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1.˖*

larryverse: safe inside
finished book

cn/tw: Homophobie, Unfruchtbarkeit, Selbstverletzung (only mentioned)

.。*♡-✧*。

Grinsend blinzle ich auf meinen Bildschirm, bevor ich mich traue, tatsächlich auf 'senden' zu drücken.

you, 05:46pm
...wie gern würde ich dir diesen hässlichen Elch-Pulli vom Leib reißen.

Loueh <3, 05:46pm
Harold, zügle dich! Du bist viel zu weit von mir entfernt, um sowas schreiben zu dürfen...

you, 05:47pm
warum? bekommst du etwas rosige Bäckchen? (:

Loueh <3, 05:49pm
vielleicht? Aber vorallem bekomme ich dann Sehnsucht nach dir und ich kann nicht einfach rüberrennen, wie sonst :'(

you, 06:01pm
Ich könnte dir ein Bild mit Weihnachtsmütze schicken...

Loueh <3, 06:03pm
Und das soll dann meine Sehnsucht stillen? I don't see this.
ach und übrigens, ist dieser Elchpullover wunderschön, okay? Oma Lissy wäre zutiefst enttäuscht von dir!

you, 06:03pm
...habe ich gesagt, dass ich irgendwas anderes trage, als das Mützchen? :> und WO ich es trage?

Hmn, ein Traum ist der. Noch schöner bist du nur, wenn du ihn ausziehst.

Loueh <3, 06:05pm
Harry, STOP! Ich sitze immer noch bei Oma am Kuchentisch.

you, 06:05pm
Aber ich vermisse dich so :(

Loueh <3, 06:07pm
ich bin mir überaus sicher, dass ich dich noch mehr vermisse 。⁠:゚⁠(⁠;⁠'⁠∩⁠'⁠;⁠)゚⁠:⁠。

you, 06:08pm
meinst du, es klappt später noch mit dem skypen? (⁠人⁠ ⁠•͈⁠ᴗ⁠•͈⁠)

Loueh <3, 06:12pm
ich hoffe es wirklich, aber ich kann dir nicht versprechen, dass es nicht super spät wird...
sehe Dan's Familie so selten und will da ungern so früh verschwinden, weißt du? :C

you, 06:13pm
natürlich, Babe. Wir haben Weihnachten, da geht die Familie vor den horny boyfriend ꒰⁠⑅⁠ᵕ⁠༚⁠ᵕ⁠꒱⁠˖⁠♡

Loueh <3, 06:18pm
bin ja selbst ein horny boyfriend :D
hätte dich einfach so gern hier :C versprich mir, dass wir nächstes Jahr zusammen planen, okay? (⁠๑⁠•⁠﹏⁠•⁠)

you, 06:21pm
jaaaa auf jeden Fall! Du kommst einfach mit zu mir und ich mit zu dir, das kriegen wir schon irgendwie geplant bestimmt...(⁠ ⁠◜⁠‿⁠◝⁠ ⁠)⁠♡

Loueh<3, 06:22pm
...oder wir überreden unsere Eltern, dass wir alle zusammen bei uns feiern?¯⁠\⁠_⁠(⁠ツ⁠)⁠_⁠/⁠¯

you, 06:23pm
oooooh, auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen, aber das ist noch so viel besser (⁠。⁠♡⁠‿⁠♡⁠。⁠) ich meine, deine und meine Mum lieben sich sowieso, dann können sie sich auch gegenseitig mit Feuerzangenbowle abfüllen hahaha

Loueh <3, 06:24pm
das wäre so schön ಥ⁠‿⁠ಥ
hab dich gestern schon doll vermisst, ehrlich gesagt :C Geburtstag ohne dich ist doooooof

you, 06:25pm
hat mein Geburtstags-Selfie etwa nicht geholfen? :C

Loueh<3, 06:32pm
es hat vorallem geholfen, dass ich mitten beim Brunch mit meiner gesamten Familie einen fetten Ständer hatte und in Erklärungsnot kam, warum ich nicht aufstehen könne, um noch Kaffee nachzufüllen...
but it was worth it, tbh (⁠ ͡⁠°⁠ ͜⁠ʖ⁠ ͡⁠°⁠)

you, 06:33pm
freut mich sehr, wie gut es dir gefallen hat ╰⁠(⁠^⁠3⁠^⁠)⁠╯

Loueh<3, 06:36pm
'gefallen' ist evtl etwas untertrieben...
konnte mich nicht daran hindern, es nochmal anzuschauen und dreimal darfst du raten, wer jetzt wieder nicht aufstehen kann.

you, 06:43pm
you dirty little boy, looking at nudes at a family diner ಠ⁠◡⁠ಠ
wenn das deine Mami wüsste hahaha

Loueh<3, 06:44pm
excuse me, dann sei nicht so FUCKING heiß, wie soll man sich da zusammenreißen? ಥ⁠╭⁠╮⁠ಥ

you, 06:45pm
am liebsten gar nicht, aber heb' dir das für später auf, wenn ich dich dabei sehen kann (⁠*⁠^⁠3⁠^⁠)⁠/⁠~⁠♡

Loueh <3, 06:50pm
wie werde ich denn jetzt möglichst schnell die Gäste los?

you, 06:51pm
Ehrlichkeit ist die Lösung. Sag ihnen, du bist horny af und willst mit deinem bf skypen •v•♡

Loueh <3, 06:52pm
was würde ich ohne deine super Ideen bloß machen, Styles :o

you, 06:54pm
love you, too (⁠♡⁠ω⁠♡⁠ ⁠)⁠ ⁠~⁠♪

"Harry, Liebes, magst du mir kurz helfen?" 

Ich schrecke hoch, als meine Tante Meghan mich anspricht. "U-Uhm, klar, was soll ich tun?" Eventuell etwas zu hektisch stehe ich auf, verstaue rasch mein Handy in der hinteren Hosentasche und stolpere rüber zur Küchentheke. Schmunzelnd kneift sie mir sanft in die Wange, die mehr als deutlich zwischen ihren Fingern glüht.

"Du vermisst ihn wirklich doll, oder?" Überfordert starre ich sie an, weshalb sie zu kichern beginnt. "Oh Love, denkst du etwa, ich war nie frisch verliebt?" grinst sie, "...so wie du deinen Bildschirm anhimmelst, kann da nur jemand dein Herzchen gestohlen haben." Unruhig trete ich von einem Bein aufs andere, als das Handy in meiner Hosentasche erneut vibriert, denn es kribbelt mir in den Fingern, seine Antwort zu lesen. Etwas verlegen senke ich die roten Wangen, murmle "Vielleicht...?"

Ich nehme ihr die Schüssel ab, in die sie die 2 Pöttchen Sahne gegossen hat, um diese für den Kuchen aufzuschlagen. Nach 3 Tagen voll Backen, Kochen, Dekorieren und Vorbereiten hat die arme Frau schlichtweg keine Kraft mehr im Arm dafür. "Also ist es etwas wirklich Ernstes für dich?" will sie dann wissen, wirkt dabei aber keineswegs unangenehm neugierig, sondern ehrlich interessiert.

War sie schon immer, weshalb ich sie von Beginn an wirklich geschätzt habe - anders als ein Großteil meiner Familie, leider. Knapp 20 Jahre trennen sie und den Bruder meiner Mum, doch ich habe nie verstanden, weshalb das ein Problem darstellen sollte. Die beiden lieben sich, sind das süßeste Paar, das ich kenne und das ist alles, was für mich zählt. Dennoch hat es einige Zeit gedauert, bis niemand ihr mehr vorwarf, ihn bloß des Geldes wegen geheiratet zu haben, doch mittlerweile sind zum Glück alle verbitterten Mäuler verstummt.

Vielleicht auch weil uns nur so wenige Jahre trennen, mochte ich sie von Anfang an unfassbar gern. Genauso freute ich mich natürlich über ihre offene Einstellung gegenüber meiner Sexualität, denn auch das führte selbstverständlich zu einer Menge Gesprächsthema auf sämtlichen Familienfeiern. Noch heute fragt mich mein Großcousin Steve bei jedem Aufeinandertreffen, ob ich denn noch immer kein 'Weib' (ja, exakt diese Wortwahl) zum Heiraten gefunden hätte. Noch Jahre nach meinem Outing ist er der festen Überzeugung, ich habe bloß noch nicht die Richtige gefunden und die Homosexualität wäre nur eine Phase, bis ich zur 'Vernunft' käme.

Ich habe aufgegeben, ihn vom Gegenteil überzeugen zu wollen.

Auf Meghans Frage hin, ob das mit Louis etwas 'wirklich Ernstes' für mich sei, bin ich froh, meinen Blick konzentriert auf die Zirkulation meines Schneebesens richten zu können, um nicht erneut rosig anzulaufen. "Uhm... ich denke schon, ja?" Sie lächelt mich liebevoll an. "Das freut mich wirklich, Harry!" Sanft streicht sie mir über den Arm, wirft einen Blick in Richtung Kuchentafel, an dem die ganze Familie sich lauthals unterhält, bevor sie sich wieder mir zuwendet. "Darf ich fragen, wie er heißt?" Leise räuspere ich mich, bekomme dennoch nur ein krächzendes "L-Loueh..." hervor.

"Ein schöner Name, so wollte ich immer meinen Sohn nennen." Besorgt halte ich inne und blinzle sie entschuldigend an. "Schon okay, ich habe mich mittlerweile damit abgefunden." versichert sie mir lächelnd, doch ich weiß genau, wie sehr sie die Gewissheit über ihre Unfruchtbarkeit bis heute belastet. Sie liebt Kinder so sehr, genauso wie mein Onkel. Doch ich weiß, dass beide mittlerweile eine Adoption in Betracht ziehen und ich hoffe sehr, sie können so nun doch ihren Traum von einer kleinen, süßen Familie wahr werden lassen.

"Wie lang sind du und Louis denn schon zusammen?" fragt sie, als sie mir das Blech Zimt-Pflaumen-Kuchen anreicht. "Ca. 4 Monate." teile ich ihr mit, füge innerlich 'und eine Woche, 3 Tage und 14 einhalb Stunden' hinzu - doch ich denke, ganz so genau mag sie es dann doch gar nicht wissen. "Oh, wie schön, ich erinnere mich noch gut an diese Phase mit Mike damals... Ohje, die Nachrichten darf auch nie jemand entdecken, hihi..." kichert sie, stupst mich sanft mit dem Ellenbogen an, bevor sie den Kühlschrank mit einem Hüftschwung schließt. "Und deine süßen roten Bäckchen, die du schon den ganzen Tag hast, verraten mir, dass es bei Euch beiden nicht anders aussieht, habe ich Recht?"

Ein leichtes Räuspern, gefolgt von einem Schweigen, das gepaart mit meinem dämlichen Grinsen so laut ist, wie es nur sein könnte, reicht ihr als Antwort, woraufhin sie mich noch einmal am Arm festhält, bevor wir zu den anderen stoßen. "Wann seht Ihr Euch wieder?" flüstert sie in mein Ohr. "A-An Silvester vermutlich erst..." brumme ich, kann meine Enttäuschung darüber nicht wirklich verstecken. "Oh, so lang noch? Warte-... du meinst, weil du hier bist?" Mit großen Augen blinzelt sie mich an und ich nicke nur als Antwort.

"Oh no, Love... dann fährst du morgen schon wieder heim."

Schockiert starre ich sie an. "W-Was? Aber ich kann doch n-" Sie unterbricht mich mit einem "Oh doch, du kannst. Kevin fährt morgen bereits wieder nach Manchester und könnte dich bei deinem Liebsten rauslassen." Überfordert stammle ich "A-Aber... es ist Weihnachten, ich k-kann doch nicht einfach g-gehen, also-... Mama wird so enttäuscht sein, wenn ich-" Sie grinst mich breit an, zieht mich etwas zu sich herüber und flüstert "Auch deine Mama weiß noch allzu gut, wie es ist, frisch verliebt zu sein. Alles, was du verpassen würdest, wären die Tage bis Silvester, in denen nie jemand so genau weiß, warum man wirklich noch zusammen hockt - wenn wir mal so ehrlich sind. Am letzten Tag sind alle wieder froh, heim zu fahren. Und dein Zuhause vermisst dich sicherlich auch sehnlichst..."

"Überrasch' ihn morgen zuhause, ich bin mir sicher, er freut sich extrem, dich zu sehen. Ich spreche nach dem Essen mit meinem Bruder und deiner Mum, versprochen." Liebevoll drückt sie mir ihre Lippen kurz auf die Wange, bevor sie mich sanft in Richtung Tisch schiebt. "Danke, Meg." wispere ich aufrichtet, weshalb sie mir bloß schmunzelnd über den Rücken streicht.

"Okay, können wir los?" abwartend lächelt Meghans Bruder Kevin mich an, als er an seiner offenen Fahrertür steht. Ich nicke ihm zu, nehme dann noch einmal meine Mutter in den Arm, bevor ich ihm in die Kälte folge. "Danke, Mum." flüstere ich, als sie mich noch etwas fester an sich drückt. "Natürlich, Love. Ich weiß doch, wie sehr Ihr Euch vermisst, genießt die Zeit für Euch. Und grüß Ihn lieb, nicht vergessen, hörst du?" kichert sie. "Mach ich, Mama." verspreche ich, als ich ihr zum Abschied zuwinke und ins Auto steige.

"Die Adresse war so richtig?" ist das erste, was Kevin zu mir sagt, als wir vom Grundstück meines Onkels fahren. "Hmn... ja, ist richtig. Danke dir übrigens nochmal, dass du mich mitnimmst. Bitte sag mir, was du für den Umweg bekommst." Rau lachend schüttelt er den Kopf. "Blödsinn, Harry. Du bist Familie, so fangen wir gar nicht erst an." Überrascht schaue ich ihn von der Seite an. Klar, ich kenne Kevin schon einige Jahre, immer wenn die ganze Familie zusammen kommt, ist auch der Bruder meiner Tante dabei. Aber dass er mich deshalb als 'Familie' bezeichnet, verblüfft mich nun doch.

"Jetzt schau nicht so, natürlich bist du das." brummt er, als könne er meine Gedanken lesen. "Eure gesamte Sippe ist Familie für mich, wäre es, selbst wenn ich Euch nicht alle aufrichtig mögen würde. Allein, weil Meg sich bei Euch so wohl fühlt, seit sie Mike kennt, ist sie eine ganz andere Person. Eine bessere, ihr geht es besser." Ich lächle mit gesenktem Kopf und wispere "Das freut mich.", versuche nicht weiter darüber nachzudenken, was er genau damit meint, dass es ihr besser geht.

Ich bin froh, dass bisher niemand außer mir die feinen Narben an ihrem Arm entdeckt hat.

Kurz ist es im Anschluss ruhig im Auto, weshalb ich eine Blick auf mein Handy werfe.

Loueh <3, 04:28pm
wie soll ich das bitte noch viel länger aushalten, wenn ich dich schon jetzt so schrecklich vermisse? Dein Pulli ist kacke, ich hab schon deinen ganzen Geruch rausgeschnuppert :(

you, 04:34pm
I'm sorry babe :( Aber soooo lange ist es auch nicht mehr hin, bis wir uns wieder sehen, wir schaffen das, ich glaube an uns! :>

Loueh <3, 04:35pm
Es sind noch 5 Tage bis Silvester, in welcher Welt ist das nicht lang, Hazza :'(
Ich will gerade einfach nur von unten mit in deinen viel zu großen Pulli krabbeln und mich an dich kuscheln...

Ich kann das breite Lächeln nicht verhindern, denn ich weiß genau, wie sehr er diesen extremen Oversized-Pulli liebt - weshalb ich ihn selbstverständlich angezogen habe.

"Und außerdem müssen wir uns gegenseitig unterstützen, vor allem, wenn ihr zwei Euch gefunden habt und nicht verstecken müsst." Einige Sekunden muss ich verarbeiten, was Kevin da gesagt hat, will gerade etwas sagen, doch weiter als ein "Warte, du-" komme ich vorerst nicht, da mir die Worte fehlen. Stattdessen ergreift er erneut das Wort, nickt langsam und flüstert "Ich wünschte, ich hätte deinen Mut, Harry.", den Blick starr nach vorn gerichtet. Deutlich sehe ich seinen Adamsapfel sich heben und senken, als er schwer schluckt.

Wow, Kevin ist...?

Ich dachte wirklich immer, ich hätte ein gutes Bauchgefühl, wenn es darum geht, andere queere Menschen in meinem Umfeld auszumachen, aber ich muss gestehen, das haut mich gerade wirklich komplett um.

Leise räuspere ich mich, sage ruhig "Es ist nicht immer leicht, aber... wenn ich dir irgendwie-... ich weiß nicht, wenn ich dir helfen kann, du mal reden magst, oder so...?" Das Lächeln auf seinen Lippen ist aufrichtig und dankbar, doch genauso gebrochen. "Das ist wirklich lieb, Harry und bitte glaub mir, dass ich das Angebot extrem zu schätzen weiß. Aber weißt du..." Da wir an einer Ampel stehen, blickt er kurz zwischen uns auf den Schaltknüppel, den er eventuell etwas zu verkrampft festhält. "...wenn du bereits einmal wegen eines simplen Kompliments von einem anderem Mann fast zu Tode geprügelt worden wärst, während er dir sämtliche Varianten des Wortes 'Schwuchtel' an den Kopf wirft, dann..." langsam heben sich seine Lider, bevor er mich ansieht, "...dann lebst du lieber weiter ein Leben im Dunkeln, als gar keins mehr."

Absolut sprachlos starre ich ihn mit offenem Mund an, merke, wie mir die Tränen kommen, ohne es unterdrücken zu können. Instinktiv greife ich nach seiner Hand, drücke sie fest und wispere "Es tut mir so leid, Kevin, ich weiß ehrlich gesagt gar nicht was ich-... Sitzt das Schwein wenigstens jetzt im Knast?" Sarkastisch lacht er auf. "Denkst du wirklich, ich hätte danach noch die Eier gehabt, ihn anzuzeigen?"

Schniefend senke ich den Kopf, drücke seine Hand noch einmal etwas fester, bevor er sie löst, um weiter zu fahren. Es dauert einige Zeit, bis einer von uns beiden wieder etwas sagt und ich kann kaum in Worte fassen, wie froh ich bin, das schließlich er es ist, der sich über ein komplett bescheuertes Werbeplakat auf der Autobahn witzig macht. Von diesem Moment an, ist die Stimmung wieder deutlich besser, aber dennoch werde ich Kevin wohl von nun an mit anderen Augen sehen.

Und ich gebe die Hoffnung nicht auf, ihn irgendwann glücklich mit einem Mann an seiner Hand sehen zu dürfen.

"Machts Euch gemütlich bei dem usseligen Wetter!" ruft er durch die geöffnete Beifahrertür, als ich mich unter meiner Tasche verstecke, um in dem Schneeregen nicht komplett unterzugehen. "Machen wir, Danke nochmal für's Mitnehmen!" Er nickt lächelnd, hält mich dann noch einmal am Handgelenk fest, bevor ich reinhuschen kann. "Und Danke dir, Harry. Wirklich, Danke." sagt er aufrichtig und streicht mir sanft mit dem Daumen über den Handrücken. "Meld' dich mal, wenn Ihr im Januar in Manchester seid, es würde mich wirklich freuen, Louis kennen lernen zu dürfen."

Ich nicke lächelnd, bevor ich zur Tür hinüber renne und mich unter den Dachvorstand rette.

Tief atme ich noch einmal durch, wische mir die nassen Locken aus dem Gesicht, bevor ich mich traue, auf die Klingel zu drücken. Sofort höre ich Cliffords freudiges Bellen, den ich zuerst durch die Scheibe der Tür erkenne, als er in den Flur geflitzt kommt. Er scheint mich tatsächlich bereits erkannt zu haben, denn er bekommt sich vor Aufregung überhaupt nicht mehr ein, während er auf und ab hüpft wie ein Gummiball.

"Beruhig dich, Cliff, was ist denn los?" höre ich Johannahs belustigte Stimme, die näher kommt, blicke dann in ihr überraschtes Gesicht, als sie mich erkennt. "Ach das ist ja eine Überraschung, hallo mein Lieber!" lächelt sie, als sie die Tür öffnet. Fest drückt sie mich an sich, obwohl ich so durchnässt bin, ruft ins Wohnzimmer "Warum sagst du denn nichts, dass Harry kommt, Boobear?", als sie sich von mir löst.

"Weil auch er nichts davon weiß..." kichere ich, genieße jede einzelne Sekunde des Chaos', das sich nach dem Satz seiner Mutter im Wohnzimmer ausbreitet. Schepperndes Besteck, quietschende Stuhlbeine, ein "Och Louis, muss das sein?" von Daniel, schnelle, stampfende Schritte und am Ende ein Socken-Rutschen über das Parkett, bevor mich mein persönlicher Weihnachtself fassungslos anglubscht. "Überraschung?" sage ich grinsend, weshalb er mit offenem Mund nickt, bis er sich in meine Arme schmeißt.

Erst nach ein paar Sekunden sackt die Anspannung aus seinen Schulter, er drückt mich noch etwas fester an sich, als ich meine Nase in seine noch etwas feuchten, offensichtlich frisch gewaschenen Haare drücke. "Hi, Hazza..." gluckst er glücklich, hebt dann den Kopf und blinzelt mich aus feuchten Augen an. Kurz blickt er mich so überglücklich an, dass ich mich fast getraut hätte, endlich diese drei verdammten Worte über die Lippen zu bekommen, aber die Tatsache, dass seine Mum direkt neben uns steht, hält mich dann doch davon ab.

Vorsichtig nehme ich stattdessen sein Gesicht in meine Hände und drücke meine Lippen auf seine, merke schnell, dass es ihn herzlich wenig interessiert, dass mittlerweile nicht nur seine Mutter, sondern ebenfalls sein Schwester und Daniel im Türrahmen stehen.

Denn er schiebt mir ungehemmt die Zunge in den Hals.

Der leichte Geschmack nach Glühwein an besagter Zunge erklärt allerdings, warum er so unbekümmert wirkt. So gern ich auch mit ihm knutsche, bremse ich ihn nach einigen Sekunden etwas, denn es ist mir schon etwas unangenehm, dass sich Jay bereits etwas beschämt weggedreht hat, als ich die Augen erneut öffne.

"Na komm Spatzel, hol Harry mal eine Jogginghose, damit er aus den nassen Klamotten kommt, ich mache dir solange was von dem Braten warm..." flötet seine Mutter auf dem Weg in die Küche, scheint eventuell auch bereits die zweite Tasse Punsch angefangen zu haben. Aber ich liebe es, diese Familie ist so herrlich entspannt und von Tag eins an fühle ich mich hier so wahnsinnig liebevoll aufgenommen, wie noch bei keinem anderen meiner Ex-Freunde.

"Ich hab' noch was bequemes dabei..." schmunzle ich, weshalb uns seine Familie für einen Moment allein lässt, sodass ich mich rasch umziehen kann. Frech schiebt Louis seine Zunge durch die Zähne, als er besagten Pulli sieht, lässt seinen Worte ohne zu zögern Taten folgen und schlüpft mit zu mir in den Hoodie. Eng kuschelt er sich an meine Brust, gibt ihr einen sanften Kuss, bevor er seinen Kopf mit durch die - zum Glück ebenfalls sehr weite - Kopföffnung zwängt.

"Gott, ich bin so froh, dass du hier bist." flüstert er, das Gesicht in meiner Halsbeuge, streicht mir mit seinen warmen Händen sanft den Rücken auf und ab, sodass darauf eine zarte Gänsehaut entsteht. Liebevoll gebe ich seinem Kopf einen Kuss, atme noch einmal tief durch und entscheide mich, dass ich nicht länger warten kann.

"Ich liebe dich, Lou."

Nur ganz sachte spüre ich seine Lippen an meinem Hals, als er ihn sanft küsst, dann tief ein und wieder ausatmet und leise verlegen kichert.

"Und Ich liebe dich, Hazza."

.。*♡-✧*。

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