»All I want for christmas«

Jimin war Taehyungs Rat gefolgt und über die Mittagszeit zu seinen Eltern gefahren. Er hatte sie in die Arme genommen und sich bei ihnen für alles bedankt, was sie für ihn getan hatten. Seine Mutter hatte geweint und ihn umarmt und Jimin glaubte, auch seinen Vater dabei gesehen zu haben, wie er eine Träne verdrückte. Sein Vater, der nie viel sagte und kein Mensch der großen Gefühle war.

Dann hatte er ihnen die Geschenke übergeben. Seinem Vater den Schlüsselanhänger und seiner Mutter die Schneekugel. Er hatte die Kugel geschüttelt und während die Schneeflocken auf das Häuschen und den Rentierschlitten herabrieselten, erzählte er ihnen die Geschichte seiner Reise. Oder wie er sie nannte: Die Wunder von Weihnachten.

Seine Mutter hatte herzlich gelacht und stolz gelächelt. Als Jimin am frühen Nachmittag wieder aufbrechen wollte, wollten seine Eltern ihn gar nicht gehen lassen. Aber dann berichtete er ihnen von seinem Weihnachtsfest mit seinen neuen Freunden und sie hatten ihn glücklich wieder in die Arme genommen und ihn schlussendlich doch fahren lassen. Er hatte ihnen versprochen bald wieder zu kommen. Vielleicht sogar schon an Silvester.

Als Jimin seine Wohnungstür öffnete, machte er sich auf einen Berg Pakete gefasst, die ihm den Weg in das Wohnzimmer versperrten, so wie es jedes Jahr war. Doch alles, was ihn erwartete - war nichts. Kein einziges Päckchen, nicht einmal ein winziger Beutel mit Geschenken. Jimin hängte stirnrunzelnd seine Jacke an den Kleiderbügel.

Trixie™? Hat es wirklich keiner meiner Bekannten mehr geschafft, Geschenke für mich zu kaufen?

Auf deinem Profil ist kein einziger Wunsch vermerkt, Jimin. Sie konnten dir nichts kaufen.

Verwundert blickte er sich in seiner Wohnung um. Dann zuckte er mit den Schultern. Es machte ihm nichts aus, dass er kein einziges Geschenk bekam. Wenn er es sich genau überlegte, hatte er damit sogar gerechnet. Sein diesjähriges Weihnachtsfest würde dennoch das schönste werden, dass er je gefeiert hatte.

Zufrieden packte er alles zusammen und machte sich dann auf den Weg zu Taehyung. Sie hatten noch eine Menge vorzubereiten.

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Der Himmel war nicht länger wolkenverhangen, als die sieben Freunde gemeinsam auf dem Dach unter ihrem Weihnachtsbaum standen. Die weit entfernten Sterne funkelten mit der Lichterkette des Baumes um die Wette. Glücklich beobachtete Jimin seine Freunde.

Sie hatten entgegen aller Gesetze und Regeln ein Lagerfeuer und Kerzen entzündet. In ihren dampfenden Tassen wärmte Glühwein ihre Hände. Unter dem Weihnachtsbaum standen keine Geschenke, aber die brauchten sie auch nicht. Jimin hatte sein kleines Kästchen Taehyung vor der Feier schon gegeben.

Während sie hier oben lachten und sich unterhielten, feierten die anderen Menschen unten in ihren hell erleuchteten Wohnungen. Durch die riesigen Glasfronten hindurch konnte Jimin eine Familie mit zwei Kindern sehen. Sie hatten eine hölzerne Eisenbahn geschenkt bekommen, mit der sie übermütig spielten. Die Gesichter der Eltern strahlten ebenso hell wie die ihrer Kinder.

"Jiminie, komm her!", rief Tae ihn zu ihnen in die Runde. "Jeonggukie und Hoseok wollen dieses Weihnachtslied nochmal singen."
Auch ihre Gesichter strahlten. Doch mit ihrem Glück konnte sich keiner messen. Denn sie brauchten keine Geschenke, weil sie sich gegenseitig hatten.

Die Melodien des uralten Weihnachtsliedes stiegen in der kalten Winternacht hinauf in den sternenklaren Himmel. Jimin sah ihnen nach und lauschte dabei dem Text, den er jetzt so viel besser verstand als beim ersten Mal.

"Make my wish come true
All I want for Christmas is you."

Denn es war tatsächlich möglich, sich Gesellschaft zu Weihnachten zu wünschen. Und es war der einzige Wunsch, den Jimin sein ganzes Leben lang wirklich gehabt hatte, ohne es zu wissen.

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-Joiy

Der Adventskalender ist vorbei und Weihnachten hat begonnen. Ich wünsche euch allen fröhliche Weihnachten! Genießt die Tage mit den Menschen, die euch wichtig sind und nutzt die ruhige Zeit, um ihnen das vielleicht auch mal zu sagen. Denn ihr könnt nie wissen, ob es das letzte Mal ist, dass ihr die Chance dazu habt.