Louis - Schenk mir deine Zeit
Seine Hand fuhr über meinen Nacken nach oben in meine Haare, die Finger krallten sich hinein und er zog an den Strähnen. Ein Keuchen entfloh mir und er presste seine Mitte gegen meine, ich fühlte seine Härte, die gegen meine eigene drückte und der Platz in meiner Hose wurde enger und enger. Fest stieß ich meine Hüfte vor und er stöhnte in den Kuss, löste die Lippen und sah mich schwer atmend an. Seine Augen waren so dunkel, dass ich das Grün beinahe nicht mehr sehen konnte. Ich hielt seinem Blick stand.
"Meintest du das, als du gesagt hast, du hast unsere Freundschaft vermisst?" hauchte ich atemlos und aus seinem Mund drang ein leises, raues Kichern. Er strich mit dem Finger über meinen Wangenknochen, so wie damals, und ich bekam Angst, dass meine Knie gleich nachgeben würden. "Wenn du dich nur sehen könntest", raunte er.
Ich blinzelte leicht und strich über seine nackte Brust, bis zu den Rändern des Seidenhemdes. "Was würde ich dann sehen?" fragte ich leise, strich weiter nach unten und nestelte an seinem Gürtel herum. Er beobachtete meine Handbewegungen mit Argusaugen, biss sich auf die Lippe. Dann blickte er mir wieder in die Augen. "Perfektion", flüsterte er.
Das Blut in meinen Adern rauschte schneller, mein Herzschlag wurde fester und ich spürte, wie mir die Luft wegblieb. Seine Stimme war ganz weich und er sah mich an, als wäre ich bedeutend. Als bedeutete ich ihm wirklich etwas. Beinahe hätte ich laut aufgelacht, doch stattdessen öffnete ich seine Hose und fuhr mit der Hand hinein, unterbrach den Augenkontakt nicht, so schwer es mir auch fiel. Seine Augenlider flatterten und er stieß ein Keuchen aus, legte seine Hand auf meine Brust und fuhr mit dem Zeigefinger über die Haut, die in dem Dreieck zu sehen war. "Wenn du Zayn so ansiehst, ist das unfair. Und wenn du dich so anziehst, ist das ebenso absolut unfair", wisperte er.
Ich massierte seine Härte und er stöhnte leise und verzog gequält das Gesicht. "Ich habe das für dich angezogen", flüsterte ich kaum hörbar, drückte fester zu.
Er stöhnte und küsste mich, beinahe schon zärtlich. Nicht so verlangend oder fordernd, er küsste mich sanft, ein wenig fahrig. Seine Hände glitten zu meiner Hose, er knöpfte sie auf und warf mir noch einen Blick zu, versicherte sich, dass es okay war. Und das war es. Es würde immer okay sein, das wusste ich. Das war mein Schicksal, mein unvermeidbarer Weg. Er durfte alles. Dennoch fiel mir in diesem Moment der Abschlussball ein. Deshalb sah ich ihn ein wenig unsicher an. "Tu nichts, was du später wieder bereust", sagte ich leise.
Harry stoppte in seinen Bewegungen und sah zu mir, atmete schwer, denn ich hatte nicht aufgehört, ihn zu berühren. "Wie kann man etwas bereuen, was sich so gut anfühlt, Boo?" fragte er leise. Ich musste lächeln. Mit leuchtenden Augen sah ich hoch zu ihm, während er langsam den Reißverschluss meiner Hose öffnete und mich dabei weiter ansah, einen wilden Blick aufgesetzt. Ich schluckte. "Was, wenn jemand kommt?" hauchte ich.
Er nickte leicht, küsste mich verlangend. "Können wir irgendwo hin, wo es sich abschließen lässt?" fragte er.
Ich sah zu ihm, wägte ab, wusste nicht, ob das eine gute Idee war. "Da drin ist deine Freundin, Haz", sagte ich. "Willst du sie wirklich stehen lassen?"
Ich hatte Angst vor seiner Antwort, denn ich wusste, welche es war. Harry war nicht der Typ, der Menschen so behandelte. Sein Ausdruck änderte sich, er wirkte hart, beinahe genervt. Für einen Moment schloss er die Augen und atmete tief durch.
"Alles okay?" fragte ich ihn leise.
Er seufzte und nickte leicht. "All die Jahre, Boo. Ich habe all die Jahre überhaupt nicht gelebt", flüsterte er.
Der Stimmungswandel war zwar deutlich, dennoch nicht überraschend für mich. Es musste so kommen, es war klar, dass zwischen uns niemals etwas echtes passieren würde. Ich schloss bereits damit ab, zog die Hand aus seiner Hose, doch er sah mich verwirrt an. "Boo, nicht", sagte er und ich legte fragend den Kopf schief. "Was meinst du damit?"
Er seufzte wieder, legte die Hand an meine Wange und streichelte über meine Haut. Dann legte er den Daumen auf meine Unterlippe, zog sie leicht herunter und ich öffnete den Mund ein Stück, sah in seine Augen. Er schüttelte den Kopf. "Ich wollte dich damals spüren. Und das will ich immer noch. Du würdest dich sicher so fantastisch anfühlen", sagte er gedankenverloren. "So schön aussehen. So besonders. Du bist so besonders, Lou."
Ich wurde rot und senkte scheu den Blick, während er mit dem Daumen noch immer über meine Lippe strich. Ein leises Knurren kam aus seiner Kehle. "Wenn ich dich sehe, setzt mein Kopf aus. Ich weiß nicht, was du mit mir machst. Ich wusste es schon damals nicht."
"Warum findest du es nicht langsam mal heraus?" fragte ich offensiv und hob den Blick an, gab ihm mit voller Absicht einen unschuldigen, dennoch intensiven Ausdruck.
Ich sah wie sich seine Augen weiteten. Ich bemerkte, wie er schneller atmete, wie seine Wangen sich leicht rosa färbten und er schluckte. Stolz flammte in mir auf, Stolz und Mut. Mut, um das zu kämpfen, was ich wollte. "Komm nach Oxford, Harry. Schenk mir deine Zeit", bat ich ihn. Er runzelte leicht die Stirn und sah mich nachdenklich an. Ich beugte mich nach vorn, küsste seine Brust entlang, nach oben zu seinem Hals, hinterließ eine Spur auf ihm. Sanft biss ich in sein Ohrläppchen. "Bitte, Haz", hauchte ich.
Er stöhnte leise und legte den Kopf schief, einen gefühlt ewigen Moment war es ganz still und in seinem Kopf schien es zu rattern. Dann nickte er schließlich. "Okay, ich komme."
Beinahe überrascht riss ich die Augen auf und sah ihn verblüfft an. "Wirklich?"
Er lachte leise auf und sah mich an, nickte sanft. "Ich freue mich darauf. Ich will dich neu kennenlernen, Lou."
Und ohne darüber nachzudenken, ohne weitere Rückfragen, schlang ich die Arme um seinen Hals und presste die Lippen auf seine. Wir küssten uns innig, ich zog ihn näher an mich und als wir uns lösten, sahen wir uns an, seine Augen leuchteten warm und er seufzte leise auf. "Es wird sicher wundervoll", hauchte noch einmal und ich nickte sofort, strich über seinen Rücken. "Dann sollten wir uns jetzt wieder ordentlich anziehen und zurückgehen."
Er nickte und wir lösten uns voneinander. Eilig zogen wir uns wieder richtig an und er strich mir unauffällig über den Rücken, als wir durch die Terrassentür zurück zur Party gingen. Es war sofort wieder laut, roch stickig und ich beschloss, die Tür offen zu lassen, um ein wenig Luft in den Raum zu lassen.
Als ich mich umsah, entdeckte ich Zayn, Niall und Lilly auf der Couch sitzen. Sie schien sich angeregt zu unterhalten. "Komm", sagte ich zu Harry und ging durch den Raum zu der Gruppe, ließ mich neben Zayn fallen. Harry platzierte sich neben Lilly, die sofort die Arme um ihn schlang. "Wo wart ihr so lange?" fragte sie ihn lächelnd.
Harry sah zu mir und lächelte. "Wir hatten viel zu bereden", sprach er sanft.
