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8.˖*

larryverse: autumn leaves
oneshot - my golden habit

.。*♡-✧*。

Nervös zupple ich an meinem Hemdkragen herum, mustere kritisch meine enge, schwarze skinny Jeans, als ich im Augenwinkel Louis sehe, der seinen Haaren mit etwas Haarspray noch zusätzlichen Halt zu verleihen versucht. Er sieht wie immer absolut perfekt und wirklich hinreißend aus, während ich mir mal wieder vorkomme, wie ein trampeliger Bauernjunge. 

Und ja, natürlich habe ich mich nach etwas mehr als einem Monat mit dieser Tatsache abgefunden - auch wenn Louis da natürlich jedes Mal anderer Meinung ist - aber gerade heute würde ich so gern auch mal, zumindest ein bisschen, fantastisch wirken. Denn, so sehr ich auch noch in diesem Moment versuche, es nicht zu nah an mich heran zu lassen, heute ist der Tag gekommen: Ich lerne seine Eltern kennen.

Und Himmelherrgott, was bin ich deswegen nervös...

Es ist nicht so, dass ich nicht auch selbst wahnsinnig neugierig wäre, die beiden Menschen kennen zu lernen, die diesen wundervollen Mann großgezogen haben, doch es sind die Umstände, die mich so hibbelig machen. Denn der Name Tomlinson ist keine Unbekannte in unserer, ziemlich ländlichen, Region. Egal was du an Landmaschinen siehst, du findest mit Sicherheit die Aufschrift Tomlinson darauf. Seit Jahrzehnten steht ihr Unternehmen für Qualität und ist eines der erfolgreichsten des Landes - und die Familie Tomlinson somit eine der reichsten des Landes.

Bis vor kurzem war mir allerdings nicht mal bewusst, dass Louis ein Teil dessen ist (ich hielt den gleichen Nachnamen einfach für einen Zufall), denn er erzählt nur dann davon, wenn jemand anders ihn direkt darauf anspricht. Er möchte schlichtweg nicht auf etwas reduziert werden, an dem er nicht mitgewirkt hat und vor allem nicht den Eindruck erwecken, bloß der Sohn reicher Eltern zu sein. Natürlich unterstützen Sie ihn gern, doch es ist ihm wichtig, für sich selbst sorgen zu können. 

Im Umkehrschluss bedeutet das für mich allerdings, auf Menschen zu treffen, die mich unweigerlich einschüchtern, denn ich weiß, dass sich ein Millionenunternehmen nicht voll allein aufbaut. Da als Kindergärtner neben zu stehen, fühlt sich für mich automatisch mickrig und klein an - leider. Denn ich liebe meinen Beruf eigentlich, kaum etwas erfüllt mich so, wie das Lachen eines Kindes zu hören, ich lebe dafür. Aber dennoch...

Ich gebe unterbewusst ein leises Schnaufen von mir, was Louis zu mir herüber blicken lässt. Ich schenke ihm ein verkrampftes Lächeln, welches er allerdings selbstverständlich sofort durchschaut. Offensichtlich, es ist schließlich Louis. Er kommt zu mir herüber und blickt mich mit dem Kopf auf meiner Schulter im Spiegel an, als er seine Arme von hinten um meine Taille schlingt. "Tief durchatmen, mein kleiner Sonnenschein..." flüstert er in mein Ohr, weshalb ich mit roten Wangen den Kopf senke. "Es sind nur meine Eltern, kein Grund zu hyperventilieren." kichert er und drückt seine Lippen auf mein Ohrläppchen. 

"Nur deine Eltern..." schnaufe ich. "Als sei das nicht angsteinflößend genug." Leise lachend wiegt er mich etwas hin und her. "Love, Ma und Dad sind wirklich kein Grund, dir dein süßes Köpfchen zu zerbrechen, okay? Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass sie dich lieben werden. Wie könnten Sie nicht?" Sanft reibt er seine Nase an meinem Kieferknochen, atmet tief ein und schmunzelt. "Du hast dich also wieder an meinen Düften bedient?" Mit roten Wangen presse ich die Lippen aufeinander. "D-Der riecht aber auch einfach so guuuuuut!" Vorsichtig zwickt er mir mit den Zähnen ins Ohr. "Das tust du auch, ganz ohne Duft, Cutiepie." haucht er. "Tschuldigung..." murmle ich, doch er brummt leise. "Du darfst dir nehmen, was immer du magst, Love. Das weißt du doch."

