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Dead As A Dodo

Ehe der Schuss ganz verhallt ist und noch bevor ich wieder klar denken kann, bin ich auch schon auf der Treppe.

"Kitty ... Kitty!", höre ich Joe hinter mir, aber ich achte nicht auf ihn. Mit heftig pochendem Herzen und schwer atmend stolpere die letzten Stufen hinunter in den Gastraum. Mein Blick zuckt suchend umher (ich bin mir sicher, mindestens einen Toten vorzufinden), doch das Schicksal scheint es zur Abwechslung mal gut mit uns zu meinen. Alle Anwesenden (Rayner, Dom, Yakov, Mika und Birdie) sind augenscheinlich unverletzt.

Das Unheil ist jedoch noch nicht gebannt. Birdie hat sich irgendwie Doms Pistole angeeignet und wedelt damit in der Luft herum. Vermutlich hat sich dabei der Schuss gelöst, den ich gehört habe. Rayner und Dom reden beruhigend auf sie ein, während Mika in weiser Voraussicht hinter dem Tresen in Deckung gegangen ist und Yakov sichtlich erheitert sein drittes Glas Milch ext.

"Birdie ... Darling ... leg die Knarre weg. Das ist kein Spielzeug", sagt Rayner zu seiner Gemahlin. Es soll wohl süffisant klingen, aber sein gequältes Lächeln verrät seine wahren Gefühle. Der Schuss hat ihn eiskalt erwischt und jetzt hat er eine Scheißangst davor, dass Birdie in ihrem Rausch endlich ernst machen und ihn wie einen räudigen Straßenköter abknallen könnte.

Diese Vorstellung fasziniert mich so sehr, dass ich wie versteinert an der Treppe verharre und das Geschehen beobachte. Einerseits habe ich wirklich keine Lust, dabei zuzusehen, wie jemand abgeknallt wird (Stichwort: Psycho-Trauma), andererseits kann ich es kaum noch erwarten, dabei zuzusehen, wie Rayner abgeknallt wird. Irgendwann in der Zukunft werde ich das bereuen, das weiß ich genau, aber zumindest habe ich dann eine Zukunft. Es mag makaber klingen, doch wenn Birdie ihren Arschloch-Gatten abknallen würde, wäre das Man Down gerettet. Und nicht nur das Man Down. Die ganze Stadt wäre besser dran, wenn Rayner sechs Fuß unter der Erde läge.

Rayner sieht das naturgemäß etwas anders. Während er auf seine Frau einredet, als wäre sie ein wild gewordener Stier, nähert Dom sich ihr von der anderen Seite. Vermutlich wartet er auf eine gute Gelegenheit, um sie zu überwältigen und ihr die Waffe wieder abzunehmen. Mir ist schleierhaft, wie sie überhaupt an die Pistole gelangen konnte. Offenbar ist Dom noch dümmer als ich angenommen habe.

Birdie schenkt Dom jedoch keinerlei Beachtung. Sie ist viel zu sehr damit beschäftigt, ihrem Arschloch-Gatten einen verbalen Einlauf zu verpassen. "Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?", lamentiert sie und unterstreicht jedes ihrer Worte mit weitschweifigen Armbewegungen. "Gar nichts vermutlich. Wie immer." Sie kneift die Lippen zusammen und mustert ihren Mann wie ein Stück Scheiße, das auch nach mehrmaligem Spülen noch in der Schüssel treibt. "Oder geht es dabei um dein Ego?" Sie gibt einen schrillen Laut von sich, der möglicherweise ein spöttisches Lachen darstellen soll, und richtet die Waffe auf Rayners Genitalien. "Dein Ego ... war ja klar. Schwanzvergleich! Was auch sonst?"

Kaum sind diese Worte heraus, hält Birdie inne, als hätte sie ganz plötzlich das Interesse daran verloren, sich über ihren Gatten lustig zu machen. Resigniert lässt sie die Arme sinken. "Aber musst du dich ausgerechnet mit Bandy-Bandy vergleichen?", fragt sie vorwurfsvoll. "Der Kerl ist wirklich ..." Während sie das sagt, kippt ihr Kopf zur Seite. Sie zieht eine Grimasse und rollt mit den Augen. "... vollkommen irre." Rayner sieht aus als wollte er etwas einwenden, aber seine Frau kommt ihm zuvor. "Wusstest du, dass er eine eigene Wahrsagerin hat?", lallt sie und tippt sich mit dem Waffenlauf an die Schläfe. "Und angeblich macht er nichts ohne ihren Segen."

"Ja, das weiß ich", sagt Rayner so überdeutlich als würde er mit einer Schwerhörigen sprechen. "Und ich versichere dir, mein Ego oder mein Schwanz haben damit nichts zu tun."

