3.˖*
...huch, war das etwa gerade ein kleiner Weihnachtswichtel? Die sind aber auch immer flink unterwegs, verrückt!
Am heutigen 03. Dezember verzaubert uns die liebe Sarah mit einem weiteren, kleinen Einblick in ihre unfassbar niedliche Welt aus 'Saving Christmas', einem Adventsbuch aus dem vergangenen Jahr, welches uns in das verwunschene Dorf der eifrigen Wichtel des Weihnachtsmannes entführt. Die kurzweilige Geschichte mit nur 5 Kapiteln hat mir 2021 definitiv die Adventszeit versüßt und ich bin so wahnsinnig glücklich, dass du für mich noch einmal einen Abstecher zu Wichtel-Larry aus 2022 gemacht hast, den ich nun in meinem Kalender präsentieren darf, liebste Sarah! :>
Nun aber viel Spaß mit Sarahs Türchen, die uns erneut mit ihrem überwältigen Talent umhauen wird, hihi (: (like, fr - ich kenne kaum jemanden, der/die so überragend gut mit Worten umgehen kann, wie du :o)
written by: X3livemylifeX3
larryverse: saving christmas (book by Sarah)
.。*♡-✧*。
Leise und fein wie winzig kleine Staubkörnchen rieselten die weißen Flocken zu Boden. Eine dünne Schicht Neuschnee hatte sich bereits auf der dicken weißen Decke gebildet, die den Nordpol bedeckte und verwischte jegliche Spuren. Abdrücke der Tatzen von Eisbären oder Polarfüchsen, kleine Fußtapsen der umherspringenden Wichtel und die Kufenspuren des Schlittens vom Weihnachtsmann, welcher seit ein paar Tagen die Testflüge mit seinen Rentieren begonnen hatte.
Wobei er dabei selber nicht im Schlitten saß, diesem Risko würde sich der rundliche Mann im roten Mantel nicht aussetzen. Er schickte lieber seine rechte Hand, einen quirligen Wichtel mit braunen Wuschelhaaren und einem ganz besonderen Merkmal, der ihn von den anderen Bewohnern des Nordpols unterschied. Seine bunt wechselnden Augenfarben.
Zusammen mit Zayn, einem schwarzhaarigen Wichtel in gestreifter Latzhose, der die Stallaufsicht und die Pflege der Rentiere zu seiner Aufgabe hatte und zudem als einziger die Fähigkeit besaß, mit Tieren zu kommunizieren, schickte er die zotteligen Huftierchen hoch hinaus in die Lüfte. Selbstverständlich wie immer angeführt von ihrem Chef mit der rot glühenden Nase - Rudolph.
"Schneller, Rudolph! Donner und Blitzen sind direkt hinter dir, ihr müsst die Kurven enger nehmen", wies der Schwarzhaarige seine Rentiere an und beschloss dann doch noch eine Warnung für seinen Wichtelfreund hinterher zu rufen, welcher im Vergleich zu ihm, der sicher im tiefen Schnee stand, hoch oben im Schlitten durch die Lüfte gewirbelt wurde. "An deiner Stelle würde ich mich jetzt gut festhalten, Lou!"
Gerade rechtzeitig, ehe die Rentiere ihren Turbogang einlegten, griff der Wuschelkopf nach den Zügeln. Ein Glück, denn die Geschwindigkeit der flauschigen Tierchen riss ihn mit wehenden Haaren und zitternden Beinchen glatt aus dem Sitz. "Ahh, Hilfeee!" Wie eine wehende Fahne im eiskalten Nordpolwind, flatterte der kleine Wichtel durch die Lüfte. Einzig und alleine gehalten durch die Kraft seiner in selbstgestrickten Wollhandschuhen steckenden Hände, die er im letzten Jahr zum Geburtstag bekommen hatte, ihm jedoch keinen rutschfesten Halt gewährten.
Stück für Stück rutschten seine Händchen die Zügel entlang, doch kurz bevor er im hohen Bogen aus dem Schlitten fliegen und mehrere hundert Meter tiefer in einem Berg aus Schnee stecken bleiben konnte, packten ihn plötzlich zwei Hände von oben an den Schultern und drückten ihn sicher zurück in eine sitzende Position.
"Was führst du denn hier für lebensgefährliche Kunststücke auf?" Louis' Herz schlug einen doppelten Salto, noch ehe er den Kopf in den Nacken legen und den Ursprung der warmen Stimme ausmachen konnte. Er wusste auch so, dass es sich dabei um seinen Lieblingswichtel handelte. "Du bist mein Retter, Curly. Mal wieder."
