magic
,,Ladies..."Elias Wilder, ganz in seiner Rolle als Lord Magier, mischte sich in die Konversation ein.
,,...ich verabscheue Ratespiele, müsst ihr wissen. Das heißt, wenn ich nicht bald erzählt bekommen, was zum Teufel hier vor sich geht, dann werde ich ziemlich sauer!" Schwarze Augen trafen meine Grünen.
,,Rhoswen." Sprach ich tonlos.
,,Entferne den Zauber."
,,Was..?" War noch von Lord Magier zu hören, als er meine Schwester anblickte, ehe sich sein Mund zu einer 'Oh'-Form verzog. Sprachlos deutete er auf Rhoswens Augen. Diese sprach mit kalter Stimme:,,Verehrter Lord Magier Wilder, ich hatte als kleines Mädchen eine Begegnung mit ebendieser Fee."Sie nickte zu Besagter hin.
,,Ich spazieren eines schönen Tages durch den Wald, da war sie da. Schmeichelte mir, wollte mich gefügig machen. Doch Mutter hatte uns erzählt, wie wir magischen Wesen begegnen sollten. Ich verschwieg meinen Namen, sprach nicht und schaute bloß höflich. Das machte die Fee wütend. Es...er verpasste mir eine Rückhandschelle mit seiner Hand, dann packte er mich beim Hals und hob mich hoch und...machte sich daran, meine Seele auszusaugen. Ein äußert...unangenehmen Gefühl, kann ich ihnen sagen. Ich weiß nicht, wie lange es gedauert hätte, wenn er mir meine gesamte Seele genommen hätte, aber durch einen glücklichen Zufall war Gwen in der Nähe, sie hatte nach mir gesucht. Als sie sah, was passierte, zückte sie das silberne Messer, was eigentlich für die Pilze diente und rammte es der Fee in den Rücken. Diese implodierte in Schmetterlinge, welche uns umwirbelten wie Fische das Futter, ehe sie sich in den Himmel aufmachten. Und seitdem..."Rhoswen deutete auf ihr linkes Auge. Es war farblos, weiße Iris, schwarze Pupille, ganz anders als ihr strahlend blaues, rechtes Auge. Ich musste bei diesem Blick schlucken. Rhoswen hingegen fuhr ungerührt fort.
,,Als wir zu Hause ankamen, bemerkte ich noch keine Veränderungen. Dann jedoch, als einige Zeit vergangen war...meine Emotionen spielten verrückt. Ich konnte ab einem gewissen Zeitpunkt kaum noch differenzieren, was ich fühle und was irgendwie dazukam. Ich wurde cholerisch. Hatte Gefühlsausbrüche aus dem Nichts. Das Mutter mich lehrte mit meiner Magie das Auge zu verbergen, änderte nichts daran. Alles war verdreht...und mein Umfeld mied mich." Damit endete meine Schwester. Wir blickten zu der Fee, die sich mit hübschen jungen Damen umgeben hatte und hin und wieder einen Blick zum König und des Königsbruders Frau warf. Mich beschlich da ein ganz böser Gedanke. Ich drehte mich zu Lord Wilder herum.
,,Angenommen du wölltest einen König gefügig machen. Könntest du einen Handel mit einer Fee eingehen, die ihn für dich manipuliert?" Fragte ich mit hoher Stimme. Der Magier wunk unwirsch ab.
,,Warum sollte ich so hirnrissig sein und sowas tun? Handel mit Feen zu treiben ist immer mit Gegenleistungen verbunden, die du meistens nicht tragen möchtest. Außerdem wäre es doch viel einfacher dem König Gift in den Wein zu schmuggeln oder unter seinem Kissen die richtigen Banne anzubringen. Als Dienstmagd ist nichts einfacher." Ich blickte Lord Wilder mit hoch gezogenen Augenbrauen wartend an. Er stutzte.
,,Außer...? Aber das wäre ja..." Der Magier wandte sich zu uns um.
,,Lady Gweyneth, Teuerste. Ihr wollt nicht ernsthaft sagen, dass...?."
,,Ich ziehe es zumindest in Betracht." Ich wandte mich um, damit Rhoswen auch ihren Teil der Konversation beitragen konnte, nur...sie war weg.
,,Gottverdammt!" Fluchte ich energisch und suchte panisch in der Menge nach meiner Schwester.
,,Da!" Der Magier neben mir brauchte nicht einmal irgendwelche Zaubertricks um das wallende, karmesinrote Haar meiner Schwester unter den Leuten auszumachen. Zusätzlich verhalf der Rapier in ihrer Hand, den sie einer Wache abgeluchst hatte, ihr dabei, die Menge zu teilen, wie Moses einst das Meer.
,,Nun ja, zumindest scheint der gute Sinn für Waffen eurer Familie angeboren zu sein..." Lord Wilder grinste mich verschmitzt an. Doch ich konnte nur ,,Hinterher!" Rufen und von dem Podest herunterspringen, um meine mordlustige Schwester einzufangen. Doch ohne Verzögerung deckte der Magier meine Seite. Wie eine Einheit wieselten wir geschwind durch die tanzende Menge.
Alsbald hatten wir meine Schwester eingeholt. Doch auch sie war der Fee schon bedrohlich nahe gekommen. Eine seiner...Eroberungen ward auf das bewaffnete Monstrum, was auf sie zustürmte, wie ein Esel auf Zucker, aufmerksam. Ein Schrei folgte. Ich konnte das Ganze bloß mit einem Augenverdrehen quittieren und auch von meinem Begleiter war ein derbes Fluchen gegenüber schreckhaften jungen Dingern zu vernehmen.
Rhoswen jedoch ließ sich davon nicht beeindrucken. Fixiert wie nur irden möglich kam sie der Fee immer näher und näher. Die, durch das Schreien aufmerksam geworden, sah meine Schwester. Anstatt jedoch wie jeder normale englische Edelmann sich empört an die Brust zu greifen, setzte sich bloß ein anzügliches Grinsen in seinem Gesicht fest.
,,Oh, Kleines...wir kennen uns doch, nicht wahr?" Betörend wie ein blumiger Windhauch im Morgen schwebte seine engelsgleiche Stimme über die Menge hinweg zu uns. Ehrlich, es hätte mich nicht gewundert, wenn die edlen Lady reihenweise in Ohnmacht gefallen wären.
Statt der Fee jedoch zu antworten, ließ Rhoswen einfach nur ihren Rapier sprechen. Sirrend wie eine Biene im Angriff fuhr die blitzende Waffe auf ihn nieder. Fluchen konnte er sich gerade noch so seitlich wegducken. Doch Rhoswen setzte nach. Hieb um Hieb ließ sie auf ihren alten Peiniger niedergehen, so im Wutrausch, dass sie rein gar nichts mehr mitbekam. Nicht als wir ihren Namen riefen, nicht als wir versuchten, ihren Blick zu fangen.
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