Birdie klimpert mit den falschen Wimpern. "Klar ..."

"Lass uns morgen darüber reden", schlägt Rayner vor und macht mit erhobenen Händen einen Schritt auf sie zu. "Dann erkläre ich dir alles."

"Einen Scheiß wirst du mir erklären", erwidert Birdie und legt erneut auf Rayner an, was ihn zum Stehenbleiben zwingt. "Ich habe alles mitangehört. Und ich weiß auch, was du danach gemacht hast. Denkst wohl, ich hätte es nicht gemerkt, aber ich bin nicht so dumm, wie du glaubst. Und ich weiß genug. Genug um ..." Ihr Blick wird glasig und sie verliert den Faden. Offenbar ist sie wirklich ziemlich betrunken. "Ist es das Geld?", fragt sie mit schwacher Stimme und beantwortet sich die Frage im nächsten Moment selbst. "Natürlich ist es das Geld. Dein Schwanz und das Geld." Sie rümpft die Nase und zuckt mit den Schultern. "Wenigstens eines davon hält, was es verspricht."

"Birdie ...", grollt Rayner.

"Und es ist nicht dein Schwanz."

"Du musst jetzt die Waffe weglegen."

"Einen Scheiß muss ich", faucht Birdie. "Aber wenn du nicht gleich die Schnauze hältst, bleibt dir nur noch das Geld." Sie fährt herum und gestikuliert mit der Waffe in Mikas Richtung. "Denkst du, es interessiert mich, wie viele kleinen Nutten du fickst?" Die Pistole schwenkt wieder zurück zu Rayner. "Aber wenn du anfängst, deine Geschäftspartner und unsere Ehe zu ficken, erwarte ich mehr als nur eine Tut-mir-leid-dass-ich-ein-triebgesteuertes-Arschloch-bin-Grußkarte, eine Birkin-Bag und einen Trip in die Hamptons." Ihre Augen sprühen Funken. "Ob es dir nun gefällt oder nicht, aber wir sind verheiratet, und du kannst sowas nicht über meinen Kopf hinweg entscheiden."

"Das hatte ich nicht vor", entgegnet Rayner steif. "Und jetzt beruhige dich, Darling." Er lächelt gezwungen. "Soll ich dir vielleicht ein paar von deinen Pillen holen? Dann beruhigst du-"

"Ich brauche keine Pillen! Was ich brauche, ist, dass du aufhörst, so ein selbstgefälliges Stück Scheiße zu-"

Genau diesen Augenblick wählt Dom für seinen Angriff. Birdie reagiert mit einer Gewandtheit, die ich ihr (zumindest in diesem Zustand) nicht zugetraut hätte. Geschickt dreht sie sich zur Seite, sodass Doms zupackende Hände ins Leere greifen. Dabei muss sie allerdings irgendwie an den Abzug der Waffe kommen. Jedenfalls löst sich erneut ein Schuss. Der Knall und das darauffolgende Klirren und Scheppern lassen mich erschrocken zusammenzucken.

Im nächsten Moment ist auch schon Joe bei mir. Er packt mich an den Schultern und schiebt mich zu Mika. Gemeinsam suchen wir hinter dem Tresen Deckung, während gleichzeitig ein weiterer Schuss durch das Lokal peitscht.

Ich ziehe den Kopf zwischen die Schultern und mache mich so klein wie möglich. Ärgerliche Stimmen sind zu hören. Eine Meinungsverschiedenheit zwischen Rayner und Dom? Noch während die Männer streiten, zischt Birdie etwas Unartikuliertes. Ihr Fauchen wird zu einem Kreischen, das kurz darauf von einem lauten Knacken und Splittern beendet wird. Die schauerliche Geräuschkulisse gipfelt in einem dumpfen Aufprall, dann herrscht Stille.

Mein Blick sucht den von Joe, der sich neben mir mit dem Rücken an eine der Schranktüren presst und mit beiden Händen den Schraubenzieher umklammert, mit dem er heute Mittag an der Schankanlage herumgeschraubt hat. Seine Augen sind groß und weit und sein Gesicht hat einen ungesunden Farbton angenommen. Wir sehen uns eigentlich nicht besonders ähnlich, aber jetzt habe ich das Gefühl, in mein Spiegelbild zu blicken.

"Ich seh mal nach, was los ist", raunt Mika und zieht sich am Tresen auf die Beine.

Sofort wird sie unsanft am Genick gepackt. "Wie praktisch, dass ihr alle hier seid", sagt Yakov und beugt sich über die Theke. Auf seinem Gesicht prangen mehrere dünne Blutspritzer, unheimlich rot im Kontrast zu seiner hellen Haut. "Es gibt Arbeit für euch."

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