Mit Wangen so rot wie Rudolphs Leuchtnase, kicherte ihm der Lockenkopf verlegen ins Ohr. Seine Hände drückten ihn noch immer sanft in den Sitz, während er selber, sich mit kräftigen, selbstsicheren Schlägen seiner Flügel aufrecht erhielt. Das letzte Jahr hatte ihm einiges an Mut und Kraft geschenkt, wo er doch mit Louis auf großer Rudolph-Rettungsmission gewesen war. Doch das war eine andere Geschichte.
Denn wo er seine Flügel im letzten Jahr bloß in seinem staubigen Archiv genutzt hatte, um auch an die letzten Wunschzettel der Kinder in den höchsten Regalen zu gelangen - welche er vorher in die Kategorien artig und unartig unterteilte, da das Harrys Aufgabe in Vorbereitungen auf Weihnachten war - nutzte er sie nun bei jeder sich ihm bietenden Gelegenheit. Als einziger beflügelter Wichtel im ganzen Dorf, wurden die anderen Bewohner gerne schon mal neidisch, doch wenn sie lieb fragten, nahm Harry sie auf einen kleinen Ausflug auch gerne mit.
In Louis' Augen war er viel zu gutmütig - Harry besaß das reinste Herz am ganzen Nordpol - doch dafür liebte er ihn und belohnte ihn jedes Mal mit einer ganz besonderen Augenfarbe, die nur für Harry bestimmt war. Einem wie Schneekristalle glitzendem Eisblau.
"Hier Lou, den wollte ich dir eigentlich nur vorbeibringen." Ein in dunkelrot und tannengrün gehaltenes Blatt Papier fand seinen Weg in Louis' Hand und unaufmerksam - da ihm aufgrund der turbulenten Fahrt noch immer etwas übel war - überflog er die wenigen Zeilen, die ihm mit ihrer glitzernden Schrift entgegensprangen. Eindeutig stammte dieser Flyer aus Harrys Feder.
"Curly, du weißt, was ich von sowas halte. Kekse essen, sehr gerne, selber backen, nein danke." "Komm schon, Lou, sei nicht so ein Backmuffel." "Komm mir nicht mit diesem Blick, Harry, das ist nicht fair." Louis musste wegsehen, da der Lockenkopf, welcher sich mittlerweile neben ihm niedergelassen hatte - die Flügel dabei eng um seinen Körper geschlungen - ihn mit vorgeschobener Unterlippe und funkelnd grünen Augen anblickte. "Ich bekomme dich noch dazu mit mir an diesem Wettbewerb teilzunehmen." "Da würde ich mir nicht allzu viele Hoffnungen machen, Love."
Bockig schlug Harry mit seinen Flügeln, um wieder in die Lüfte zu steigen. Er musste sowieso weiter, wenn er die restlichen Flyer noch vor Anbruch der Dunkelheit verteilen wollte. Denn wenn es am Nordpol dunkel wurde, gab es bis auf das Funkeln der Sterne am glasklaren Himmel, keine andere Lichtquelle und eventuell fürchtete sich der Lockenkopf etwas vor dieser Pechschwärze.
"Aber natürlich wirst du diesen Wettbewerb trotzdem gewinnen. Mit deinen himmlischen Honigkuchen, köstlichen Karamelltalern und zauberhaften Zimtschnecken", rief Louis ihm in dem Versuch zu retten, was zu retten war, schnell hinterher. "Du brauchst jetzt gar nicht versuchen zu schleimen, einen Keks bekommst du heute trotzdem nicht von mir", trällerte er, flog trotzdem noch einen kleinen Looping und stahl sich einen Kuss von seinem Lieblingswichtel, dessen eisblaue Augen, plötzlich ein rosa Blitz durchzog.
"Ich liebe dich auch, du sturer Süßkopf", schmunzelte er augenrollend und drückte ihm noch ein Küsschen auf, was Louis' Augenfarbe nun gänzlich in ein sanftes Rosa färbte. "Trotzdem würde ich mich an deiner Stelle gleich nochmal kräftig festhalten. Nur so als kleiner Tipp."
"Was führst du im Schilde, Love?", fragte Louis und rückte seinem Lieblingswichtel die Brille auf der Nase zurecht, welche ihm gerne mal ein Stück nach unten rutschte, wenn er verlegen den Kopf senkte. "Nichts nichts." Ein scheinheiliges Lächeln umspielte seine Lippen, welches Harry zusammen mit den zwei tiefen Grübchen, die sich links und rechts in seine Wangen bohrten, viel zu zuckersüß aussehen ließ. Doch schon im nächten Moment flog er zu seinem Lieblingsrentier und wühlte erneut in seiner Tasche.
"Hey Cupid, mein Kleiner", flüsterte er dem Rentier zu und kraulte es hinter den flauschigen Ohren, welche sogleich freudig zu zucken begannen. "Ich habe etwas für dich, aber du darfst Zayn nichts davon verraten, okay? Auch nicht, wenn er nachfragt, das bleibt unser kleines Geheimnis." Cupid gluckerte aufgeregt und mit diesem Laut der Zustimmung, zauberte Harry einen seiner selbstgebackenen Kekse aus der Tasche und hielt ihm den Rentier vor die Schnauze.
Mit einem Haps war die Pfeffernuss im Maul des Tierchens verschwunden, ein wohliges Schnauben war zu hören und schon im nächsten Moment begann Cupid mit den Beinen zu strampeln. "Ganz ruhig, Cupid, mach langsam. Ich brauche Lou noch, okay?"
Er stupste ihm einmal auf die dunkle feuchte Nase, ehe er sich mit kräftigen Flügelschlägen vom Schlitten entfernte, noch ein "Tut mir leid, Lou!" und einen Luftkuss in Richtung des Wuschelkopfs schickte, ehe der Schlitten in Windeseile und Loopingschlagend vor seinen Augen verschwand. Bloß das Echo eines "Woaaaah's" hallte durch die Lüfte.
Kichernd flog Harry zu Boden und landete im weichen Schnee. "Hi, Zayn." "Du hast ihm wieder Kekse gegeben", seufzte der Schwarzhaarige resigniert und klang dabei weniger genervt, als Harry vermutet hätte. Wahrscheinlich hatte er aber einfach schon aufgehört, sich darüber zu ärgern, so oft wie der Lockenkopf den Zuckerspiegel seines Lieblingsrentiers in die Höhe trieb.
Mehr als einmal schon musste der Wichtel in gestreiften Latzhosen das Stalldach mit neuem Stroh decken, da eines der Rentier in einem Keksrausch durch es durchgesaust war und ein klaffendes Loch hinterlassen hatte.
"Ich schätze das war's mit Flugtraining heute", sagte er und strafte einen unschuldig dreinblickenden Lockenkopf mit tadelndem Blick, welcher sogleich schüchtern den Kopf zwischen die Schultern zog und glühend heiße Wangen bekam. "Ich habe ihm nur ein winzig kleines bisschen gegeben. Es wäre zu schade für den Keksbruch, wenn ich ihn wegschmeißen würde." "Dann gib ihn Niall, der atmet dir innerhalb weniger Sekunden das gesamte Blech weg." Harry kicherte. "Eben... oh, hier!"
Ein aufdringlicher Flyer fand den Weg vor Zayns Gesicht, welchen dieser mit einem Brummen entgegennahm, ehe er die Zeilen mit seinen Augen überflog. "Ein Wettbewerb im Kekse backen? Bei sowas bin ich raus, sorry." Er wollte dem Lockenkopf den Zettel schon zurück in die Hand drücken, doch dessen nächste Worte ließen ihn innehalten. "Schade, Liam war so begeistert von seiner Idee. Aber dann werde ich ihm wohl ausrichten, dass du nicht teilnehmen wirst."
"Warte, das ist Liams Veranstaltung?" "Natürlich. Schließlich ist er der Chef der Wichtelwerkstatt." Der braunhaarige Wichtel, welcher nur selten ohne seine Kochmütze und die Backschürze gesehen wurde, hatte in diesem Jahr die glorreiche Idee eines Keks-Wettbewerbs gehabt, um das Miteinander der Wichtel und Elfen zu stärken. Paarweise oder alleine konnten sich die Bewohner des Nordpols für diese Veranstaltung anmelden und ihr Können unter Beweis stellen. Doch natürlich stand der Spaß im Vordergrund.
Harry war sofort Feuer und Flamme für diese Idee gewesen, als Liam ihm davon erzählt hatte. Für ihn, als bekanntlich leidenschaftlicher Hobby-Bäcker, stand es außer Frage, ob er dort teilnahm. Nur müsste er es schaffen, dieses bei seinen Freunden ebenfalls zu entfachen, auch wenn es nur ein kleines Fünckchen war.
