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❀ Kapitel 15

»Freundschaft, das ist eine Seele in zwei Körpern.«
(Aristoteles)

Es war nun wieder ein paar Wochen her seit Magnolia das Licht der Abenddämmerung auf sich wirken ließ und dabei spürte, wie die Hitze in ihre Wangen lief. Der Grund war allerdings nicht der viele Champagner gewesen.

'Ein bisschen so wie du...'

Das waren die bedeutsamsten Worte an dem Abend vom letzten Freitag. Mags schüttelte den Gedanken schnell wieder von sich, um sich nicht zu tief in ihm zu verlieren. Sie saß schweigend am Tisch, vergaß gerade alles um sich herum und dachte nur an diesen einen schönen Abend zurück.

Jedenfalls bis ein schnippsendes Geräusch sie aus den Tagträumen riss.

„Hey, Mags. Also, die Portraits? Wir haben zwei Designs entworfen. Was sagst du?"
Beinahe vergaß Magnolia, dass sie sich gerade mitten in einem Termin mit Julia und Josh befand.

Nur ein paar Treppen weiter oben saß er...
'Gott, Mags! Reiß dich zusammen!'

Stotternd versuchte sie es mit einer passenden Ausrede und nahm Josh die Entwürfe aus der Hand. Beide gefielen ihr auf Anhieb, aber trotzdem gab es einen knappen Gewinner. Zielführend hielt sie es nach oben und legte das andere auf den Glastisch zurück.

„Das ist tatsächlich auch die ganze Zeit schon mein Favorit gewesen. Sorry, Josh. Demokratie gewinnt."

Spielend beleidigt schob er den anderen Entwurf über die glatte Tischplatte und kippte so beinahe seine Tasse Kaffee um.

„Benimm' dich, ansonsten stellt Leonard uns zum letzten Mal einen Raum zur Verfügung."
„Adam hat den Raumblocker gesetzt."
Julia grinste aufgrund der Tatsache, dass dies nicht wirklich was verändert hätte.
"Ich denke, wir haben erstmal alles geklärt, oder?" Zufrieden rieb sich Mags ihre Hände, konnte es kaum erwarten sich endlich aus dem knirschenden Leder zu erheben. Sie hatte noch die Möglichkeit, die zweite Hälfte des Tages produktiv zu gestalten und diese Gelegenheit wollte sie nicht unnötig schleifenlassen.

„Wenn ihr beiden nichts dagegen hättet, würde ich mich aus dem Staub machen und Leonard noch eben den Entwurf unter die Nase halten."
Julia und Josh nickten, erhoben sich dann wie Mags ebenfalls aus den Lederstühlen und stiefelten ihren Weg wieder nach unten in ihre jeweiligen Büros.

Magnolia empfand die Konstellation der einzelnen Ebenen als Bereicherung, denn die meiste Zeit über herrschte eine angenehme Atmosphäre im gesamten Gebäude.

Mags klopfte an, bevor sie in sein Büro eintrat.

Die Tür schwang vorsichtig auf, denn sie wollte sich erst vergewissern, in welch einer Laune Leonard sich befand.
„Guten Morgen."
Die Tür stand schon offen und Mags mitten im Rahmen, trotzdem würdigte er ihr keine Beachtung. Erneut klopfte Mags an die Tür, diesmal von der Innenseite.
„Ich habe dich schon vorhin gehört, kein Grund Dellen ins Holz zu schlagen. Guten Morgen."
Mags seufzte, rollte sichtlich mit den Augen und ließ sich völlig provokant, wie ein nasser Sack, in den Sessel vor Leonards Schreibtisch fallen.
„Na schön, Miesepeter. Was ist heute los?"
Er runzelte nur kurz seine Stirn, schien scheinbar gar nicht zu kapieren, weshalb sie das fragte.

Er war gerade nur völlig in seinem Projekt gefangen.

„Ich bin beschäftigt. Das siehst du doch?"
„Aha. Womit?" Ihre Arme verschrenkten sich vor ihrer Brust.
„Komm, sieh' selbst."
Mags lächelte, denn sie sah plötzlich diese Begeisterung in Leonards Augen.

Irgendwas erweckte in ihm Zufriedenheit. Ihre Neugier brachte sie sogleich hinter seinen Stuhl, während er die Sicht auf seinen Bildschirm freigab.

Mags neigte verwirrt den Kopf zur Seite.
'Hat er das komplette Konzept verändert?'

„Ähm, ich dachte Michelle war-... sie war doch einverstanden mit deinem Entwurf oder etwa nicht?"
Ihre Hand rastete auf seiner Schulter, auch noch als er sich zu ihr neigte und auf den Entwurf zeigte.
„Das ist nicht für das Museum, das ist... naja, ich habe schon eine Weile überlegt unseren Standort zu wechseln. Etwas komplett eigenes zu haben."
Magnolia wagte einen noch intensiveren Blick auf das Gebäude, nachdem sie verstanden hatte, was Leonard neues kreiert hat.

'Nachdem er für so viele Leute ein Teil ihrer Welt geschaffen hat, wird es höchste Zeit, dass Leonard endlich seine eigene gestaltet.' 

Zufrieden drückte sie fester in seine Schulter, spürte, dass er bei ihrer Berührung nicht verkrampfte. Stattdessen griff seine Hand zögernd an seine Schulter und legte sich sanft wie eine Feder auf ihre ab.
„Ich weiß nicht, wann oder ob ich es jemals umsetzen werde, aber ich wollte einfach mal was für mich tun."
„Das ist eine gute Idee, Leonard. Du solltest das im Auge behalten. Es sieht fantastisch aus."
Die Zeit rannte vorwärts, doch die beiden klebten nach wie vor an dem Entwurf des neuen Architekturbüros fest und jeder schwelgte wohl derzeit in seinen eigenen Gedanken herum. Jedenfalls bis Leonard sich räusperte und Mags einsah, dass ihm die Nähe langsam zu viel wurde.

„Ich hab schon fast vergessen, warum ich dich überhaupt gestört habe." Mags griff nach dem Plakat in ihrer Hand und legte es unter seine Nase auf den Schreibtisch.

„Unser erstes Konzept Design. Das Foto von dir, Adam und Michelle. Wie findest du es?"

Leonard fuhr vorsichtig mit seinem Finger um die Konturen, inspizierte die Farbkombination und die Effekte, die per Photoshop hinzugefügt wurden.
„Passt auf jeden Fall zum Motto der Kampagne. Nein, ehrlich. Ich finde es gut so."
Er hatte das Gefühl sich aufgrund ihrer kurz verfinsterten Mine ducken zu müssen.

Mags wusste nicht, was sie noch großartig sagen sollte, also verschlug es sie ohne weitere Worte zur Tür.
„Vernachlässigst du also jetzt die Liste? Die groteske Idee, die du selbst ins Leben gerufen hast?"
„Scheinbar grotesk genug, um dich zu überzeugen."

Ihre Hand umschlang schon den Griff, aber die Tür blieb nach wie vor geschlossen.
„Heute haben sie bis zu 26 Grad gemeldet." Er nickte.
'Und nun?'
„Auch gegen Abend soll es noch schön bleiben."
„Was hast du vor?"
Mags nestelte mit ihrer freien Hand an der Innentasche ihrer Jeans herum. Ob sie wohl eine gute Idee im Sinn hatte?
„Man könnte bei diesen Temperaturen ein BBQ veranstalten."
„Aha."

Ein kleiner Schubs fehlte noch.

„Möglicherweise eine kleine gemütliche Runde mit Freunden, wir könnten alle bei mir auf dem Balkon sitzen." Leonard schüttelte seinen Kopf und stand von seinem Stuhl auf.

Magnolia wusste, dass es ihm viel Überwindung kostete sich unter Menschen zu begeben. Aber letztendlich ging er sogar mit ihr auf eine Hochzeit, umzingelt von lauter Fremden. Vermutlich war das auch der Grund.

Sie waren ihm fremd. Er war ihnen fremd.

Keiner da, der seine schattige Vergangenheit kannte und näher beleuchten wollte.

„Du warst in letzter Zeit sehr oft die Gastgeberin. Ein BBQ im Garten klingt gar nicht mal so schlecht."
Magnolia öffnete glücklich die Tür, war sich sicher, dass dieser Abend einer der besten im Jahr werden würde.
„Du kannst übrigens auch Henry fragen."
Beide tauschten einen intensiven Blick miteinander aus.

„Er soll sich nicht zurück gewiesen fühlen, mach es bitte."

„Unter einer Bedingung."
Erwartungsvolles Schulterzucken.

„Wirst du Adam einladen?"

