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Zorn als Erlösung ?

Iyes Sicht

Du darfst auf keinen Fall deine wahren Kräfte einsetzen, Iye. Es ist zu gefährlich für dich und die Welt um dich herum ...

Die warnenden Worte meines Vaters klangen immer wieder in meinem Gedächtnis nach. Er hatte recht, das wusste ich aber ... diese Marry hatte Sannah getötet. Sannah war tot. Ich spürte ihre Anwesenheit, ihre Existenz, nicht mehr. Es war als wäre einfach alles still, grau und leer um mich herum. Selbst meine Beine wollten nicht mehr wie ich es wollte. Sie waren kraftlos und schwer wie Blei. Mit taumelnden Schritten stolperte ich zwischen einigen Wohnhäusern entlang, suchend nach einem Ort um Blut zu vergießen.

Alles was ich wollte war ihr Blut zu sehen, ihre Schreie zu hören und ihr Leid zu spüren. Sie hatten nicht einmal mehr den Tod verdient. Ich würde sie leiden lassen. Lange, blutig und erbarmungslos.

》Der Herr möge deine Tränen versiegen lassen.《

Ich zuckte vor Schreck zusammen, weil ich einfach nicht damit gerechnet hatte so plötzlich jemandem zu begegnen. Vorallem jemand weibliches.
Sie stand keine zehn Meter von mir entfernt, neben einer Holzbank und zog ihren weißen Mantel ganz dicht an ihren Körper.
Die Junge Frau hatte langes, blondes Haar, in dem noch einige türkise Strähnen eingebettet waren. Sie war klein, zierlich und hatte einen recht ansehnlichen Körperbau. Wahrscheinlich hätte Lex jetzt bereits seine Fantasien, aber meine Aufmerksamkeit galt ausschließlich der schwarzen Augenbinde, die ihre Augen verdeckte. Warum verdeckte sie denn ihre Augen? Sah sie durch den Stoff überhaupt etwas?
Ihre rosanen Lippen lächelten, aber wirkten dabei gleichermaßen unendlich traurig dabei.

》Gehörst du zu Christus?《 knurrte ich und ballte reflexartig meine Hände zu Fäuste. Allein bei dem Gedanken an meinen achten Bruder wurde mir schlecht und ich hatte das dringende Bedürfnis irgendwas kaputt zu machen, am besten ihn.

Sie nickte unmerklich und senkte dann beschämt ihren Blick, so als könnte sie meinen Anblick nicht weiter ertragen. 》Mein Name ist Honey Humilitatem ... und ... und mein Befehl ist es dich auszuschalten Ira ...《 murmelte sie mit einem kleinen Schluchzen in ihrer Stimme. Bei genauerer Betrachtung erkannte ich sogar Tränen auf ihren blassen Wangen.

Irritiert von der Mischung dieser Worte und dieses Anblick zog ich meine Stirn in Falten und verlagerte mein Gewicht auf mein rechtes Bein.
Eine seltsame Macht ging von der zarten Blondine aus. Eine weltfremde Macht, ganz anders als die Magie der Hölle oder die Ausstrahlung eines normalen Menschen.
Eine Windböhe kam auf und flatterte durch ihre Haare. Kaum war der Wind wieder still erkannte ich, dass auch die Augenbinde nicht mehr an ihrem ursprünglichen Platz war. Somit war die Sicht auf ihre nassglänzenden blautürkisen Augen frei.

》Ist das denn dein eigener Wille Humilitatem?《 fragte ich aus purer Neugier, obwohl ich ihre Antwort bereits kannte. Sie wollte es nicht. Sie wollte nicht kämpfen und wollte kein Blut vergießen. Für einen kurzen Augenblick hatte ich Mitleid mit diesem zarten Ding. Warum musste sie ausgerechnet mich als ihren Gegner haben? Warum konnte nicht C mein Gegner sein. Er würde sicher nicht zögern mich anzugreifen, ganz im Gegensatz zu ihr.

Honey antwortete nicht. Sie schloss nur ihre Augen und streckte ihren schlanken Arm in meine Richtung.
》Vater unser im Himmel ...《 fing sie monoton an, ohne mich anzusehen.

Sofort durchdrang mich ein schrecklicher Kopfschmerz, der drohte mir meinen Verstand zu rauben. 》Schade.《 murmelte ich und fing an auf sie zu zusprinten. Schnell, schmerzlos und still. So würde ich sie töten.

Ich schüttelte mich kurz.
Was hatte ich da eben gedacht?
Ich wollte sie doch leiden lassen ... Wieso also wollte ich ihr nichts antun? War es ihr Äußeres oder ...

Als ich bei dem Mädchen ankam packte ich sie am Hals und hob sie sofort vom Boden ab, um sie im nächsten Moment gegen den Betonboden zu drücken. Der Boden unter ihr bebte und würde brüchig, aber sie betete einfach weiter.
》... geheiligt werde dein Name ... dein Reich komme, dein Wille geschehe ...《 ihre Stimme war nicht mehr als ein bloßes, kraftloses Röcheln.

》Hör auf!《 gröhnte ich und schlug ihr mit meiner freien Hand gegen ihre Schläfe. Blut floss an dieser Stelle ihre Wange hinunter und hinterließ auf ihrem Weg einen roten Streifen.

》... denn dein ... ist ... das Reich und die Kraft ... und die Herrlichkeit ... in Ewigkeit ... Amen.《 ihre Augen schlossen sich, sie verlor ihr Bewusstsein, ihr Atem setzte genau wie ihr Herzschlag aus.

Sie wollte also doch nicht kämpfen, sie wollte nur ein letztes Mal beten.
》Dummes Ding.《 schnaubte ich und stand auf. Ihr Körper glich einer Porzellanpuppe, klein und hilflos.

Wehmut prägte meine Gefühle bis ins Mark. Nie zuvor hatte ich Reue verspürt nachdem ich jemandes Leben beendet hatte. Normalerweise hatte ich immer Spaß am Töten. Niemals zuvor wollte ich kein Blut fließen sehen.

》Dieser Körper ist so nutzlos wie ihr Wirt.《

Ich blieb stehen, drehte mich wieder um und entdeckte sie sofort wieder. Humilatem, die ich vorhin noch getötet hatte, saß im Schneidersitz auf dem Boden, so als wäre nichts passiert. Der einzige Beweis für meinen Angriff war, dass an ihrem dünnen Hals rote Druckstellen waren.

》Das war ganz schön grob von dir du Stier der Wut.《
Es wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn sie so einfach zu töten gewesen wäre. Ich verdrehte genervt meine Augen und schmiss meinen Mantel über meine Schulter hinweg zum Boden.

》Du willst es also wirklich wissen, Kleine?《 rief ich und legte fragend meinen Kopf schief. Das war nicht mehr das kleine Mädchen von zuvor. Sie war ein Teufel, blutrünstig und auf jeden Fall gefährlich.

Interessant.

》Ich liebe dieses Lächeln.《 seuselte sie und strich sich ihre blonden Haare zurück über ihre Schultern. Genau wie bei mir verzerrte auch ihr Mund sich zu einem weltfremden Grinsen.

》Gut, denn es wird das Letzte sein was deine Augen zu sehen bekommen werden.《 erklärte ich ihr mit gespannter Vorfreude und raste auf sie zu.

Der Boden unter unseren Füßen verschwamm wegen der enormen Geschwindigkeit und bebte, als wir aufeinander trafen. Sofort versuchte sie ihren Fuß gegen meine Magengrube zu schlagen, doch da packte ich ihn schon mit einer Hand und schleuderte sie schwungvoll in Richtung eines der Häuser.
》Du Fliegengewicht!《 rief ich ihr hinterher und beobachtete sie dabei wie sie sich von der Wand abstieß und zurück auf mich zu kam.

》Eine Lady sollte ja auch nicht so viel wiegen.《 lachte sie, sprang auf mich und warf mich somit zu Boden.
》Schlank, blond und zurückhaltend. So sollte eine Lady sein, nicht so ungehobelt wie deine schwarzhaarige Prinzessin, die sich nicht einmal ihren Pflichten als künftige Königin hingeben kann!《

Ich zuckte unmerklich zusammen.
Ganz anders als Sannah ... die künftige Königin der Hölle.
》Nimm das zurück.《 forderte ich mit glühenden Augen.

Honeys Sicht

Hör doch bitte auf.
Ich will das nicht, ich will nicht kämpfen.
Warum musste ich so einen Befehl bekommen?! Einen Befehl zu töten.
Diese Leute, sie kämpften für ihr Land, für ihre Überzeugungen ... aber ich ... wofür kämpfte ich eigentlich?

Mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Er bewegte sich, redete und kämpfte von selbst und ohne meinen Willen. Der Teufel des Zorns wurde mit jedem meiner Angriffe über wütender und ungehaltener.
》Na los, zeig's mir!《 lachte mein Körper und sprang einige Meter nach hinten.

Warum wollte ich ihn denn provozieren?
Warum wollte mein Körper die Kraft der Wut sehen!?

》Reiz mich besser nicht Kleine ...《 Antwortete er mit einem tiefen, unheimlichen Knurren in seiner Stimme. Sein sowieso schon gruselig roter Blick wurde düster und nahm eine bestialische Gestalt an.

》Ich warte du Stier!《 rief ich ihm amüsiert entgegen und rannte mit türkis glühenden Händen auf den gebückten Teufel zu. Seine massigen Schultern bebten vor Wut und seine Augen schienen mich fast schon zu verbrennen.

Halt an ... ich will noch nicht sterben.
Christus, warum hast du mich hierhin geschickt? Ich dachte, dass du dieselbe Liebe für mich empfindest wie ich für dich. Aber jetzt ... jetzt raste mein Körper ausser Kontrolle auf ein Monster zu.

Aus seinem Kopf formten sich zwei lange schmale Hörner, das Weiss in seinen Augen wurde blutrot und sein Haar waberte und dampfte wie seltsamer Nebel.
》Komm doch.《
Seine bis vorhin klare und kräftige Stimme war nun geisterhaft und ähnelte viel mehr die einer Bestie.


Die feinen Härchen in meinem Nacken stellten sich schlagartig auf und Angstschweiß kroch meine Stirn hinab.

Halt bitte an.
Mein letzter Gedanke. Kurz darauf spürte ich einen unfassbaren Schmerz in meiner Brust. Hitze und Kälte kämpften gleichermaßen in meinem Körper um die Oberhand. Meine Beine versagten, doch ich stand immernoch ... naja ich hing eher. Die Klaue des Teufels hatte sich durch meinen Brustkorb gebohrt und hatte kurzerhand mein Herz von seinem Platz gerissen. Ein grausiges Gurgeln entwich meiner Kehle anstelle meiner Stimme. Ich wollte schreien und weinen gleichzeitig, es tat so weh.

Doch da war es, dieses seltsame aber wunderschöne Lächeln.

Wie lange lebte ich? Wie lange habe ich dieses sinnlose Leben in diesem sinnlosen Turm verbracht.
Langsam aber sicher gewann die Hitze gegen die Kälte und es fühlte sich an als würde ich brennen, jedoch tat es nicht weh. Nur meine Schmerzen verschwanden in den Flammen.

》Willkommen im Fegefeuer, Ann.《
Die Stimme meines Vaters.

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