Allen voran bei seinem Lieblingswichtel mit den schönsten blauen Augen, welcher leider die reinste Katastrophe in der Küche war und es selbst schaffte, dass ihm beim Umrühren des heißen Kakaos die Marshmallows aus der Tasse schwappten.
"Vielleicht überlege ich es mir doch noch einmal", nuschelte Zayn in seinen nicht vorhandenen Bart und faltete den Flyer, um ihn sorgfältig vorne in die Brusttasche seiner Latzhose zu verstauen. "Sag ihm noch nichts, ja?" Ein breites wissendes Grinsen breitete sich auf den Lippen des Lockenkopfs aus und freudig drückte er die Schulter des anderen Wichtels, während er mit seinen Flügeln bereits Schwung zu holen begann. "Meine Lippen sind versiegelt", zwinkerte er und hob geräuschlos vom Boden ab, da es Zeit wurde zu den Elfen aufzubrechen, deren Häuschen hoch oben in den Baumkronen des angrenzenden Waldes zu finden waren. Und dort wollte Harry nun wirklich nicht im Dunkeln hin.
"Oh und wenn du Lou siehst, Zaynie, sag ihm doch, dass ich ihm heimlich eine Dose Kekse in die Tasche getan habe", lächelte er und ließ einen kopfschüttelnden, jedoch schmunzelnden Zayn hinter sich, als er losflog.
Die Tage bis zum Keks-Back-Wettbewerb verflogen im Trubel der Vorweihnachtszeit, die die vielen kleinen Wichtel hektisch die letzten Vorbereitungen für die drei großen Tage im Jahr treffen ließen. Wunschlisten sortieren, Geschenke herstellen, leckere Köstlichkeiten zaubern, Rentier-Training, Fitness für den Weihnachtsmann, damit er wieder in seinen roten Anzug passte, und und und.
Doch jeden Abend, wenn die anderen Bewohner des Nordpols bereits Zuhause auf ihren Sofas vor dem Kamin saßen oder in ihren gemütlichen Bettchen schlummerten, stand einer von ihnen mit gelockten Haaren bis tiefnachts in der Küche und zauberte neue Rezepte, Kreationen und Back-Kunstwerke. Harry liebte es, neue Dinge auszuprobieren und war mit voller Leidenschaft dabei - auch wenn Louis ihn für verrückt erklärte, jedoch trotzdem jeden Tag mit vollstem Genuss die Plätzchen aufaß.
Kein Wunder also, dass er am Morgen des lang ersehnten Tages bereits früh auf den Beinen - oder eher Flügeln - war. Aufgeregt, um überschüssige Energie loszuwerden, flatterte er über die mucksmäuschenstille Arktis, die bis auf ihn noch zu schlafen schien. Den Wollschal dabei fest um den Hals gebunden, die Mütze tief ins Gesicht gezogen und die Brillengläser beschlagen von der kühlen Dezemberluft, die einen harten Kontrast zu seinem heißen Atem bildete.
Wie lange Harry durch die Lüfte sauste und die eisigen Gletscher umflog, wusste er nicht, doch als ein lautes "Curly" das Eis erschütterte und ihn in seiner Bewegung innehalten ließ, traf ihn die Erschöpfung seiner Flügel mit einem Schlag. Mühsam erkämpfte er sich den Weg zur Nordpolzentrale, in welcher kurz nach dem Ruf seines Namens ins Horn geblasen wurde und traf dort zu seiner Überraschung auf ein volles Haus.
Kraftlos sank er vor den Toren des Zuhauses vom Weihnachtsmann auf die Knie und schüttelte seine schwachen Flügel aus, bevor er sie eng um seinen Körper schlang, damit sie sich erholen konnten. Er könnte jetzt auch eine kleine Pause vertragen. "Love, was ist passiert? Und wo hast du gesteckt? Es sind bereits alle hier und warten, dass wir anfangen können. Liam wäre fast durchgedreht." Hastige Schritte tapsten auf ihn zu und dann sank ein braunhaariger Wuschelkopf vor ihm in den Schnee und griff sanft nach seinen Schultern.
Louis' Augen glühten gelber als der Polarstern in tiefster Finsternis und eine tiefe Sorgenfalte zierte seine Stirn. "Ich habe mich etwas verausgabt", schnaufte Harry atemlos und stemmte sich mühvoll auf seine zittrigen Beinchen. Sogleich umgriff Louis seine Taille und führte ihn sicher ins innere der Nordpolzentrale.