Mit einem letzten Kuss auf die Wange löst er sich von mir, als etwas an seiner Hosentasche schnuppert. "Jaaaa, das riecht auch gut, nicht war, mein kleiner Flauschepo?" lacht er und schiebt Rufus vorsichtig zur Seite. "Faszinierend, dass er die Leckerlis einfach immer sofort erschnüffelt." Ich kichere leise. "Natürlich, die wichtigen Dinge." Aufgeregt hechelnd blickt der nicht mehr ganz so kleine Rüde meinen Freund an, als er ihm sein Geschirr überzieht. "Bist du wirklich sicher, dass es in Ordnung ist, wenn wir ihn mitbringen? Nicht, dass deine Eltern was-" Er unterbricht mich. "Hazza, die beiden lieben Tiere, auf dem Hof laufen 7 Katzen, 2 Hunde und 5 Pferde rum. Oh, und eine Gans, natürlich! Wenn jemand heute dabei sein darf, dann ist es Rufus. Mama freut sich bereits auf ihn."

Mit einem leisen Wuff reagiert meine goldige Knutschkugel auf seinen Namen, bekommt von Louis dafür ein Küsschen auf die flusige Birne, bevor er sich wieder aufrichtet. "Na komm, wir müssen langsam los." flüstert er dann und hält mir meinen Mantel offen, um mich hereinschlüpfen zu lassen.

Knapp 20 Minuten Fahrt, welche uns weit aus der Stadt herausgetragen hat, später, blicke ich gerade über eines der schneebedeckten Felder, die an uns vorbeirauschen, als ich Louis leise "Wag es nicht-" zischen höre. Ich zucke zu ihm rüber, als er die Bremse tritt, um zu verhindern, dass er dem vor uns auf die Straße biegenden Kleinwagen hinten drauf fährt. "Meeeeine Fresse, wenn man kein Auto bedienen kann, sollte man's einfach lassen... Was ein dummer Idiot." Überrascht über seinen harschen Ton, wo er doch sonst immer so gut erzogen und 'anständig' wirkt, hebe ich die Augenbrauen, beginne dämlich zu grinsen, als er erneut ansetzt. "Erst die Vorfahrt nehmen und dann nicht ausm Arsch kommen, oder was? Fookin' hell..." Entnervt mit den Augen rollend klopft er mit der Faust leicht aufs Lenkrad, als er aufseufzt.

Als er merkt, wie ich ihn ansehe, blickt er erschrocken zu mir rüber, bekommt leicht rote Wangen und murmelt "Tschuldigung..." , setzt dabei ein verlegenes Grinsen auf. "Louis William Tomlinson, warum wusste ich nicht, dass du zu diesen Menschen gehörst, die im Auto fluchen?" kichere ich. "Eeeeeeigentlich bin ich gar nicht sooooo unentspannt beim Fahren, aber vielleicht rutscht mir aaaaab und zu doch mal eine Beleidigung raus." gesteht er grinsend. 

"Okay, Fakten auf den Tisch!" Mit gespielter Empörung hält er die Luft an und schielt mit den Augen unsicher zu mir rüber. "Gibt es noch andere Lebenslagen, wo der bad boy Louis zum Vorschein kommt? Keine Lügen, Mister Tomlinson!" frage ich mit erhobenem Zeigefinger und kritischem Funkeln im Blick, als ich mich etwas zu ihm rüber beuge. Er beginnt schelmisch zu grinsen und antwortet, offensichtlich absichtlich in einer deutlich tieferen Tonlage, mit einer Gegenfrage. "Denken Sie an eine bestimmte Lebenssituation, Mister Styles?" Mit großen Augen blinzle ich ihn an, presse die Lippen aufeinander, als er vor einer roten Ampel hält und mich frech angrinst.

"U-Uhm..." krächze ich, bekomme unter seinem intensiven Blick unweigerlich rote Wangen. Denn das Thema Sex ist bisher noch kaum aufgekommen, in den knapp 5 1/2 Wochen die wir nun ausgehen, ist es tatsächlich noch zu nichts der Gleichen gekommen. Denn, erneut, es ist Louis. Er ist viel zu respektvoll und zurückhaltend, um in jenerlei Hinsicht einen ersten Schritt zu machen, er würde das immer mir überlassen. Aber, naja... ich bin halt ein schüchterner, kleiner Idiot. 