Ich lächelte ebenso und senkte kurz den Blick, ehe ich mich Zayn widmete. "Und ihr? Worüber tratscht ihr so?" fragte ich ihn bemüht locker. Der Schwarzhaarige sah mir einen Moment in die Augen, ein wissendes Lächeln lag auf seinen Lippen.
"Wir haben uns angefreundet, Niall und ich. Er ist ziemlich cool, vielleicht cooler als du!" sagte er grinsend und ich schlug ihm gegen die Seite. "Dann kannst du ihn ja porträtieren, wenn du ihn so viel cooler findest!" entgegnete ich lachend.
Zayn lachte ebenso und reichte mir ein Bier. Ich nahm es dankend entgegen, trank einen Schluck und spielte dann an dem Etikett herum.
Lilly streichelte Harry unentwegt, während sie sich mit Niall unterhielt und ich war genervt davon, wie sehr es mich störte. Der Lockenkopf sah auf sein Telefon, schien darin versunken zu sein, dann wandte sich Lilly an mich.
"Was machst du eigentlich beruflich, Louis?" fragte sie mich neugierig. Ich sah zu ihr und lächelte leicht. "Ich habe in Oxford studiert und jetzt die Prüfungen fertig. In zwei Wochen ziehe ich nach London, ich habe ein Praktikum bei einem Verlag. Ich will Lektor werden", antwortete ich spröde und sie sah mich beeindruckt an.
"Du schreibst auch selbst?"
Ich nickte. "Ja, das tue ich. Aber es ist nichts Fertiges dabei", sagte ich mit einem leisen Lachen und blickte zu Zayn. "Ich habe ihm hier zum Geburtstag mal eine Geschichte geschrieben, in der wir Superhelden waren. Erinnerst du dich?" fragte ich ihn lachend.
Zayn nickte stolz und legte den Arm um mich. "Ich habe noch nie ein besseres Geschenk bekommen. Er schreibt unglaublich gut!" sagte er mit einem stolzen Lächeln. Lilly nickte. "Wieso dann Lektorat, wieso kein Autor?"
Schulterzuckend sah ich sie an, bemerkte im Augenwinkel, wie Harry mich beobachtete. "Weil Autoren Bücher fertig schreiben. Ich fange nur an, doch finde nie ein Happy End."
Das Pärchen vor mir sah mich gleichermaßen verwirrt an und Zayn strich mir über den Rücken, ich blickte zu Harry und lächelte dann, winkte ab. "Im Lektorat ist es demnach entspannter für mich", fügte ich hinzu. Kurz musterte ich die Beiden, sah die verschränkten Hände und wie die Blondine sich an Harry lehnte. Er legte den Arm um sie und küsste ihren Kopf, ehe er sich wieder seinem Handy widmete. Völlig sorgenfrei. Ich sah zu Zayn.
"Wollen wir langsam los? Ich habe Hunger und würde vorschlagen, wir holen uns wieder einen Snack und lassen den Abend mit einem Film ausklingen."
Er lächelte und nickte. "Gute Idee! Aber heute bist du mal der kleine Löffel", scherzte er und ich lachte leise und nickte, ehe ich aufstand.
Wir verabschiedeten uns von Niall und Lilly, dann umarmte ich Harry kurz. "Bis Freitag", hauchte ich in sein Ohr, sah die Gänsehaut, die auf seinem Nacken entstand.
Er sah hoch zu mir und ich lächelte, drehte mich von ihm weg und ging mit Zayn zusammen aus der Wohnung. Der grinste mich breit an und ich lachte leise. "Er kommt nächstes Wochenende nach Oxford", sagte ich.
Der Schwarzhaarige nickte anerkennend. "Ich würde mal sagen, gern geschehen."
Lachend nickte ich und umarmte ihn fest, als wir auf die Straße traten. "Du bist wirklich ein richiger Teufel, Zaynie."
Er erwiderte grinsend. "Und dafür liebst du mich, ich weiß", erwiderte er, löste sich von mir und wir liefen gemeinsam in Richtung U-Bahn Station. "Los, lass uns Pizza holen und auf der Couch zusammen fett werden."
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