"Ich war bloß so aufgeregt, wegen des Wettbewerbs heute und weil ich mich immer noch nicht entschieden habe, welches der vielen Rezepte ich heute backen soll, weil nichts schief gehen darf. Ich habe so viele Nächte geübt und alle möglichen Varianten und Kreationen ausprobiert, wovon natürlich nicht alles geschmeckt hat, aber die Rezepte habe ich dann direkt wieder verworfen und was verändert und was ist, wenn ich jetzt doch die falschen Zutaten zusammenmixe, weil ich mir etwas falsch gemerkt habe oder noch schlimmer, wenn ich-"
"Curly!" Seine plappernden Worte wurden gedämpft von einer Hand, die sich auf seinen Mund presste und den Rest seiner Rede klingen ließ wie Niall, wenn er sich den Mund voller Marshmallows stopfte und trotzdem weitersprach, als würden sie eine verständliche Unterhaltung führen.
"Sowwy", nuschelte er. Der Wuschelkopf ließ seinen Mund wieder frei, umschloss Harrys Hand und drückte sie bekräftigend, ehe er ihm des Glückes Willen auch noch ein Küsschen auf die Lippen hauchte. "Du wirst das toll machen, Love, egal ob du gewinnst. Schließlich stehen das Beisammensein und der Spaß im Fokus. Und sollten alle Stricke reißen, hast du immerhin noch mich, als deine chaotische Küchenhilfe." Kichernd stupste Harry ihm gegen die Nase, plötzlich weniger nervös, da es stimmte, was Louis sagte. "Du hast recht. Danke."
Die Nordpolzentrale war prall gefüllt mit kleinen Nordpol-Wesen, die alle am heutigen Tage zusammengekommen waren, um das Spektakel des Keks-Back-Wettbewerbes nicht zu verpassen. Egal, ob sie hier waren, um selber daran teilzunehmen, um zuzugucken oder im Nachhinein die vielen, mit Sicherheit, köstlichen Leckereien zu verspeisen, Harrys Flyer-Aktion hatte sich allemal gelohnt.
Sogar all seine Freunde waren anwesend und hatten sich als Teilnehmer eingetragen, was ihn besonders bei Zayn überraschte, andererseits aber auch wieder nicht, wenn er die Blicke sah, mit denen er das Oberhaupt der Wichtelwerkstatt bedachte.
Mit festlichen Dekorationen, funkelnden Lichtern und dem größten bunt geschmückten Tannenbaum, den Harry je gesehen hatte - sogar noch größer als der vom letzten Jahr, bei dem er die Spitze der Tanne auch schon nicht mit bloßem Auge erkennen konnte - lud dieser Tag ein, einer der schönster der diesjährigen Vorweihnachtszeit zu werden.
Liam hatte wirklich alles in Bewegung gesetzt, um die Nordpolzentrale in einen Schauplatz zu verwandeln, der dem des "Großen Backens" glich, einer Sendung, die die Menschen manchmal schauten. Harry hatte sie dabei schon einmal heimlich durch sein Zauberbuch beobachtet, mit welchem er auf jedes Kind der Erde herabschauen konnte, wenn er die richtige Seite aufschlug. Irgendwie musste er schließlich überprüfen, ob ein Kind artig oder unartig gewesen war, richtig?
Viele kleine Backstationen befanden sich in einem großen Saal, beinahe identisch bis auf die verschiedenen bunten Küchenfronten, die das unterscheiden der Teams vereinfachen würde. Das der Lockenkopf es geschafft hatte seinen Lieblingswichtel mit in sein Team zu holen, damit sie dieses Erlebnis gemeinsam teilen konnten und etwas Zeit miteinander verbrachten, - was leider in der Vorweihnachtszeit manchmal schwierig war - begaben sie sich in die kleine Küche mit den blauen Schränken und der grünen Arbeitsfläche.
Das Treiben war groß, alle plapperten sie wild durcheinander und als der Weihnachtsmann, welcher später alle Kekse probieren und die Wertung übernehmen würde, das Startsignal gab, mischte sich auch noch das Klappern der Schüsseln und Bleche mit unter.
