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Kapitel 50

Erzähler pov:

Mit Entschlossenheit drückte sie die rostige Türklinke herunter. Die Tür war, sowie das Haus, marode und nur spartanisch mit ein paar Holzleisten geflickt worden. Es sollte Doyle nicht überraschen, wie die Häuser in den Slums zugerichtet waren. Kaum ein Haus stand nicht kurz davor, in sich zusammen zu stürzen. In den verwinkelten Gassen traf man jedoch vereinzelt Häuser, die weder Einsturzgefährdet, noch verwittert waren, doch diese waren eher die Ausnahme.

Hinter der kaputten Tür lag ein abgedunkeltes Zimmer.
Im Schatten der finsteren Wohnung blitzten zwei Brillengläser hervor, die das wenige Licht der Sonne reflektierten, das durch die Eingangstür schien. Die Person versteckte sich rasch hinter einem seiner vielen Monitore, die im Zimmer auf dem Boden und auf ein paar Tischen verteilt standen. Es waren vereinzelte Röhrenbildschirme und Laptops, offensichtlich alle gestohlen, sonst hätte sich die Person gleich in einer Zentrale eingenistet.
,,Mach die Tür zu und bleib wo du bist. Chūya hat mir alles erzählt, also werde ich dir einfach nur das vermitteln, was ich herausgefunden habe. Und wehe du bewegst dich, redest, atmest zu laut oder denkst zu laut, das hasse ich!"
>>Bitte was?<<
Perplex von diesen Anweisungen, schloss sie die Tür hinter sich und rührte sich danach nicht mehr. Etwas an diesem zwielichtigen Mann kam ihr bekannt vor, doch es wollte ihr nicht einfallen.
,,Ich habe alle Daten, einschließlich die des Militärs, nach Einrichtungen für Befähigte gesichtet. Nachdem der Krieg vorbei war, wurde an Fähigkeiten geforscht, niemand wusste wie oder wann sie auftraten. Der Krieg war erst drei Jahre her und es schossen gleich mehrere Organisationen aus der Dunkelheit, um an Befähigten und nicht Befähigten zu experimentieren. Eine dieser Organisationen nannte sich "The Gift". Sie eröffnete eine Einrichtung für Kinder. Damals wurde die Organisation bereits vom Militär finanziert, als der Krieg noch andauerte. Befähigte sterben einfach nicht so schnell. Die Spezialabteilung für Befähigte hat damals alles abgesegnet. Selbst der Offizier der Jagdhunde stimmte der Forschung zu."
Während er erklärte, starrte sie ihn einfach nur an. Mit jedem Wort wurde sie wütender. Jede Silbe weckte immer mehr ihrer verdrängten Erinnerungen. Wie ein sich aufbäumender und wachsender Tsunami, der bald über ihr einbrechen würde. Er würde alles, was ihre Seele war, in tausende Teile zerreißen, bis kaum noch Bruchstücke davon zu finden sein würden.
,,Bei der Forschung wurde sich hauptsächlich auf das Gehirn fokussiert. Es steuert immerhin alles, was in unserem Körper passiert, und man war der festen Überzeugung, dass der Verstand eine Rolle bei der Entwicklung einer Fähigkeit spielt. Allerdings wurde die Theorie weder belegt noch wiederlegt. Es bleibt vorerst ein Mysterium."
Das Militär forschte also an Kindern, um aus ihnen Befähigte zu machen, die ihnen irgendwann als Streitmächte zur Verfügung stehen würden. Erwartete man einen neuen Krieg? Vielleicht war das Ziel auch, alle anderen Länder einzuschüchtern, indem man ihnen eine ganze Armee aus Befähigten gegenüber stellte. Wie ein Schutzwall, der jeden abschrecken sollte. Und dafür spielten sie mit Menschenleben.
>>Monster<<, dachte sie an jene, die für diese Forschung waren. >>Ango Sakaguchi steckt also auch mit drin. Wir dürfen ihm nicht mehr vertrauen!<<
Der Mann warf ihr einen forschenden Blick durch seine dicke Hornbrille zu. Sie zuckte bei dem stechenden Blick zusammen und versuchte, ihre Gedanken hinten an zu stellen.
,,Sie haben keine brauchbaren Ziele erreicht und die Einrichtung wurde nach nicht einmal einem Jahr geschlossen. Die Kinder kamen, soweit sie aufgenommen wurden, in Familien und ansonsten ins Waisenhaus."
An dem Mann stimmte doch etwas nicht. Wie konnte er an so wichtige Informationen kommen? Er konnte unmöglich ein Mitglied des Militärs sein!
,,Kann ich deinen Worten trauen?", fragte sie und ging zum Fenster, wo sie die Rollläden herunter riss und das Zimmer mit Licht flutete.
,,H-Hey!", schrie der Mann und verkroch sich unter seinem Schreibtisch.
,,Ach komm! Ein Vampir wirst du wohl nicht sein. Dachtest du etwa, ich würde nicht dahinter kommen wer du bist? Ranpo hätte es vielleicht in fünf Sekunden erraten, aber ich bin auch nicht dumm!"
In vollem Eifer packte sie den Schwarzhaarigen am Kragen und hob ihn in die Luft, direkt ins Licht, wo jedes Detail seines Gesichts zum Vorschein kam. Das Gesicht, das ihr solche Angst eingejagt hatte und ihr keine Ruhe mehr ließ.
,,Du hast besser eine gute Erklärung parat!" Außer sich vor Wut, drückte sie ihn gegen die Zimmerwand.
Der Putz rieselte bereits zu Boden.
,,I-Ich, bitte...", stammelte er, nach Luft ringend, weswegen sie ihn wieder auf dem Boden absetzte, aber nicht losließ.
Er keuchte und seine Hände klammerten sich an ihre Handgelenke.
,,Meine Fähigkeit ist es, Menschen ihre schlimmsten Albträume zu zeigen, als wären sie real und genau das habe ich getan", erklärte er gefasst und griff nach ihrem Handgelenk.
,,Deine größte Angst ist es, deinen Kollegen im Weg zu stehen und auf Dostojewski zu treffen, der Yokohama zum brennen bringen will. Deine Fähigkeit des 'Glücks in all seinen Farben' ist eine seltene Fähigkeit, die dem Militär nützlicher wäre, als deinen Detektivfreunden. Mit deiner Fähigkeit die Gegenwart zu manipulieren, bist du ein Ziel für die Jagdhunde! Wenn du nicht aufpasst, landest du in der geheimen Sicherheitseinrichtung für Schwerverbrecher!"
Die Jagdhunde waren die stärkste Einheit, die das Militär zu bieten hatte. Die Mitglieder waren tausendmal stärker, als normale Menschen. Jeder von ihnen besaß eine außergewöhnlich gefährliche Fähigkeit, der man nur schwer entkommen konnte.
Den Jagdhunden gehörten fünf Mitglieder an, während vier von ihnen bekannt waren, agierte das fünfte Mitglied verdeckt. Sie waren eine berüchtigte Einheit, vor der selbst die Hafenmafia weiche Knie bekam.

