Nun laufen wir schon eine ganze Weile und das macht sich bei dieser Hitze auch sichtlich bemerkbar.
Die meisten sind schon zurück gefallen, so auch Max und ich.
Sie sind es nicht gewohnt so lange am Stück zu laufen.
Daran merkt man wer ein Läufer war und wer nicht.
Ich merke mit jeder Minute, jeder Sekunde die vergeht wie mein Hals immer Trockener wird.
Aber ich frage nicht nach einer Pause, denn wir haben ein Zeitlimit, dass wir unbedingt einhalten müssen.
Auch kein anderer fragt nach einer Pause, sie wissen alle was Minho's Antwort wäre.
So laufen wir alle stumm und durstig weiter.
Max und ich tauchen den Beutel alle zwei Stunden.
Anfangs wollte er nicht das ich in auch trage, doch das wäre nicht fair.
Nur weil ich ein Mädchen bin, heißt das nicht das sie mich bevorzugen sollen.
Deshalb habe ich ihm den Beutel auch weggenommen.
(Marie kannst du mich hören?)
(Ja Tommy, was ist los?)
(Hast du auch solchen Durst? Ich glaube wir werden das so nicht länger aushalten.)
(So geht es mir auch. Hast du schon mehr von Aris herausbekommen?)
(Nein er scheint nicht mehr zu wissen, wie wir auch. Aber er kann sich anscheinend an mehr erinnern als wir. Vor allem an dich Sunshine.)
(Aber warum ich?)
(Das fragst du ihn am besten selber. Er kann ja auch Telepathieren.)
(Na gut, danke Tommy.)
(Kein Problem.)
(Aris? Kannst du mich hören?)
(Marie. Wie geht es dir?)
(Außer das ich fast Verdurste, so weit gut denke ich.)
(Okay was gibt es, dass du reden möchtest?)
(Ich habe fragen.)
(Die haben wir alle.)
(Was weißt du über uns aus der Vergangenheit? Und bitte sei ehrlich.)
(Ich werde dir alles erzählen wenn wir eine Pause machen Versprochen. Dann werde ich dir wirklich alles erzählen was ich von damals noch weiß.)
(Okay.)

So laufen wir noch weitere zwei Stunden, bis Minho sich endlich ein Herz fast und eine Pause Verkündet.
Erschöpft setzten Max und ich uns auf den Wüsten Boden.
Dieser ist heiß und brennt etwas unter meinen Fingern.
"Wir werden noch bis Anbruch der Dunkelheit weiterlaufen. Dann werden wir bis Morgen früh ein Lager aufbauen." verkündet er.
Ich merke wie an den Stellen wo kein Schatten ist, sich schon Sonnenbrand breit macht.
Mein Blick wandert zu Newt, der mich ebenfalls ansieht.
Da ich ihn nicht beunruhigen möchte, schenke ich ihm ein kleines Lächeln.
Er weiß das es nicht echt ist, aber irgendwie hoffe ich auch, das er sich damit zufrieden gibt.
Kurz lächelt auch er.
Doch es ist genauso falsch wie das meine.
Nach zehn Minuten Pause, geht die Reise weiter.
Während der Pause haben alle Jungen zu ihren Wasserflaschen gegriffen.
Ja natürlich habe ich das auch, doch ich habe nur wenige Schlucke von dem Wasser genommen, da ich weiß das es nicht gut ist, wenn man zu viel auf einmal trinkt, nachdem der Körper lange nichts hatte.
Nach weiteren Vier Stunden qualvollen Fußmarsches, beginnen unseren Schatten größer zu werden.
Die Nacht bricht bald über uns herein.
Noch nie habe ich mich so darauf gefreut.
Und endlich sagt Minho das worauf wir seit Vier Stunden warten.
"Okay das reicht für heute. Hier werden wir unser Lager aufschlagen."
An dem Fleck an dem ich stehe, lasse ich mich einfach fallen.
"Engel alles okay?" fragt Max.
"Ja ich bin nur Müde."

Newt p.o.v.

Ich sehe wie Marie zu Boden gleitet.
Schon das lächeln vor Stunden war nicht echt, sie möchte das ich mir keine Sorgen mache.
Doch wie sollte ich das nicht?
Sie ist meine Freundin und da mache ich mir eben Sorgen.
Langsam laufe ich zu ihr.
Als Max mich bemerkt verschwindet er.
"Marie alles gut?"
"Ich denke schon."
"Love bitte, wenn dir etwas fehlt dann sag es bitte."
"Alles bestens Newt. Wie geht es dir?"
"Den Umständen entsprechend gut."
Ich setzte mich neben sie, anschließend lege ich mich hin.
Das Mädchen legt ihren Kopf auf meine Brust.
Vorsichtig streiche ich ihr durch das Haar.
"Newt?"
"Ja was ist los?"
"Denkst du es gibt den Sicheren Hafen und die Heilung wirklich?"
"Ich hoffe es, denn ansonsten wäre das alles hier umsonst und wir hätten unsere Zeit vergeudet."
"Vergeudet würde ich jetzt nicht sagen. Immerhin ist der Großteil von uns, noch hier zusammen."
"Ja du hast recht."
"Marie können wir reden?" fragt Aris.
Verwirrt sehe ich sie an.
Warum möchte er mit ihr reden?
Und warum ist sie damit einverstanden?
"Newt ich werde so schnell es geht wieder zu dir kommen."
"Okay. Dann möchte ich euch beide nicht weiter aufhalten."
"Danke." sagt sie und gibt mir einen Kuss.
"Ich liebe dich Love."
"Ich liebe dich auch Newt."

Marie p.o.v.

Nun stehe ich auf und gehe mit Aris etwas von den anderen weg.
Wir setzen uns auf den Boden und beginnen zu reden.
"Also was weißt du alles?" frage ich.
"Das mit dem weißen Raum, als wir zusammen trainiert haben. Aber das hast du ja auch gesehen."
"Ja das habe ich."
"Und das wir uns als Kinder sehr nahe waren. Als sie dich und Thomas zu uns gebracht haben, warst du ein sehr schüchternes Mädchen, doch mit der Zeit, bist du aufgeblüht. Wir haben uns angefreundet, wurden unzerträhnlich, dann wurden wir zu bestimmten Tests ausgesucht. Sie meinten wir wären besonders. Anders als die anderen."
"Woher weißt du das alles?" frage ich neugierig.
"Keine Ahnung, es war einfach alles da."
"Wahnsinn erzähl weiter." bitte ich den Jungen.
"Okay. Also wir beide wurden zusammen bestimmt, so wie dein Bruder mit Teresa. Und dann noch Rachel und Christian"
"Wer sind Rachel und Christian?"
"Rachel war meine beste Freundin. Sie wurde aber ermordet und Christian war der einzige Junge in dem Mädchen Labyrinth, bis ich kam."
"Das tut mir leid Aris."
"Muss es nicht, du wusstest es ja nicht."
"Kannte ich die beiden?"
"Ja sie waren unsere Freunde."
"Okay gibt es sonst noch etwas an das du dich erinnerst?"
"Ja eines gibt es noch das ich dir sagen möchte."
"Und was ist das?"
"Als du erfahren hast das du mit den Jungs hoch musst, habe ich mir große Sorgen gemacht. Und du hast mich beruhigt, das hast du geschafft in dem du gesagt hast das du mich liebst."
"An das kann ich mich auch erinnern." gestehe ich dem Jungen.
"Wirklich? Dann weißt du ja was danach kam."
"Ja das weiß...." doch weiter komme ich nicht den schon drückt er mir seine Lippen auf meine.
Erschrocken stoße ich den Jungen vom mir weg.
Verwirrt sehe ich ihn an.
Newt und Minho kommen angerannt und schubsen Aris von mir weg.
"Was soll der Klonk?" fragt Newt.
"Ich wollte nur wissen ob sie mich noch liebt."
"Wie meint er das?" möchte Minho wissen.
Doch ich ignoriere seine frage und wende mich an Aris.
"Aris ich habe dich nie geliebt. Du warst mein bester Freund, fast schon wie ein Bruder für mich. Ich habe dir das damals nur gesagt das du dir keine Sorgen mehr machst"
"All die Jahre im Labyrinth habe ich mir Sorgen um dich gemacht, habe gehofft das es dir gut geht. Habe mit angesehen wie du ihn Küsst, ihm deine Liebe zeigst."
"Aris ich habe es dir doch erklärt. Es tut mir leid, ich weiß das war nicht richtig, doch ich wusste damals keine andere Lösung."
"Und das sagst du erst jetzt? Wir haben doch miteinander gesprochen. Und da hast du es nicht für nötig gehalten mir die Wahrheit zu sagen."
"Aris bitte, es tut mir leid ich weiß das es falsch war. Ich wusste nicht weiter, ich hatte Angst dir die Wahrheit zu sagen. Doch jetzt ist sie gesagt und ich kann nichts an der Vergangenheit ändern. Aber für die Zukunft, weißt du es nun. Such dir ein Mädchen das dich wirklich liebt und dich glücklich macht. Denn ich kann dieses Mädchen nie sein, ich habe den Jungen gefunden, mit dem ich zusammen sein möchte. Und ich werde ihn nie aufgeben." sage ich zu ihm.
Und erst wenige Sekunden später fällt mir wieder ein, dass der Junge über den ich reden, neben mir steht.
Ich sehe zu Minho und Newt.
Schnell stehe ich auf und laufe von den drei Jungen weg.
Mein Weg führt mich zu meinem Bruder.
"Hey was ist da gerade passiert?"
"Ich habe Aris nur die Wahrheit gesagt. Er hätte sie schon viel früher verdient."
"Und um was ging es?" möchte er wissen.
Und so erzähle ich die gesammte Geschichte.
Als ich fertig bin atmet er hörbar aus.
"Okay ich verstehe. Aber er hätte dich ja auch fragen können. Es ist nicht nur deine Schuld, eigentlich hast du keine, denn er wusste es ja die ganze Zeit und du nicht."
"Du hast recht Tommy."
"Ich bin da um dir zu helfen Sunshine. Keine Ursache."