"Los, Lou, schnell! Alle Zutaten abwiegen und in die Schüssel geben, hier ist die Wage und dort drüben stehen Mehl und Zucker", wies Harry an, während er das Backblech mit Papier auslegte, auf welchem sie die Kekse später in den Ofen schieben würden. Sie hatten sich für simple Vanillekipferl entschieden, da Louis diese von Harry am liebsten aß und dieses leckere Gebäck eigentlich auch bei sonst jedem gut ankam.
"Was? Curly... du weißt, dass ich sowas nicht kann. Das überfordert mich." Die Verweiflung stand Louis in den grauen Augen geschrieben und Harry konnte nicht anders, als zu kichern. "Du musst bloß die Zutaten in die Schüssel kippen. Schau, hier geht die Waage an, dann stellst du die Schüssel drauf und drückst nochmal auf den Knopf, damit du bei Null anfängst zu wiegen und dann kippst du das Mehl rein, 300g. Und dann 100g Zucker dazu."
"Heilige Haselnusscreme, ich bin wirklich eine absolute Niete in der Küche", seufzte der Wuschelkopf, versuchte jedoch daraufhin mit konzentriertem Blick und unsicheren Handgriffen, Harrys Anweisungen zu befolgen.
"Du machst das gut", grinste der Lockenkopf und strich seinem Wichtel einmal durch die weichen Haare im Nacken. Aus dem Augenwinkel erkannte er, wie aus dem Grau von Louis' Augen ein sanftes Rosa wurde und sofort schwoll sein Herz vor Rührung an. Er war zu niedlich.
Sobald Louis den Dreh einmal heraus hatte, waren die restlichen Zutaten im Nu abgewogen und der Teig im Anschluss schnell geknetet, wobei Louis heimlich naschte, wenn der Lockenkopf nicht hinsah und dann schnell pfeifend in der Weltgeschichte herumsah, wenn er doch auf frischer Tat ertappt wurde.
Anschließend musste der Keksteig für eine Stunde in den Kühlschrank, bevor sie mit dem Formen der Kipferl beginnen konnten, bei dessen Vorstellung Louis bereits jetzt die blanke Panik ins Gesicht geschrieben stand. Diese Zeit nutzten sie, um sich bei den anderen Teilnehmern umzusehen.
Niall hörten sie schon von Weitem, da sein lautes Gackern durch den gesamten Raum hallte. Angeregt unterhielt er sich mit den Elfen, die Schüssel mit seinem rohen Keksteig dabei im Arm und immer wieder fanden kleine Portionen davon in seinen Mund. "Wenn Niall so weiter nascht, landet am Ende nur ein einziger Keks im Ofen", kicherte Harry und auch Louis stimmte mit ein. "Ich glaube er hat sowieso nur mitgemacht, um am Ende alle Rest aufzufuttern, die übrig bleiben."
Lachend gingen sie weiter zu Zayn, welcher alle Hände voll zu tun hatte. Wortwörtlich. In klebrigen langen Fetzen klebte ihm der Teig zwischen den Fingern, zog Fäden und wollte sich scheinbar zu keiner glatten Massen kneten lassen. Gerade wollte Harry fragen, ob sie ihm behilflich sein konnten, da eilte Liam schon zur Hilfe, welcher als Chef der Wichtelküche den Wettbewerb beaufsichtigte. Er stand allen Wichteln, Elfen und Teilnehmern bei Fragen zur Verfügung.
Dass er dabei auffällig oft bei der Küchenstation des schwarzhaarigen Wichtels in bunten Latzhosen vorbeischaute, war Harry direkt aufgefallen und auch wie dessen Wangen jedes Mal einen Hauch von Schamesröte annahmen, sobald Liam auftauchte. "Die beiden sind niedlich", flüsterte Harry zu seinem Freund und zog ihn an der Hand weiter, um die beiden Zayns klebriges Disaster alleine retten zu lassen.
Sie landeten beim Weihnachtsmann, welcher in einem großen, samtigen, gemütlich aussehenden Sessel saß und in einem dicken Buch las. Ob es darin etwas über die wichtigsten Vorkehrungen für die Weihnachtsfeiertage zu lesen gab oder ob er sich mit einer packenden Geschichte bloß die Freizeit vertrieben wollte, wusste keiner so genau, doch als er Louis und Harry näherkommen sah, klappte er es mit einem dumpfen Schlag zu.
"Wen haben wir denn da? Mein liebstes Wichtel-Duo. Wie läuft das Kekse backen?" "Ganz fantastisch, Santa. Du solltest sehen, wie viel Mühe Louis sich gibt!", gab Harry freudig zu verkünden und Louis neben ihm wusste gar nicht, welche Emotion er als erstes an die Oberfläche lassen sollte. Verlegenheit, Stolz, Unsicherheit oder doch Liebe. Seine Augenfarbe spielte mit Sicherheit verrückt.
