.

Ein schiefes Lächeln ziert mein Gesicht, als Jace sich wieder aufrecht hinsetzt.
"Was hast du dann gemacht? Also, wenn du deinen Schlafplatz verlassen hast."
Seine Hände verschwinden von meinem Körper und ich ziehe mein Bein noch ein Stückchen näher an meine Brust.

Er kratzt sich im Nacken und schaut zum Fernseher, der kein ablenkendes Bild für ihn bietet, also liegen seine grünen Augen schon bald darauf wieder auf mir.
"An welchen Tagen? Den erträglichen oder den ganz schlimmen?"
Ich betrachte seine Gesichtszüge, die von goldenem Licht, das durch die Fenster dringt, angestrahlt werden.
Sein Bandana ist leicht zur Seite gerutscht.

Ohne den Blickkontakt, der ein wohliges Gefühl in mir erweckt, zu unterbrechen, strecke ich meine Hand aus und schiebe einige Locken zurück unter das braun gemusterte Tuch.
"Den richtig schlechten Tagen", hauche ich dann.
Jaces Lippen formen sich zu einem schmalen Strich.

"Das wird dir nicht gefallen, aber ... ich habe mir Stoff besorgt, was genommen und mich einfach irgendwo hinsetzt und auf das Ende des Tages gewartet."
Ein Brennen macht sich hinter meinen Augen bemerkbar, aber ich versuche mich auf Jace zu konzentrieren und nicht auf mich.

"War es ... wegen deiner Schmerzen?"
Ich traue mich nicht, ihm bei dieser Frage in die Augen zu blicken. Stattdessen kremple ich nervös die Ärmel meiner Bluse hoch, um meinen Fingern eine Beschäftigung zu geben.
Die Sitzkissen neben mir werden von Jaces Körpergewicht eingedrückt, während er hin und her rutscht.
"Ja."

Ich starre auf mein Weinglas und fahre dabei mit meiner Zunge über meinen sich stumpf anfühlenden Gaumen.
"Jace?"
Er dreht seinen Kopf im selben Moment zu mir, in dem ich zu ihm aufblicke.
"Wie schlimm ist es?"

Meine Worte hallen im stillen Raum zwischen uns nach und scheinen sich danach um meine Kehle zu legen und zuzudrücken.
Er hat mir noch nicht gesagt, wie schlimm es um ihn steht. Wie schlimm seine Schmerzen sind. Wie viel Zeit er durch sein Leben auf der Straße verloren hat.

Ich weiß nur, dass der Krebs seine Lunge befallen hat. Und das klingt alles andere als gut.
Seine Lunge.
Mein Blick haftet an seiner sich langsam hebenden Brust.
Er wirkt so gesund. Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass da unter seiner Haut etwas krank, befallen und gefährdet ist.

"Ich habe anscheinend ziemlich viele Metastasen in mir. Und na ja ... das verursacht Schmerzen."
"Wenn wir zu einem Arzt gehen würden, der dir richtige Medikamente verschreiben kann, wärst du dann in der Lage mit den Drogen aufzuhören?", frage ich und lege den Kopf leicht zur Seite.
Er muss Ja sagen.
Bitte sag Ja!

Er sagt gar nichts.
Und am Ausdruck seiner Augen verstehe ich, was er sagen will.
Das wird hart.
Vielleicht klappt es, vielleicht auch nicht.

"Ich bin nicht aus Genuss abhängig. Ehrlich gesagt, ekelt es mich. Aber Heroin ist die einzige Substanz, die mir Erleichterung ermöglicht."
Wir hüllen uns eine Weile in Schweigen und beobachten die Schäfchenwolken am Himmel. Mittlerweile liegt sein Arm wieder über mir und seine Fingerspitzen streichen die Haut meines Oberarms.

"Für dich versuche ich es."
Mein Kopf schnellt zur Seite. Ungläubig und mit offenem Mund sehe ich Jace an.
Für mich? Warum nicht für ihn selbst?
"Immerhin musste ich mich bislang doch noch gar nicht anstrengen. Ich habe einfach so eine Wohnung bekommen", lacht er, seine Stimme trieft nur so vor Ironie.

Ich knuffe meine Schulter nur gegen seine Rippen und verdrehe die Augen.
Ich weiß, wie sehr er gekämpft hat, um an diesem Punkt anzukommen.
Aber verstehen, werde ich es nie.

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Song: Middle of Nowhere - Vancouver Sleep Clinic

Hi
and she's back (again) hahaha. Heute leider einen Arzttermin gehabt, deswegen wieder so spät... Aber gleich gibt's Fußbaallllll!!! <3

Ich hab mich mega über unsere Community-Aktion gefreut hehe <3

Habe ich in den letzten Tagen geschrieben? Nein.
Habe ich es gestern Abend versucht, aber meine beste Freundin brauchte mich? Ja.
naja... Leben halt xD

Ich hoffe, euch alles geht es gut & ihr seid happy :)

All my Love & bis morgeennnn
Lisa xoxo

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