Falsche Reaktion
- Tara's Sicht -
Mir tat alles weh. Am meisten aber mein Kopf. Was war passiert? Ich öffnete meine verklebten Augen und sah mich um. Ich lag im Wald vor einer Hütte. Wo war Justin? Plötzlich hörte ich ein leises Schluchzen. Ich richtete mich auf. Mich überkam ein Schwindelgefühl. Ich schloss die Augen und hielt mich an einem Baum fest. Langsam wackelte ich auf die Holzhütte zu und drückte gegen die Tür.
- Justins Sicht -
Ich hörte ein Knarren. Als ich aufblickte, glaubte ich nicht richtig zu sehen. Tara stand vor mir und hielt sich am Türrahmen fest. "Aber ... Tara, du bist doch ... tot." Ich kapierte das nicht. Ich hatte doch ein Knacken gehört. Und dann die Stimme von Max, dass sie die Zweite wäre. Wahrscheinlich dachten sie, dass Tara tot war, doch sie hatten nicht richtig geschaut. Mir fiel ein Stein vom gebrochenen Herzen.
"Oh, Tara. Ist alles gut? Tut dir was weh?"
"Nein, nur ein paar Knochen und mein Schädel. Sonst nichts", scherzte sie und nahm etwas silbernes von der Kommode. Sie kam zu mir und befreite mich aus den Fesseln. Tara drehte sich richtung Tür, als ich sie am Arm festhielt. Sie drehte sich um und schaute mich mit ihren braunen Augen an. Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich bewunderte sie. Sie hatte so ein schlechtes Leben und war so ein liebevolles, hübsches Mädchen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich sie schon küsste. Ich war so in ihr Aussehen versunken gewesen, dass ich nichts mehr gecheckt hatte. Ihre Lippen fühlten sich weich und warm an. Ich öffnete meinen Mund und ließ ihr Einlass. Es war der schönste Moment meines Lebens und ich wünschte mir, er würde niemals aufhören. Doch das ging nicht. Schließlich löste Tara sich von mir und schaute beschämt zu Boden. "Äh ... Komm, wir müssen hier weg." Ich folgte ihr.
"Tara, ich liebe dich", sagte ich, während wir uns durchs Gestrüpp kämpften. Sie sagte nichts. Hatte ich sie beleidigt? "Warte doch mal. Hey!" Mir kam es so vor, als würde sie schneller werden. "Tara? Hab ich etwas falsch gemacht?" Ich verstand nur Bahnhof. Vielleicht würde sie ja später mit mir reden ...
- Taras Sicht -
Ich hätte das nicht tun sollen. Wir durften kein verliebtes Paar werden. Wenn einer von uns sterben würde, wäre der andere viel zu traurig, um weiterzukämpfen. Ich musste hart bleiben und ihn zurückweisen. Es ging halt einfach nicht. Ich wurde immer schneller, bis ich Justin schließlich hinter mir schwer atmen hörte. Ich blieb abrupt stehen und setzte mich auf den Waldboden. Justin ließ sich erschöpft neben mir nieder und fragte nach einer Weile: "Was ist los? Hab ich so schlecht geküsst?", scherzte er. Als ich nicht lachte, sondern ernst blieb, wurde Justin unsicher.
"Weißt du ...", fing ich an. "Wenn wir uns verlieben, dann können wir nicht mehr so arbeiten wie jetzt. Wenn einer von uns stirbt, dann trauert der andere so viel, dass er nicht mehr kämpfen will. Das sollte eben nicht passieren."
"Aber es stirbt keiner!"
"Du hast es ja gesehen! Ich wäre fast gestorben. Du würdest jetzt noch immer in den Fesseln hängen und trauern, oder?"
"Ja, aber du bist nicht tot, und das ist doch das Wichtigste was zählt", erwiderte Justin.
Ich seufzte. "Versteh es doch. Wenn wir zusammen sind, dann würden wir so stark trauern, wenn wer stirbt von uns beiden, dass der andere vielleicht nicht mehr leben will, und dann hat mein Vater was er will."
"Du hast 'vielleicht' gesagt."
Ich stöhnte genervt. "Vergiss es."
"Okay, okay. Ich hab es verstanden", sagte Justin und begutachtete seine Finger. Ich tat das gleiche. Was war nur los mit mir? Mir kam das alles so falsch vor ...
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Mein drittes Kapitel für heute ... Puuhh.
Als Dank könntet ihr vielleicht Voten und noch viel wichtiger kommentieren? Das wäre sooooooooooooooooooooooooooooooo liiiiieeeeeb!!!!!
Dankeee :****
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