"Oh, das kann ich sehen! Ihr seid ein wirklich gutes Team. Ihr bringt viel Freude und Zusammenhalt in unser Dorf, seit letztem Jahr herrscht eine komplett andere Dynamik hier und das haben wir zum Teil euch zu verdanken. Ihr habt den anderen mit eurem Teamgeist, Mut und euren Kämpferherzen gezeigt, dass alles möglich ist, solange man zusammenhält und Liebe über allem steht. Denn Liebe hält die Herzen und die Menschen zusammen und macht uns in unseren schwächeren Momenten stark."
"Danke, Santa", sprach Louis mit gerührter Stimme. Gerade ihm bedeuteten die Worte des Nordpol-Oberhauptes sehr viel, wo er bereits seit einigen Jahren als rechte Hand des Weihnachtsmannes fungierte und ihn sein Dank nun mit tiefem Stolz erfüllte. "Macht weiter so und haltet aneinander fest, dann könnt ihr noch viel Gutes erreichen."
"Das werden wir", sagten sie beinahe synchron, drückten sich fest die Hände, welche sie umklammert hielten und sahen sich dann in die Augen. Grün traf auf Eisblau und wie jedes Mal, wenn Harry diese intensive Färbung sah, die ganz alleine für ihn bestimmt war, begannen seine Flügel zu zucken. Mit genauso schnellen Schlägen, wie die seines Herzens, begannen sie an seinem Rücken aufgeregt zu flattern und er musste sich stark zusammenreißen, nicht gleich wie Cupid, wenn er Kekse fraß, durch die Decke zu sausen.
"Daran zweifele ich keine Sekunde, meine Wichtel", sagte der Weihnachtsmann mit einem seeligen Lächeln auf den Lippen und scheuchte sie liebevoll davon, um sein Buch wieder aufzuklappen.
Harry und Louis stahlen sich für einen Augenblick nach draußen an die frische Luft, da der Lockenkopf sonst vor Hormonen platzte und seinen Flügeln unbedingt etwas Bewegung ermöglichen musste. Und so schnappte er sich kurzerhand seinen liebsten Wichtel und sauste mit ihm, einen Looping nach dem nächsetn schlagend, durch die wie Zuckerwatte aussehenden Wolken.
"Curly, lass mich nicht fallen", japste Louis mit gelblichen Sprenkeln in seinen eisblauen Augen, seine kleinen Händchen klammerten sich haltsuchend um Harrys Nacken und die Beine um seinen Torso. "Niemals", versichterte Harry und verfestigte seinen Griff ebenfalls, nachdem er ihm ein beruhigendes Küsschen auf die geschwungenen Lippen gedrückt hatte. "Ich halte dich fest, keine Angst."
Sicher landeten sie wieder im weichen Schnee, Harrys Flügel nun etwas ruhiger, und gingen zurück zu ihrer Backstation, wo sie den ruhenden Teig aus dem Kühlschrank nahmen, um mit ihren Plätzchen fortzufahren. Sie hatten noch eine halbe Stunde, bis Liam die Zeit stoppte und im Augenwinkel erkannte Harry, wie Niall erneut wild durcheinander seine Zutaten zusammenmixte. Wahrscheinlich hatte er all seinen Teig bereits aufgefuttert und musste nun von vorne beginnen.
Schmunzelnd schüttelte er mit dem Kopf, bevor er sich jedoch einem ratlos auf den Teugklumpen starrenden Louis widmete und mit ihm gemeinsam die nächsten Schritte durchging. Teig abtrennen, längliche Röllchen formen, in kleine Stücke unterteilen und zu Kipferln formen. Schnell hatten sie zwei komplette Bleche voll, die sie zufrieden in den Ofen schieben konnten. Den restlichen Teig, welcher nicht mal ein weiteres Drittel eines weiteren Bleches füllen konnte, schob Louis wortlos zu Niall herüber, welcher sich mit funkelnden Augen und einem zähnezeigenden Grinsen, zehnmal bei ihm bedankte.