Allein wie lang es bis zu unserem ersten Kuss gedauert hat... ach herrje.

2 Wochen lang haben wir uns jeden Tag gesehen, waren auf Dates, haben zuhause gekuschelt, Händchen gehalten, uns ständig umarmt und eine wundervolle Zeit verbracht, aber dennoch: Kein Kuss. Irgendwann habe ich es nicht mehr ausgehalten, war bereits so verunsichert, ob ich doch zu viel in alles hineininterpretiere, und habe ihn gefragt, ob es einen Grund gäbe, aus dem er mich nicht küsst. Er hat mich erschrocken angesehen, vor sich hin gestammelt, dass er mich nicht überrumpeln wolle und Angst hätte, zu schnell zu sein, woraufhin ich ihn - eventuell etwas zu verzweifelt - nahezu angefleht habe. 

"Doch, tu es, bitte! Überrumpel mich, überrasch mich, tu' irgendwas unüberlegtes, ich schaffe es sonst nicht, über meinen Schatten zu springen, selbst der ist schüchtern, okay? Ich komme mir einfach vor, als würde ich die Nebenrolle in meinem eigenen Leben spie-" weiter kam ich nicht, denn er hat mich einfach gepackt und seine Lippen auf meine gedrückt.

Und, holy mother of god, ich glaube ich habe mich nie in meinem Leben so lebendig gefühlt, wie in diesem Moment. Als er dann noch meinte, ich würde in seinem Leben die Hauptrolle spielen, war's komplett vorbei - aber ich denke, das ist unnötig zu erwähnen...

Aber das ich mich deswegen jetzt trauen würde, weiter zu gehen? Nope. Sollte mich nicht erneut die Verzweiflung packen, wird im Bett wohl vorerst nicht viel mehr passieren, als kuscheln. Und dabei würde ich so gern... 

Oh dear lord, allein die Vorstellung... 

Die Intensität und Neugier in seinem Blick gerade, lässt mich allerdings vermuten, dass auch Louis viel mehr Gedanken daran verschwendet, als mir bisher bewusst war. Er legt den Kopf etwas schief, leckt sich über die Lippen, hebt schelmisch einen Mundwinkel und wispert, erneut in dieser viel zu attraktiven, tiefen Stimmlage "Stehen Sie etwa auf sowas, Mister Styles?" Auch wenn ich nicht ganz sicher bin, was ich davon halten soll, dass er mich zum wiederholten Male beim Nachnamen nennt, kann mein Hirn nicht schnell genug arbeiten, um meine instinktive Antwort zu verhindern. Mit den Augen klimpernd lächle ich ihn unschuldig an und flüstere "Vielleicht?" 

Interessiert mustert er mich und beißt sich grinsend auf die Lippe, als er ein wissendes "Hmn..." von sich gibt. Ich schiele Richtung Straße, wo soeben die Ampel auf Grün springt, worauf ich ihn schnell hinweise, um irgendwie diesen eindringlichen Blickkontakt zu beenden, bevor ich explodieren kann. Er gibt ein leises, raues Lachen von sich, bevor er seine Lippen zu einem kleinen V formt, wie nur er es kann und wieder nach vorn blickt. "Interessant..." 

Oh Gott, Styles... 'Vielleicht?' Dein Ernst?  

Natürlich merkt Louis sofort, wie peinlich berührt ich bin, weshalb er nach meiner Hand greift, seine Finger mit meinen verschränkt und sanft meinen Handrücken küsst, bevor er sie gemeinsam auf meinem Oberschenkel ablegt. Nach kurzem Zögern tue ich es ihm gleich, gebe seiner Hand sogar 2 Küsschen, was ihn meine Hand mit seinem Daumen streicheln lässt. Es sind diese Kleinigkeiten, diese sanften, liebevollen Momente, die mich immer wieder runter bringen und ich kann nicht in Worte fassen, wie glücklich mich diese Tatsache macht. Ich bin so dankbar für diesen Mann, es ist unfassbar.

