00. 𝓟rolog
BUSAN ( 부산광역시 )
in nahlegender Zukunft . . .
Die Stille war laut — lauter, als die Party in dem anderen Raum. Während unsere Augen ein hitziges Duell führten und die Worte uns nicht über die Lippen kamen, versuchte ich wenigstens eine Reaktion bei ihm zu finden. Doch seine eiskalte Mimik bestätigte mein Verdacht. Ihm waren meine momentanen Gefühle egal, fast schon überflüssig, da sie ihm ungünstig in die Quere kamen.
Derweil seine Hände zu der Tür wanderten und er diese in wenigen Sekunden verschloss, spürte ich ein unbequemes Gefühl im Bauch und wenig später die Tränen, die in mir aufstiegen und ungehindert über mein Gesicht strömten, während ich vergeblich versuchte den Gefühlsausbruch zu stoppen.
Sein Mundwinkel zuckte deprimiert, bevor er sich frustriert mit dem Handrücken seine Augen rieb. Die dunkelbraunen Augen, die mich schon immer unter Strom setzten. Die Luft wurde immer stickiger, was an dem verklemmten Fenster über uns lag — das Badezimmer diente eigentlich nur für einen kurzen Zweck, doch unsere Konversation schien sich immer weiter in die Länge zu ziehen.
»Liah.«
Nach den etlichen Minuten voll Stille und Reue, konnte er nur meinen Namen über die Lippen bringen. Es war immer wieder eine bittere Enttäuschung mitzuerleben, wie ein Mensch erneut in das selbe Loch fiel. Gestresst runzelte er die Stirn, versuchte keuchend nach passenden leeren Worten zu suchen, doch seine Lippen pressten sich fest zusammen — es sah lächerlich aus.
Meine Fingerspitzen kribbelten langsam vor Wut, ließen mich unregelmäßig weiter atmen. Während die gedämpfte Musik immer lauter und nervenaufreibender wurde, schien meine Geduld ebenfalls nahe dem Ende zu sein. Seine Gewissen existierte nicht, er versuchte nur die wirkliche Konversation zu vermeiden. Meine Unsicherheit passte nicht in seine gefährliche Lebensweise — denn Emotionen waren für ihn schon immer Neuland gewesen.
»Bist du sauer?«
Seine Stimme war zerbrechlich leise, ähnelte fast schon dem Nuscheln. Doch ich konnte ihn verstehen — ich konnte nahezu seine Gedanken lesen. Seine dunkelbraunen Augen huschten nervös hin und her, zeigten seine innere Unruhe. Doch kein einziger Ton entwich mir. Wortlos betrachtet ich die weiße Wand hinter him, versuchte Ablenkung in den Macken zu finden, sodass mir weitere Tränen erspart blieben.
»Sieh mir in die Augen, Liah.«
Doch ich konnte es nicht. Anstatt Zuflucht in seinen Augen zu finden, sah ich die Welt in ihm brennen. Ein beängstigendes Gefühl, welches mich immer wieder zum schlucken brachte — Owen Kim machte mir Angst.
Seine Finger berührten vorsichtig meine Lippen, streichelten den Kinn und tasteten sich die Wangen hinauf bis zur Schläfe. Er wusste, wie er mich um den Finger wickeln konnte und bevor ich überhaupt weiter nachdenken konnte, spürte ich seine Lippen auf meinen.
Unser Kuss fühlte sich so leidenschaftlich an, dass ich mich in dieser sticken Luft verlor und im Einklang seinem Rhythmus folgte. Noch nie hatte ich mich so lebendig gefühlt. Doch trotzdem bedeutete es gar nichts — nicht einmal im Geringsten.
Ich wollte ihn aus dem Raum zerren, ihn verraten und endlich aus diesem tödlichen Spiel aussteigen. Doch meine Liebe war stärker als seine Lügen — seine verdammten Lügen.
Ich konnte Owen nicht in Worte beschreiben, da es kein grauenhaftes und liebes Wort zu gleich gab. Denn trotz meiner wirklichen Liebe zu ihm, wusste ich, dass er diese Gefühle nicht erwiderte. Nicht weil er das wollte, sondern weil er nicht konnte. Owen konnte nicht lieben — das war sein Verhängnis.
Seufzend drückte ich ihn von mir hinweg, versuchte dabei meine innere Ruhe zu bewahren und ihm nicht in die Augen zu gucken. »Du hast mich ruiniert, Owen — lass mich endlich gehen.«
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro