Draco Malfoy hatte sich nie viel aus den Meinungen anderer gemacht, doch an diesem Abend konnte er seine Gedanken nicht so einfach abschütteln. Das Treffen mit Aleyna war plötzlich viel wichtiger, als er es sich zunächst eingestanden hatte. Vielleicht war es der Druck von Mattheo gewesen, der ihn dazu gebracht hatte, die Initiative zu ergreifen, aber irgendetwas an diesem Mädchen veränderte alles.

„Hast du heute Abend schon was vor?", fragte Draco plötzlich, als Aleyna vor ihm stand und ihn mit ihren strahlend blauen Augen ansah. Es war eine Frage, die er normalerweise nicht stellte. Nicht bei jemandem wie ihr.

Aleyna blinzelte, ihre Miene verriet, dass sie nicht mit dieser Frage gerechnet hatte. In ihrer Welt war Draco Malfoy derjenige, der sich in den meisten Dingen nie so richtig öffnen konnte. Er war der typische Slytherin, kalt, berechnend und nie wirklich interessiert an anderen. Doch jetzt war er plötzlich derjenige, der sie fragte, ob sie etwas vorhatte. „Äh... nein, eigentlich nicht", antwortete sie verunsichert, aber auch neugierig, was er damit meinte.

„Perfekt, sei um 20 Uhr im Gemeinschaftsraum. Wir gehen nach Hogsmeade", sagte Draco in einem Tonfall, der fast beiläufig klang, doch in seinen Augen war etwas, das Aleyna sofort aufhorchen ließ.

„Wirklich?", fragte sie, mehr als überrascht. Sollte das etwa ein Date sein? Mit Draco? Es klang fast zu einfach, um wahr zu sein. Aber irgendetwas in seiner Haltung ließ sie annehmen, dass er es tatsächlich ernst meinte.

„Ja", antwortete er, ohne sie anzusehen, drehte sich dann jedoch um und begann, in Richtung des Ufers zu gehen. Kein weiteres Wort. Kein Lächeln. Doch der Funke, der in den beiden Augen der Slytherins aufgeblitzt war, verriet etwas anderes. Etwas Unausgesprochenes.

Aleyna stand da, immer noch unsicher, was genau diese Einladung bedeutete. Ein Date? Mit Draco Malfoy? Sie konnte es kaum fassen. Doch sie hatte keine Zeit, sich weiter darüber den Kopf zu zerbrechen, denn sie drehte sich um und lief zurück zu Emilia, die ihr neugierig entgegenschritt.

„Was ist los?", fragte Emilia mit einem erwartungsvollen Lächeln, und sofort wusste Aleyna, dass sie es nicht für sich behalten konnte.

„Ich... Ich glaube, ich habe gerade ein Date mit Draco Malfoy bekommen", sagte Aleyna schließlich, ihre Stimme zitterte leicht vor Aufregung und Nervosität.

Emilia hielt inne und starrte sie mit großen Augen an. „Was? Wie? Wann?" fragte sie, ihre Stimme voller Aufregung und Unglauben. „Er hat dich wirklich gefragt?"

„Ja!", antwortete Aleyna, immer noch ungläubig. „Ich verstehe es selbst nicht, aber es scheint so, als würde er wirklich mit mir nach Hogsmeade gehen wollen."

„Das ist der Hammer!", rief Emilia begeistert und begann, aufgeregt zu lachen. „Ich kann es kaum fassen, du bist also wirklich mit Draco unterwegs!"

Aleyna fühlte, wie ihre Nervosität langsam von einer Welle der Aufregung und des Glücks überflutet wurde. Diese Einladung, wenn man sie denn so nennen konnte, fühlte sich nicht nur wie eine Herausforderung an, sondern auch wie ein Zeichen. Etwas war an Draco, das sie bis jetzt nicht erkannt hatte, und sie wollte mehr darüber erfahren.

„Ich... ich weiß nicht, was ich davon halten soll", sagte Aleyna, als sie zu Emilia blickte, deren Freude ihr fast ansteckend vorkam. „Ich meine, Draco Malfoy und ich? Hätte ich nie gedacht, dass das mal passieren würde."

„Das wird sicher spannend, Aleyna", meinte Emilia und grinste. „Du bist echt ein Glückspilz. Aber was ist mit Mattheo? Ich meine, wenn er davon erfährt..."

Aleyna zog ihre Schultern hoch. „Mattheo und ich... haben uns versöhnt. Es ist nichts Ernstes zwischen uns. Er versteht das schon."

„Ich weiß nicht", sagte Emilia nachdenklich. „Aber du solltest vorsichtig sein. Draco ist nicht der, den man leicht durchschauen kann."

Aleyna nickte, ihre Gedanken wirbelten. Sie wusste, dass Emilia recht hatte. Draco war undurchschaubar, geheimnisvoll. Doch gleichzeitig konnte sie nicht leugnen, dass etwas zwischen ihnen war, etwas, das sie unbedingt verstehen wollte.

„Wir sehen uns dann um 20 Uhr", sagte sie schließlich entschlossen, als sie in den Gemeinschaftsraum zurückkehrten. Sie fühlte sich aufgeregt, aber auch ein wenig nervös. Ein Date mit Draco Malfoy? Wenn es wirklich so war, dann würde es ein Abenteuer werden, das sie nicht so schnell vergessen würde.

Der Abend war gekommen, und die Uhrzeit rückte näher. Aleyna hatte sich entschieden, sich nicht extra für ihn schick zu machen. Sie wollte nicht, dass Draco dachte, sie würde sich für ihn verbiegen. Sie entschied sich für etwas Bequemes, doch ihre Nervosität wuchs mit jedem Moment, der verstrich.

Als sie den Gemeinschaftsraum betrat, stand Draco bereits dort und lehnte an der Wand. Sie spürte, wie sein Blick sie sofort erfasste. Aleyna sah an ihm vorbei, spürte aber, wie sich etwas in ihr veränderte. Irgendetwas an diesem Moment ließ sie aufhorchen.

„Du bist spät", sagte Draco, als er sie erblickte, seine Stimme war ruhig, fast schon gleichgültig. Aber in seinen Augen konnte sie das leichte Funkeln sehen, das verriet, dass er sich ebenfalls auf diesen Abend freute.

Aleyna lächelte und zuckte mit den Schultern. „Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass ich mich extra für dich hübsch mache", sagte sie mit einem Augenzwinkern.

„Macht nichts", antwortete Draco mit einem Anflug von Grinsen, der fast nicht zu bemerken war. „Komm, wir gehen."

Und so begann ihr Abend in Hogsmeade, ein Beginn von etwas, das weder sie noch Draco wirklich verstanden. Aber es war der erste Schritt in eine Richtung, die sie beide noch nie zuvor eingeschlagen hatten.

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