Nur ein Kuss
Er streichelt mir über die Wange, dort lässt er seine Hand liegen.
Mein Blick bleibt an seinen Augen hängen.
Der Junge beugt sich zu mir herunter und drückt seine Lippen gegen meine.
Kurz erwidere ich den Kuss.
Sofort plagen mich Schuldgefühle.
Den Kuss breche ich ab.
"Es tut mir leid Minho. Ich kann das nicht."
"Ist schon gut ich dachte nur, ein Kuss schadet nicht. Wenn ich dich sehe habe ich Schmetterlinge im Bauch."
"Sag das bitte nicht, ich kann das nicht."
"Ich weiß, aber es ist die Wahrheit."
Minho legt seine Stirn gegen meine.
Nur kurz danach stehen wir auf.
Adam p.o.v.
"Newt ich muss dringend mit dir reden."
"Nicht jetzt wir haben Marie noch nicht gefunden."
"Doch ich habe sie gesehen. Genau deshalb ist es so dringend."
"Ist etwas passiert?" fragt er besorgt.
"Ihr geht es gut."
Ich rede mit ihm über das was ich gesehen und gehört habe.
Am Ende sieht er mich wütend und traurig an.
"Wenn sie dich wirklich liebt, wird sie es dir sagen. Vertrau ihr. Ich weiß das sie dich über alles liebt, dass kann jeder sehen."
"Ist gut. Und was wenn sie es mir nicht erzählt?"
"Dann sprichst du sie darauf an. Aber so weit kommt es nicht."
"Danke Adam."
"Kein Problem."
Newt p.o.v.
Marie und Minho kommen zusammen zu uns.
Die anderen fragen sie was passiert ist, doch sie weicht allen fragen aus.
Sie kommt auf mich zu.
In ihrem Blick sehe ich das sie verwirrt ist.
Und sich schämt.
"Newt kann ich bitte alleine mit dir reden?"
"Natürlich."
Meine Hand nimmt ihre und zusammen gehen wir in das Gehöft.
Hoch die Treppen und in das einzige Zimmer mit einem Bett.
Dort setzen wir uns nebeneinander.
Meine Freundin erzählt mir die gesamte Geschichte.
Adam hatte recht.
Sie liebt mich wirklich.
Warum habe ich daran gezweifelt?
"Es tut mir leid Newt. Ich weiß nicht wie es weiter gehen soll. Wenn du nichts mehr von mir wissen willst kann ich das verstehen."
Ihren Kopf lässt sie zu Boden sinken.
Meine Hand lege ich unter ihr Kinn und drücke es leicht nach oben.
Nun muss sie mir in die Augen sehen.
"Ich liebe dich Marie und wenn du Zeit brauchst, gebe ich sie dir."
"Danke Newt aber die brauche ich nicht. Für mich gibt es nur sich. Wie habe ich dich nur verdient?"
"Du bist ein erstaunliches Mädchen. Du bist tapfer, stark, selbstbewusst und klug. Wenn ich dir beweisen muss das ich dich Liebe tue ich es."
Meine Lippen lege ich gegen ihre.
Nach einem langen Kuss lösen wir uns voneinander.
"Ist das besser als der Kuss mit Minho?"
"Ja ist es."
Marie p.o.v.
Vor einem Jahr habe ich den Jungen gewählt mit dem ich zusammen sein möchte.
"Ich liebe dich wirklich Newt und möchte dich nicht verlieren."
"Das wirst du nicht."
Er lächelt kurz und drückt mir dann nochmals seine Lippen gegen meine.
“Ich liebe dich auch love.“ sagt er.
Wir stehen auf und verlassen die Hütte.
Draussen sehen uns die Jungs fragend an.
Adam zieht Newt zur Seite da er mit ihm reden möchte.
Währenddessen beantworte ich die Fragen der anderen.
Nun bin ich also keine Läuferin mehr.
Dieser Gedanke macht mich schon leicht traurig.
Das Labyrinth hat mich schon immer fasziniert.
Jetzt kann ich den Jungs auf der Lichtung helfen.
Das Labyrinth kann ich ja auch von hier weiter betrachten.
Eines muss ich dann doch noch loswerden.
Suchend sehe ich mich nach Alby um.
Als ich ihn finde sitzt er am Feuer und blickt hinein.
Langsam gehe ich auf den Anführer zu.
Bei dem Jungen angekommen setze ich mich neben ihn.
Kurz sieht er mich an bevor sein Blick wieder dem Feuer gilt.
"Es tut mir leid Alby. Einfach alles. Deine Regel Missachtung, meine Ausraster, all das. Ich hoffe du kannst mir verzeihen." sage ich.
"Ich weiß das es nicht immer einfach für dich ist Marie. Als einziges Mädchen allein unter Jungs. Wenn es anders herum wäre und ich allein unter Mädchen sein müsste, hätte ich schon längst meinen Verstand verloren. Ich denke ich würde das nicht aushalten. Du weißt nicht wie sehr ich dich dafür bewundere. Das werde ich auch nie zeigen können. Dank dir ist mein bester Freund wieder am leben. Danke. Und natürlich verzeihe ich dir."
Bei seinem letzten Satz blickt er mir in die Augen.
"Danke Alby."
"Wofür?"
"Für alles. Du bist ein super Freund."
"Danke, aber lass das nicht Newt hören." sagt er lachend.
Auch ich lache mit.
Wenn man Teufel spricht.
"Hallo Newt, setz dich."
"Hey Alby."
Newt setzt sich neben mich und greift nach meiner Hand.
Ich sehe mir seine Haare genau an.
Sie sind ziemlich lang geworden.
"Was ist los love? Habe ich was in den Haaren?"
"Nein aber sie sind gewachsen."
"Kannst du sie mir morgen schneiden?" fragt er.
"Klar mach ich."
Seit mehr als einem halben Jahr schneide ich den Jungs einmal im Monat die Haare.
Ich lege mich auf den Boden und sehe die Sterne an.
Von ihnen bin ich genauso fasziniert wie von allem andern auch.
Mein Freund legt sich neben mich.
Sein Blick ebenfalls auf die Sterne geheftet.
"Kannst du die verschiedenen Sternbilder sehen?" frage ich ihn.
"Ein paar."
"Sind sie nicht wunderschön?"
"Fast genau so schön wie du."
"Danke Newt. Aber du bist viel schöner als alles auf der Lichtung. Ich bin froh dich zu haben."
Wir liegen nun schweigend nebeneinander.
Meine Augenlider werden schwer.
Es war auch ein harter und anstrengender Tag für mich.
Für uns alle.
"Gute Nacht Newtie." flüstere ich ihm ins Ohr.
"Möchtest du nicht in deine Hängematte? Die ist doch bequemer."
"Aber da kann ich die Sterne nichts so gut sehen. Außerdem müsste ich in die Sani Hütte."
"Na gut, gute Nacht love." sagt er und gibt mir einen Kuss.
Wenige Minuten später bin ich dann eingeschlafen.
Newt p.o.v.
"Wie geht es ihr?"
"Das was heute passiert ist hat sie schon mitgenommen."
"Ja das glaube ich, soetwas geht nicht spurlos an einem vorbei." sagt er.
"Wenn sie sich anders Verhalten sollte muss du es mir sofort sagen." meint Alby nach einer kurzen Pause.
"Warum? Wieso sollte sie sich anders verhalten?"
"Sie hat sich in letzter Zeit komisch verhalten und ich weiß nicht woran es liegen kann. Wenn es schlimmer wird weiß ich nicht was ich noch machen soll. Ich mache mir nur Sorgen um sie."
"Ich verstehe dich. Aber sie ist Stark genug um das alles hier auszuhalten."
"Newt das weiß ich. Aber in ihrem Kopf geht irgendwas komisches vor sich. Hat sie dir nichts von den Gedanken erzählt die sie vor einem Jahr hatte?" fragt er mich.
"Welche Gedanken?"
"Sie hat sich damals unnütz gefühlt. Sie hat uns gefragt warum sie überhaupt hier ist, da sie nichts wichtiges dazu steuern kann. Damals haben Winston und ich mit ihr geredet und gesagt wenn solche Gedanken je wieder kommen sollten, solle sie es uns gleich mitteilen." erklärt er.
Diese neue Information muss ich erst mal sacken lassen.
So etwas hatte Marie gedacht?
Nach einer erneuten kurzen Stille muss ich etwas wissen.
"Und kam sie nochmals mit soetwas zu euch?"
"Nein nie wieder. Ich weiß nicht ob sie solche Gedanken nochmal hatte oder nicht. Kannst du das für uns rausfinden?" fragt Alby mich.
"Versuchen kann ich es. Aber Versprechen kann ich das nicht." sage ich.
"Gut das."
Mein Blick fällt auf Marie die neben mir schläft.
Ihre Atmung geht gleichmäßig.
Wie hält sie das alles nur durch?
"Alby?"
"Ja was gibts?"
"Fragst du dich auch manchmal wie Marie das alles schafft."
"Was meinst du? Erklär mir das genauer."
"Jeden Morgen mit einem Lächeln aufzustehen. Mit dem wissen das sie das einzige Mädchen ist, unter uns Jungs. In denn schlimmen und hoffnungslosen Momenten einen klaren Kopf zu bewahren."
"Ich weiß es nicht, dennoch bewundere ich sie dafür. Ich könnte das nicht. Das lächeln kann ich mir erklären. Es kommt wegen dir. Jeden Morgen steht sie auf dieser Verdammten und Trostlosen Lichtung auf und denkt an dich. So kann ich mir das als einziges erklären. Und das andere kann ich mir ebenfalls erklären." sagt er.
Alby macht kurz eine Pause bevor er weiter spricht.
"Marie hat Hoffnung."
"Hoffnung? Worauf?" frage ich.
"Das weiß ich nicht, vielleicht darauf das wir hier rauskommen, sie ein schönes Leben mit dir führen kann. Sie keine Angst mehr zu haben braucht."
Erneut sehe ich zu dem Schlafenden Mädchen.
Ich habe auch Hoffnung.
Hoffnung darauf das alles besser wird und wir hier rauskommen.
Das Marie und ich zusammen ein Leben ohne Angst führen können.
Wir eine gemeinsame Zukunft haben.
"Alby würde es dir etwas ausmachen sie in ihre Hängematte zu legen?" frage ich unseren Anführer.
"Nein natürlich nicht."
Der Junge steht auf und tritt zu Marie.
Auch ich stehe auf.
Er beugt sich zu ihr runter und hebt sie langsam auf.
Als er aufrecht steht liegt sie in seinen Armen.
Gemeinsam laufen wir zu den Hängematten.
Zu gerne würde ich sie tragen, doch ich weiß nicht ob das mit meinem Bein ohne Probleme gehen würde.
An den Schlafplätzen angekommen legt Alby das Mädchen in ihre Hängematte.
"Danke."
"Kein Problem, sie ist wie eine kleine Schwester für mich."
"Ich muss dir noch was wichtiges sagen." sage ich flüsternd.
"Lass uns wieder ans Feuer gehen." meint Alby.
Auf dem Rückweg denke ich darüber nach ihm die Wahrheit zu sagen.
An dem Feuer setzten wir uns wieder auf den Boden.
"Also was musst du mir wichtiges sagen?"
"Marie konnte sich letztes Jahr daran erinnern wie Alt wir sind." sage ich zu ihm.
"Warum hat sie es mir nicht erzählt?"
"Das wollte sie. Ehrlich aber der richtige Moment dafür war nie da."
"Von wem weiß sie es alles?"
"Von uns beiden, Minho und ihr eigenes."
Alby p.o.v.
Möchte ich wirklich wissen wie alt ich bin?
Ja ich wollte es schon immer.
"Sind wir gleich alt?"
"Fast. Minho, Marie und ich werden irgendwann in diesem Jahr siebzehn und du achtzehn."
"Achtzehn." wiederhole ich.
Auch noch nach Minuten kann ich es nicht fassen.
Von den ganzen Jahren davor weiß ich nichts.
Na ja seit ich siebzehn bin zumindest.
"Alby ich geh auch mal schlafen." sagt Newt.
"Ja ist gut. Sollte ich auch, es ist schon spät und wir müssen morgen wieder aufstehen."
Erneut stehen wir auf und gehen zu denn Schlafplätzen.
Ich sehe das Newt´s Blick kurz zu Marie hinüber schweift.
Seine Matte ist gleich neben ihrer.
"Nacht Newt."
"Nacht Alby."
Und damit trennen sich unsere Wege.
An meiner eigenen Matte angekommen setze ich mich und ziehe die Schuhe aus.
Danach lege ich mich hin, mein Blick auf das Holz Dach über mir geheftet.
Einschlafen kann ich noch nicht.
Zu viele Gedanken schwirren in meinem Kopf umher.
Das was heute mit George passiert ist, die neuen Informationen und noch vieles andere.
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