16.˖*
larryverse: spitze Öhrchen
oneshot - Adventskalender 2021 von _Hazzabear_
cn: soft smut
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"Danke dir, nochmal, meine Liebe." brumme ich, als ich Gemma zum Abschied umarme. "Natürlich, Ella kommt so gern her und du hast bereits so oft auf Lucy und Eric aufgepasst, ich bin dir noch einige Babysitter-Dienste schuldig, Love." kichert sie. "Nun musst du nur noch dein Baby wieder einsammeln..." lacht Michal, ihr Mann, und nickt rüber in Richtung Klavier.
Louis sitzt dort, Ella auf dem einen, Eric auf dem anderen Oberschenkel, und klimpert etwas mit ihnen auf den Tasten herum. Mit rosigen Wangen stupse ich meinem Schwager gegen die Schulter und schüttle hektisch den Kopf.
Louis, mein Baby? Ich meine, seriously, wie gern würde ich ihn schon so betiteln dürfen, aber-... es fühlt sich absolut nicht so an, als dürfte ich das.
Ich meine, es sind gerade mal 3 Wochen vergangen, seit er mich das erste Mal zuhause besucht hat. Ach herrje, noch heute bekomme ich instinktiv eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Und ich muss dämlich grinsen, oh ja... Dass wir uns einfach geküsst haben, und wie wir uns geküsst haben. Fuck, ich glaube es hat mich lange nicht mehr etwas so umgehauen, wie das enorme Feuerwerk, das in diesem Moment meinen Magen heimsuchte.
Und die Intensität dieser explosionsartigen Glücksgefühle hat bis heute nicht nachgelassen, muss ich zugeben. Bei jedem Kuss, jeder Umarmung, selbst jeder Berührung frage ich mich aufs Neue, wie ich hier überhaupt reingeraten bin. Egal, wie oft und lang ich bereits darüber nachgedacht hat, es erschließt sich mir einfach nicht. Louis ist, in jederlei Hinsicht, so wundervoll, so unfassbar schön, charakterlich wie optisch, wie kann es sein, dass ich es bin, mit dem er all diese Zärtlichkeiten und schönen Momente teilen mag?
Obwohl ich gewissermaßen fast eine ganze Generation älter bin, als er, fühle ich mich ausnahmslos immer verstanden, wertgeschätzt und sogar gewissermaßen begehrt - immer wieder macht er mir Komplimente, überrascht mich mit niedlichen Kleinigkeiten wie selbstgebackenen Plätzchen, gebrannten Mandeln vom Weihnachtsmarkt oder frischen Blumen von meinem Lieblingsfloristen und gibt nicht auf, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, wenn mein Tag doch mal anstrengend und doof war.
Doch bis heute verstehe ich absolut nicht, was er genau an mir findet. All die jungen, knackigen Männer an seiner Uni reißen sich um ihn, selbst ich kenne mittlerweile 2 seiner Verehrer aus Erzählungen, die immer wieder versuchen, ihn zu einem Date zu überreden. Aber, warum auch immer, verbringt er seine kostbare Zeit lieber mit Papa Harry und seiner kleinen, frechen Räubertochter, die ihn vermutlich sogar noch viel weniger wieder hergeben würde, als ich es wollte.
Und nicht nur Ella liebt ihn abgöttisch. Nein, auch Gemmas zwei Zwerge haben ihn gleich ins Herz geschlossen. Erst vergangene Woche kam er nach der Uni noch spontan vorbei - nachdem er für mich einkaufen war, da ich es in der Mittagspause nicht geschafft hatte - und hat dadurch die beiden zufällig bereits kennenlernen dürfen. Meine Tochter hat ihn direkt in die Arme geschlossen, an der Hand mit ins Wohnzimmer gezogen, wo sie ihm all die Bilder zeigen musste, die sie am Nachmittag gemalt hat. Naja, Eric und Lucy wollten dann eine ähnlichen Begeisterungssturm für ihre Kunstwerke haben, wurden von Louis selbstverständlich nicht enttäuscht.
Es gibt wohl kein Kinderherz, dass er mit seiner Art nicht im Sturm erobert...
Doch heute gibt es nur ein Herz, dass er zu erobern hat (als hätte er das nicht bereits hunderte Male aufs Neue geschafft), denn es ist der erste Abend, den wir nur zu zweit verbringen. Ohne Ella, nur er und ich. Und so sehr ich meine Kleine auch liebe, kann ich nicht in Worte fassen, wie sehr ich mich darauf freue. Natürlich, die vergangenen Wochen waren wunderschön, teilweise fühlte es ich fast an, als seien wir so etwas wie eine richtige Familie - verrückt, wie schnell man so einen Gedanken zulässt.