Dann war es soweit. Alle fertig gebackenen Kekse - von Niall waren leider tatsächlich keine dabei, weshalb er mampfend den halbrohen Teig in sich hineinstopfte - wurden von Liam eingesammelt und zum Weihnachtsmann gebracht. Geimeinsam verschwanden die beiden damit für ihre Kostprobe im Kaminzimmer, bis sie all die Leckereien verköstigt hatten und zur Siegesverkündung zurück in die Backstube traten.
"All eure Kekse waren auf ihre ganz spezielle Art und Weise eine Besonderheit. Manche mehr, manche weniger", begann der Weihnachtsmann und zwinkerte dabei dem blonden Wichtel mit der langen Bommelmütze schmunzelnd zu. "Doch was zählt ist, dass ihr euer Bestmögliches gegeben und nicht aufgegeben habt, ja, vielleicht sogar über euren inneren Schweine-Schlittenhund gesprungen seid", diemal galt sein Zwinkern Zayn "oder wieder einmal bewiesen habt, dass man gemeinsam alles schaffen kann, wenn man es nur möchte." Harry und Louis lächelten, als der Blick des Väterchen Frost auf ihnen landete und ohne hinzusehen wusste der Lockenkopf, dass nicht nur seine Wangen glühten wie zwei rosige Äpfel.
"Und da wir eine Gemeinschaft sind und Weihnachten das Fest der Liebe ist, möchte ich den Gewinn für jeden einzelnen von euch aussprechen. Ihr alle seid ein lebensnotweniger Teil der Nordpol-Crew, ihr könnt stolz auf euch sein! Und nun möchte ich, dass wir diesen Tag feiern! Mit reichlich Kakao, Bratapfeltee, Punsch, Keksen und süßen Leckereien. Greift zu, meine Elfen und Wichtel, auf ein wundervolles Weihnachtsfest in diesem Jahr."
"Zuckerstangen-Supercool", riefen die Wichtel und Elfen im Chor, bevor ein lautstarkes Freuden-Chaos ausbrach, welches die nächsten Worte von Liam übertönte, welcher sich erneut in der Backstube des schwarzhaarigen Wichtels eingefunden hatte. "Eigentlich wärst du der Sieger des Wettbewerbs gewesen", verkündete er, bevor seine Wangen eine hitzige Röte annahmen und er schüchtern nach unten sag. "Allerdings meinte Santa, ich hätte dir zu viel geholfen und es wäre fairer und besser für die Gemeinschaft des Dorfes, wenn jeder ein Gewinner ist und der Preis geteilt wird. Wenn du möchtest, bereite ich dir jedoch trotzdem das 3-Gänge-Siegermenu zu, welches du mit einer Begleitung deiner Wahl zu dir nehmen kannst.
Nickend zog der Schwarzhaarige die Riemen seiner gestreiften Latzhose stramm, ehe er überschwänglich von seinem Sieg, nach der Hand des Chefs der Wichtelwerkstatt griff und ihn freudig in Richtung der anderen zog. "Und ich weiß sogar schon, wen ich frage." Stürmisch rannten sie gackernd an den anderen vorbei, rammten dabei beinahe Harry und Louis, welche noch immer in ihrer eigenen kleinen Blase in der Mitte des Raums standen.
"Für mich bist du der Gewinner, Lou, und vielleicht klappt es sogar in Zukunft mit der heißen Schokolade", grinste der Lockenkopf verschmitzt und drückte den Kleineren gegen sich, welcher sich grummelnd der Umarmung beugte. "Da würde ich keine zehn Eiszapfen drauf verwetten, aber für dich versuche ich alles. Selbst wenn noch etliche Weihnachtsfeste ins Land streichen, bis ich sie perfektioniert habe."
"Ich kann es kaum abwarten", schwärmte Harry und blickte in die eisblauen Augen seines Lieblingswichtels, in denen er sich wie in den unendlichen Weiten der Nordpolgletscher verlieren konnte. "Ich auch nicht", lächelte Louis, schloss zufrieden die Augen, als Harrys Lippen auf seine Stirn trafen und schmiegte sich dann wieder in seine Arme.
Den Ort, an dem er am Nordpol sein Zuhause gefunden hatte.
.。*♡-✧*。
P.S.: wer nun noch immer nicht Hummel im Hintern hat, auf dem direkten Weg zu Sarah zu flitzen, den überzeugt vielleicht, dass sie uns auch dieses Jahr wieder eine kleine, christmassy Kleinigkeit schenkt - und das jeden Tag im Dezember! :o Nun aber auf, auf! Die Fußtapsen hinterlassen sich nicht selbst im pudrigen Schnee, hihi :>
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro