Die Wahrheit
Gally p.o.v
Irgendwann muss ich dann doch eingeschlafen sein.
Denn als ich meine Augen öffne geht gerade die Sonne auf.
Ich setze mich auf und ziehe meine Schuhe an.
Ein paar der anderen Lichter sind ebenfalls schon wach.
Natürlich die Läufer, Pfanne, Newt und Marie.
Sie gehen in Richtung Küche.
Meine Beine tragen mich ebenfalls in diese Richtung.
Dort angekommen trete ich durch die Türe.
Öffnen muss ich diese nicht, da sie eigentlich immer offen ist.
"Guten Morgen." sage ich.
"Morgen." kommt es von den anderen.
Pfanne reicht mir einen Teller und ein Glas.
"Danke Pfanne."
"Kein Problem."
Mit vollen Händen setze ich mich zu meinen Freunden an den Tisch.
Nach Minuten kommen auch die anderen.
Die Küche wird immer voller.
Alle sind jetzt wach und beim Frühstück.
Marie p.o.v.
Gally verlässt gerade die Küche.
Der Hüter der Bauer sieht traurig aus.
Natürlich ist er das.
Er hat gerade nicht nur einen Bauer verloren, sondern auch seinen besten Freund.
Jetzt ist der Junge wieder alleine.
Vielleicht sollte ich ihm helfen?
Zumindest solange bis ein neuer Frischling sich für diesen Job entscheidet.
Da ich ebenfalls mit dem Essen fertig bin stehe ich auf, bringe das Geschirr weg und gehe nach draussen.
Mein Blick schweift über die Lichtung.
Gally steht an unserem Aussichtsturm und schaut nach oben.
Dieser ist nicht mehr ganz stabil.
Alby hat ihm und George aufgetragen diesen neu zu bauen.
Ich gehe hinüber zu dem Jungen.
Bei diesem angekommen lege ich meine Hand auf seine Schulter.
Leicht erschrocken dreht er sich um.
Als er mich sieht entspannen sich seine Gesichtszüge wieder.
"Hey Gally alles in Ordnung bei dir?"
"Ja denke schon. Was soll schon nicht stimmen?"
"Du hast gestern deinen besten Freund verloren. Ich wollte nur wissen wie es dir geht."
"Beschissen. Okay kannst du mich jetzt alleine lassen." sagt er.
"Ja ich wollte auch nur kurz was fragen." meine ich.
"Gut was ist los?"
"Ich wollte fragen ob ich dir helfen soll. Zumindest solange bis ein Frischling sich entscheidet Bauer zu werden."
"Das wäre nett von dir. Aber jetzt habe auch ich eine frage."
"Klar, schieß los."
Kurz ist es still zwischen uns.
Doch dann beginnt er zu reden.
"Vertraust du mir?"
"Ja, warum nicht?" möchte ich wissen.
"Wegen der Sache die letztes Jahr vorgefallen ist. Es tut mir leid."
"Schon gut Gally."
"Also vertraust du mir wirklich?"
"Ich weiß nicht so ganz. Durch diese Sache denke ich anders über dich, aber dennoch versuche ich, das es zwischen uns wieder so wird wie davor."
"Okay. Die anderen Vertrauen mir nämlich hinsichtlich dieser Sache nicht mehr so ganz."
"Kannst du es ihnen verübeln?" frage ich.
"Nein wenn es anders herum gewesen wäre, würde ich auch so reagieren."
Ein leichtes grinsen schleicht sich auf meine Lippen.
Bei dem Bauer auch, das kann ich sehen.
Er zieht mich in eine kurze Umarmung.
Wie gesagt kurz den sofort gehen wir wieder auf Abstand.
Der Junge hebt schnell zwei Hämmer auf und reicht mir einen.
"Hier. Dann fangen wir mal an Mädchen."
"Danke."
Die ersten Nägel habe ich rausgezogen damit das Brett lose wird.
Gerade möchte ich an das Zweite gehen, doch daran werde ich gehindert.
"Marie was wird das?" fragt Alby.
"Ich arbeite."
"Das kann ich sehen. Aber eigentlich solltest du in der Hütte liegen und dich ausruhen." sagt Jeff.
"Ich weiß aber mir geht es gut."
"Ist mir egal, du legst dich jetzt hin und rust dich noch aus. Mindestens noch für zwei Tage." bestimmt Alby.
"Gestern habe ich auch gearbeitet." sage ich.
"Ja aber das hier ist etwas anderes. Hier musst du dich mehr anstrengen." sagt der Anführer.
"Er hat recht Marie du kannst mir Morgen oder übermorgen helfen, wenn du wieder arbeiten darfst." mischt sich Gally auch noch ein.
Aus dieser Situation komme ich nicht raus.
Die Jungs machen sich eindeutig zu viele Sorgen um mich.
Aber andererseits hat Alby recht.
Jedem anderen hätte ich auch gesagt das er sich ausruhen soll.
Den Hammer lege ich auf den Boden.
Jeff und Alby begleiten mich zu der Sani Hütte.
Dort lege ich mich in eines der Betten.
Die beiden verlassen die Hütte und nun bin ich alleine.
Ich sehe die Decke über mir an und denke nach.
Nun haben wir einen Friedhof mitten im Wald.
Dieser befindet sich im Norden.
Unser Gehöft ist zwischen dem Nord und dem West Tor.
Aber mehr im Westen.
Etwas daneben befindet sich der Karten Raum.
Im Süden befindet sich unsere Küche.
Weit weg vom Wald.
Unser Schlaflager befindet sich im Osten.
Genauso die Sani Hütte.
Die Felder und Bäume im Südwesten.
Der Aussichtsturm wird ziemlich in der Mitte der Lichtung stehen.
Habe ich noch was vergessen?
Glaube nicht.
Ja das ist unser Leben hier.
Einfach gehalten aber machbar.
Unsere Namen stehen am West Tor.
Als mir die Wand einfällt weiß ich wieder was gestern Abend noch geschah.
Gally hat mit einem Hammer und einem Meisel George's Namen durchgestrichen.
Wie viele wird er noch durchstreichen müssen?
Wie viele der Jungs werden noch sterben bei dem Versuch zu fliehen?
(Marie alles klar bei dir?)
(Ja und bei dir?)
(Auch. Hör zu es ist wichtig das du mir jetzt genau zu hörst. Versanden.)
(Aris was ist los?)
(Stell jetzt keine Fragen, ich muss wissen ob du Verstanden hast.)
(Ich habe dich Verstanden.)
Kurz ist der Junge still.
Dieses Schweigen beunruhigt mich.
Was ist bei ihm los?
(Aris alles okay bei dir?)
(Ich habe nicht viel Zeit, sie kommen mir langsam auf die Schliche. Wir müssen uns beeilen.)
Seine Stimme klinkt gehetzt.
Irgendwas muss passiert sein.
(Marie pass gut auf dich auf und halte dich von den Menschen fern die du liebst.)
(Das kann ich nicht.)
(Versuche es.)
(Warum? Was ist passiert?)
(Nichts gutes. Vertrau mir einfach kleine. Die Verbindung muss ich abbrechen, wenn sie es herausfinden werden sie uns beide bestrafen. Leb wohl, vielleicht werden wir uns eines Tages wiedersehen. Bis dahin pass auf dich auf.)
Wieder ist alles still.
(Aris?)
Nichts keine Antwort.
(Aris?) versuche ich es erneut.
Doch der Junge ist weg.
Erst jetzt bemerke ich ein komisches Gefühl.
Es fühlt sich an wie ein tiefes Loch in mir.
Seine Worte lasse ich mir noch einmal durch den Kopf gehen.
"Halte dich von den Menschen fern die du liebst."
Warum soll ich das?
Was ist nur passiert?
"Newt." flüstere ich leise vor mich hin.
Schnell springe ich vom Bett auf und flitze aus der Sani Hütte.
Schneller als je zuvor tragen mich meine Beine zu den Feldern.
Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit.
Endlich angekommen bleibe ich abrupt stehen.
Ich sehe ihn bei den Bäumen stehen.
Meine Beine tragen mich noch immer schneller als gewollt zu meinem Freund.
Sein Blick ist besorgt als er mich sieht.
Bei ihm angekommen nehme ich ihn stürmisch in die Arme.
Sofort merke ich, wie die ersten Tränen fließen.
"Marie was ist passiert? Geht es dir gut?"
"Ja mir geht es gut. Wie geht es dir?" frage ich den Jungen besorgt.
"Mir geht es auch gut. Warum fragt du?"
"Nur so."
Newt löst die Umarmung und sieht mich an.
"Warum weinst du?"
"Ich weiß es nicht." lüge ich.
Hoffentlich glaubt er es.
Newt p.o.v.
Ich weiß das sie mich belogen hat.
Doch das ist unwichtig.
Wichtig ist jetzt nur was los ist.
Besorgt sehe ich sie an.
"Ich sehe das es dir nicht gut geht. Bitte sage mir was los ist."
"Ich kann nicht."
"Marie."
Sie schaut weg.
Okay das reicht.
Ich greife nach ihrer Hand und ziehe sie hinter mir her, in die Sani Hütte.
Drinnen lasse ich sie los und blicke immer noch besorgt in ihre Augen.
"Erzähl mir was passiert ist." sage ich.
"Warum? Du würdest mir sowieso nicht glauben."
"Ich werde dir immer glauben."
Das Mädchen senkt den Kopf.
Ich hasse es wenn sie traurig ist.
Zwei Finger lege ich unter ihr Kinn und hebe somit ihren Kopf an.
Nun muss sie mir in die Augen schauen.
In diesen Augen sehe ich nicht wie üblich das Funkeln, das sie hat wenn sie lacht.
Vielmehr sehe ich Angst.
Meine Lippen lege ich auf ihre.
Sofort erwidert sie ihn und etwas ist anders.
Das spüre ich.
Nach dem Kuss sieht sie mich traurig an.
"Newt ich möchte nicht das du wegen mir Verletzt wirst."
"Das werde ich nicht."
"Aber es könnte passieren. Dem Menschen denn ich am meisten liebe."
"Was redest du da."
Kurz ist sie still.
Doch dann fängt sie zu erzählen an.
Sie erzählt mir von ihrer ersten Erinnerung, der Telepathie mit einem Jungen und dessen Warnung.
Ist das alles wirklich wahr?
Wenn nicht warum sollte sie sich das ausdenken?
"Ich weiß du glaubst mir nicht, doch ich habe es versucht."
"Marie warte. Es ist schwer so was zu glauben, doch im Betracht in welcher Situation wir stecken, klinkt das normal. Es mag sich seltsam anhören doch ich glaube dir."
"Wirklich?"
"Ja es ist schon viel Verrückteres passiert als das. Doch versuche nochmal mit diesem Jungen zu reden und frag ihn was genau er damit meint." bitte ich.
"Ich versuche es. Doch als er vorhin den Kontakt abgebrochen hat, hat es sich angefühlt als hätte mir jemand ein Loch in die Brust gerissen."
"Hattest du dieses Gefühl schon einmal?"
"Ja, als du hier bewusstlos lagst." sagt sie.
"Und immer wenn etwas schlimmes passiert, hatte ich ein schlechtes Gefühl." fügt sie hinzu.
"Das nächste mal sagst du mir gleich bescheid okay." bitte ich.
"Ja werde ich. Es tut mir leid."
"Ist schon gut."
Ich nehme sie in den Arm und drücke sie so fest es geht.
Warum nur muss sowas passieren?
Wir haben es hier doch sowieso schon schwer genug.
Vor allem Marie.
Und jetzt kommt das auch noch hinzu.
"Du weißt wir sollten es Alby sagen." meine ich.
"Ja das sollten wir, aber meinst du er wird uns glauben?"
"Einen Versuch ist es wert."
Erneut greife ich nach ihrer Hand und gemeinsam verlassen wir die Hütte.
Draussen sehen wir uns nach Alby um.
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