Und verknallt. Oh Gott, was bin ich verknallt...

Nur wenige Minuten später glubsche ich sprachlos, wie ein kleiner Stöpsel in Disneyland, aus der Frontscheibe des Autos, als wir die schmale, geschotterte Apfelbaumallee auf ein wunderschönes, altes und vor allem riesiges Herrenhaus zufahren, das, so wie es da steht, einem kitschigen Rosamunde Pilcher Film entsprungen sein könnte. "Oh mein Gott, Lou-" Ich blicke an mir hinab und murmle "Ich wusste, ich hätte mir eine von deinen Hosen leihen sollen..." Er drückt meine Hand und grinst "Die sind dir alle zu lang, Sweetheart..." Als er mein verzweifeltes Gesicht sieht, seufzt er leise "Love, entspann dich, das ist kein Galadinner sondern ein entspannter Nachmittag mit Mamas wundervollem Braten, okay? Abgesehen davon siehst du absolut hinreißend aus, Liebling." Ich wispere ein verlegenes Danke, bevor wir auf den Vorhof des Backstein-roten Hauses fahren.

Ich erspähe einen älteren Mann in dickem Strickpulli, dreckiger Latzhose und gelben Gummistiefeln, der gerade mit dem Schneeschüppen fertig geworden zu sein scheint und schwer atmend auf die Schüppe gestützt sein Werk betrachtet. Ich zucke zusammen, als Louis schwungvoll auf ihn zufährt und erst wenige Zentimeter vor ihm zu stehen kommt. "Lou, der arme Mann!" raune ich, als ich vor Schreck seine Hand zerquetsche, doch er lacht bloß laut. "Ach, Paps ist es nicht anders von mir gewohnt..."grinst er. "Oh..." gebe ich von mir, als mir bewusst wird, dass ich es schlichtweg nicht Mal in Betracht gezogen hätte, dass es sich bei dem Mann um seinen Vater handeln könnte. Ich dachte irgendwie, ein Millionär hätte für solche Dinge Personal...?

"Oh?" hinterfragt Louis meine Reaktion, weshalb ich "...hab irgendwie-... egal." murmle. Er grinst mich an. "Schon okay, Love... du bist nicht der Erste, der sich wundert, wie 'normal' die beiden sind." Verlegen senke ich den Kopf und murmle ein leises "Sorry..." 

 Erneut sehe ich nach vorn, wo Louis' Papa nun ums Auto herum kommt, um mir die Tür zu öffnen. Mich durchfährt ein Gänsehautschauer, woraufhin Louis meine Hand noch einmal etwas drückt, bevor er sie loslässt, als die Tür sich öffnet. "Hallooooo, Ihr beiden, wie schön, dass Ihr da seid!" werde ich freundlich begrüßt, bekomme die Hand gereicht, als ich ausgestiegen bin. "Hi, ich bin Mark, wie schön, dich kennen zu lernen!" Das Wort 'kräftig' ist wohl definitiv untertrieben, um seinen Händedruck zu beschreiben, weshalb ich ein leises 'huch' von mir gebe und reflexartig die Hand ein wenig zurückzucken lasse. "Oh, entschuldige bitte..." flüstert er und streicht mir entschuldigend über den Oberarm. "N-Nicht schlimm!" krächze ich, atme automatisch tief durch, als ich Louis Hand spüre, die sich um meine Taille schiebt. 

"H-Harry, hi... ich freue mich auch s-sehr, Sie kennen lernen zu dürfen!" Er lächelt mich an, beugt sich etwas herüber und wispert "Wollen wir das mit dem 'Sie' nicht direkt lassen?" Hektisch nickend lächle ich verkrampft, Louis zieht mich für einen kurzen Moment noch etwas näher zu sich und knufft mir in die Hüfte, bevor er sich kurz von mir löst, um seinen Vater zu umarmen.   

"Oh... seit wann lässt du deine Haare wachsen?" fragt dieser verdutzt, als sie sich wieder lösen. Frech spielt er mit dieser einen Strähne vor seiner Stirn, die noch zu kurz ist, um mit dem Rest in Form zu bleiben. "Seit Harry mir verraten hat, wie attraktiv er Männer mit längeren Haaren findet." grinst er und gibt mir einen Kuss auf die roten Bäckchen, bevor er nach der Hand seines Vaters schlägt "...Daaaad, lass das."

