Kapitel 6: Das Licht verblasst
Kokori:
Nach dem wir alle fertig gespeist haben lies meine Oma gleich alle restlichen Marmeladengläser da. Doch ich konnte noch nicht einfach so gehen. Meine Neugier war zu groß. Wir standen vor der Tür also fragte ich Frau Umaeda über das besondere umzugspaket draußen vor ihrer Tür. << Ähm.. Ich hätte gegen Ende da noch eine Frage , Frau Umaeda. Was hat es denn mit dem Päckchen auf sich was vor ihrer Tür steht , mit der Aufschrift ^ Medizin für die häusliche Verpflegung ^. Ich will sie wirklich nicht bedrängen, aber bei unserem Umzug hatten wir soetwas nicht.>> , fragte ich mit einer etwas angespannteren Stimme. Es war ein Fehler. Nach dem Gesichtsausdruck von Frau Umaeda zu urteilen , der sich nur noch zu einem verkrampften Lächeln Zwang, hatte ich einen wunden Punkt getroffen. Ihre Augen weiteten sich und ihr Lächeln verschwand von ihren Lippen, stattdessen blieb ein leerer , kalter Ausdruck zurück, der mich anstarrte. Als ich auf Takuya schaute blickte er mit einem kalten Ausdruck den Boden an. Es war eine unangenehme Stille selbst der kleine fröhliche Shota stand ruhig neben seinem Bruder und starrte seine Mutter voller Erwartung an. Meine Oma hingegen versuchte diese Stille zu unterbrechen: << Es tut uns leid , wenn sie nicht darüber sprechen...>>, wurde meine Oma unterbrochen. << Nein, ist schon Ordnung. Ich habe mir nie Freunde damit gemacht es vor ihnen zu verbergen. Jetzt will ich das ändern. Ich will offener und vertrauter auf meine Mitmenschen zu gehen, erwarte im Gegenzug aber auch die gleiche Offenheit.>> , gab Frau Umaeda zurück. Mir wurde kalt wenn sie uns von ihren Problemen erzählt, werde ich ihr auch meine zeigen. Frau Umaeda wollte anfangen zu sprechen, doch ihr rollten schon die ersten Tränen runter. Das so eine starke und freudige Frau vor uns zusammenbricht, hätte ich nie gedacht. Sie stütze sich regelrecht an dem Kuchentresen ab der sich direkt neben ihr befand und begann mit einer zittrigen Stimme an und aufzuklären. << Also gut... Ich habe euch schon erzählt das mein Mann gestorben ist, aber nicht an was. Er hatte eine Krankheit ^ Krebs ^. Er war im letzten Stadium und zu schwach um dagegen anzukämpfen. Als er dann sein halbes Leben im Krankenhaus verbracht hat, ging ich tagtäglich arbeiten , denn wir waren sehr knapp bei Kasse. Wir hatten Schulden, über Schulden und konnten uns nur das Wichtigste leisten. Mein Mann starb vor 9 Jahren. Da war ich gerade mit meinem letzten Kind schwanger. Als er starb half mir meine Schwester finanziell aus solange es ging. Bis jetzt, wo wir die Miete unseres alten Hauses nicht mehr zahlen konnten. Bei meinem jüngsten Sohn wurde ebenfalls Krebs diagnostiziert und Takuya bekam im Alter von 13 Jahren ebenso Krebs. Deswegen stehen diese Päckchen hier. Mein ältester Sohn blieb verschont, ebenso wie ich. Aber ,... ich weiß nicht... wie lange meine Söhne noch Leben... werden. Nur sehr wenige Menschen konntenden Krebs überwinden... Ich will sie nicht verlieren..>> Sie brach in Tränen aus und fiel voller Schwäche auf die Knie. Ich war komplett geschockt und wusste nichts zu tun. Shota rannte zu seiner Mutter und drückte sie ganz fest. Jetzt sah ich auch wie Takuya von oben seine Mutter mit einem gleichzeitig geschockten, aber auch wütenden Blick ansah. Er musste sich zusammenreisen um nicht auch noch in Tränen auszubrechen. Ich wüsste nicht wie ich helfen konnte. Das war alles meine Schuld, aber wegrennen half auch nichts. Meine Oma wollte etwas sagen. Doch ich unterbrach sie mit einer leichten Handbewegung. Ich kniete mich langsam auf den Boden. Genau gegenüber von Frau Umaeda. Sie blickte mich mit einem verletzten Blick an. Tränenübergossen. Auch mir kamen jetzt die Tränen. Ich nahm ihre beiden Hände in meine und versuchte sie anzulächeln. << Frau Umaeda, .. Sie sind nicht alleine. Ich verstehe ihren Schmerz und werde ihnen meine Hilfe anbieten.>> sagte ich und in dem selben Moment nahm ich mein Pony das mein rechtes Auge vollkommen verdeckte und zeigte ihr mit einem lächeln und Tränenubergossenem Gesicht mein blindes Auge. Sie blickte mich schockiert an und hielt sich die Hand vor den Mund. Jetzt weinte sie noch stärker, weil jemand ihren Schmerz verstand und sie nicht alleine dasteht.
Takuya:
Es war eine schmerzvolle Situation. Ich habe meine Mutter noch nie so erlebt, wie sie sich jemanden, bettelnd vor die Füße warf. In diesem Moment machte sie sich ganz schwach. Als ich in die Augen von Kokori blickte, erschrak ich. Sie war auf ihrem rechten Auge blind, aber lächelte trotzdem noch. Sie ist anders als andere. Sie versteht meine Mutter und verklagt sie nicht oder lässt sie im Stich Nein sie will auf einer Ebene mit ihr sein, da sie das Gefühl von *Schmerz* nur zu gut kennt. Ich versuchte ebenso zu Lächeln. Auch wenn sie jetzt die Wahrheit kennt akzeptiert sie es. Ich hätte nie gedacht das ich jemals auf so einen Menschen treffen würde. Eine halbe Stunde verharrten wir alle in unseren Positionen, bis weniger Tränen vergossen wurden. Schließlichstand meine Mutter auf und Kokori tute es ihr gleich. Eigentlich hätte ich so vor meiner Mutter stehen sollen. Sie anlächeln sollen und trösten. Ihr aufmunternde Worte zurufen, aber das eine vollkommen Fremde so etwas macht, das hatten wir noch nie. Selbst Mutters frühere Arbeitskolleginnen waren nicht so freundlich wie sie. Wirklich aufmerksam von ihr. Meine Mutter nahm kokori und drückte sie ganz fest in die Arme. Sie wollte schon immer gern eine Tochter haben. Kokori wäre perfekt um diesen Platz dafür. Ich sollte mich mit ihr anfreunden und sie hatte den gleichen Gedanken als sie fragte: << Wie wäre es Frau Umaeda, wenn ich Ihnen und ihren beiden Söhnen mal unserer ganzen Nachbarschaft vorstelle und ihnen hier alles im Dorf zeige?>> Meine Mutter daraufhin: << Das wäre wirklich sehr nett, aber leider bin ich morgen schon mit meinem jüngsten Sohn bei einem Arzt Termin . Du könntest aber auch gerne Takuya das Dorf zeigen. So könnt ihr euch mal besser kennen lernen.>> Meine Mutter war wieder glücklich. Kokori errtötete, zugleich antworte sie aber auch mit einem lächeln: << Das würde ich gerne machen.>> Bevor ihre Oma wieder einen ihrer Sprüche rauslassen konnte, wurde sie von ihrer Enkelin grimmig angeschaut. << Also ich hätt morgen Zeit. Freut mich also. Vielleicht finde ich mich so dann besser zurecht.>>, gab ich mit einem breiten Grinsen in Kokoris Richtung, die mir ebenfalls zulächelte. Ihre Oma daraufhin: << Nagut dann ist es entschieden. Falls Sie etwas brauchen können Sie jederzeit vorbeikommen. Ich bin immer zuhause und wir heißen Sie mit offenen Armen herzlich willkommen in unserer Familie. Aber leider müssen wir jetzt los. Es war schön sie kennengelernt zu haben. Auf Wiedersehen.>> Somit ging sie in Richtung Tür, meine Mutter und Shota kamen ihr hinterhergestürmt. Nur Kokori und ich blieben noch in den Raum. Sie schaute so als würde sie in ihrer Traumweltleben. Tja spätestens als ihre Oma nach ihr rief wurde sie aus dieser Welt rausgerissen und antwortete erschrocken. Ich ging auf sie zu. << Vielen Dank, dass du meine Mutter aufgemuntert hast. Ich hätte es nicht besser machen können. Keiner hätte das. Es tut mir leid mit deinem Auge. Ich hoffe du hast trotz alle dem hier immer noch Lust uns zu besuchen. Ich würde es dir nicht verübeln wenn nicht.>> gab ich ihr lächelnd zurück. Daraufhin antwortete sie ebenfalls lächelnd: << Ist schon in Ordnung, wenn es deiner Mutter dadurch besser geht. Mich macht es glücklich wenn ich anderen Menschen eine Freude bereiten kann. Ich habe mich noch nie von jemanden abgewendet nur weil er komisch war... naja Hauptsache wir haben euch mit unserem Besuch nicht allzu bedrängt.>> Nach diesem kurzen Gespräch gingen wir Richtung Tür verabschiedeten uns und ging jeder seines Weges. Ich glaube durch dieses Treffen hat meine Mutter das Gefühl bekommen sie wäre in der Welt etwas wert und jemand gibt ihr das Gefühl von *Akzeptanz*.
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