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08. 𝓖iada Divero

einige jahre zuvor . . .
( LIAH ! )

Es war Winter, als ich Giada zum ersten Mal traf - der kalte Schnee hatte den Boden in weißer Farbe verfärbt, Eiskristalle glänzten im Licht und die Menschen versteckten sich unter warmen Sachen.

Ich trug eine gelbe Mütze, die gerade noch meine Ohren bedeckte, mein Körper kuschelte sich in einen riesig weißen Wintermantel - selbst meine Hände versteckten sich in zwei warmen Handschuhen.

Ich mochte Schnee, doch hasste den Winter.

»Liah, beeil dich! Sonst werden wir noch krank.«, Maliks Stimme erhob sich, damit ich ihn trotz der lauten Stimmen um mich herum hören konnte.

Malik trug keine Mütze - keine Handschuhe und auch kein Schal.

Der Winter tat uns nicht gut - wir wurden immer wieder daran erinnert, dass wir die Jahreszeit alleine verbringen mussten - ohne Geschenke oder dem sogenannten ‚Weihnachtsmann'.

»Malik!- Malik!- Malik!«, ich blieb mit großen Augen vor einem Schaufenster stehen, meine Hände berührten sanft das Fenster. »Wie süß! - diese Puppe ist so süß!«

Die riesige Puppe lächelte mich an - wir konnten sie uns nicht leisten, das war mir bewusst - doch meine Augen starrten wie gebannt auf die Figur.

Ich spürte, wie sich Malik neben mich stellte. In seinen Händen befanden sich zwei große Einkaufstüten, die er keuchend festhielt. Seine Hand berührte ebenfalls das Schaufenster. »Gefällt sie dir?«

Eifrig nickte ich, sah endlich von der Puppe weg, um meinen großen Bruder zu betrachten. Er schien sich etwas zu überlegen, da er innehielt und für einen kurzen Moment die Augen schloss.

Es war wie ein Weihnachtswunder, als er die Einkaufstüten neben sich abstellte, mit seiner Hand in seiner Jackentasche rum fischte und plötzlich Geld rausholte. »Weißt du Liah - mein Lohn ist sowieso gestern angekommen. Versprich mir nur, dass du sie gut behandelst, ja? - das Geld muss es wert sein.«

Mein Mund klappte sich auf, dabei unterdrückte ich mir einen riesigen Freudenschrei. Stattdessen sprang ich in seine Arme, spürte, wie er mich hochnahm und ebenfalls lachte.

»Du bist der beste, Oppa.
Der Allerbeste

Es dauerte nicht lange, bis wir in dem warmen Laden standen. Meine Augen schwirrten um den ganzen Raum umher - tausende von Puppen, Autos, Spiele - ein Traum.

»Wir wollten einmal die Puppe aus dem-«
»Die Schaufensterpuppe kaufen wir!«

Es war eine schrille Stimme, die meinen Bruder unterbrach und uns beiden von der Kasse umdrehen ließ. Drei Menschen spazierten hinein - Eltern und ihre Tochter.

Malik biss sich auf die Unterlippe, konnte jetzt schon riechen, was passieren würde.

Zwei Kinder, die zusammengewürfelte Klamotten trugen oder eine wohlhabende Familie, die schon von weitem als Vorzeigefamilie trotzte.

Der Kassierer blickte von uns beiden weg, starrte zu der Familie, bevor er wieder auf meine Hand starrte - ich trug die Puppe mittlerweile sorgfältig, strich ihr immer wieder über die braunen Haare.

»Entschuldigung, aber wir haben das Geld zusammen - könnten wir bezahlen?«, Malik blickte auf den Boden, sprach etwas leiser, sogar verunsicherter als sonst.

Mir fiel früh auf, dass sich Menschen ihr eigenes Urteil durch das äußere Erscheinungsbild festlegen. Klugheit ist irrelevant, wenn du ärmlich erscheinst - in jeglicher Hinsicht.

»Tut mir leid, Kleiner. Ich muss die Puppe der Familie hinter dir verkaufen. Meine Ware muss seriös behandelt und gepflegt werden.«, der Kassierer kam uns näher, als er bemerkte, wie fest ich die Puppe um mich klammerte.

Ich wollte sie nicht loslassen - das wäre unfair.

»Gib mir die Puppe.«, der Kassierer hielt seine Hand hin, blickte mich mit einem strengen Blick an. »Nein.«, ich sprach laut, impulsiv - fast schon feindselig.

Malik seufzte, fuhr sich dabei durch sein Gesicht. »Wir werden sie seriös behandeln - Sie können das doch nicht ernst meinen.«

»Gib mir jetzt die Puppe, du kleine Göre!«, der Kassierer wurde lauter, mir mittlerweile schlechter. Doch ich schüttelte wild meinen Kopf, drückte die Puppe immer fester an mich.

Ich mochte es nicht, wenn mir Leute meine Sachen wegnahmen - ich kämpfte um vieles, doch wenig blieb mir erhalten. Mein ganzes Leben lang kämpfte ich für etwas - doch schlussendlich wurde mir alles aus der Hand gerissen.

Es schien zu funktionieren. Nun ja, bis das Mädchen angerannt kam und mir mit voller Wucht die Puppe aus der Hand riss, sodass ich von der Geschwindigkeit und dem Druck nach hinten auf den Boden fiel.

»Giada!«, hörte ich noch ihre Mutter schreien, bevor Malik auf mich zugerannt kam und mich besorgt in die Arme nahm. »Ist gut, Liah - ist gut. Ich bin hier

Menschen wie wir konnten nicht mitreden. Das wusste ich schon mit jungem Alter.

Giada war nicht so wie wir,
sie würde es nie sein.

Das zweite Mal traf ich Giada auf dem Spielplatz - einige Meter weiter von unserem Viertel. Ich saß auf der Schaukel, Malik schubste mich sorgfältig hin und her.

Giada kam erneut mit ihren Eltern, verstellte ihr Gesichtsausdruck, als sie Malik und mich traf. Doch trotz der Abneigung ihrerseits, stolzierte sie mit stampfenden Schritten auf uns zu. »Hey! Ich will jetzt schaukeln.«

Ich blieb stumm, drehte meinen Kopf in ihre Richtung, während meine Füße in der Luft schwebten. Meine Mimik war neutral - kein Wort entwich mir.

Das Mädchen trug zwei geflochtene Zöpfe, ein hellblaues Kleid und weiße Sneaker - ihre goldenen Ohrringe funkelten von weitem.

»Seid ihr taub? Ich will schaukeln!«, dieses Mal schrie Giada, verschränkte ihre Arme trotzig ineinander.

Malik stoppte mit dem Anschwung geben, näherte sich dem Mädchen, bevor er einige Zentimeter vor ihr stehen blieb. Er war mindestens ein Kopf größer als sie - ich konnte von weitem sehen, wie herablassend er auf sie hinunter guckte. »Ist langsam peinlich, oder? - dein Benehmen.«

Zum ersten Mal sah ich Giada ernsthaft verstummen - kein Widerwort, kein Gemecker, keine Grimasse; nur Stille.

Sie betrachtete ihn intensiv.

»Wo ist deine Puppe?«, ich unterbrach die ewige Stille, kletterte langsam von der Schaukel, um mich wenig später neben Malik hinzustellen. Automatisch schlichen sich meine zierlichen Arme um meinen großen Bruder, bevor er mich sorgfältig an sich zog.

Erst bekam ich keine Antwort, weshalb eine erneute Stille eintrat. Stumm folgte ich Giadas Blick zu Malik und dann Maliks Blick zu Giada. Die beiden betrachteten sich innig - ich rümpfte verwirrt die Nase.

»Ich hab sie nicht mehr.«, erwiderte sie schließlich nur nuschelnd, ehe sie mir einen schwachen Blick schenkte.

Ein leichtes Zischen entwich mir, während ich den Kopf schüttelte. »Du wirst eine schlechte Mutter.«

Giada und Malik gingen wenig später in dieselbe Schulklasse - sie kam ab und zu vorbei, um mit ihm die Hausaufgaben zu machen. Malik lernte gut, doch Giada lernte besser.

Die beiden waren für einige Jahre Freunde - ich pflegte ebenfalls eine Freundschaft mit ihr.

Dann wurde Malik kompliziert und Giada - nun ja, Giada wurde naiv.

Durch ihre ehemalige Freundschaft bekam ich den Job - auch ohne Malik an meiner Seite.

Giada kam unerwartet in mein Leben - doch ich konnte mittlerweile nicht mehr ohne sie leben.

Doch die Italienerin war nicht immer so selbstbewusst und siegessicher - sie war ängstlich und verunsichert und unberechenbar.

»Du hast was?«

Es war letzten Sommer - ich war seit einigen Wochen mit der Schule fertig, plante meinen Aufstieg mit dem Studium und einem späteren Auslandsjahr, als Giada atemlos vor der Tür stand.

Ihre Haare waren zerzaust, ihre Lippen mit rotem Lippenstift verschmiert, die Klamotten falsch herum angezogen.

»Ich hab mit Malik geschlafen.«

Mein Herz blieb stehen.

Malik war nun seit einigen Jahren kein Teil meiner Familie mehr - abgesehen davon, dass ich nie eine richtige hatte.

Er hatte den Weg eingeschlagen, den ich immer vermeiden wollte - so hatten wir uns aus den Augen verloren.

Meine Zunge fuhr über meine Zähne, mein Blick wich zur Seite, um daraufhin stark auszuatmen - beruhigen. Ich musste mich beruhigen.

»Ich bin nüchtern, Liah - ich bin scheisse nüchtern und er ist auch nüchtern gewesen. Ich - Ich glaube, er meint es ernst.«

Es dauerte nicht lange, bis ich mich aus meiner Schockstarre befreite und ein lautes, langsames Lachen erwiderte.

Giadas Augen weiteten sich - es war das zweite Mal, dass ich Giadas Augen so verunsichert sah. Beide Male war es Malik, der die Schuld traf.

Es war schon immer Malik für sie gewesen. Er hatte ihre Welt verdreht - seitdem ersten Tag.

»Malik soll die Scheisse ernst meinen? - Giada! Was ist mit dir, du kennst ihn!«, ich fauchte nahezu, blickte Giada durch die nächtliche Dunkelheit an. Nur die vielen Autos waren zu hören - die Person vor mir verfiel in ein Schweigen.

»Er wird sich einen Scheiss um dich kümmern! Er wird dich liegen lassen, sobald er genug von dir hat.«, meine Worte endeten hart, hinterließen eine große Leere in der Luft.

Giada schluckte.

»Er frisst uns auf, Giada - belügt uns seit Jahren, klaut - nimmt - schlägt alles kaputt, was wir uns aufgebaut haben.«

Sie war verzweifelt, ich konnte ihr das ansehen. Doch die Entscheidung, die sie letztendlich traf, hatte sie nicht in Sekundenschnelle getroffen - Giada liebte Malik, seitdem sie kleine Kinder waren.

Doch ihre Gefühle gestand sie sich erst ein, als es zu spät war - zu spät, um Malik jemals wieder zu retten.

»Ich liebe ihn, Liah.
Ich liebe ihn mehr als mich.«

Die Beziehung der beiden schien nie ein Ende zu finden - es wurde immer toxischer, komplizierter. Giada verlor sich in dieser Liebe, die von Anfang an einseitig war.

Ich beobachtete sie - beobachtete, wie sie jedes Mal fiel.

Wie sie ständig nach Luft suchte - Luft, die er ihr gestohlen hatte. Er nahm ihr den Weg zum Atmen, verschnürte ihre Lungen - trat auf ihr Herz. Giada verblutete vergeblich - mein Bruder hatte schon lange kein Herz mehr.

Giada wusste, wie es sich anfühlte - jemanden zu lieben, der nur sich selbst liebte. Denn Giada war naiv - verliebte sich rücksichtslos, war dabei sogar in der Lage sich selbst zu töten.

Meine Freundin Giada hatte sich schon lange in jemanden verliebt, der innerlich gestorben war - das war ihr Fehler.

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