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Der nächste Tag erwies sich - wieder einmal - als äußerst anstrengend. Schon in der Früh wurde mein erschöpftes Wesen aus dem erholsamen Schlaf gerissen, um der Dienerschaft letzte Anweisungen zu geben. Aufgrund der Tatsache, dass Lord Wilder und ich uns gestern intensivst mit Gott und der Welt und dem König auseinandergesetzt hatten. Bei unserem entspannten Stunden-Plausch hatte sich herausgestellt, dass der Lord Magier eine äußerst komplexe Persöhnlichkiet war. Er verabscheute die höfischen Intrigen - und ließ sich deshalb nur blicken, wenn es wirklich nötig war - , hatte in seinem Alter, und bei dem guten Aussehen noch keine Frau für die Ewigkeit gefunden. Und dabei war er zu meiner Schande ein wirklich attraktiver Mann...zwar mit einem etwas, sagen wir, gewöhnungsbedürftigen Sinn für trockenen Humor, aber trotzdem. Wenn man ihn so einen Tag lang kannte, stellte es sich heraus, dass er doch eine recht liebenswerte Person war. Als ich so darüber nachdachte, fiel mir auf, dass seine Äußerungen zu verschiedensten Themen sich mit denen meiner Schwester beinahe komplett deckten. Es war geradezu erstaunlich.

Aber ich schweife vom Thema ab. Nachdem Lord Elias Wilder und meine Wenigkeit uns miteinander vertraut gemacht hatten, ging es ans Eingemachte. Nach kurzer Diskussion waren wir uns einig, dass ich nichts mit dem Verhalten des Königs zu tun hatte, ebenso wenig wie Duncan, seine Hand und Bruder. So fachsimpelten wir weiter, wie wir den König zu händeln hatten. Erst am späten Nachmittag, als die Sonne sich schon dem Horizont zuneigte, verließ der Lord Magier meine Kammer und mir war es für die letzten hellen Stunden noch möglich verschiedene Ersatzpläne für den heutigen Balltag zu erstellen. Man konnte ja nie wissen...

Besonders weil Lord Wilder erwähnt hatte, dass seine eigentliche Präsens hier diente, eine Fee zu verfolgen, welche augenscheinlich schon für verschiedenste Morde in der gesammten Ballsaison verantwortlich war. Hier sollte man sich vor Augen führen, dass man Feen keinesfalls mit den irischen Elfen oder englischen Kobolden vergleichen sollte. Wo diese allesamt klein und zierlich waren, nahmen Feen meist die Gestalt eines hochgewachsenen Mannes an. Verwechseln konnte man sie jedoch kaum mit einem wirklichen Menschen, da sie überirdisch schön waren, so erzählt man es sich. Haare schimmernd wie ein heller Morgen, ein Gesicht wie aus gemeißeltem Granit eines Bildhauers und eine Garderobe aus Stoffen, die kein Mensch je weben könnte. Man sagte, sie kleiden sich in das Gezwitscher der Vögel, in das Flüstern eines Bachs, in Geheimnisse, Nebel oder die Morgenröte.

Was man aber auch sagte, war, dass die Feen gerissen waren. Sadistisch, durchtrieben, und durch und durch böse. Sie sollen - und taten es auch - schönen Mädchen ihre Seele rauben, um sie in ihren Hügeln gefangen zu halten und auszustellen, wie ein Sammler seine Kostbarkeiten. Und um an Seelen zu gelangen...nun...ein Mädchen an einen geöffneten Westfenster reicht ihnen und zack! Eine Seele mehr. Und wir? Wir durften die verzweifelten Verwandten trösten und den erbleichten Leichnam unter der Erde versenken. Wahrlich, es war ein Graus.

Und laut Lord Wilder war es um den Feen umgegangen, dass die Ballsaison wohl eine besonders gute Gelegenheit darstellen sollte, um seiner Sammlung ein paar zarte Weibsbilder hinzuzufügen. Drei hatte es schon erwischt. Lady Samantha Schuwert aus Iverness, dem schottischen Norden. Dann Vievienne Eirm, eine Dienstmagd aus Durham, die sich im Badezimmer verschütteten Champagner aus dem Oberteil waschen wollte, und letztendlich noch Isla O'Kelly, eine Irin, die in Cambridge einen Ball besucht hatte. Sie alle wurde bei offenem, zum Westen zeigenden Fenster, und mit starrem, leblosen Körper gefunden. Kein Heiler, kein Apotheker,...niemand...konnte sagen, was die Mädchen aus ihrem Leben gerissen hatte. Bis der hoch verehrte Lord Magier Elias Wilder aufschaute und sich der Sache annahm.

,Der Vorfall in Cambridge ist nun eine Woche her. Sowie davor der in Durham eine Woche her war.' hatte Lord Wilder mir erzählt. ,Zusätzlich sucht sich die Fee immer große Bälle heraus, damit das Verschwinden der Damen erst spät auffällt, und er sich vorher noch an ihnen gütlich tun kann.'

So kam er - aufgrund der Zeit und der Orte - zu dem Schluss, dass die Fee heute Abend ihren nächsten Mord plante. Ebenfalls war im aber klar, dass die Fee schon längst hier sein musste, denn ihre Magie unterschied sich deutlich von der unseren und so wird sie durch die Hügel längst hier angekommen sein. Vor Tagen schon.

Ich seufzte, als ich mich aus meiner Starre löste und mich auf zu meinem Gemach machte, um mich für den Abend zurechtzumachen. Meine Berater-Gefährten hatte ich heute, bis auf einen flüchtigen Blick auf Dougal, der sich mit einem der Köche unterhalten hatte, noch nicht gesehen. Würde mich aber nicht wundern, wenn Aidan sie schon in irgendein Loch gebracht hatte, um sie glichfalls schuldig am 'Verrat des Königs' zu machen. Wenn ich den erwische! Ein Huhn hatte ich mit ihm immernoch zu rupfen!

Schwungvoll stieß ich die Tür zu meiner Kammer auf. Was mich erwartete...war überraschend. Ein Tüllhaufen sprang mich an. Schon im Instinkt ihn wegstoßen und schlagen zu wollen, hob ich die Hände...und fing stattdessen meine kleine Schwester auf. Ein Grinsen machte sich in meinem Gesicht breit, als ich mein Gesicht in ihrem, nach Flieder und Minze riechendem, karmesinroten Haar vergrub. Wie lange hatte ich sie schon nicht gesehen? Sie war damals elf gewesen, als ich mich mit meinen Sechzehn auf zum Schloss und in den Dienst des Königs geacht hatte. Seitdem waren zwöf Jahre vergangen und wir hatten und nur zu vereinzelten Gelegenheiten lange gesehen. Ich blickte hoch. Glücklich grinste sie mich an.

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