Aber an diesem Abend gehört er nur mir - gewissermaßen. Gehören klingt so besitzergreifend, vielleicht sollte ich lieber sagen, er schenkt nur mir seine Aufmerksamkeit. Denn obwohl ich mich nie auch nur im Ansatz 'links liegen gelassen' fühle, ist es natürlich so, dass er auch meinem Mädchen oft sein vollstes Interesse gibt. Und ich liebe das, offensichtlich. Aber die Vorstellung, ihn mal ganz für mich zu haben, ist irgendwie auch ganz schön.
Gleichzeitig macht sie mich allerdings genauso nervös und unsicher. Denn ich 'fürchte', wir könnten uns dadurch noch deutlich näher kommen, als bisher. Ich meine, nah sind wir uns schon, wir kuscheln viel, küssen uns ständig und suchen auch so immer unbewusst die Nähe zueinander. Und ich glaube, gerade mir tut das so unfassbar gut. Natürlich merke ich, dass auch so er es wirklich genießt, komplett runterkommen kann, wenn wir uns abends mit Tee und Lebkuchen in mein Bett muckeln, aber... ich merke es, vorallem in diesen Momenten, wie sehr ich mich nach diesem Gefühl von Sicherheit in den letzten Jahren allein mit Ella gesehnt habe.
Und niemand kann mir dieses so gut geben, wie er.
Seufzend genieße ich also noch einige Sekunden den Anblick, wie er mit meinen liebsten Mini-Menschen auf dem Klavier herum tippert, bis ich langsam herüber gehe und von hinten meine Hand auf seine Schulter lege. "Hey, Love..." wispert er, dreht seinen Kopf zu mir und greift zeitgleich nach meiner Hand.
Ein weiteres Mal raubt mir die Art, wie er mich ansieht, den Atem. So voller Liebe, Verständnis und Bedingungslosigkeit, als würde er alles tun, nur um mich lächeln zu sehen. Zart drückt er seine Lippen auf meine Fingerknöchel, lehnt dann seine weiche Wange dagegen und streckt sich mit sanftem Lächeln auf den Lippen zu mir hoch, klimpert dabei niedlich mit den Wimpern, offensichtlich nach einem Küsschen bettelnd. Und auch, wenn es noch immer etwas ungewohnt ist, ihn außerhalb meiner Wohnung - und vor allem vor meiner Familie - zu küssen, habe ich keine Chance, ihm zu wiederstehen, wenn er mich so ansieht.
Behutsam legt er seine Hand an meinen Kiefer und hält mich so noch wenige Sekunden länger bei sich, bevor er mich und meine Lippen wieder freigeben mag. Kichernd leckt er sich über die Lippen, bevor er sie frech etwas spitzt. "Wir müssen langsam los, Lou..." flüstere ich dann mit entschuldigendem Unterton, woraufhin er bloß nickt. "So Ihr Kichererbsen, dein Papa und ich überlassen Euch jetzt Eurem Schicksal und machen uns vom Acker, auf geht's!"
Unter jammerndem Protest hebt er die beiden Stöpselchen von seinen Beinen, stupst beiden noch einmal vor die Nasenspitze, bevor er nach meiner Hand greift und mich zur Tür zieht. "Waaaaaartet!" höre ich Ella dann noch einmal, gefolgt von patschenden, nackten Füßchen (ob sie wohl jemals aufhören wird, ständig ihre Söckchen auszuziehen?), den Flur hinunter rufen. Fragend sehen wir sie mit großen Augen an, weshalb sie an Louis' Hose zieht. "Lou hat mir noch kein gute Nacht Kussi gegeben..." schmollt sie mit vorgeschobener Unterlippe, weshalb er sich lachend zu ihr herunter beugt und ihr einen dicken, fetten Schmatzer auf die Wange drückt.
Kurz darauf schaffen wir es doch tatsächlich, das Haus zu verlassen und kommen trotz viel Verkehr am Abend vor dem 4. Advent - der vorallem deshalb so schleppend voran kommt, weil es noch immer Menschen gibt, die es nicht für nötig halten, bei 10cm Neuschnee Winterreifen aufzuziehen - noch pünktlich in meinem Lieblingsrestaurant zu erscheinen.
"Mister Styles, wie schön! Sie habe ich ja wirklich lang nicht gesehen, ich habe mich so gefreut, als ich die Reservierung gesehen habe!" Mein Lieblingskellnerin entdeckt uns am Eingang, hat daraufhin das Geschirr auf ihrem Arm fix auf dem Tresen abgestellt und ist zu uns rüber geeilt. Mit etwas rosigen Wangen, die ich zum Glück auf den Temperaturunterschied zu draußen schieben kann, lächle ich geschmeichelt und räuspere mich etwas verlegen, als sie an mir vorbei zu Louis schaut. Er ist einen Schritt hinter mir kurz stehen geblieben, da er die Blumendekoration so schön fand und seiner Mutter, die Floristin ist, davon ein Foto schicken wollte, blickt nun auf, als er merkt, dass ihr Blick auf ihm liegt.
"Oh, entschuldige bitte..." Rasch verstaut er seine Telefon in seiner Jackentasche, kommt mit sanftem Lächeln einen Schritt näher und legt mir liebevoll den Arm um die Taille. "Ich wollte nicht unhöflich sein, Love, tut mir Leid, wenn du warten musstest..." flüstert und küsst sanft meine Wange. "N-Nein, alles gut..." stammle ich, meide Christines Blick bewusst, habe Angst, darin eine Wertung über das Verhältnis zwischen mir und Louis zu sehen.
Ich habe einfach so eine wahnsinnige Furcht vor der Reaktion auf uns. Ich möchte einfach keinen Sugar-Daddy-Eindruck erwecken, auch wenn ich diese Befürchtung vor Louis wohl nie äußern dürfte. Sobald ich meine Zweifel bezüglich unseres Altersunterschiedes auch nur anreiße, erklärt er mir bereits, wie irrelevant das ist, wenn man sich aufrichtig gern hat. Und natürlich hat er damit Recht, aber dennoch werde ich meine Unsicherheit ums Verrecken nicht los.
"Ein Tisch für zwei, ich darf bitten?" lächelt die Frau, welche fast so groß ist, wie ich, uns an und begleitet uns zu einem Tisch im hinteren Bereich. "Oh wow, wie gemütlich..." flüstert meine Begleitung, als er mir den Mantel abnimmt und ihn mit seiner Jacke an die Garderobe neben uns hängt. "Tatsächlich der schönste Platz, den wir haben." verrät sie uns, sieht mich beeindruckt an, als Louis wie selbstverständlich meinen Stuhl heranschiebt, bevor er sich mir gegenüber niederlässt.
"Klingt, wie der perfekte Platz für heute Abend." grinst er und legt kurz seine Hand auf meine. Erneut lächelt er mich auf diese wahnsinnig liebe Art an, als sei ich die Erfüllung all seiner Träume, sodass ich absolut keine Chance habe, es nicht zu erwidern.
"Was ein schöner Laden..." staunt Louis noch immer, als Christine uns mit den Karten und einer Flasche Wasser, die hier immer kostenlos gestellt wird, allein lässt. "Ich kann verstehen, dass du so gern herkommst, Love." Seufzend verfestige ich den Griff um seine Hand, die er noch immer festhält und gebe seinem Handrücken einen Kuss. "Danke, dass du mich herbegleitet hast, Lou. Ich war viel zu lang nicht hier und... naja, allein essen geht tut noch immer weh." Sofort nickt er verständnisvoll und legt auch seine andere Hand um meine. "Ich weiß, Sunshine... es freut mich, dass ich die erste Person bin, mit der du dich sicher genug fühlst, wieder Essen zu gehen."
Ein weiteres Mal küsse ich sanft seine Knöchel, bevor wir uns dem Menü widmen, welches wunderbar weihnachtlich angehaucht ist. Jeder bestellen wir drei Gänge, wovon Louis jeden einzelnen in den Himmel lobt. Benedikt ist mit großem Abstand der beste Koch, den ich kenne, ist mehrfach ausgezeichnet und prämiert worden, aber dennoch bin ich froh, dass es auch Louis hier so gut schmeckt.
Ich kann mir vorstellen, öfter mit ihm hier Essen zu gehen.
Gerade hat Christine die Teller des Lebkuchen-Tiramisu' abgeräumt, wir warten auf einen Espresso zur Verdauung, als ich mich mutig genug fühle, mich neben Louis auf die Bank zu setzen, anstatt ihm gegenüber sitzen zu bleiben.
