𝟑𝟎 | 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥
Ganz langsam drehte ich mich auf dem weichen Untergrund und stieß dabei aber gegen etwas Hartes. Automatisch holte ich einmal mit meinem Fuß aus und wollte das harte Etwas wegkicken, sodass ich wieder etwas Platz in meinem Bett hatte, aber darauf ertönte nur ein lautes Keuchen.
Verwundert hob ich meinen Kopf an aber bekam im nächsten Moment ebenfalls einen Kick in die Seite, worauf ich aufkeuchen musste und mir die Hüfte hielt. Ich probierte mich aufzusetzten, aber verlor dabei lediglich das Gleichgewicht und durfte im nächsten Moment auch schon Bekanntschaft mit dem Boden machen.
Stöhnend rieb ich mir nur den Kopf und rappelte mich vom Boden auf, erschrak im nächsten Moment aber so doll, als ich auf einmal in das verpennte Gesicht von Hunter schauen durfte, dessen Lippen darauf nur von einem Grinsen umspielt wurden.
Ich dagegen saß weiterhin nur auf dem Boden und starrte ihn leicht verärgert an.
„Weißt du voran mich das erinnert?", vernahm ich aber auch schon seine Stimme, die durch den Schlaf noch rauer und tiefer klang als sonst.
Ich schüttelte nur den Kopf und schaute ihm dabei zu, wie er sich im Bett etwas aufsetzte und streckt, wobei seine guten trainierten Arme ziemlich zur Geltung kamen. „Und zwar an die Nacht auf der Party. Du hast an dem Morgen danach mindestens genauso ein Gesicht gezogen wie jetzt"
Sofort schoss mir leicht die Röte ins Gesicht, was Hunter natürlich sofort bemerkt hatte und jetzt nur noch hämischer grinste. Wütend und angespannt biss ich mir einmal auf die Lippe bis ich mich schließlich vom Boden erhob.
„Kannst du vielleicht aufhören immer diese Nacht anzuschneiden. Es reicht mir schon, wenn ich mich an nichts davon erinnern kann, die Zusammenfassung male ich mir lieber selber aus, als sie von dir gehört zu bekommen"
Anschließend steuerte ich auf die Tür des Badezimmers zu und wollte gerade meine Hand an den Knauf legen, als mich seine Stimme davon abhielt.
„Warte? Du kannst dich an nichts erinnern?"
Genervt rollte ich einmal mit den Augen und öffnete die Tür vorsichtig einen Spalt, sodass ich hindurch schlüpfen konnte.
„Ja, dass habe ich dir auch schon einmal erzählt, also solltest du es eigentlich wissen", entgegnete ich stattdessen nur, bevor ich ins Badezimmer schlüpfte und die Tür hinter mir mit einem dumpfen Schlag ins Schloss fallen ließ.
Jetzt brauchte ich erst Mal eine heiße Dusche, um alles zu verarbeiten und damit war nicht nur die Prellungen gemeint, die ich mir bei dem Sturz vor ein paar Minuten aus dem Bett geholt hatte.
Auch das Aufeinandertreffen mit meiner Mum saß mir immer noch schwer im Magen, was möglicherweise auch meine kratzbürstige Art erklärte.
Schnell streifte ich mir die Klamotten von Hunter vom Leib und legte mir anschließend noch zwei Handtücher bereit, bevor ich auch schon unter die Dusche sprang und das warme Wasser auf meine Haut prasseln ließ. Entspannt schloss ich etwas die Augen und genoss den Moment, bevor ich Hunters Vorrat an Shampoo und Duschgel durchforstete.
Sowie ich es natürlich erwartet hatte, hatte er nur Männershampoos dort stehen und dann auch nur zwei Flaschen, die etwas vereinsamt in dem Halter lagen. Ich zuckte einmal mit dem Schultern und griff schließlich nach der Shampooflasche, um mir etwas auf die Hand zu machen und es anschließend in meinen Haaren zu verteilen.
Kaum hatte ich dieses einshampooniert strömte mir auch schon der Geruch von Rasierschaum in die Nase.
Anschließend spülte ich meine Haare wieder aus und probierte so gut wie es ging das Wasser aus ihnen zu bekommen, sodass ich aus der Dusche steigen konnte. Ich wickelte mir eins der Handtücher um den Körper, wobei es ziemlich knapp über meinen Oberschenkel endete, aber zum Glück noch genug verdeckte. Mit dem etwas kleineren Handtuch trocknete ich mir meine Haare bis es auf einmal an der Tür des Bads hämmerte.
„Little B!", ertönte Hunters genervte Stimme auch schon von draußen, worauf ich mir kein Augenrollen verkneifen konnte. Schaffte er es etwa nicht mich mal für ein paar Minuten in Ruhe duschen zu lassen?
Gut, es war sein Haus und auch sein Bad in dem ich mich befand, aber ich blockierte dieses gerade mal erst seit zehn Minuten.
Mit einem Seufzen öffnete ich schließlich die Tür, wobei es mir gerade relativ egal war, dass ich nur ein Handtuch um meinen Körper geschlungen hatte.
Hunter dagegen schien das aber nicht so egal zu sein, denn seine Augen rissen sich nur verwundert auf und ich merkte wie sein Blick langsam an mir herunterwanderte und bei meinen Beinen hängen blieb, die wirklich nicht gerade mit viel Stoff bedeckt waren.
Schließlich räusperte ich mich einmal laut, als seine Augen immer noch nicht wieder auf meinem Gesicht lagen, worauf er sich etwas verlegen am Rücken kratzte. „Ähm...", vernahm ich seine Stimme, die jedoch sehr verwirrt klang, als hätte er vergessen was er sagen wollte.
Automatisch schlich sich ein hämisches Grinsen auf meine Lippen, als ich merkte wie nervös ich ihn mit meinem plötzlichen Auftritt im Handtuch gemacht hatte. Wahrscheinlich würde ich es im Nachhinein eh bereuen, aber momentan war es mehr als nur witzig.
Denn ich stand schließlich vor Hunter, der normalerweise seine Klappe aufreißen konnte bis zum Gehtnichtmehr, aber auf einmal total verstummt war.
Fragend hob ich eine Augenbraue, als er immer noch nicht geantwortet hatte, worauf er sich etwas räusperte. „Kannst du dich beeilen? Ich würde auch noch rein und dies gerne noch mit heißem Wasser"
Ich nickte nur einmal und schloss dann die Tür vor seiner Nase, was bei ihm wahrscheinlich einen noch verwundeteren Blick hervorrief.
Anschließend streifte ich mir das Handtuch vom Körper und fing wieder an mir die Sachen von Hunter anzuziehen, da ich keine Lust hatte in dem engen Kleid herumzulaufen, was weit aus ungemütlicher war, als die Jogginghose und das Shirt von ihm.
Ich hing noch die Handtücher, welche mittlerweile ziemlich nass waren, auf die Heizung und verließ das Badezimmer darauf wieder. Kaum war ich aus der Tür herausgetreten, vernahm ich eine Person neben mir, worauf ich herumschoss. „Hast du da etwa mein Shampoo benutzt", hörte ich Hunter fragen und merkte, wie er sich etwas zu mir vorbeugte und die Nase rümpfte.
„Du hattest ja nichts anderes dort in der Dusche stehen und wenn ich schon mal Wasser verschwende, dann will ich wenigstens auch meine Haare waschen"
„Gutes Argument", murmelte er darauf nur und musterte mich mit einem leichten Grinsen, worauf ich nur einen Schritt zur Seite machte, sodass der Abstand sich etwas zwischen uns verringerte. Der nervöse Hunter, wenn man es überhaupt so nennen konnte, der mir noch vorhin im Türrahmen gegenüber gestanden hatte, war nun nämlich überhaupt nicht mehr da.
Stattdessen hatte ich wieder die alte Version vor mir stehen.
„Was ist?", hörte ich ihn etwas spöttisch fragen. Anscheinend hatte er bemerkt, dass mir seine Nähe deutlich unangenehm war, was ihn aber nicht davon abhielt es noch herauszuzögern.
Denn nun machte er wieder einen Schritt auf mich zu, sodass ich im Endeffekt nichts dazugewonnen hatte und ihm jetzt, wenn nicht noch näher, gegenüberstand.
„Hast du etwa Angst, dass ich dir zu nahe komme?", raunte er ziemlich bedrohlich, wobei mir seine tiefe Stimme einen Schauer über den Rücken jagte und ich seine warmen Atem etwas auf meinen Wangen spüren konnte.
Angespannt schüttelte ich nur den Kopf in der Hoffnung er würde dabei die leichte Röte, welche sich auf meine Wangen geschlichen hatten und in den nächsten Sekunden bestimmt mein ganzes Gesicht bedecken würde, nicht bemerkte.
„Ach wirklich?"
Im nächsten Moment machte er auch schon einen weiteren Schritt auf mich zu, worauf ich ebenfalls Einen zurück machte und sich auf seinen Lippen sofort wieder das hämische Grinsen spiegelte.
Abermals bewegte er sich etwas auf mich zu, was mich wieder dazu brachte etwas Abstand zunehmen.
Hunter dagegen sah das Ganze als ziemlichen Spaß an und verringerte den Abstand darauf wieder etwas. Jedoch machte er dabei mehrere Schritte auf einmal, weswegen ich im nächsten Moment auch schon die kalte Stange des Bettgestells an meinen Oberschenkeln spüren durfte.
Automatisch schluckte ich etwas und konnte sehen wie sich das Grinsen darauf auf seinen Lippen nur noch vergrößerte. Die Rollen hatten jetzt auf jeden Fall getauscht, denn von seiner vorherigen Nervosität sowie meinem anscheinend angeblichen Selbstbewusstsein war nicht mehr viel vorhanden.
„Gefällt es dir etwa nicht, wenn ich das mache", hörte ich ihn raunen und spürte, wie seine Hand langsam an meinen Oberschenkel entlang wanderte, wobei sich selbst durch die dicke Jogginghose eine Gänsehaut auf meinen Beinen bildete. Seine Fingerkuppen streiften leicht den Saum des T-Shirt, was ich an hatte und zogen es dabei etwas hoch, sodass ich sie anschließend auf meiner nackten Haut vernehmen konnte.
Wie als würde mich ein Blitz durchfahren zuckt ich etwas zusammen, was Hunter nur ein raues Lachen von sich gab sowie einen gierigen Blick, der deutlich auf mir lag.
Sein Gesicht war mir derweil ebenfalls näher gekommen, wobei ich nun, wenn ich wollte, deutlich den dunklen Ring um seine Pupillen entdecken konnte, die mich immer noch wie seine Beute fixierten.
Langsam kamen in mir die Gedanken auf seine Finger einfach zu ergreifen, einmal fest zu drücken, sodass es noch ordentlich wehtat und sie anschließend von mir wegzuschieben. Stattdessen reagierte mein Muskeln aber nichts ansatzweise, wohingegen mein Gehirn aber noch top fit war und mich beinahe zusammenschrie endlich was zu machen.
Seine Finger waren nun immer weiter gewandert bis sich schließlich sein ganzer Arm um mich herumlegte und ich immer mehr spüren konnte, wie er sich weiter zu mir herüberlehnte, sodass ich quasi von ihm immer weiter auf das Bett gedrückt wurde. Mein Atem ging nur noch stockend und ich meinte zu spüren wie seine Lippen etwas meine Wange streiften.
„Wie weit solch ich es noch treiben Little B?", raunte seine Stimme mir ins Ohr, wobei mich sein Atem streifte und ich spürte, wie mein Körper augenblicklich vor Adrenalin anfing zu zittern. Auch er hatte dies nun bemerkt und zog mich etwas näher zu sich heran.
„Keine Sorge, wir können dies gerne so weit treiben, wie du willst und das im wahrsten Sinne des Wortes"
Wieder durchzog mich ein Schauer und das lag nicht an der Zweideutigkeit, die in diesem Satz mitgeschwungen hatte.
Augenblicklich ertönte jedoch ein lautes Klopfen an der Tür, was mich erstaunlicherweise erleichtert ausatmen ließ. Hunter dagegen musterte mich weiterhin mit einem kleinen Schmunzeln auf den Lippen. Anschließend ertönte wieder das Klopfen sowie eine Stimme eines genervten Jungens.
„Hunter steh auf, sonst kannst du auf Frühstück verzichten"
Automatisch bewegte ich mich etwas unter Hunter, der sich immer noch über mich gebeugt hatte. „Da hat wohl jemand Hunger", vernahm ich ihn sagen, wobei seine blauen Augen sich nicht von mir lösten.
Ich schmunzelte darauf nur etwas und legte dann meine Hand auf seine nackte Brust, sodass ich ihn etwas von mir wegdrücken konnte. „Naja, deine Gastfreundschaft hält sich ja auch ziemlich in Maßen, also ist es ja nicht verwunderlich, dass mein Magen am Rebellieren ist", entgegnete ich, worauf er etwas lachte.
Aber es war ein warmes und angenehmes Lachen, was auch bei mir ein kleines Schmunzeln auslöste.
Weil so viele sich ein neues Kapitel gewünscht haben ... hier ist es!<3
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