Vorsichtig wecke ich Rufus auf dem Rücksitz, der tief und fest am Schlummern war. Noch etwas schlaftrunken tapst er hinter mir her, nachdem Mark auch ihn, vielleicht noch etwas freudiger als uns begrüßt hat.

Wir folgen seinem Vater zur Haustür, wo bereits Louis' Mutter auf uns wartet - und sich noch etwas mehr in ihre dicke Strickjacke einmuckelt, als ihr der kalte Wind ins Gesicht pustet. "Lässt du deine Haare wirklich nur wegen mir wachsen?" flüstere ich unsicher, doch er kichert bloß leise. "Du sollst dich selbst damit wohlfühlen, Lou, ich möchte nicht, dass du nur wegen mir-" Er unterbricht mich, indem er mein Gesicht sanft zu sich dreht und "...du hast mich auf die Idee gebracht, ja, aber ich mag es auch selbst sehr gern, okay?" flüstert. Verlegen lächelnd blicke ich ihn noch einen Moment an, wie ein verknallter Hundewelpe, bevor mich die Stimme seiner Mutter aufblicken lässt.

"Hallooo, Ihr Lieben!" ruft sie uns entgegen und breitet erfreut die Arme aus. "Hey, Ma..." strahlt mein Freund sie an, bevor er sie umarmt. "Und du bist also Harry, wie schön, dass ich dich endlich mal kennenlernen darf! Ich bin Jay." Auch ich werde direkt von ihr in die Arme geschlossen, bekomme ein Küsschen auf die Wange und bin davon dezent überfordert. Ich meine, natürlich freue ich mich, wie herzlich ich aufgenommen werde, aber wenn ich nicht damit rechne, bin ich sozial gesehen echt eine Niete.

Sofort hockt sie sich anschließend zu Rufus herunter, der sie trotz ausgiebigem Gähnen erfreut anhechelt. "Ja hallo, du Hübscher, hiiiiii..." Mit perfekter Tier-Stimme wuschelt sie ihm durch sein dichtes Winterfell und bekommt nicht mal mehr die Aussage ihres Mannes mit, der ankündigt, noch fix unter die Dusche zu hüpfen. 

"...ihn ENDLICH kennenlernen, Mum? Du tust so, als wären wir seit Jahren zusammen." Liebevoll stupst er ihr gegen die Schulter, als er seine Jacke ausgezogen hat und mir aus meiner hilft. Ich stand einfach bloß da wie ein Haufen Nervosität, unfähig zu interagieren wie ein normaler Mensch. "Naja, das nicht, aber immerhin weiß ich seit Ewigkeiten von ihm, so verknallt wie du warst." grinst sie, als sie sich wieder aufrichtet. Wieder bin ich es also, der ihn dämlich kichernd einfach bloß anhimmelt, während er rosige Wangen bekommt. "Mamaaaa..." brummt er, doch sie kichert ähnlich wie ich. "Was denn? Ich bin mir sicher, es überrascht Harry nicht, dass du ihn gern hast." Sie blickt mich an. Gespielt überrumpelt ziehe ich Luft ein. "Waaaas? Nein, das ist mir nicht bewusst gewesen! Guck mal an, deshalb kuschelst du dich abends immer so an mich... jetzt macht plötzlich alles Sinn." Nachdenklich lege ich meine Hand ans Kinn, höre Jay laut auflachen, als sie sich umdreht.

"Keine 5 Minuten hier und schon im Team Mama... das wird ein anstrengender Tag für mich." Schmunzelnd legt er mir den Arm um die Schulter, als wir seiner Mum folgen. "Lottie und Lewis kommen etwas später, Lucky ist heute Mittag erst so spät eingeschlafen..." Überfordert sehe ich Louis an, doch auch er scheint überrascht. "Lotts kommt auch?" fragt er. "Ja, sie waren erst unsicher, aber haben kurzfristig doch noch zugesagt."

Ich sehe ein Glitzern in meinem Lieblingsblau, als seine Mutter seinen kleinen Neffen erwähnt und auch ich freue mich mehr darüber, den kleinen Stöpsel kennen zu lernen, als mich seine Schwester nervös machen kann.