Peinliches Schweigen zog sich durch das Büro. War Mags wieder einmal zu weit gegangen? Zu tief in das, was einst war?

„Ja."

Mags ließ angespannt ihre Zungenspitze über die spröden Lippen gleiten. Langsam schien es wirklich zu klappen.

„Gut. Das ist nämlich der Punkt für heute."

Ein amüsierter Ton entfloh seiner Kehle.

„Was? Steaks grillen?"

Sie reflektierte seine Reaktion mit einem erleichterten Grinsen und war schon halb durch die Tür, als Magnolia ihm ihre Absichten offenlegte.

„Ein wichtiger Punkt im Leben. Freundschaft."

Sie sagte nichts mehr und wartete auf keine Reaktion.

Magnolia ging langsam hinaus aus dem Büro und wusste, dass Zeit zum Nachdenken das Richtige war.  

„Muss ich wirklich mitkommen, Mags?"

Henrys theatralisches Seufzen war gefühlt auch noch außerhalb des Wohnblocks zu hören, aber genau das beabsichtigte er auch.

„Ja, du musst. Er hat dich extra eingeladen, Henry! Jetzt komm gefälligst mit und hör auf zu schmollen."

Widerwillig ließ er sich auf die Forderung ein und nahm ihr im Vorbeigehen die Kühltasche mit den Bierflaschen aus der Hand.
„Wenigstens eine Freude, die mir für heute noch bleibt."
Mags schüttelte lächelnd den Kopf und
folgte Henry aus dem Treppenhaus heraus.

„Zum Glück dauert es bis zur Pine Street nicht so lange."

Henry schnalzte missbilligend mit der Zunge.

„Die zwei Baguettes sollten für ein paar Minuten wohl keine große Belastung darstellen."
„Ich habe dich nicht darum gebeten die Kühltasche zu tragen, oder?"

Er überlegte kurz, entschied aber, dass es keine gute Idee gewesen wäre, ihr die Tasche einfach vor die Füße zu stellen.

„Ich will ja nur sicherstellen, dass das Bier heile ankommt. Ansonsten gibt es vielleicht den ganzen Abend nur Tonic Water."

„Stell dich gut mit ihm, dann bekommst du vielleicht sogar einen Whisky."

Das ließ dann selbst Henry hoffnungsvoll dreinblicken.

Die Kulisse der Pine Street sah auf ihre ganz eigene Weise symapthisch aus, wenn auch ein wenig zurückhaltend.

'Der perfekte Ort für ihn.'

Die Häuser standen nicht so eng beieinander wie man es sonst kannte, zudem wirkte die Siedlung sehr ruhig.

Unbelebt.

Ein Haus stach besonders hervor. Die Auffahrt war lang und drei hohe Tannen trennten das Grundstück vom nächsten Nachbarn. Mags kannte es bereits, empfand Henrys Reaktion deshalb umso lustiger.

„Na, das kommt Schloss Bran schon recht nahe. Hab ich recht?"

„Benimm dich gefälligst!" Magnolias Ton klang spitz, doch ihr Lachen deckte sich nicht wirklich mit der ernsten Aufforderung. Henry zuckte bloß mit seinen Schultern und versprach Leonard nicht mit 'Hallo, Vlad' anzusprechen. Auch, wenn er sich dem noch nicht ganz sicher war.

Die Tür schwang auf, durch den breiten Flur hallte heiteres Gelächter, das sich mit bekannten und neuen Stimmen vermischte.
„Schön, dass ihr es noch geschafft habt. Der Rest ist im Garten."
„Timing gehört nicht zu meinen Stärken, aber das weißt du ja leider schon."
Mags entschuldigte sich mit einem Lächeln, während Henry sich bei der kurzen Unterhaltung wie das fünfte Rad am Wagen fühlte. Er bedankte sich für die Einladung und stampfte dann durch den Flur, hinein in die Küche und stellte die Kühltasche zu den weiteren Mitbringseln auf die Theke.

Im Garten herrschte eine für ihn angenehmere Stimmung.

Ein paar Frauen und Männer standen um den großen Grill herum, tranken Bier oder Wein und erzählten sich lustige Vorfälle am Arbeitsplatz. Henry merkte sofort, dass sie sich alle gut kannten.

Zwei junge Kinder rannten den Erwachsenen um die Beine herum und zogen mit bunten Stäben in der Hand Seifenblasen durch die Luft.

Henry kannte niemanden, aber er war noch nie wortkarg gewesen, also schob er die Tür beiseite und gesellte sich zur Gruppe am Grill.

'Bier, interessante Leute und nahe bei den Steaks. Perfekt.'

Sofort hielt ihm die jüngere Frau ihre Hand hin und als Henry seine ebenfalls ausstreckte und Blickkontakt zu ihr herstellte, erschrak er beinahe.

Sie sah fast genauso aus wie Mags.

„Ally mein Name. Wie nennt man dich denn? Ah, du bist sicherlich Henry. Mags' Nachbar?"

Henry war noch immer so perplex, dass er nur ein Nicken zustande bekam, bevor er letztendlich seine Stimme wiederfand.

„Ja, genau. Schön dich kennenzulernen, Ally. Mags ist noch im Haus und draußen roch es nach Steaks, da konnte ich nicht widerstehen." Der fremde Mann am Grill lachte und warf ihm eine Bierflasche zu.

„Falls es jemanden hier interessiert, ich heiße Adam. Die reizende Lady zu meiner Rechten ist meine Frau Liz. Diese beiden sind Andrew und Julia."

Henry öffnete die Flasche in seiner Hand und gab den restlichen Personen höflich die Hand. Man spürte noch immer die Verwirrung in seinen Gedanken. Aber eins war ihm schnell klar und erreichte noch gerade so seinen Verstand; die meisten Gäste waren ihm sofort sympathisch.

Derweilen lief Magnolia zusammen mit Leonard durch die Wohnung und schwärmte über die ganzen Bilder an den Wänden, die sie beim ersten Mal wohl übersehen hatte.
'Zugegeben, die Umstände ließen eine ausführliche Roomtour auch nicht wirklich zu.'
„Die sind wirklich wunderschön."

Gefesselt von den verschiedensten Motiven versuchte Mags jedes einzelne Detail wahrzunehmen.

Eines fiel ihr direkt ins Auge. Die Initialen.

„Leonard, hast du die alle gemalt?"
„Ja, ich hab für eine Zeit lang viel gezeichnet."

Magnolia blieb sprachlos und zeigte auf die Bilder.

„Sie sehen fantastisch aus, hör bloß nicht auf damit!"

Die beiden liefen an einer geschlossenen Tür entlang auf die Leonard kurz seinen Blick richtete. Magnolia beobachtete ihn und fasste im Kopf ihr Ergebnis zusammen.

„Ist das der Raum, in dem du malst?"

Er lief schon weiter zur Küche, blieb jedoch abrupt stehen und schaute über die Schulter zu Mags, die noch immer gebannt vor der Tür stand. Zielgerichtete Schritte polterten über den Boden und sein angespannter Arm hielt die Tür zu, bevor Mags auch nur den Griff anfassen konnte.

„Ich war da seit Jahren nicht drin und seitdem war die Tür auch zu. Mags, das wird so bleiben. Hast du mich verstanden?"

Peinlich berührt empfing Mags die leiseste Spur von Wut in seinen Augen und nickte. Er lief ohne ein weiteres Wort direkt zur Küche und zog sie hinter sich her als hätte er angst davor, dass Mags sonst unerlaubterweise das Zimmer betreten hätte.

Der Abend fand mit allen Anwesenden im großen Garten statt, wo in jeder Ecke irgendein Gespräch entstand oder einfach nur zugehört wurde. So erging es beispielsweise Mags.

Sie saß auf eine der Sonnenliegen zusammen mit Becky, wie sich im Laufe der Unterhaltung herausstellte, Leonards Schwester.

Irgendwann schweifte Mags jedoch kurz vom Gespräch ab und beobachtete stattdessen Henry und Ally, die bereits die Hälfte des Abends nicht voneinander wichen. Sie freute sich über diese Tatsache, da sie die beiden sehr mochte. Aber ganz tief in ihr drin, gab es scheinbar einen kleinen Konflikt, der für Stimmungsschwankungen sorgte.

'Warum sollte mir das eigentlich etwas ausmachen?'

Mags verstand es selbst noch nicht so ganz.
„-Auf jeden Fall wollte ich mich dafür bei dir bedanken, Mags."
Sie sprang fast von der Liege auf, als sie plötzlich ihren Namen hörte.

Mags war so vertieft in ihren eigenen Gedanken, dass sie überhaupt nicht verstand, was Becky ihr sagen wollte. Nervös brachte sie ein Lächeln zustande und hakte anschließend zimperlich nach.
„Das ist wirklich lieb von dir, Becky. Aber, ähm, das ist doch überhaupt keine Rede wert. Dafür musst du mir nicht danken." 
"Doch, das ist es. Du kennst Leonard noch nicht so lange, weißt du. Du kannst nicht wissen, wie schwer es für uns alle war. Die Zeit, in der er sich nur noch vergrub und uns praktisch mit aus seinem Leben gelöscht hat. Ohne dich wäre das hier nie möglich gewesen." Becky zeigte begeistert um sich, derweilen biss sich Mags schuldbewusst auf die Unterlippe und bereute es Becky nur oberflächlich zugehört zu haben.

Denn Beckys Worte berührten Magnolia zutiefst.

„Ich musste ihn einfach aus seiner Komfortzone reißen. Ansonsten hätte ich den Auftrag nie mit ihm beginnen können. Adam war eine zusätzliche Hilfe."
Sie versuchte ihren Beweggrund nicht zu persönlich klingen zu lassen, denn Mags wollte keine falsche Sicht der Dinge in Becky bewirken. Außerdem waren ihre Gefühle gerade viel zu durcheinander, um sich potenziellen Fragen stellen zu können. Zum Glück fand Becky auch keinen Weg tiefer in die Privatsphäre einzutauchen, denn Adam streckte sein Bierglas in die Luft und trommelte mit der Grillzange leicht dagegen.

„Darf ich um Aufmerksamkeit bitten? Okay, perfekt. Ich denke, wir alle genießen gerade einen schönen Abend miteinander-..." Die Gäste im Garten stimmten dem Gedanken freudig zu.
"-ich wollte diesen kurzen Moment nur nutzen, um mit ein paar netten Worten das Buffet zu eröffnen. Ein Moment-"
Adams Frau schaute verwirrt zu ihrem Mann.
"-ich bin ja gar nicht der Gastgeber. Tja, na dann gebe ich das Wort mal an Leonard weiter."

Er schaute genervt zu seinem Freund herüber, worauf Adam nur ein unschuldiges Lächeln erwiderte. Die Menge lachte und wartete gespannt auf Leonards Rede. Während die Gäste um ihn herumstanden, haftete sich sein Blick für kurze Zeit auf Mags, die ihm aufmunternd zu zwinkerte.
„Ähm, erstmal danke, dass ihr alle gekommen seid. Ich hoffe, der Rest des Abends verläuft weiterhin harmonisch und-... äh, guten Appetit."
Die kurze Rede war schlicht und nicht besonders von Herzen, aber jeder schätzte die Tatsache, dass sie sich überhaupt in dieser Konstellation wieder versammeln konnten und bekundeten deshalb frohen Beifall.

Mags lächelte ihm zu, bevor sich sein Blick dann entgültig von ihr löste.

Die Stimmung war auch noch heiter, nachdem es dunkel wurde und für eine wohlige Atmosphäre der Feuerkorb angezündet wurde. Magnolia bereitete zusammen mit Elizabeth in der Küche ein paar Cocktails zu, wurde jedoch immer wieder von ihren eigenen Gedanken abgelenkt. Jedenfalls solange bis Leonard mit dem getürmten Geschirr in der Hand ankam und alles sorgfältig in die Spülmaschine einräumte. Dabei war nicht er es, der für die Ablenkung sorgte, sondern die beiden kleinen Zwillinge von Becky.

„Onkel Lenny, können wir endlich Stockbrot machen? Bitte, bitte... Bitte!"

Magnolias Herz erwärmte sich bei der engelsgleichen Stimme von Sienna, doch es war viel mehr Leonards warmer Blick gewesen, der jegliches Eis sofort zum Schmelzen brachte. Er empfand tiefe Liebe für seine kleine Nichte und Neffen. Es entstand ein altbekanntes Bild in Mags Kopf, als sie die drei beobachtete.

Plötzlich wirkte Leonard, der sonst so verschlossene Architekt, wie das blühende Leben, während er mit den beiden Kleinen herum alberte und ihnen so ziemlich jeden Wunsch erfüllte. Keine der beiden Frauen wagte es den besonderen Moment zu stören.

Lieber blieben sie ruhig und blickten den beiden Kindern hinterher als sie Leonard, der die Schüssel mit dem Teich festhielt, regelrecht durch die Terrassentür schoben.

„So, fertig. Die Happy Hour kann jetzt starten."

Zufrieden stemmte Liz die Hände in die Hüfte und nahm das Tablett mit in den Garten. Bevor Magnolia ebenfalls den Weg zurück zur Party fand, dachte sie daran endlich ihr Handy aus der Handtasche herauszuwühlen, um ein paar Momente des schönen Abends festzuhalten. Genervt kramte sie in ihrer Tasche herum, die an der Garderobe im Flur hing. Ein erleichtertes Seufzen entkam ihr schließlich, als sie endlich ihr Smartphone in den Händen hielt. Kurz hielt sie inne, starrte noch einmal zur geschlossenen Tür und dachte darüber nach, welch tolle Kunstwerke Leonard dort wohl versteckt hielt.

'Es ist seine Privatsphäre, da hab ich nichts drin verloren.'

Mags fand es nicht besonders leicht, dem Drang zu widerstehen, kehrte der Tür jedoch dann entschlossen den Rücken zu und stiefelte zurück in den Garten.

Sie war so sehr damit beschäftigt über den verschlossenen Raum nachzudenken, dass ihr die Tatsache entging beim Herumwühlen einen Gegenstand verloren zu haben. Ein schlichter, unauffälliger Brief lag nun einsam und allein auf dem edlen Fußboden mit der einzig nichtssagenden Aufschrift darauf.

'Für Adam.'

„Die Cocktails von Liz haben es wirklich in sich."

Mags drehte sich zu der Stimme um, wusste schon vorher, wem sie gehörte. Allys Wangen waren gerötet von den ganzen Cocktails, die sie sich bereits genehmigte.

„Findest du nicht auch, dass du langsam schon zu viele hattest?"

Ally schreckte wegen dem harschen Ton in ihren Ohrmuscheln regelrecht aus ihrer Haut. Mags stand ebenfalls mit großen Augen vor ihr und fragte sich innerlich, weshalb sie so patzig reagieren musste.
Über Allys Schulter hinweg sah Mags, wie Josh und Henry plaudernd am Grill standen. Nun wusste sie wieder eine Antwort auf das 'Warum'.

Zum Glück bekamen die beiden von ihrem kleinen Gefühlsausbruch nichts mit.
„Was ist los mit dir, Mags?" Ally lachte und griff nach ihrer Hand, doch Magnolia zog weg. Gerade war ihr alles zu viel gewesen.
Hastig ging sie mit dem leeren Tablett zurück ins Haus und entschuldigte sich mit der Ausrede, neue Drinks machen zu müssen. Eine Frau wie Allison ließ sich jedoch nicht so einfach abspeisen. Stolpernd ging sie ihrer Freundin hinterher und übersah beinahe die Schiebeleiste der Terrasentür.

„Mags, bitte warte. Ist es wegen Henry? Sag mir, wenn es so ist. Ich will nicht, dass etwas zwischen uns steht, vor allem kein Kerl."

Mags wäre sicher noch auf ihre Worte zurückgekommen, aber nicht in diesem Moment.

Stattdessen hielt sie ihren Finger gegen die Lippen und zog Ally mit sich hinter die angelehnte Küchentür. Bereits nachdem sie zurück ins Haus ging, konnte sie Stimmen wahrnehmen, doch nun waren sie laut und klar.

Adam und Leonard. 

„Was ist denn los, Ma-" Ally wurde im Satz unterbrochen, jedoch nicht von ihrer Freundin.

„Wieso hast du nicht mit mir darüber gesprochen, Leonard?"

Adams Stimme wurde lauter und man merkte an der schwankenden Tonlage, dass er sich sehr darum beherrschen musste nicht völlig die Kontrolle über seinen Ärger zu verlieren. Augenblicklich dachte Mags an den Vormittag im Büro zurück.

'Hat Leonard seinen Plan etwa schon so schnell umgesetzt?'

„Was bitte willst du von mir hören, Adam?"

Beide Männer behielten eine angespannte Haltung bei, an Adam haftete sich allerdings eine Prise Fassungslosigkeit an.

„Einen Grund. Ich will einen gott verdammten Grund hierfür haben!"

Magnolia musste sich beide Hände fest auf den Mund pressen, um nicht den Schock herauszuschreien.

'Er hat ihn gefunden... den verdammten Brief! Aber ich hatte ihn doch noch in meiner Ta-' Die Hände, welche Sekunden zuvor noch jeglichen Ton ersticken sollten, rasteten nun an ihren Schläfen. Versuchten verzweifelt, die Anspannung aus ihrem Körper zu massieren. Mags wurde augenblicklich klar, dass ihr der Brief aus der Tasche gefallen sein musste.

So leise wie sie nur konnte schloss sie die Küchentür wieder zu. Es gab nichts, was sie dies bezüglich noch hören wollte oder sollte. Ally versuchte ihre sichtlich gekränkte Freundin am Gehen zu hindern, doch schon zum zweiten Mal zog Mags ihren Arm weg und flüchtete zurück in den Garten.

Schweigend hoffte sie, dass die Dunkelheit ihre Tränen verbergen konnte, welche brennend ihre Wangen hinunter liefen.

Leonard stemmte seine Arme in die Hüften.

Innerlich fühlte er sich leer, konnte mit keinem Gefühl der Welt beschreiben, was damals oder auch gerade in diesem Moment in ihm vorging. Adam fasste bloß müde durch sein Gesicht.

'Wann fing der Abend eigentlich an so
scheiße zu werden?...'

„Es ist egal, Adam. Das liegt bereits Monate zurück. Ich hatte einfach keine Lust mehr, das weißt du genau."
„Keine Lust mehr auf was? Wir sind auch noch hier, Leonard! Becky, die Kinder... Ally, Liz. Seit Jahren verdrängst du uns einfach aus deinem Leben, siehst du das nicht?"

Die Wahrheit war, dass Adam es nicht mehr länger ertragen konnte seinen besten Freund an die trostlose Dunkelheit zu verlieren. Der Kampf machte ihn einfach unsagbar müde.

„Ich weiß, dass ihr unter meinen Entscheidungen leidet, Adam, ich wollte einfach nur, dass ihr euch nicht mehr wegen mir aufgeben müsst."
Adam schüttelte missverstanden seinen Kopf, gefolgt von einem trockenen Lachen.

„Du denkst, wir würden unter dir leiden? Leonard? Hast du dich eigentlich schon mal gefragt, wie es uns gehen würde, wenn du gar nicht mehr unter uns wärst? Denkst du allen ernstes, wir wären so glücklicher?"

Leonard schluckte schwer. Er fühlte sich klein und noch immer so unfassbar leer...

„Was willst du jetzt von mir Adam?"

Die brüchigen Worte trafen seinen besten Freund mitten ins Herz, der aus lauter Frust seine Hände zu Fäusten ballte. Verzweifelt kämpfte er gegen die Tränen an, die sich in seinen Augenwinkeln sammelten.

"Ich will meinen besten Freund zurück, Leonard! Das ist alles, was ich will... was die anderen wollen."

Sein Finger zeigte abwechselnd auf sein vor Kummer betrübtes Herz, danach zur Küche. Draußen tranken und tanzten sie im Garten. Sangen Songs von James Blunt am Feuer. Sie ahnten nichts vom Drama zwischen den beiden Männern im Haus.

Zwei beste Freunde, deren Verbindung nun komplett zu bröckeln drohte.

„Es tut mir Leid, dass du es so erfahren musstest, Adam. Ich wollte es dir-"
„-Lass mich los, Leonard. Ich packe Liz und die Jungs und dann verpiss ich mich."

Leonard versuchte Adam an seinem Vorhaben zu hindern, doch dieser nahm die Hand an seiner Schulter so rasch von sich als drohte sie sich in seine Haut einzubrennen.
„Ich muss 'ne Nacht drüber schlafen. Möglicherweise auch zwei." 
Kein weiteres Wort fiel mehr.

Elizabeth wusste nicht, weshalb sie die Feier als erstes verlassen mussten, aber nachdem Adam davon sprach, dass es ihm nicht gut ging, sprang sie ohne weiteres vom Gartenstuhl auf. Sie sah sofort, dass mit ihm etwas ganz und gar nicht stimmte. Nachdem die Familie Cormak verschwand, verblasste die dicke Luft langsam.

Es stachen einzig die beiden farblosen Punkte hervor, die unter der bunten Menge einfach nur ihr trostloses Dasein im Stillen aussitzen wollten.

Ich Trottel ... 🥲

Also, ich habe es einfach komplett vergessen Mittwoch ein Upgrade zu laden ... 💆🏽‍♀️  Aber naja, jetzt ist es eben der Freitag geworden. 🥲

Xx 🌸

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