Der Abend war so wundervoll, ich habe mich rundum wohl gefühlt und ich möchte mich gerade einfach bloß an ihn kuscheln.
Überrascht blinzelt er mich an, als ich aufstehe und um den Tisch herum tapse, flüstere schüchtern "...darf ich?", als ich auf den Platz neben ihm zeige und bekomme als Antwort prompt ein erfreutes Lächeln geschenkt. "Natürlich, komm her..." Er rutscht ein Stück weiter in die Ecke, sodass er sich etwas schräg hinein setzen kann, streckt dann den Arm über die Lehne, um ihn anschließend um meine Schultern zu legen.
"Hi..." schmunzelt er, spitzt niedlich die Lippen und stupst vorsichtig mit seiner gegen meine Nasenspitze, als ich mich zufrieden seufzend gegen ihn lehne. Für ein kurzes Küsschen legt er seine Lippen auf meine, brummt genießerisch mit noch geschlossenen Augen und wispert dann "Egal wie gut dieser Mann kocht, du schmeckst immer noch am besten..."
"Du bist doch doof..." kichere ich verlegen und drücke mein Gesicht in seine Halsbeuge, doch er drückt es vorsichtig mit zwei Fingern an meinem Kinn wieder in die Höhe und küsst ein weiteres, diesmal deutlich intensiveres Mal meine Lippen. "Danke..." brumme ich und schließe für einen Moment die Augen, als ich meinen Kopf gegen seine reibe. "Danke dir, es ist so ein schöner Abend, Haz..." Behutsam dreht er seinen Kopf etwas zu mir, um mir einen Kuss auf die Schläfe zu hauchen.
"Kennst du die beiden?" höre ich ihn dann nach kurzer Zeit flüstern, sodass ich etwas verträumt die Augen öffne.
Wow, bin ich gerade tatsächlich in einem Restaurant ein wenig an seiner Schulter weggedämmert? Wie unangenehm...
Fragend brumme ich, weshalb er unauffällig auf einen Tisch, etwas weiter im Raum deutet, an dem ein älteres Paar gerade die Jacken überzieht. Der Mann erwidert meinen Blick und schenkt mir ein freundliches Lächeln, bevor er zu winken beginnt. Ich räuspere mich leise und richte mich etwas auf, bevor ich ihn aufkläre. "Hmn, die Eheleute Arslan. Langjährige Freunde meiner Mutter." Mit verkrampftem Lächeln winke ich zurück, was die beiden doch tatsächlich als Anreiz nehmen, zu unserem Tisch herüber zu kommen.
"Fühlst du dich damit wohl?" versichert sich der Mann neben mir sofort, was ich darüber denke, weshalb ich ihn schon wieder niederknutschen könnte. Egal, welche Situation sich ergibt, in der mir etwas unangenehm sein könnte, ist er sofort an meiner Seite, um mir im Notfall den notwendigen Support zu geben. Doch ich nicke unauffällig, drücke dankbar seine Hand unter dem Tisch kurz, bevor ich wieder aufblicke.
"Harry, wie schön, dich zu sehen!" Noch immer ist mein Lächeln etwas verkrampft, ganz im Gegensatz zu Louis'. "Hey, Ihr beiden." krächze ich, räuspere mich ein weiteres Mal leise, nehme ganz deutlich das Streicheln und den Halt war, den Louis' Hand mir versteckt vor dem Ehepaar unter dem Tisch gibt. "Wie geht's Euch?" frage ich dann, etwas souveräner, als erwartet. "Gut, ja... gut geht es uns!" bestätigt mir Rumeysa und lächelt ihren Mann liebevoll an. "Dich braucht man ja eigentlich gar nicht fragen, so wie du strahlst..." stellt dieser fest und legt freudig den Kopf schief.
Ich fühle, wie meine Bäckchen zu glühen beginnen, als ich etwas beschämt den Kopf senke, spüre sofort Louis Hand an meiner Wange, die sanft darüber streicht. "Ja ich..." Ich schiele Louis an und presse kurz die Lippen auf einander, als sein Ausdruck schon wieder so unfassbar viel Liebe ausstrahlt. "Ich bin wirklich sehr glücklich." beende ich den Satz. Hauchzart streicheln Louis' Finger daraufhin meinen Oberarm, seiner liegt noch immer um meine Schultern.
"Das ist so schön zu hören, Harry, wirklich." Deutlich sehe ich ihr an, und kenne sie gut genug, um es genauso gut zu wissen, wie aufrichtig und ehrlich sie das meint. Dennoch kann ich nicht verhindern, dass ich mir einbilde, etwas Skepsis vor allem in Omar's Blick zu sehen. Auch, wenn Louis seit ein paar Wochen seinen Bart stehen lässt, ist es sehr offensichtlich, dass uns einige Jahre trennen...
Und seine nächste Frage gießt gewissermaßen noch Öl ins Feuer.
"Wie habt Ihr Euch den kennengelernt?" möchte er, durchaus freundlich, aber mit einem Unterton, der einen bitteren Nachgeschmack von Reserviertheit mitschwingen lässt, wissen. Als wäre es absolut abwegig, dass wir uns in einem 'normalen' Szenario über den Weg laufen.
Louis scheint dafür allerdings nichts zu merken, denn er lacht auf und verrät "Ella wars." Verdutzt blicken die beiden ihn an. "Ich habe in der Adventszeit als Weihnachts-Elf im Supermarkt gearbeitet und sie hat gewissermaßen das Eis gebrochen - unser Harry hier hatte, laut ihrer Aussage, ein Auge auf mich geworfen, war allerdings zu schüchtern, mich anzusprechen. Und als er dann vor mir stand, war das Erste, was ich dachte" er dreht seinen Kopf zu mir, legt seine Finger vorsichtig um mein Kinn und ergänzt verliebt lächelnd "...'was ein unfassbar schöner Mann.' " Entzückte Laute verlassen die beiden, während ich ihn überrumpelt ansehe.
Moment, meint er das ernst? Das waren seine ersten Gedanken über mich? Sicherlich sagt er das jetzt bloß so, weil es vor den beiden schön klingt, oder?
"Wir lassen Euch mal wieder Eurer Date genießen, grüß' deine Mama lieb!" höre ich sie noch sagen, doch ich starre stattdessen Louis weiterhin an. "M-Meinst du das Ernst?" wispere ich unsicher. "Hmn?" fragt er und streicht mir eine Locke hinters Ohr. "D-Das waren deine ersten G-Gedanken über mich? Das sagst du doch jetzt nur so..." Doch, nein. Er schüttelt mit dem Kopf und grinst frech. "Nope. Ich lüge dich nicht an, exakt das war es, was ich gedacht habe, noch bevor du auch nur ein Wort zu mir gesagt hattest - und ich denke es bis heute, jedes Mal aufs Neue, wenn ich dich ansehe."
"Du bist so kitschig..." versuche ich meine Verlegenheit irgendwie zu überspielen, doch er sieht die rosigen Wangen trotzdem, küsst kichernd meine Nasenspitze und erwidert "...und du bist so schön." Beschämt verstecke ich das breite Grinsen, dass nun wie festgemeißelt auf meinem Gesicht prangt, an seiner Schulter, doch er ist wie immer sofort parat, um mich aus meinem Schneckenhaus zu zerren. "Und wahnsinnig niedlich, wenn du so verlegen bist." lässt er mich wissen, als er mein Kinn zum wiederholten Male heute Abend sanft anhebt und im Anschluss seine Lippen auf meine drückt.
Den Espresso noch in Ruhe genossen, haben wir kurz darauf gezahlt und uns auf den Weg nach Hause gemacht. Ich bin wahnsinnig froh, im Laufe des Nachmittags den Kamin angehabt zu haben, denn so eisig kalt wie es draußen geworden ist, ist es im Haus nun so muckelig warm, dass wir beide erleichtert aufatmen, als die Tür hinter uns ins Schloss fällt.
"Wollen wir uns noch mit Mama's Punsch aufs Sofa kuscheln?" fragt er, als er mir, wie immer, den Mantel abnimmt. Liebevoll nimmt er mich von hinten in den Arm und küsst meine Halsbeuge. "Eine s-schöne Idee..." hauche ich, ein wenig abgelenkt von der intensiven Gänsehaut, die sich nach seiner Berührung über meinen Hals zieht.
In der Küche angekommen kuschelt er sich an meinen Rücken, während ich Jay's selbstgemachten Punsch im Topf etwas aufwärme und lache leise, als er mir ein Stück Käse vor den Mund hält. "Wir haben gerade drei Gänge gegessen, Lou, wie kannst du jetzt Hunger haben?" frage ich, bevor ich den Mund öffne. Mit vollem Mund nuschelt er "Ich hab keinen Hunger, aber ich schneide mir immer was von dem Käse ab, wenn wir in der Küche sind, Haz."
