AMBER ☽

„Warum hast du dich heute mit Shane geprügelt? Klar, sie ist ein Biest, aber sonst bist du nicht so", sagte Tristan am Telefon.
Ich saß gerade im Auto und hörte die leise zurück im Hintergrund, während ich immer noch aus dem Fenster schaue. Everytime von Britney Spears.

Hatte ich erwähnt, dass es angefangen zu regnen? Perfekte Stimmung. „Sie hat mich aufgeregt".
„Dieser junge, Jess", fing er an.
Jess hier, Jess da, Jess überall. Ich könnte kotzen.

„Was willst du wissen?", seufzend lehnte ich mich gegen der Lehne. „Ich sah, wie du ihm ansiehst, Amber. Also soll ich mir Sorgen machen?".
Mein Herz schlägt mal wieder viel zu schnell.
Ich atmete leise aus.

Aber das ist wirklich eine ernste Frage.
„Ich habe Jess vorhin gesagt, ich bin glücklich mit dir und so ist es auch".
„Ja, aber ich will keine zweite Wahl sein. Das hatte ich schon öfter".
„Es ist alles in Ordnung".

„Ich liebe dich, Amber. Hörst du?". Tristen, das zum ersten Mal. Ich nickte, aber er konnte mich nicht sehen. „Ja", hauchte ich stattdessen.

In diesem Moment klopfte es an der Scheibe meines Autos. „Tristan, ich lege auf". Damit legte ich auf und drückte auf den kleinen Knopf. Sofort fährt die Scheibe herunter.

„Was willst du wieder, Jess?".
Er fährt sich durch die klitschnassen Haare und schaute mich leicht verlegen an. Ich ahnte, was nun kommen wird.

„Steig ein", sagte ich, ohne dass er auch nur ein Wort darüber verlieren konnte und tat, wie ich ihm befohlen habe.
Dann herrschte stille.

Wir hörten beide Everytime und die ganze Situation ist echt unangenehm, aber anscheinend wollte das Schicksal es so.
Ich hätte ja auch nein sagen können, davon abgesehen..

„Hier sind wir".
„Hier sind wir", sagte ich, schaute zum nassen Jess und knetete die Hände. „Ich weiß, du willst es nicht hören, Amber, aber es tut mir leid. Ich hätte nicht einfach gehen sollen. Es war einfach alles mein Fehler gewesen".
„Und was erwartest du jetzt von mir? Dass wir uns küssen und alles wieder gut wird? Ich habe dir doch schon gesagt, ich habe Tristan".

„Ja, aber wie fühlst du dich bei ihm?".
„Das werde ich dir ganz sicherlich nicht erraten", damit startete ich den Motor und fuhr dann Richtung Luke.

„Das hier sollte nicht so sein", murmelte Jess sehr leise, hoffte wohl, ich höre ihm nicht.
Da liegt er falsch.

•••