»Gespräche«

Noch nie waren die Moderatoren so froh darüber, dass ihr Boss während der Sendezeit nie im Studio war. Er wäre wahrscheinlich, ungeachtet der Zuschauer, vor die Kamera gerannt und hätte Jimin und Taehyung mit vielen Worten und Drohungen dazu gebracht sich an ihre Vorlagen zu halten. So aber konnten sie endlich das tun, was sie schon lange hätten machen sollen. Jimin wusste nicht recht, was er davon halten sollte, dass ausgerechnet ein Kind sie erst darauf hinweisen musste.

Aber ganz egal wie es dazu kam, ihre Gäste und das Publikum hingen geradezu an Jimins Lippen und wollten in keinem Fall irgendetwas verpassen. Die Moderatoren jedoch blickten nun auffordernd zu ihren Gästen. Als diese jedoch nichts sagten, wandte sich Taehyung an Kwon Jiyong, um ihm ein wenig auf die Sprünge zu helfen.

"Kwon Jiyong, Ihr Buch "Wie man Weihnachten wirklich feiert" handelt doch genau von dieser Frage. Was ist Weihnachten für Sie?"
Kwon lehnte sich mit nachdenklich zusammen gezogenen Augenbrauen zurück und verschränkte die Arme. Schließlich schaute er zu Taehyung und Jimin und nickte.

"Ich habe vorher schon viel über die Dinge nachgedacht, die Sie angesprochen haben. Gerade als ich mein Buch schrieb, bin ich auf einiges gestoßen, das mir zu denken gab." Er hielt inne, um seine Gedanken in eine klare Richtung zu lenken. Dann fuhr er fort: "Ich habe alte Fotos in Fotoalben gefunden, die meine Mutter hütet als wären sie das kostbarste, was sie hat. Auf den Weihnachtsfotos sitzen Kinder unter einem echten Weihnachtsbaum und ihre Eltern schauen ihnen dabei zu, wie sie mit einer hölzernen Eisenbahn spielen. Dabei strahlen Eltern wie Kinder wie sonst auf keinem anderen der Fotos."

Jieun hörte ihm gebannt zu und lächelte, als er endete. Ihre Augen glitzerten tatsächlich ein wenig, als sie ihrerseits zu sprechen begann.
"Mein Großvater hat mir von seinen Weihnachtsfesten erzählt. Ich habe schon als Kind bemerkt, dass sich der Blick auf Weihnachten stark verändert hat. Es geht nur noch um Wünsche und dass diese erfüllt werden. Früher waren natürlich auch die Wünsche und die Geschenke wichtig, aber aus einem ganz anderen Grund. Ich habe das Gefühl, dass Weihnachten heutzutage genutzt wird, um die Bevölkerung zufrieden sein zu lassen, ihnen alles zu geben, was sie wollen, damit alles so bleibt, wie es ist."

Taehyung nickte. "Das denke ich auch. Dabei ist Weihnachten doch so viel mehr, nicht wahr, Jimin?" Er lächelte seinem besten Freund zu, als würde er ganz genau wissen, dass Jimin endlich denn Sinn des Festes erkannt hatte.
"Was denken Sie, Kim Junmyeon? Aus der Sicht eines Psychologen, wie wichtig ist Weihnachten?"

"Nun, meine Familie hält Weihnachten seit jeher sehr traditionell ab, so gut es eben geht. Wir legen Wert auf den Frieden, der in diesen Tagen einkehrt und auf das Beisammensein. Es ist wichtig, dass man sich ab und zu darauf besinnt, was wirklich wichtig ist im Leben. Nämlich, dass wir leben dürfen und dass wir einander haben. Unser Körper und unser Geist müssen eine Zeit lang zur Ruhe kommen, damit wir nicht überlasten. Ich denke, Weihnachten ist dafür am besten geeignet. Eine Zeit des Friedens und der Liebe. Und wenn wir diese Liebe mit Geschenken ausdrücken wollen, dann sollten wir das auch tun. Dabei ist die Symbolik aber das Entscheidende, nicht der Wert."

"Ich denke, es gibt viel zu wenige Menschen, die noch wissen, was Weihnachten wirklich ist", sagte Jimin. "Ich möchte unserer Welt im Jahr 3051 zeigen, was das Leben bedeutet und ich werde damit anfangen, indem ich dieses Jahr Weihnachten mit meinen Freunden feiere, unter einem echten Weihnachtsbaum."

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-Joiy