Zufrieden seufzend drückt er seinen Kopf seitlich gegen meine Schulterblätter und auch ich schließe kurz die Augen, lasse den Kopf sinken und streichle über seine Hand auf meinem Bauch, genieße so einfach seine Nähe. Ein leises Mauzen durchbricht die kurze Stille, woraufhin wir beide hinabsehen und Franny, meine Katze entdecken, die nach einer ausgiebigen Streckübung mit ihrem Köpfchen gegen unsere Beine dotzt. "Na, süße Maus?" flüstert Louis, beugt sich zu ihr herab und krault sie etwas hinterm Ohr, was sie mit einem zufriedenen Gurren kommentiert.
Definitiv sei er ein Hundemensch, hat er mir von Anfang an weißmachen wollen, doch es hat nicht lang gedauert, bis meine Kleine sein Herz erobert hat. So kuschelig und anhänglich wie sie ist, hat sie allerdings bisher noch jeden angeblichen Katzenhasser um den Finger gewickelt...
Selbstverständlich folgt sie uns ins Wohnzimmer, wo sie sich auf ihren Lieblingssessel kuschelt, während wir es uns auf dem Sofa gemütlich machen. Schnell sind die Punschtassen geleert, sodass Louis sie auf dem Tischchen abstellt und sich zu mir dreht. Einen Moment blickt er mir einfach bloß in die Augen, ein sanftes Lächeln schiebt sich auf seine Lippen und er streichelt mir sanft mit dem Fingerrücken über die Wange, weshalb ich "Worüber denkst du nach?" wispere. Ich traue mich schlichtweg nicht, lauter zu sprechen, ich habe das Gefühl, damit den Augenblick zu zerstören.
"Ich habe gerade gedacht, wie froh ich bin, dass Ella damals an meiner Zipfelmütze gezogen hat." Schmunzelnd streiche auch ich ihm durch die Haare, doch er richtet sich etwas mehr auf und dreht sich zu mir. "Im Ernst, Harry. Ich mag mir nicht mal vorstellen, ich hätte dich sonst nie kennengelernt... was ein grausamer Gedanke. Ich bin so viel glücklicher, seit du in meinem Leben bist, Liebling." flüstert er. Nervös beiße ich mir auf die Lippe, mein rasender Puls rauscht in meinen Ohren und erneut steigt mir die Hitze in den Kopf. Kopfschüttelnd flüstere ich "Und ich hätte niemals gedacht, dass du jetzt auf meiner Couch sitzt, als ich dich damals das erste Mal in der Mall gesehen habe... so richtig glauben kann ich es bis heute nicht."
Als wollte er mir beweisen, wie real das hier ist, beugt er sich zu mir herüber, stupst meine Nase mit seiner an, bevor er mich sehnsüchtig küsst.
Schnell packt uns die Leidenschaft und selbst ich kann zum ersten Mal so richtig abschalten, jetzt wo ich weiß, dass Ella in guten Händen ist und nicht gleich mit einem Notfall a'la 'Papaaaa, ich verdurste!' um die Ecke biegt. Nein, der heutige Abend gehört nur uns zwei allein und ich schaffe es tatsächlich, komplett loszulassen.
Zur Folge hat das allerdings, dass mich die intensive Knutscherei nach kurzer Zeit ziemlich erregt. Es ist mir unangenehm, obwohl ich weiß, dass er der letzte wäre, der mich dafür verurteilt, aber ich kann es nicht verhindern. Neben ihm fühle ich mich noch immer so wahnsinnig unsexy, unsicher und schlichtweg alt.
Egal, wie oft es mir nicht nur Louis, sondern genauso meine Schwester, versucht hat, auszureden. Die 17 Jahre, die uns trennen, können wir einfach nicht leugnen und genauso wenig schön reden, dass man den Altersunterschied auch optisch mehr als deutlich wahrnehmen kann.
Doch so sehr ich auch versuche, die Reaktion meines Körpers vor Louis zu verstecken, wird es auf Dauer einfach viel zu eng und unangenehm in meiner Hose. Ich kann also nicht verhindern, dass ich irgendwann unzufrieden aufschnaufe, mein Becken etwas hin und her bewege, sodass er sich, wenn auch nur minimal von meinen Lippen löst. Ich höre ihn kichern, bevor er "Kann ich dir eventuell helfen, deine Frustration loszuwerden?" wispert. "I-Ich-..." stammle ich und presse die Lippen aufeinander.
"H... tief durchatmen, hörst du? Ich bin kein Grund, durchzudrehen, du erinnerst dich?" flüstert er und küsst sanft meine Stirn. "Ich tue nichts, was dir unangenehm ist, ich merke bloß, dass dich erregt, was wir tun und-" Ich drücke ihm mit feuerrotem Gesicht die Hand auf den Mund und presse "Sprich es doch nicht noch aus, es ist mir sowieso schon peinlich..." hervor. Vorsichtig nimmt er meine Hand von seinem Mund, flüstert mit verengten Augenbrauen "Warum peinlich, Love? Es gibt kaum ein eindeutigeres Zeichnen, dass du dich bei mir wohl fühlst und mich gern hast, das ist ein-" albern kichernd blickt er auf die Beule zwischen meinen Beinen, "...ein riesiges Kompliment." Dämlich grinsend hebt er die Augenbrauen und schafft es dadurch doch tatsächlich, mich in dieser Situation zum Lachen zu bringen.
"Und außerdem -" kurz hält er inne, als er die Decke über seinen Beinen anhebt. Ich blicke unweigerlich an ihm hinab und halte beim Anblick seiner ebenfalls ausgebeulten Hose die Luft an, während meine eingesperrte Erektion vor Erregung, die mich überkommt, noch einmal deutlich anschwillt. "...du dachtest doch nicht wirklich, dass mich das hier kalt lässt, oder?"
Schnaufend schließe ich die Augen und lasse den Kopf gegen die Kopfstütze hinter mir fallen. "Bitte sei absolut ehrlich zu mir, Hazza, okay? Möchtest du, dass ich dich anfasse?" Ich höre seine Stimme, wahnsinnig ruhig und dicht an meinem Ohr, woraufhin mich eine markerschütternde Gänsehaut überrennt. Mit zusammengepressten Lippen nicke ich nur ganz zaghaft, seufze dann erneut leise, als ich mich traue, ihn an dem Chaos in meinem Kopf teilhaben zu lassen. "Ich hab' bloß Angst, dass mein dämliches Hirn m-mich nicht abschalten lässt und mir w-wieder einredet, ich dürfte es nicht genießen, weil ich v-viel zu alt für dich bin und-"
Behutsam drückt er mir die Lippen auf die Stirn, legt dabei seine Hände an meine glühenden Wangen und flüstert "Vertraust du mir?" Noch bevor er die Frage ganz ausgesprochen hatte, habe ich das deutliche 'ja' formuliert, das ihn zum Lächeln bringt. "Darf ich versuchen, ob ich dir genug Sicherheit geben kann? Und bevor du antwortest, Love, vergiss bitte nicht, dass die Antwort auch nein sein darf." Doch wieder reagiere ich instinktiv und hauche ein leises 'ja', bevor mein Kopf es mir ausreden könnte. "Sag mir, wenn ich aufhören soll. Und genauso, wenn ich doch weitermachen darf." Ich steige in seine niedliches Kichern ein, wenn auch die Nervosität nicht gänzlich verschwindet.
Unruhig atmend blicke ich an mir herab, als seine Hand über meinen Bauch vorsichtig hinab streicht. "Sieh mich an, nicht runter schauen, Babe..." flüstert er und dreht mein Gesicht mit der anderen sanft zu sich. Überfordert schiele ich ihn an, weshalb er die Lippen so süß spitzt, wie nur er es kann und sich anschließend vorbeugt um mir einen kurzen Kuss zu geben. Fast ein wenig beeindruckt darüber, dass er mit einer Hand meine Hose geöffnet bekommt, werde ich nahezu davon überrascht, dass nur noch der dünne Stoff meiner Pants seine Haut von meiner trennt.
Tief ziehe ich Luft ein, öffne den Mund und starre ihm in die Augen, als seine Hand sich nur ganz langsam in meine Hose schiebt und um meine Erektion legt. Ohne zu wissen, woher ich den Mut nehme, hebe ich etwas mein Becken an, schiebe die Jeans daraufhin etwas hinab und senke mich dann mit leichtem Zittern wieder auf das weiche Polster unter mir. Das zaghafte Streichen durch eine erste, etwas druckvollere Berührung ersetzend, schafft er es, mir ein, wenn auch etwas ersticktes Stöhnen zu entlocken, zu dem mir zeitgleich die Augen zu flattern.
"Fuuuuck..." rutscht es mir raus, als mir unterschwellig bewusst wird, wie lang mich schon niemand mehr auf diese Art berührt hat. Die Gewissheit, dass es zusätzlich auch noch Louis ist, dessen Hand mich verwöhnt, macht es selbstverständlich nicht besser. Eine Welle der Erregung überrollt mich, so intensiv, dass mein Penis bereits unkontrolliert zuckt, bevor überhaupt irgendwas nennenswertes passiert ist.
Nicht nur, weil es mir mehr als unangenehm vor ihm wäre, viel zu früh zu kommen, lässt mich das zittrig durchatmen. Genauso will ich es so gern in vollen Zügen genießen können, anstatt ein so kurzes Hoch zu verspüren, dass ich kaum wirklich etwas davon habe.
Doch es bringt alles nichts. Obwohl seine Hand erst kurze Zeit meine Erektion durch den Stoff massiert, kann ich mich kaum noch kontrollieren - weder das verdächtige Kribbeln in meinem Unterleib, noch mein ungehemmtes, lautes Stöhnen. "L-Louis-" krächze ich daher ein wenig gequält, weshalb er seine Hand sofort ruhen lässt, jedoch ohne sie komplett zurück zu nehmen. "Alles in Ordnung?" flüstert er, küsst gefühlvoll meine Wange und geht mir durch die Locken. "J-Ja, ich-... puh" murmle ich und halte kurz die Luft an.
"Es i-ist bloß so-..." beschämt lasse ich den Kopf sinken, "...Gott, das ist so peinlich, du hast mich nicht mal wirklich berührt u-und trotzdem platze ich schon fast, t-tut mir leid..." Liebevoll lächelnd stupst er mir vor die Nasenspitze "Dann lass los, H." Ich seufze leise "Aber ich will nicht, dass es so schnell vorbei ist." Er beginnt zu schmunzeln. "Wer sagt denn, dass es vorbei sein muss, nur weil du einmal gekommen bist?" Als hätte er mir gerade erklärt, wie das Rad funktioniert, blinzle ich ihn an wie ein verwirrter Hundewelpe.
"Love, quäl' dich doch nicht unnötig. Ich weiß doch, wie lang es her ist, dass dich jemand verwöhnen durfte und es ist vollkommen nachvollziehbar, dass es dich überrollt, wie ein D-Zug. Lass los, dann ist der Druck weg und du kannst es genießen, hmn?" Fassungslos, wie wundervoll dieser Mann ist, verliebe ich mich in diesem Moment wohl zum tausendsten Mal aufs Neue in ihn und ziehe ihn im Nacken näher, um sehnsüchtig meine Lippen auf seine zu drücken.
Zeitgleich beginnt er erneut, meine pulsierende Erregung zu massieren, sodass es mich wenige Sekunden später so heftig erfasst, dass ich stöhnend nach Luft schnappe, nach seiner freien Hand taste und kurz darauf mit einem "Oh Lou, ich-... ich liebe dich..." in meine Unterwäsche komme.
Etwa eine Zehntelsekunde dauert es, bis mir bewusst wird, was ich gerade gesagt habe. Diese Gewissheit raubt mir im Zusammenspiel mit einem erst langsam abebbenden Orgasmus die Luft zum Atmen und ich blicke ihn panisch an. "I-Ich-" setze ich an, doch seine leicht feuchten Augen strahlen mich bereits so überglücklich an, dass mir jedes weitere Wort im Halse stecken bleibt.
Mein Herz bubbert mir bis zu besagtem Hals, als er sich über mich lehnt, mein Gesicht mit seinen Händen sanft zusammen drückt und "Ich liebe dich, Harry." vor meine gequetschten Lippen wispert, bevor er mir einen dicken Schmatzer darauf drückt.
Komplett von meinen Gefühlen übermannt, kommen mir die Tränen, sodass ich ihn einfach an mich presse und genieße, wie er den Druck erwidert. Seiner ruhigen Atmung lauschend, komme ich ganz langsam wieder herunter, lächle instinktiv, als mein störrisches Hirn einen Gedanken zulässt, den ich einfach mit ihm teilen muss.
"Lou?" wispere ich. "Ja, Hazza?" Sanft streicht er mit seinen Fingerspitzen meinen Rücken auf und ab, eine Gänsehaut ist ihnen dabei dicht auf den Fersen.
"Ich glaube, ich verdiene dich doch."
.。*♡-✧*。
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