Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Teil 8

Nachdem Isaac mich eine geschlagene Weile still gemustert hat, legt er die Hände aneinander.

"Also Vega, alles was wir hier von dir erwarten ist, dass du deine Termine einhältst und immer schön weiter leuchtest."

Seine Botschaft ist kryptisch wie immer. Das Einzige, was leuchtet und zwar hoch rot, ist mein Gesicht, weil mir auf einmal richtig heiß wird. Ich fahre herum, als ich bemerke, dass der blonde Junge nicht mehr neben Isaac sitzt. Tatsächlich steht er hinter mir und fährt mit einem komischen Gerät in der Luft herum. Es erinnert ein bisschen an eine Radarpistole, ist aber nicht so stark gebogen, mehr wie eine Banane mit sanfter Krümmung.

„Was wird das?" Misstrauisch beäuge ich das schwarze Teil in seinen Händen.

„Ich teste deine Anziehungskraft", antwortet er mit einem breiten Grinsen. „Die ist auf jeden Fall noch ausbaufähig..."

Vollends verwirrt von seinem flirtenden Unterton und dem mysteriösen Gerät drehe ich mich wieder um.

„Hat der nichts Besseres zu tun?"

„Das weiß ich nicht, aber meine Aufträge haben immer Priorität." Isaac winkt ihn zu sich. „Danke Skander. Zeig mir die Werte. Ich will, dass sie so schnell wie möglich die ganze Prozedur durchläuft."

Oh. Anscheinend misst das Gerät tatsächlich die Anziehungskraft? Und Skander?? Was ist das bitte für ein Name? Die beiden vertiefen sich in ein winziges Display auf dem Gerät, während ich ahnungslos wie eh und je warte und dabei versuche den Blicken des dunkelhäutigen Jungen auszuweichen. Er starrt mich an, seit er den Raum betreten hat und es ist kein unauffälliges Starren. Ich bilde mir ein in seinem eindringlichen Blick so etwas wie Ehrfurcht zu sehen, aber es lässt sich schwer deuten.

„Was?", fauche ich irgendwann. Wie kann man so ungeniert starren? Und das über Minuten? Ein arrogantes Lächeln umspielt seine Lippen, als er sich Isaac zuwendet.

„Sie kann es nicht erwarten mich kennenzulernen. Können wir anfangen?"

Ich schlucke die patzige Antwort herunter, die seiner Selbstverliebtheit einen Dämpfer versetzen sollte, als Isaac ein Stück Papier aus der Jackentasche zieht und mit einer gewissen Schärfe in der Stimme selbst das Wort ergreift.

„Sie soll die Organisation kennenlernen, nicht dich, Tariq."

Tariq also. Ich bin mir unschlüssig, ob ich den Namen passend für den dunkelhäutigen Jungen finde. Einerseits hat er dem Anblick nach schon Herzensbrecherpotential, genau wie der Name, anderseits wirkt er kein Stückchen Arabisch. Afrikanisch ja, aber arabisch? Ich vertreibe irritiert meine in der Situation völlig deplatzierten Gedanken und betrachte stattdessen das Stück Papier, das jetzt in meinem Schoß liegt.

Es ist tatsächlich ein Stundenplan. Montags bis samstags sind von acht bis neun Uhr die Schlagworte „Passive Erweckung" eingetragen und anschließend „Untersuchung Khaled". Ansonsten verteilen sich unterschiedliche Stichworte über die Nachmittagsstunden. Ich lese „Diplomatie & Etikette", „Selbstkontrolle/Lichtverteilen", „Sternenkunde" und entdecke etliche Felder, die mit „Forschung" beschriftet sind. Außerdem gibt es jeden Tag eine Eintragung mit Tariqs Namen. Das ist ungut. Ratlos drehe ich den Plan in meinen Händen.

„Okay das reicht aber nicht als Erklärung. Das klärt keine meiner Fragen." Ich komme mir tatsächlich vor wie ein dummer Schuljunge, obwohl ich nicht in der Position bin, überhaupt etwas wissen zu können.

„Gut, dann kommen wir hiermit zum offiziellen Teil. Herzlich Willkommen in Almajara, chérie! Als neuste Repräsentantin des Nachthimmels wird von dir erwartet, dich stets im Sinne unserer Mission zu verhalten und die Regeln und Befehle ernst zu nehmen, die an dich gerichtet werden. Viel Glück." Er hält meinen Blick mit seinen stechenden Augen.

„Ich habe sehr lange auf dich gewartet", fügt er dann noch an und ein unheimliches gleißendes Funkeln tritt für einen Augenblick an die Stelle seiner Pupille. Alle drei Männer grinsen, als ich zurückzucke.