Rufus macht es sich direkt vor dem Kamin gemütlich, während Louis mich zu den großen Sprossenfenstern begleitet, um mir den riesigen Hof durch die von außen gefrorene Scheibe zu erklären. Seine Mutter hat sich währenddessen in die Küche verabschiedet, nachdem sie angekündigt hat, etwas vorbereiten zu wollen. "Wow, wie schön es hier ist..." flüstere ich, genieße die sanfte Gänsehaut, die mich durchfährt, als ich Louis' warmen Atem in meinem Nacken spüre. Ich bin nicht mal sicher, ob er oder ich es mehr liebe, wenn er mich von hinten in den Arm nimmt. Wie auch immer, es beruht definitiv auf Gegenseitigkeit.

Für mich ist es auf jeden Fall der höchste Grad von Sicherheit, den ich verspüren kann. Vermutlich, weil mir dadurch jedes Mal wieder bewusst wird, wie beschützt ich mich bei ihm fühle, sobald er seinen Kopf in meine Halsbeuge legt. Besonders gestört hat es mich nie, dass ich eher klein bin, aber seitdem ich Louis habe, der knapp 1 1/2 Köpfe größer ist, als ich, genieße ich es richtig. Auch wenn es mir sonst oft schwer fällt, ihn herzugeben, tue ich das bereitwillig, wenn er sich ins Fitnessstudio aufmacht. Für das Ergebnis nehme ich die 2 Stunden allein auf der Couch gerne in Kauf... 

Ohne übertreiben zu wollen, war ich der Ohnmacht nahe, als ich ihn das erste Mal oberkörperfrei sehen durfte. Er hat sich bloß nach dem Training vor mir umgezogen, doch ich war danach für nichts mehr zu gebrauchen. Ich war froh, anschließend eine Runde mit Rufus gehen zu können, den Sauerstoff hat mein Hirn definitiv gebraucht... 

"...wer möchte etwas von meinem legendären, weißen Glühpunsch?" Beide drehen wir uns um, als Jay mit zwei dampfenden Tassen zurück in das große, gemütliche Wohnzimmer kommt. "So weh es tut, das abzulehnen, aber ich muss leider fahren, Ma..." brummt mein Freund enttäuscht, woraufhin seine Mutter erschrocken dreinblickt. "Ohje, natürlich... Entschuldigung, mein Schatz, darüber habe ich gar nicht nachgedacht..." Entschuldigend legt sie den Kopf schief. "Harry, Liebes, möchtest du denn probieren? Du musst nicht, natürlich!" wendet sie sich dann an mich. "Doch, sehr gern!" Dankbar nehme ich die Tasse aus dunkelgrünem Steingut entgegnen, die sie mir anreicht.

Kurz blickt sie dann auf die Tasse, die eigentlich für Louis bestimmt war, zuckt dann mit den Schultern und kichert "Naja, dann nehm' die halt ich, Kippis!" Beherzt stößt sie gegen mein Getränk, woraufhin ich etwas irritiert schaue. "Kippis?" Louis' Mama prustet in ihren Punsch, während Louis mich lachend aufklärt. "Das finnische Wort für 'Prost', Mama hat mal eine Zeit lang in finnisch Lappland gelebt." Beeindruckt brumme ich mit vollem Mund. "Daher habe ich übrigens auch das Rezept, gut oder?" Sofort nicke ich und nehme noch einen weiteren Schluck. "Wirklich super lecker!" 

Sie huscht noch einmal in die Küche, sodass ich leise "...und vielleicht hört durch den Alkohol auch mal mein Zittern auf." in Louis Richtung hinzufüge. "Oh Love..." seufzt er und zieht mich näher. "Mum würde dich schon jetzt höchst persönlich vor den Traualtar schleppen, Babe, glaub mir." Kritisch beäuge ich ihn. "Weiß nicht, sie ist halt höflich..." murmle ich und trinke einen weiteren Schluck von diesem wirklich unfassbar leckeren Gebräu. "Ich kenne Mum in und auswendig. Sie ist super toller, liebevoller Mensch. Aber wenn Sie dich nicht mag, spürst du das." Nachdenklich blicke ich in meinen Becher. "Aber wenn die Person ihren Sohn glücklich macht?" Er nickt. "Yep, auch dann. Sie hat meinen Ex gehasst, berechtigterweise, und das hat sie ihn deutlich spüren lassen. Mit Jeff hat sie nie Punsch getrunken."

Liebevoll drückt er mir die Lippen auf die Schläfe, ich blicke ihn von unten an, sodass er mein Gesicht in beide Hände nimmt und sie mir stattdessen auf meinen Mund legt. Für einen kurzen Moment vergesse ich, dass ich im Wohnzimmer seiner Eltern stehe, während ich den Augenblick in vollen Zügen genieße.

Verdammt, dieser Mann küsst aber auch einfach so überragend gut, ich bin wie ein Klotz Butter in der Sonne, wenn er mich so bestimmt packt und die Führung über den Kuss übernimmt. Ich bin eigentlich nie ein Mensch gewesen, der darauf steht, sich klein und schwach zu fühlen, aber er... wenn ich bloß an diese tiefe Stimme vorhin im Auto zurück denke, überflutet mich eine so intensive Gänsehaut, dass mir die Beine wegknicken.

"Hmn... so hab ich zumindest ein bisschen was von dem leckeren Punsch..." brummt er und leckt sich selbst grinsend über die Lippen. Albern kichernd blicke ich in den Becher, der bereits leer ist. "Hoppla..." murmle ich mit unschuldigem Blick. Er lacht rau und ruft "Harry hätte gern noch mehr Punsch!" in Richtung Küche. "Oh hast du schon leer, Liebes?" kichert sie, als sie um die Ecke blickt. "T-Tschuldigung, der war... lecker, irgendwie." Mit roten Wangen trete ich mir auf die Schuhspitze. Sie lächelt sanft und winkt mich rüber. "Komm her, der Pott ist randvoll und der Tag noch jung."

Leider muss ich gestehen, dass ich diese Aufforderung wohl etwas zu wortwörtlich genommen habe. Denn noch bevor Louis' Schwester mit Mann und Baby auftaucht, ist der Pott alles, aber nicht mehr voll. Vermutlich ist es eine Mischung aus der Nervosität, die ich loswerden mag und der Tatsache, dass das warme Getränke wirklich wahnsinnig lecker ist.

Schmunzelnd trottet Louis' Vater hinter seiner Frau her, die beim Ertönen der Klingel aufhüpft und Richtung Tür tänzelt. Ich bin froh, dass Louis sich entscheidet, neben mir sitzen zu bleiben, dass auch ich diese Überaus schwierige Aufgabe, aufzustehen, fürs Erste nicht überwinden muss. Ich fühle mich, als hätte ich Wackelpudding in den Beinen und das schon, ohne überhaupt versucht zu haben, mich zu erheben.

Als die beiden außer Hörweite sind, lasse ich meinen Kopf gegen Louis' Schulter fallen und murmle leise "Tschuldigung..." gegen den weichen Stoff seines Pullis. "Wofür?" fragt er irritiert und dreht seinen Kopf zu mir. "Dass ich so angetüddelt bin, Panikreaktionen und Alkohol sind bei mir einfach keine gute Kombination." Er lacht etwas und hebt mein Gesicht leicht an. "Die rosigen Wangen sind doch eigentlich ganz niedlich." flüstert er und küsst meine Nasenspitze. "Mir ist so waaaaarm, Lou..." seufze ich. "Mit dem Kamin hier drin ist es aber auch echt muckelig." stimmt er mir zu, bevor er seinen Arm um mich legt. "Dafür, dass dir so warm ist, bist du aber ziemlich kuschelig unterwegs, Sweatheart." flüstert er mir ins Ohr, weshalb ich meine Augen öffne und meinen Kopf von seiner Brust nehme. "Tschuldigung..."

"Nicht entschuldigen, ich genieße es einfach." wispert er und drückt mir seine Lippen auf den Haaransatz.

"Wollen wir mal vorsichtig aufstehen? So kannst du es langsam angehen und gucken, wie dein Körper reagiert." Ich brumme zustimmend und richte mich etwas auf. Ich bin so dankbar, dass er mich nicht verurteilt, sondern versucht, mir Sicherheit zu vermitteln. 

Nochmal, warum ist dieser Mann eigentlich so toll und was will er mit mir?  

Mein Kreislauf ist ihm auf jeden Fall mehr als dankbar, dass wir ihn gemächlich wieder in Schwung bringen, sodass ich zwar froh bin, dass sein Arm um meine Taille liegt, als der Rest seiner Familie vor uns steht, aber ich es wohl auch allein schaffen würde, zu stehen. Ich bin in der Lage, einigermaßen seriös Lottie, wie auch ihren Mann Lewis zu begrüßen, doch als ich in den Maxi-Cosi blicke, den letzterer am Arm hängen hat, ist es um mich geschehen.

Einen Quietsche-Laut von mir gebend, der selbst Rufus aufsehen lässt, der heute überhaupt keinen Antrieb hat, halte ich mir beschämt die Hand vor den Mund, als Louis neben mir zu kichern beginnt. "Tschuldigung, ist 'son Reflex bei mir..." brumme ich, als ich mich zu dem kleinen Windelpuper hinabbeuge. "Man könnte es Berufskrankheit nennen." fügt Louis hinzu, weshalb Lottie interessiert "Oh, was machst du denn beruflich?" fragt. Nervös blinzle ich sie an und schlucke schwer, als ich "Ich bin Kindergärtner..." antworte.

Doch meine Sorgen, was seine Familie wohl zu meinem Job sagen würde, war selbstverständlich absolut unbegründet. Ganz im Gegenteil, Jay beginnt sofort begeistert zu seufzen, legt mir die Hand auf die Schulter und haucht "Oh ja, das passt wirklich ganz fantastisch zu dir, Love! Man merkt sofort, mir wie viel Herzblut du diese Aufgabe übernimmst." Sie blickt kichernd auf Lucky hinab, der nach meinem Finger gegriffen hat und sich daran festklammert, als würde es um sein Leben gehen.

"Wie schön, dann haben wir heute Abend also Baby-frei?" lacht Lottie und streicht mir über den Oberarm. "Uhm..." ist alles, was ich rausbekomme, als mir der Alkohol urplötzlich ins Hirn steigt. "Erstmal wird jetzt gegessen, der Braten probt schon seit heute Morgen um 10 in seinem Slow-Cooker für seinen großen Auftritt." verkündet dann Jay, als sie freudig in die Hände klatscht.

Und besagter Braten-Auftritt kommt wie gerufen und bewirkt zum Glück, wie immer bei gehaltvollem Essen, dafür, dass mein Pegel sich etwas setzt.

Als wir im Anschluss auf dem Sofa sitzen, Lottie hat meinen sehnsüchtigen Blick richtig gedeutet und mir ihren kleinen Krümel auf den Arm gegeben, kann ich meine Augen kaum von den niedlichen, weichen Bäckchen und den winzigen Fingern reißen. 

Und diese dicken, knubbeligen Socken-Füßchen? Entschuldigung, ich schmiiiiiilze...      

Sanft lehnt Louis sich über mich, streichelt mit dem Fingerrücken über besagte Pausbäckchen und drückt sie dann mit zwei Fingern zart zusammen. Lucky quittiert das mit einem Lächeln und etwas Sabber, der ihm durch die Minizunge, die er herausstreckt, übers Kinn läuft.

"Er sieht exakt aus wie du auf dem Babyfoto, welches du mir letztens gezeigt hast." flüstere ich, seufze ganz vernarrt, während ich ihm den Speichel vom Kinn wische. "Das sagen viele, ja." stimmt Louis mir zu. "Da müssen die beiden aber gut aufpassen, wenn er älter auch so ein hübscher Kerl wird, wie sein Onkel. Da stehen doch sicher alle Schlange." kichere ich und drehe mich zu ihm. "Naja, ich bin mir sicher, die beiden werden ihm beibringen, dass die eine richtige Person glücklicher macht, als all die oberflächlichen Gaffer." Etwas verlegen lege ich den Kopf schief. "Ist das so?" Er brummt zustimmend und kommt mir etwas näher. 

"Du machst mich glücklicher, als ich je vermutet hätte, werden zu können, Love." haucht er vor meine Lippen, bevor er sie sanft küsst. Und ich? Ich spüre in diesem Moment so viel Liebe in mir, dass ich fast platze. 

Doch ich bin mir sicher, Louis würde mich auch in diesem Fall wieder zusammengepuzzelt bekommen...  

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