>>Dann war selbst die Titanic nur ein Trugbild, getrieben von meiner Angst.<<
,,D-Du hast mich wirklich überrascht, als du den Ausweg von selbst gefunden hast. Du hast dich in deinem Traum umgebracht, zwei Mal! Aber soll ich dir verraten, warum das erste Mal nicht funktioniert hat?", fragte er dann und grinste ihr schelmisch ins Gesicht.
Nach diesen Worten dämmerte ihr, warum ihr Freund nicht alles richtig gestellt hatte. Sie hätte vielleicht ein weiteres Mal versucht, sich umzubringen, um dem Traum zu entfliehen. Das wäre ihr Ende gewesen.
Wütend biss sie die Zähne zusammen und hielt sich mit der Gewalt zurück.
,,Beim zweiten Mal, wolltest du wirklich sterben", erklärte er und bekam in der nächsten Sekunde einen heftigen Schlag ins Gesicht.
,,Wer hat dich dafür angeheuert?"
Jegliches Gefühl wich aus ihrer Stimme und hinterließ einen dumpfen Nachklang. Wieder war sie in die Falle des Feinds getappt. Es war von vorneherein ein Fehler gewesen, Chūya zu vertrauen!
,,Kann ich nicht sagen! Hahaha!"
Er hörte nicht mehr auf zu lachen. Sein Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze. Der Mann bekam sich nicht mehr ein, da würde sie ihn noch so oft schlagen können. Doyles Wut wurde wie ein Feuer geschürt. Mit jedem Lacher wurde es in ihrem Inneren immer größer und breitete sich zu einem Inferno aus.
>>Er soll brennen!<<, dachte sie ohne Reue. Obwohl sie Gewalt ablehnte, wollte sie in diesem Moment nichts sehnlicher, als diesen Mann bis auf die Knochen verbrennen zu sehen. Bis er nur noch Asche war.
Kurz bevor sie ihren Gedanken in die Tat umsetzte, zögerte sie. Es war nicht ihre Art, solche Gräuelraten zu verüben, wie einen Menschen bei lebendigem Leib zu verbrennen. Ihre Hand löste sich von seinem Hals und sie stolperte zurück.
,,Woher kennst du Chūya? Warum solltest du mir so wichtige Informationen, allein für einen Gefallen, verraten? Ich könnte damit einen Putschversuch starten!"
Es ergab keinen Sinn.
Die Informationen waren viel zu wichtig!
,,Ich war Mitglied der Schafe und Chūya hat mich damals von einem schlimmen Fehler abgehalten. Wir halten immer noch zusammen."
>>Die... Schafe?<<
Und sie dachte, ihr Bruder hätte sie bereits hinter sich gelassen. Vermutlich konnte auch er noch nicht so ganz mit seiner Vergangenheit abschließen.
,,I-Ich werde nie wieder in deine Gedanken eindringen! Es war nur dieses eine Mal!"
Sie neigte den Kopf leicht nach rechts und lächelte erschöpft.
,,Nein, dass wirst du in der Tat nicht", flüsterte sie, bevor sie ihn packte und durch das Fenster schleuderte.
Klirrend zersprang es, als der Mann mit dem Kopf voraus die Scheibe durchbrach. Er schrie entsetzlich, bis er mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden aufschlug. Auch wenn er nicht sterben würde, so würde dies genug Schrecken hinterlassen und ihn von einer solchen weiteren Tat abhalten.
>>Besser als verbrannt zu werden<<, dachte sie und klopfte ihre Hände ab, bevor sie sich auf den Heimweg machte.

>>Du solltest deine Freunde weiser wählen<<, riet sie Chūya in Gedanken und folgte der Straße am Meer entlang, vorbei an dem verletzten Hacker. Sein Körper lag in einer Blutlache. Seine blutige Hand streckte sich ihr entgegen, als er Doyle, durch seine zerbrochene Brille an ihm vorbei laufen sah. Sie wandte sich gänzlich von ihm ab. Es gab keinen Grund stolz auf diese Tat zu sein.

Irgendwann würde sie wieder am Hafen ankommen, würde sie nur immer weiter dem Weg folgen.
Ihr Blick schweifte im vorbeigehen an den Menschen vorbei, die am Straßenrand und an den Häuserecken saßen. Bettler, denen kaum Beachtung geschenkt wurde. Die Slums waren ein großes Problem Yokohamas. Es musste bald eine Lösung her, damit nicht noch mehr Menschen unter der Wirtschaft litten.
Sie blieb stehen und kramte das letzte bisschen Kleingeld aus ihren Hosentaschen zusammen und warf es in den aufgeweichten Pappbecher des Mannes. 500¥, mehr hatte sie nicht dabei. Trotzdem lächelte ihr der Mann mit Dankbarkeit entgegen, dabei würden ihm diese 500¥ nicht einmal eine Mahlzeit einbringen können.
Sie lächelte entschuldigend und ging eilig ihres Weges weiter. Es schmerzte in ihrer Seele, diese Menschen leiden zu sehen. Sie wusste nur all zu gut, wie sehr sie litten und sie fühlte sich unbegründet schlecht deswegen. Sie war einst auch eine Bewohnerin der Slums, doch sie war ihnen entkommen, durch Entführung und schließlich, weil sie von einer Familie aufgenommen wurde.
Eine Familie, die es auch nicht mehr gab.

Gedanken verloren blickte sie zum Meer. Von hier aus konnte sie den Hafenbezirk sehen, der ihr gegenüber lag. Sie hätte genauso gut dorthin schwimmen können, doch dies wäre wohl keine gute Idee, wenn man an den Abfall dachte, der ihre Beine zerschneiden könnte.
>>Verlassen zu werden, ist Teil des Lebens<<, dachte sie traurig und musste an ihre Freunde und Kollegen denken. Auch sie würden sie eines Tages zurücklassen, entweder freiwillig, oder nicht. Betrübt über ihre eigenen Gedanken senkte sie den Kopf. Sie wollte schreien, doch sie unterdrückte den Drang. Es würde nichts bringen, die Möwen zu erschrecken, oder den armen Bettler zu verscheuchen.
Ihre Hände klammerten sich eisern an dem Geländer fest, das einen davon abhalten sollte, unbeabsichtigt ins Wasser zu gehen. Gerade wollte sie nichts sehnlicher. Ein kaltes Bad würde sie endlich wach rütteln, dachte sie, aber sie wusste, dass sie sich diese Sicherheit nur einbildete.
,,Welch bedrückende Herzensklänge", hörte sie eine sanfte Stimme zu ihrer rechten. Ein Mann mit weißen, kurzen Haaren, gekleidet in eine rote Uniform, mit einem Cape und einem Schwert an der Hüfte, stand neben ihr.
,,Sind Sie Suizid gefährdet?", fragte er und lächelte. Seine Augen waren geschlossen und doch schien er ganz genau zu wissen, was vor sich ging.
,,Ein flüchtiger Gedanke, der mich auch nicht weiterbringt...", antwortete sie ihm wahrheitsgemäß und wandte sich ihm zu.
,,Vielleicht kann ich helfen?", bot er ihr an und streckte ihr seine Hand entgegen.
,,Saigiku Jōno", stellte er sich vor. Sie erwiderte diese Geste nicht. Alles an ihm weckte ihr Misstrauen. Sie hatte aufgegeben Fremden zu vertrauen. Er ließ seine Hand sinken, als er es an ihrem Herzschlag erkannte. Es klopfte schnell und stark in ihrer Brust, als würde sie einen Marathon laufen. Er hörte ihre Angst.
,,Ich merke, Sie kennen mich schon."
Sein Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. ,,Wirklich schade. Sehr schade...", murmelte er im vorbeigehen, ließ nicht erraten, was er so schade fand.
Als wäre nichts gewesen, lief er an ihr vorbei und ließ sie mit einem seltsamen Gefühl von Angst und Verwirrung zurück.

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