Der Felsen
Marie p.o.v.
Wir sind endlich da.
Das Schiff hat gerade angelegt.
Etwas besorgt verlasse ich das Schiff und setzte einen ersten Schritt auf den Sand.
Es fühlt sich komisch an, doch gleichzeitig auch befreiend.
Zu meiner Überraschung gibt es hier schon alles.
Hütten, ein gemeinsamer Platz für alle, einfach alles was man zum überleben braucht.
Ich bemerke Vince neben mir, dieser sieht meinen leicht verwirrten Blick und fängt an zu erklären.
"Wir wussten das wir es irgendwann schaffen Immune hierher zubekommen. Also haben wir Vorkehrungen getroffen. Alles was man braucht ist bereits vorhanden. Hütten, eine Küche, und sogar eine extra Hütte für Kranke und Verwundete. Ich denke das dürfte dein Platz werden. Was meinst du? Würdest du eine unserer Ärzte sein wollen?"
"Liebend gerne, aber ich habe nicht die Erfahrung wie andere."
"Das wirst du noch alles lernen."
"Okay, ich würde wirklich gerne für die Kranken da sein."
"Ich wusste das du die richtige dafür bist."
"Danke für alles Vince. Ohne dich wären wir jetzt nicht hier."
"Und ohne dich, wären wir nicht so viele wie wir sind. Du hast so viele von ihnen hier schon gerettet und das nicht nur einmal. Dank dir sind die meisten Kinder hier in Sicherheit. Du solltest dich bei niemanden bedanken. Ich sollte mich bei dir bedanken."
Mir fehlen gerade wirklich die Worte.
Ich kann nur grinsen, aber das versteht Vince.
Er nickt mir noch einmal mit einem grinsen zu und verschwindet wieder ohne ein Wort.
So wie er gekommen ist.
Alleine stehe ich hier und sehe mich um.
Geschafft.
Wir sind frei und in Sicherheit.
In diesem Moment kann ich einfach alles vergessen.
Ich verschwinde, ich brauche nur kurz eine Sekunde für mich.
Auf einem Hügel bleibe ich letztendlich stehen und sehe mir von oben alles an.
Ich grinse vor mich hin und werde plötzlich von zwei Armen von hinten umarmt.
"Na Süße wie geht es dir?"
"Gally? Wie hast du mich gefunden?" frage ich ihn.
Er lässt mich los und grinst mich etwas verlegen an.
"Ich habe mir einfach gedacht das du Zeit für dich brauchst. Irgendwo wo dich niemand einengt."
"Da hast du recht."
"Warum hast du mich gesucht? Ist etwas passiert?"
"Nein, keine Sorge. Den anderen geht es gut. Ich habe mich vorhin auf dem Schiff mit Thomas unterhalten."
"Wirklich? Und euch beiden geht es gut?"
"Ja ich weiß das es seltsam ist. Aber ich denke wir haben dieses Gespräch beide gebraucht."
"Worüber habt ihr euch unterhalten?"
"Deswegen bin ich hier. Setz dich, es könnte etwas länger dauern."
"Okay. Wir haben jetzt ja genug Zeit."
Er muss wieder grinsen und wir setzten uns beide auf die Wiese.
Gally beginnt zu erzählen.
Zuerst warum er Thomas gesucht hat und dann seine Geschichte.
Ich kann es kaum glauben.
Das hätte ich nie von ihm gedacht.
Aber ich bin froh das wir darüber reden.
Als er fertig ist stehen wir beide auf.
Ich umarme ihn einfach und er erwidert diese.
Ebenfalls ohne Worte.
Als wir uns von der Umarmung lösen, laufen wir beide ohne ein weiteres Wort zurück zu den anderen.
Wer hätte gedacht, das so etwas passiert?
Nie habe ich geahnt was ich für auswirken auf andere hatte.
Jetzt weiß ich es und kann auch Alby und Winston verstehen.
Die beiden wussten es schon immer.
Sie kannten meine Aufgabe im Labyrinth und haben immer versucht sie mir zu zeigen.
Erst jetzt nach all den Jahren, habe ich es endlich verstanden.
Dank Gally.
Dieser hat mir nun die Augen geöffnet.
Am Abend sitzen wir alle zusammen.
Wir haben ein großes Feuer gemacht und Vince hält eine rede.
Er ist dankbar für alles und zeigt am Ende auf einen großen Felsen.
Dieser steht mitten in dem Zentralen Punkt unseres neuen Zuhauses.
Ich habe mich schon die ganze Zeit gewundert was er zu bedeutet hat.
Nun erklärt Vince uns es.
"Dieser Felsen ist für jene, die heute nicht bei uns sein können. Für unsere Freunde die unsere Familie waren. Die es leider nicht bis hierher geschafft haben. Lasst uns an sie denken und ihre Tode nicht umsonst gewesen sein. Wir dürfen sie niemals vergessen. Wenn ihr euch bereit dazu fühlt, sie gehen zu lassen, dann ritzt ihre Namen in diesen Felsen, damit jeder ihre Namen kennt. So können wir den Schmerz teilen, den ihre Verluste verursachen."
"Nun genug geredet, wir sollten auf unsere Freunde, auf unsere Familien anstoßen und feiern." sagt er nach einer kurzen Pause.
Ich bin mir sicher das der Felsen sehr bald voll sein wird.
Immerhin hat jeder mindestens einen Menschen verloren der ihm sehr am Herzen lag.
Bei Gelegenheit werde ich seinen Namen auch in den Felsen ritzen.
Aber zuerst gibt es anderes zu tun.
Ich muss mit Newt reden.
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