„Cooler Effekt!", sage ich matt. Galgenhumor ist mein Katastrophenmodus. Und in diesem Modus bin ich jetzt schon eine Weile. Skander grinst spöttisch.

„Leicht zu beeindrucken. Und selbst wenig beeindruckend." Wie er nur immer auf seine blöden Wortspielereien kommt. Er und Tariq wechseln einen Blick, bei dem Skander leicht die Augen verengt. Ungesagte Worte stehen im Raum. Das arrogante Getue aller Anwesenden im Raum nervt mich tierisch.

„Ich mache nur Eindruck auf Leute mit einem Mindestmaß an IQ", zische ich zurück. Isaac lächelt schmal.

„Du wirst bald deine Chance bekommen, uns zu beeindrucken, chérie. Aber jetzt bringt sie erstmal zu Alim. Er soll sie einführen. Ich habe keine Zeit dafür."

Er wedelt ungeduldig mit der Hand, als hätte das kurze Gespräch all seine Nerven gekostet. Skander und Tariq greifen zeitgleich nach meinen Oberarmen. Nach einem „Pfoten weg, Kleiner" von Skander, lässt Tariq mich aber gleich darauf wieder los. Netter Umgangston. Nur ein einsamer Muskel an seinem Kiefer zuckt, als er sich abwendet und durch die Tür verschwindet, durch die ich mit Alias herein gekommen bin.

Skander zerrt mich in die andere Richtung, durch den Spalt im Baldachin und tatsächlich befindet sich dahinter eine zweite Ausgangstür. Sie führt nicht zum Gang zurück, sondern zu dem beeindruckendsten Raum, den ich je gesehen habe.

Es ist eine Bibliothek mit riesigem Gewölbe, auf deren Herzstück wir von einer Art Galerie herunterschauen. Die obere Ebene ist als Rundbalkon konzipiert, aber die teuer aussehenden, gut gefüllten schwarzen Bücherregale verstellen fast die gesamte Breite, nur ein schmaler Weg entlang der inneren Begrenzung ist frei. Dort entlang zieht Skander mich, während ich staunend nach unten sehe.

Die Mitte des Raums mit zahlreichen Schreibtischkabinen, ist gut besucht. Durch die gläserne Decke fällt das Tageslicht hinein. Hauptsächlich Männer scheinen dort Literaturrecherche zu betreiben, manche haben sogar Tracing Pads mit Licht, vermutlich um alte, vergilbte Seiten besser lesen zu können oder Kopien anzufertigen

Im Gegensatz zu der aggressiven Stimmung im Planetarium gestern, wirkt diese kultivierte Atmosphäre wie eine andere Welt. Es riecht nach Ledereinbänden und eingelassenem Holz. Nur Skanders Zerren erinnert mich daran, dass ich hier nicht auf Sightseeingtour bin.

Wir erreichen eine Wendeltreppe, die frei im Raum nach unten führt und direkt neben den Arbeitskabinen in der unteren Ebene mündet. Skander nimmt die Stufen so schnell, dass ich kaum hinterherkomme. Am Ende der schmalen Treppe bin ich froh, mir nicht den Hals gebrochen zu haben. Wenigstens hätte ich Gelegenheit gehabt, ihn mitzureißen, diesen unfreundlichen Kerl. Er hat noch kein Wort mit mir gesprochen, seit wir Isaac verlassen haben.

Genau in dem Moment, in dem sich innerlich mein Groll aufbaut, entscheidet er sich sein Schweigen zu brechen.

„Hast du irgendeinen Sport gemacht?" Ähhh.

„Fragst du gerade nach meinen Hobbies?" Etwas perplex blinzele ich ihn an.

„Nein", stellt er klar und hält mir die Tür zu einer Seitenkammer auf, „ich frage, ob es etwas gibt, mit dem man arbeiten kann. Du schaust nämlich nicht sehr tough aus."

Verfluchter Mist, wo bin ich hier nur gelandet?!

„Und du?", schnappe ich, ohne ihm die Info zu liefern, die er möchte, „sprichst du nur Beleidigung?"

Kopfschüttelnd mustert er mich und schubst mich dann in den Raum.

„Behalt es für dich, auch gut. Wird sich bald zeigen. Jede Wette, dass du mit keinem anderen Stern mithalten kannst."

Er nickt dem sehnigen, älteren Herrn mit grauem Haar zu, der hinter seinem Schreibtisch hervorkommt.

„Übernimmst du? – Danke!" Und schon bin ich bei einer neuen mysteriösen Person geparkt.

Zögernd nehme ich die Hand, die er mir zur Begrüßung hinhält.

„Ich bin Alim. Der Hüter der Schriften oder wie ihr sagt, ein Bibliothekar."

Seine Haut ist rau und an den Fingerkuppen schwielig, als würde er den ganzen Tag in den Seiten der Bücher blättern, die auch diesen Raum füllen.

„Lorena."

Meine Stimme wackelt ein kleines bisschen. Er ist aber auch eine beängstigende Erscheinung. Seine kleinen, scharfsinnigen Augen sind das einzige lebendig Wirkende an ihm. Sie bohren sich in meine, als könnte er bis auf den Grund meiner Existenz sehen. Als könnte er jeden mit einem einzigen Blick erfassen. Ich versuche den Schauder zu unterdrücken, der mich überläuft.

Nach seiner blassen Haut zu urteilen, verlässt Alim diesen Raum nicht sehr oft. Zwar macht er nicht den gesündesten Eindruck, was auch an seiner hageren Statur liegen mag, aber nichtsdestotrotz strahlt seine Haltung eine ganz besondere Autorität aus. Als läge das Gewicht von all den alten Wälzern in seinen Schritten.

„Afrikanisches Ebenholz", erklärt er, als ich meinen Blick von ihm auf die berstend vollen Regale im Hintergrund richte. Es muss unglaublich teuer gewesen sein, die ganze Bibliothek und diesen Raum mit dem edlen Holz auszustatten.

„Sehr robust. Aber bitte." Er zieht mir einen zweiten Stuhl hinter seinem wuchtigen Schreibtisch zurück.

„Ich will dir die wichtigen Sachen zuerst erklären."

Zögernd lasse ich mich auf dem schwarzen Lederstuhl neben ihm nieder. Noch kann ich nicht glauben, dass er wirklich meine Fragen beantworten wird.

„Almajara, das ist arabisch und bedeutet ‚die Galaxie'", beginnt er langsam, „Wir repräsentieren sie aber nicht als Ganzes. Wir sind der Nordhimmel. Unsere Organisation besteht aus den Förderern und Beschützern der Sterne auf der Nordhälfte."

Aha. Ich ziehe eine Augenbraue hoch.

„Ich kann mich nicht erinnern irgendwo als förderndes Mitglied beigetreten zu sein..."

Alim betrachtet mich eingehend, als könnte er nicht glauben, wen er vor sich hat. Ich bin froh, dass ich meine Ironie wieder gefunden habe.

„Bist du auch nicht. Du bist einer unserer Sterne und damit automatisch eins der wertvollsten Mitglieder unserer Organisation." Anscheinend hat er einen Freudenausbruch erwartet, denn mein verkniffenes Gesicht scheint ihn zu irritieren. Wenn er erst von den Knoten in meinem Gehirn wüsste...

„Das ist eine Ehre", sagt er bedeutungsvoll, „das wirst du in den nächsten Tagen schon noch erkennen. Alles wird sich um dich und dein Wachstum drehen." Er macht eine gewichtige Pause.

„Das bedeutet natürlich, dass du als Repräsentantin des Nordhimmels eine gewisse Verantwortung trägst. Du wirst alles über deinesgleichen lernen und etliche Lektionen in Diplomatie und Etikette erhalten, bevor du die hellsten Sterne zu offiziellen Anlässen begleitest."

Langsam geht mir auf, dass Stern kein blumiger Ausdruck als Platzhalter für etwas ist, sondern tatsächlich ein Titel.

„Und was bin ich für ein Stern?" Natürlich kommt mir die relevanteste Frage aller Fragen zuerst über die Lippen. Alim jedoch nickt, als würde er sie absegnen, bedächtig mit dem Kopf.

„Du bist Vega, der zweithellste Stern des Nordhimmels. Bis du deine volle Leuchtkraft erreicht hast, wird es aber noch ein bisschen dauern."

„Was bedeutet es ein Stern zu sein?", frage ich jetzt endlich etwas Grundlegendes.

„Es bedeutet, dass du eine besondere Energie hast. Sterne sind Machtsymbole." Na toll, und deswegen werde ich jetzt herumgeschubst, oder was?

„Ich habe keine besondere Energie und ich will auch kein Stern sein", teile ich Alim mit. „Wieso überträgt ihr nicht jemandem anderen die Ehre für euch Vega zu spielen?"

Alim stapelt die alten Bücher mit abgewetzten Ledereinbänden, die aufgeschlagen vor uns am Tisch liegen, zu einem ordentlichen Turm.

„Nicht jeder Mensch ist stark genug, Träger eines Sterns zu sein. Der Stern wählt sein Gefäß selbst." Das wird ja immer schöner. Jetzt werde ich schon als Gefäß betrachtet.

„Das soll wohl ein-"

Ein Anfang 20-Jähriger mit breitem, durchtriebenem Grinsen stürmt in den Raum, bevor ich Alim meine Meinung sagen kann.

„Hab ich da hübscher Neuzugang gehört?" Alim sieht tadelnd auf.

„Habe ich dir nicht schon mal gesagt, du sollst nichts so schreien? Wir sind hier immer noch in einer Bibliothek."

„Mein Sohn Arif", stellt er mir dann seufzend den honigblonden Surfertyp vor.

„Tut mir leid, Vater." Arif senkt den Kopf. „Ich konnte meine Euphorie über unseren Gast nur schwer unterdrücken." In seinen förmlichen Worten schwingt ein Haufen Ironie.

„Ich wusste nicht, dass mein Status unter ‚Gast' läuft", gebe ich zynisch von mir. Mir würde da ein anderes G-Wort einfallen. Es endet mit ‚eisel'.

„Und dass hier alle Männer mit unerträglicher Arroganz gesegnet sind, wusste ich auch nicht." Arifs Kopf zuckt hoch und zu mir. Er taxiert mich interessiert. Scheinbar hat er solche Worte vor seinem ernsten, überlegten Vater nicht erwartet. Der zuckt nicht mal mit der Wimper, scheinbar ist er gegen Sarkasmus völlig immun.

„Wenn du schon da bist, kann ich euch ja auch gleich bekannt machen. Das ist unser neuer Stern Vega. Du wirst die Sternenkunde-Lektionen mit ihr übernehmen, wenn ich verhindert bin." Arif nickt anerkennend.

„Hat er es also tatsächlich geschafft, hätte ich ja ni-" Ein böser Blick von seinem Vater lässt ihn verstummen und er umrundet in langsamen gemessenen Schritten den Tisch, an dem ich sitze. Ich komme mir vor wie ein Ausstellungsobjekt, das auf Mängel begutachtet wird. Wer „er" ist, kann ich nur vermuten. Vielleicht mein Entführer?

„Gut", auf eine Handbewegung von Alim hin, schnappt Arif sich den Stapel Bücher und nickt seinem Vater zu, „dann katalogisiere ich mal weiter unsere Bestände."

Offensichtlich nicht in Eile, schlendert er aus dem Raum und wirft mir dabei mehrere Blicken über die Schulter zu. Vermutlich ist die Aufgabe, die auf ihn wartet, nicht die spannendste. Das klang sehr nach Inventur. Trotzdem nervt es mich, dass ich in diesem Almajara anscheinend die Hauptattraktion bin.

„Hier in diesem Raum werde ich dir also alles über unsere Organisation, ihre Geschichte sowie mein Wissen aus dem Bereich der Astrologie und dem Himmel nahebringen", knüpft Alim an seine Einführung an.

„Andere Teile deiner Ausbildung wie Selbstfindung und Lichtverteilen werden sich mehr auf deinen biologischen Umwandlungsprozess konzentrieren. Selbstkontrolle und Diplomatie sind begleitend dazu gedacht und unser Arzt Khaled wird kontinuierlich deine Transformation in den Untersuchungen überwachen. Wenn er grünes Licht gibt, darfst du an Forschungsexperimenten teilnehmen und deine Stärken demonstrieren."

„Biologischer Umwandlungsprozess? Hat das etwas mit dem Zeug zu tun, das sie mir ohne meinem Einverständnis gespritzt haben?!" Meine Empörung wallt von neuem auf. Von dem Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit hat diese Organisation wohl noch nie gehört.

Alim nickt, ohne auf meinen wütenden Unterton zu reagieren.

„Ja, aber das wird dir Khaled genauer erklären, das ist sein Metier. Ich bringe dich jetzt im Anschluss gleich zu ihm. Und dann hast du dein nächstes Sternenritual."

Mein Kopf schwirrt. Ich weiß mehr als gestern und gleichzeitig gar nichts.

„Wieso ich?", frage ich ein wenig verzweifelt. „Wie seid ihr auf mich gekommen?"

Der Mann mit den weisen Augen und ich stehen einander gegenüber. Ich habe gar nicht bemerkt, dass ich aufgestanden bin und er es mir offenbar nachgemacht hat.

„Nenne es Glück."

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro