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Teil 7

Lorena

Es ist ein sonderbares Körpergefühl. Als würde der Schmerz mich definieren, als hätte er mich sorgsam ausgearbeitet, wie ein Künstler eine Skulptur. Noch nie habe ich jeden Muskel, jede Grenze meines Körpers so deutlich gespürt.

Ich tue mich weiterhin schwer damit, zu atmen. Noch im Liegen betaste ich vorsichtig mit der rechten Hand meine geschwollene Nase. Irgendwie schief. Aber keine Blutverkrustungen. Irgendwer muss sich darum gekümmert haben. Ich weiß noch, dass mir das Blut über das ganze Gesicht gelaufen ist. Aber auch meine Klamotten sind sauber. Sauber und fremd. Mir schaudert bei dem Gedanken, dass sie mich umgezogen haben, als ich ohnmächtig war.

Schnell verbiete ich mir weitere Mutmaßungen in diese Richtung. Soweit kann ich einfach nicht gehen, wenn ich jemals wieder bei gesundem Verstand zurückkehren will. Und das will ich. Verdammt nochmal, ich will, dass alles beim Alten ist. Dass meine fehlende Motivation für Unikram mein größtes Problem ist.

Obwohl ich mich kaum bewegen kann ohne Schmerzen, stört mich der Gedanken hiervon eine schiefe Nase zurückzubehalten so sehr, dass ich mit der rechten Hand erneut den kleinen Höcker erfühle. Kann man das vielleicht begradigen? Wenn ich mit beiden Händen mal vorsichtig gegen drücke...?

Schon beim Aufheben der linken Hand spüre ich, dass etwas mit ihr nicht in Ordnung ist. Mein Kopf dröhnt. Aber eine Erinnerung schafft es durch den Lärm. Ein leiser Moment. Nachdem er mir auf die Hand getreten ist. Len. Er ist mir auf die Hand getreten, verflucht noch mal! Meine Nase ist vergessen. „Du dämlicher Trampel!" Mühsam ziehe ich mich hoch und versuche auf der anderen Seite der Stäbe etwas zu erkennen. Aber nichts rührt sich. Feigling.

Ich lasse mich erschöpft wieder auf den Boden sacken. Alles in mir fühlt sich wund an, als hätte mich jemand von innen nach außen gedreht und einer Generalreinigung unterzogen. Nur, dass er viel zu unsanft war und alles aufgerieben hat. Etwas raschelt und ich stöhne. Bitte keine Mäuse. Bitte jetzt nicht auch noch Mäuse.

„Bist du wach, Stern?" Eine Sekunde lang denke ich absurderweise an sprechende Mäuse, bevor ich mir innerlich eine Hand vor die Stirn schlage und mich zusammenreiße. Hätte die Stimme nicht sehr kindlich geklungen, säße ich jetzt schon zitternd an die Rückwand meiner Zelle gepresst. So aber richte ich mich nur argwöhnisch auf.

„Wer ist da?" Etwas knackst, dann beleuchtet das schwach fluoreszierende Licht eines Leuchtstabes eine kleine Gestalt vor meiner Zelle. Ich glaube, es ist ein Mädchen. „Ich darf meinen Namen keinem sagen." Sie knickt einen weiteren Stab und die Flüssigkeit darin erstarrt zu Licht. Jetzt kann ich ihr Gesicht etwas besser erkennen. Sie hat wahnsinnig ausdrucksstarke Augen. Viel zu tiefe Augen für ein Kind.

Ich nehme hin, dass sie mir ihren Namen nicht sagen will. Noch mehr interessiert mich, warum alle mich ständig Stern oder Sternchen nennen. Ist das irgendein seltsames Codewort?

„Kannst du mir erklären, was ‚Stern' bedeutet?" Ich stehe mühsam auf und gehe näher an die vergitterte Tür heran. Sie weicht sofort in die Schatten zurück. Die Leuchtstäbe hält sie jetzt auf Höhe ihrer Knie in den herabhängenden Händen, sodass ihr Gesicht im Dunkeln liegt. Ich hätte gerne gewusst, welche Regung ihr die Frage entlockt hat. Gerade hat sich meine Hoffnung darauf fokussiert, dass dieses Kind mir ein paar Informationen liefert.

„Also...", fängt sie zögernd an, „ein Stern leuchtet. Nicht wie Licht... anders-" Ich schnaufe frustriert. Hier sind anscheinend sogar die Kinder gemein.

„Sehr lustig. Ich weiß, was ein Stern ist. Ich will wissen, warum sie mich so nennen!" Ihre kleinen Hände biegen die Leuchtstäbe hin und her, es wirkt fast, als wäre sie nervös. Sie schweigt. Vielleicht hat sie sich doch nicht absichtlich blöd gestellt. Ich unterdrücke meine Ungeduld.

„Hör zu, deine Erklärung war echt gut, aber ich würde gerne noch mehr wissen. Sagen sie auch ‚Stern' zu dir, wo sie doch deinen Namen nicht kennen?", versuche ich es diesmal sanfter. Sie schüttelt den Kopf. Herrgott, an Informationen zu kommen, ist hier echt schwierig. Alle, denen ich bisher begegnet bin, waren wortkarg. Ich erinnere mich, dass sie es war, die mich angesprochen hat.

„Warum wolltest du wissen, ob ich wach bin?" Ihre Finger halten beim Knicken inne. „Manchmal schlafen die Sterne einfach ein", flüstert sie. Erschüttert sehe ich die Kleine an. Hat sie gerade angedeutet, dass hier Leute sterben? Hat sie das womöglich miterlebt?

„Warum?!" Ich versuche die Panik zu verbergen. Was hast du denn gedacht? Es war ja klar, dass das hier nicht die Kuschelecke ist.

Die Kleine dreht ihren Kopf aufmerksam zum Gang, dann zurück zu mir. Und dann verschwindet sie ohne eine Antwort in der Dunkelheit, aus der sie gekommen ist. Wenn ich wüsste, wie sie heißt, ich würde ihren Namen rufen, aber so bleibe ich still und nachdenklich zurück. Anscheinend habe ich echtes Glück noch am Leben zu sein. Vielleicht ist das für den Moment ein guter Ausgangspunkt. Ich bin noch am Leben.


Mr. S hat sie vertrieben. Er ist es nämlich, der einen Augenblick später mit einer grellen Taschenlampe, die an einer Gürtelschlaufe seiner Uniform baumelt, vor meiner Zelle auftaucht und das Schloss öffnet. Geblendet schließe ich die Augen. Die Leuchtstäbe von der Kleinen waren wesentlich angenehmer.

„Vega." Ich zucke zusammen und richte meinen Blick auf ihn. Was soll der Unsinn? Ist das Spanisch? Aber heißt Komm! nicht Venga?

„Ich verstehe nicht", sage ich wütend. Dazu hebe ich pantomimisch die Arme und Schultern. Selbst wenn er nicht ganz helle ist, sollte er das kapieren.

Das scharfsinnige Funkeln in seinen Augen zeugt von einem absolut funktionsfähigen Verstand. „Du verstehst deinen eigenen Namen nicht?" Ich kann mich nur wenig darüber freuen, dass er offensichtlich Deutsch kann.

„Jetzt hör mir mal genau zu. Ich heiße nicht Vega oder Stern oder was auch immer der Namensgenerator heute ausgespuckt hat. Ich heiße Lorena. Für dich Frau Heinrich." Auf einmal stehe ich mit einem grinsenden Hünen in meiner Zelle.

Frau Heinrich, danke für den lebenswichtigen Hinweis." Er hält mir die Tür auf. „Bei mir kannst du das Frau weglassen. Ich bin Alias." Wider Willen muss ich lachen. „Großartig. Und wohin soll ich dir jetzt folgen?"

„Ins Verderben?", schlägt er vor. In seinen Augen steht noch immer das Vergnügen. Doch der Ernst verdrängt es langsam. Ich schlucke. „Das hast du jetzt nicht wirklich gesagt, oder?" Diesmal gehört sein Lächeln nur seinen Lippen, nichts davon ist in seinen Augen.

„Tja, besser du hörst es jetzt von mir, als es später unvorbereitet herausfinden zu müssen. Aber keine Sorge, die passive Erweckung ist das schmerzhafteste, was dich hier erwartet, soweit ich weiß." Passive Erweckung? Ich starre ihn verständnislos an.

„Ich glaube, seit ich hier bin", ich werfe die Arme zum Himmel, „wo auch immer das ist - hat noch kein einziger einen vernünftigen Satz gesagt." Er schiebt mich energisch nach draußen auf den Gang. „Du bekommst gleich die Einführung und deinen Stundenplan."

„Stundenplan?", echote ich. Jetzt muss ich Entführung, böse Jungs, Planetarium und Stundenplan unter einen Hut kriegen.

„Klar, bist ja nicht auf Urlaub hier." Ach, das ist mir ja noch gar nicht aufgefallen. Ich verdrehe die Augen. „Könnte man glatt verwechseln bei dem Komfort, der sich einem hier bietet..." Ich nicke zurück in Richtung meiner Zelle. Eine Hand um meinem Oberarm, drängt Alias mich vorwärts.

„Was ich so mitbekommen hab, hast du keine schlechten Chancen auf ein baldiges Upgrade", meint er mit einem schwer deutbaren Seitenblick auf mich.

„Licht? Bett?", frage ich hoffnungsvoll. Ich will gar nicht wissen, von was das Upgrade abhängt. Ich will es einfach nur haben. Mein Rücken und der Boden werden sich niemals anfreunden. Und gerade tut mir ohnehin alles weh von der Aktion im Planetarium gestern.

„Wart's ab." Das war's dann wohl mit der Gesprächigkeit. Dabei habe ich so viele Fragen, insbesondere zu gestern. Ich lasse mich mitziehen und versuche nicht daran zu denken, dass er mich wieder in die Kuppel bringen könnte.

Gott sei Dank erübrigt sich diese Befürchtung relativ schnell, denn Alias hält gleich am Anfang des Gangs inne und drückt seine Karte an eine Tür, die geräuschlos aufgleitet. Wieder kann ich nicht sehen, wie der Mechanismus funktioniert, da kein Licht anzeigt, dass er die richtige Sensorfläche erwischt hat. So viel dazu.

Etwas unsanft schiebt Alias mich in den sehr arabisch angehauchten Raum. Es ist eine Art Aufenthaltsraum. Der Boden ist in der einen Hälfte des Raums mit Stoff bedeckt und mit einem nachtblauen Baldachin überspannt. Überall liegen Kissen und es gibt auch zwei niedrige Hocker. Der Anblick lässt mich beinahe aufseufzen.

„Darf ich mich hinsetzen?", frage ich schwach. Selbst der kurze Weg mit meinem ramponierten Körper war kein Vergnügen.

„Aber sicher, Cherié." Mein Kopf fährt hoch, sobald ich die theatralische Stimme höre. Bitte nicht. Ohne es zu merken, bin ich hinter Alias gehechtet, der mich jetzt mit unergründlicher Miene wieder hinter sich hervor zieht. Ich straffe die Schultern. Das war jetzt auch überhaupt nicht peinlich.

Du machst mir keine Angst, flüstere ich mir in Gedanken Mut zu, aber es hört sich an, als würde selbst meine Gedankenstimme zittern.

Isaac tritt ganz aus dem Spalt im Baldachin, den ich vorhin gar nicht entdeckt hatte. Offenbar befindet sich hinter dem samtigen Stoff noch ein anderer Raum oder zumindest ein anderer Zimmerzugang.

Als er sich mit einem schlecht kaschierten Ächzen auf einen der Hocker niederlässt, teilt sich der Stoff erneut und zwei der Jungen, die mich gestern festgehalten haben, erscheinen hinter ihm. Es ist der dunkelhäutige Junge und der Blonde, dem das Augenlid gezuckt hat. Auch heute kann ich das Zucken erkennen. Beide starren mich unverwandt an.

Ich rücke näher an Alias heran. Von allen Anwesenden ist er immer noch der, der mich am nettesten behandelt hat. Leider macht er in dem Moment einen Schritt zurück, der unsoziale Idiot, nickt einmal knapp in Richtung Isaac und verlässt wortlos auf dem Weg das Zimmer, auf dem wir gekommen sind.

„Na, gut geschlafen?", fragt der blonde Schnösel plötzlich und zieht meine Aufmerksamkeit wieder auf die drei, mittlerweile entspannt in den Kissen lümmelnden, Männer. Ich würde mich nicht wundern, wenn meine Finger zu Krallen aufbrechen würden, wie bei einer der Werwolf-Verwandlungen in den supranaturalen Serien, die Mum und ich immer geguckt hatten.

„Auch geträumt", zische ich zurück, „und zwar wie ich dein Gesicht ein wenig umgestalte." Bei meiner Lüge ignoriere ich den Fakt, dass man bewusstlos vermutlich nicht träumen kann. Der dunkelhäutige Junge grinst über meine Bemerkung.

„Sagt das Mädchen mit der schiefen Nase." Begeistert von seinem eigenem Konter, lacht der Blonde so sehr, dass er sich verschluckt und Schluckauf bekommt. „Ich hab den neuen Spitznamen, Isaac: Rudolf, ... mit der schiefen ...Nase!" Keuchend schnappt er nach Luft.

„Roten", murmelt der dunkelhäutige Junge, aber es geht im Gekicher des anderen unter. Isaac hat seine Lippen zu einem schmalen Lächeln verzogen, das man für Amüsierung halten könnte, aber seine Augen verraten, dass er nicht viel von dem Unfug hält.

„Nimm Platz, Cherié", fordert er mich aalglatt und übertrieben galant auf. Alles an diesem Typen ist übelkeitserregend. Angewidert lasse ich mich am äußersten Rand des Sitzbereichs nieder.

„Ich spüre, die Spritze hat ihre Arbeit getan." In seine Augen tritt ein gieriges Glitzern, während ich nach Luft schnappe. Welche Spritze? War das vielleicht der Auslöser für den glühenden Schmerz an meinem Rücken gestern? Auf einmal fühle ich mich unwohl in mir selbst, obwohl ich heute Morgen ganz sicher keine Veränderung gespürt habe. Von den Verletzungen mal abgesehen.

„Was habt ihr mir injiziert?", keuche ich panisch. Mit einer Handbewegung verdeutlicht Isaac mir, dass er keine Absicht hat, diese Frage jetzt – oder jemals? - zu beantworten. Meine Brust fühlt sich eng an.

„Freu dich, Cherié", meint er statt einer richtigen Antwort, „ich habe dich auserkoren, um zu leuchten."


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Das klingt jetzt erstmal nicht so dramatisch, oder?

Was denkt ihr, meint Isaac mit „leuchten"?

Und was hat es mit dem Name >> Vega<< auf sich, den Alias Lorena gegenüber verwendet?

Und ganz besonders interessieren würde mich, ob ihr glaubt, dass Lorena Lennart schon mal bei Tag begegnet ist ;)

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