𝟐𝟔 | 𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥
„Ich bin so aufgeregt, dass kannst du dir gar nicht vorstellen", quiekte Addison nur während ich die ganzen und auch nur ansatzweise zerbrechlichen Sachen aus den Schränken herausräumte.
Wir hatten mittlerweile Samstagabend und waren fast fertig mit den Vorbereitungen für die Party.
Zumindest hatten wir es geschafft das Haus einigermaßen so herzurichten, dass man eine Party feiern konnte und nicht so viele Sorgen haben musst, dass irgendwas kaputt ging.
Mein Dad war zum Glück schon relativ früh am Morgen losgefahren, weswegen Addison und ich den ganzen Tag dafür Zeit hatten alles ordentlich wegzuräumen und einzusperren, sodass niemand auch nur irgendwas zerstören konnte.
Wir hatten es sogar geschafft uns zwischen drin noch fertig zu machen.
Aber das hätte man in den zwölf Stunden schließlich auch erwarten können.
Mittlerweile war es nämlich schon zwanzig Uhr und die Sonne hatte sich bereits verabschiedet, wodurch die Straßen draußen von den Laternen und den Lichtern der Häuser erhellt wurde.
„Bist du überhaupt nicht aufgeregt?", riss Addison mich aber auch schon aus den Gedanken.
„Es geht", murmelte ich und hob den schweren Karton an mit den ganzen Sachen, welche ebenfalls niemand auf der Party in die Hände bekommen durfte.
Hunter hatte mir seitdem nicht mehr geschrieben und zu Gesicht bekommen hatte ich ihn in der Zeit erst recht nicht, aber das machte nicht sonderlich etwas aus, denn ich hatte momentan wichtigeres zu tun, als mich darum zu kümmern, dass Hunter auf der Party Beschäftigung fand.
„Also ich kann es gar nicht erwarten", quiekte Addison auch schon weiter und sprang wie eine wilde durch das Wohnzimmer.
Ihr Freudentanz würde aber glücklicherweise von unser schrillen Haustürklingel unterbrochen.
Denn wenn sie weiter so mit ihren Absätzen auf dem Parkett herumsprang, würde da bestimmt nicht nur ein Kratzer drin sein.
„Geh schon mal aufmachen. Ich sperre noch schnell die Sachen weg", rief ich ihr zu, was sie aber nicht mehr zu hören schien, denn sie hatte sich bereits schon auf den Weg zur Haustür gemacht.
Wahrscheinlich hoffte sie, dass Blake einer der Ersten war, der hier auftauchte.
Obwohl Blake eigentlich sehr dafür bekannt war, dass er immer zu spät kam oder Sachen sogar mal ganz vergaß.
Also konnte ich mich darauf gefasst machen, dass ich Addsion nachher mit einer Flasche Alkohol aufkratzen durfte und mir auch schon mal eine Grund ausdenken, warum Blake es nicht zu Party geschafft hatte.
Voraussichtlich der Typ würde sich hier nicht blicken lassen.
Wenn er es tatsächlich schaffen sollte zu kommen, dann würde der Abend definitiv entspannter werden.
Aber was tat man nicht alles für seine beste Freundin.
Sowie ich Addison kannte würde sie persönlich zu Hunter latschen, wenn sie erfuhr, dass er nicht zu Party kam und ihn zur Rede stellen.
Und ihre Art Leute zur Rede zu stellen, war nicht gerade angenehm.
Also sollte ich schon ganz froh sein, dass sie davon keinen Wind bekommen hatte.
Ich schleppte schnell die schwere Kiste die Treppe hoch. Zumindest probierte ich es in einem einigermaßen flotten Tempo hinzubekommen, wobei es aber wahrscheinlich eher so aussah, als wäre ich gerade aus dem Altersheim entsprungen.
Sobald ich es keuchend die Treppe hoch geschafft hatte, musste ich die Kiste erstmal auf dem Boden abstellen und eine Runde verschnaufen.
Wer hätte gedacht, dass zerbrechliche Sachen so schwer sein konnten.
Aber na gut, ich hatte auch wirklich alles in den Karton getan. Egal ob es zerbrechlich war oder nicht. Hauptsache mein Dad fand es wichtig oder konnte zerstört werden.
Ich strich mir einmal die Haare aus der Stirn und stemmte die Kiste anschließend wieder hoch, um sie in da Schlafzimmer meines Dads zu schleppen, wo ich sie auf dem Bett abstellte.
Anschließend verschloss ich die Tür des Zimmer sowie meines eigenen und versteckte die Schlüssel in einer der Topfpflanzen, die im Flur stand.
Wahrscheinlich würde eh keiner hier hoch kommen. Außerdem wenn man auf Toilette musste konnte man auch das untere Badezimmer nutzen.
Also bräuchte ich mich auch keine so großen Sorgen machen so viele Leute hatten wir schließlich ja auch nicht eingeladen.
Nun ja....
In diesem Punkt hatte ich mich gewaltig geirrt, denn als ich wieder die Treppe herunter gestakst kam, waren dort eindeutig viel mehr Leute, als eigentlich geplant war.
„Was zur Hölle?", murmelte ich nur und merkte wie mir die Kinnlade herunterklappte, als ich die tanzende, trinkende und lauthals quatschende Menge aus Jugendlichen in meinem Wohnzimmer sah.
So schnell ich konnte oder besser gesagt so schnell es die hohen Schuhe zu ließen stolperte ich die Treppe herunter und quetschte mich durch die Menge.
Jedoch fehlte von Addison jede Spur.
Wie konnte sie bitte von Erdboden verschluckt sein? Und wie hatte es so viele Leute in mein Wohnzimmer geschafft? Ich war doch gerade mal fünf Minuten weg gewesen.
„Hey Blair!!!", hörte ich aber auch schon eine hohe Stimme kreischen, worauf ich am liebsten sofort hoch in mein Zimmer gesprintet wäre, jedoch musste ich mich dafür erstmal zurück durch die Menschenmenge quetschen und dafür war es nun zu spät.
Denn Clarissa, die immer wieder meinen Namen brüllte hatte mich schon längst erreicht und plusterte sich vor mir auf.
An ihrer Seite hatte sie ein dunkelblondes Mädchen, was ein kurzes Kleid trug und ziemlich krass geschminkt war.
Aber trotzdem sah das ganze noch gut an ihr aus. Im Gegensatz zu Clarissa, die mit ihren roten Wangen, die anscheinend etwas zu viel Blush abbekommen hatten so aussah, als wäre sie in den Tuschkasten gefallen.
„Blair", setzte Clarissa auch schon erneut an und legte einen Arm um das Mädchen herum, was mit beim näheren Betrachten auf einmal viel zu bekannt vorkam.
„Das ist meine Cousine Cindy", erklärte sie, worauf das Mädchen nur lächelte und mir die Hand hinhielt.
Jedoch schaffte ich es nicht ihr die Hand zu reichen und diese zu schütteln, denn dafür hatte mich die Erkenntnis wo ich sie schon mal gesehen hatte zu sehr erschlagen.
Sie war Hunters Ex
Ich starrte sie nur verdattert an und brachte kein Wort heraus, worauf Cindy nur verwirrt eine Augenbraue anhob und einen Blick zu ihrer Cousine warf.
Und um ehrlich zu sein...ich hätte nie im Leben gedacht, dass mal Clarissa, das Sprechen für mich übernehmen musste.
„Ich glaube Blair ist auch sehr erfreut dich kennenzulernen", setzte sie auch schon an, worauf ich schließlich nickte.
„Ähm...ja klar, sehr erfreut. Nimm dir einfach was du brauchst, fühl dich wie zu Hause", murmelte ich nur noch, bevor ich mich an den Beiden vorbeiquetschte und noch ein paar komische Blicke zu geworfen bekam.
Aber das war mir nun egal.
Viel mehr wunderte ich mich darüber, warum Clarissa auf einmal so nett zu mir war und warum zur Hölle sie auch noch mit der Ex von Hunter verwandt sein musste und sie dann auch noch mit auf meine Party schleppte.
Als hätte ich nicht besseres zu tun.
Aber wenigstens konnte ich von Glück reden, dass Hunter nicht auch noch aufgetaucht war, denn dann würde es hier glaube ich richtiges Drama geben und ich durfte bestimmt eine der Hauptrollen in diesem Stück spielen.
Trotzdem konnte ich mein Hirn nicht davon abhalten in die Küche zu stürmen und mit dort einen Drink zu schnappen.
Es dauerte keine zwei Sekunden und da hatte ich den Inhalt des Bechers auch schon heruntergekippt, sodass er beinahe meine Speiseröhre verätzte.
Ich knallte den leeren Becher nur zurück auf den Tisch in ließ den Alkohol für ein paar Sekunden auf mich wirken, jedoch blieb es nicht lange dabei, denn meine Hände machten mal wieder ihr eigenes Ding und wollten auch schon nach dem zweiten Becher greifen.
Dieses Mal würde ich aber von jemanden angerempelt, sodass sich der ganze Inhalt auf mein Kleid ergoss.
Wütend schnaubte ich auf und schoss herum, wobei ich den Becher wütend auf den Boden knallte, aber die Person hatte sich bereits aus dem Staub gemacht.
Genervt stöhnte ich einmal auf und musterte den unteren Saum meines Kleides, welcher mit Alkohol getränkt war.
Nun blieb mir anscheinend nichts anderes übrig, als es auszuwaschen, wenn ich nicht den ganzen Abend nach Bier riechen wollte.
Genervt lief ich auch schon aus der Küche und die Treppenstufen hoch in die zweite Etage.
Das Bad unten würde wahrscheinlich besetzt sein, also wäre es sinnvoller ich würde gleich nach oben gehen und es erst gar nicht unten probieren.
Denn die Chance, dass ich dabei wieder gegen eine Person rannte und mir den zweiten Drink auf meinem Kleid sicherte, war ziemlich hoch so tollpatschig wie ich war.
Zum Glück hatte es bisher noch keiner hier hoch geschafft, sodass das Badezimmer komplett leer war.
Schnell schlüpfte ich durch die Tür und schaltete das Licht ein, damit ich besser sehen konnte.
Es blendet kurz in den Augen, aber es dauerte nicht lange bis ich mich daran gewöhnt hatte.
Anschließend drehte ich den Wasserhahn etwas auf, sodass das Rauschen des fließenden Wassers zu hören war.
Ich machte einen Lappen, der am Rand des Wachbecken lag etwas nass und probiere damit irgendwie mein Kleid zu säubern.
Jedoch kam ich nicht sonderlich weit, denn im nächsten Moment legten sich zwei Hände um meine Taille, worauf ich vor Schreck auf quietschte und den Lappen fallen ließ.
Mhm...wer mag das wohl sein?!?
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