7 - Sport-BHs und Schlingpflanzen
Nicht bearbeitet!
Ich wachte mitten in der Nacht auf, weil mir zu heiß war. Es lag an Aleksandr, der seine Arme und Beine wie eine Schlingpflanze um meinen Körper geschlungen hatte.
Er konnte nicht auf dem Sofa schlafen, weil er zu groß dafür war und er hatte es gar nicht erst in Frage kommen lassen, dass ich auf dem Sofa schlief. So landeten wir, anfangs noch mit genügend Abstand, gemeinsam in meinem Bett. Aber wie es aussah hatte er sich mitten in der Nacht an mich geschmiegt, denn ich lag noch auf meiner Seite.
Ich versuchte seine Arme von mir runter zu bekommen um ein wenig Luft zu bekommen, aber er bewegte sich nicht einen Millimeter, weder wachte er auf - er schlief einfach weiter. Weil ich nicht anders konnte und vor Hitze fast kollabiert wäre, entschloss ich mich einfach mein Tank Top und die Jogginghose auszuziehen. Mit den komischsten Verrenkungen - so gut es eben ging - schaffte ich es nach zehn Minuten meine Sachen auszuziehen und nur noch in Unterwäsche da zu liegen.
Ein weißer Sport-BH und ein pinkes Höschen kamen zum Vorschein. Wenigstens trug ich keine Spitzenunterwäsche, denn obwohl ich nicht so viel Wert auf Kleidung legte, so war meine Schublade doch mit hübscher Unterwäsche gefüllt. Es waren die einzigen Teile in meinem Kleiderschrank, die auffällig waren. Ich wusste nämlich, dass sie niemand zu Gesicht bekommen würde und ich wollte mich wenigstens da wie eine richtige Frau fühlen und ein paar Kleidern, die ich nie trug. Nach einigen Minuten und dem angenehmen Gefühl von Aleksandrs Haut an meiner schlief ich schlussendlich ein.
Ich runzelte die Stirn als ich ein helles Licht vernahm und drehte mich auf den Bauch um mein Gesicht in mein Kissen zu drücken.
"Hey", hörte ich eine sanfte Stimme an meinem Ohr und spürte wie eine raue Hand meine Haare zur Seite schob und sich eine Nase in meinem Nacken vergrub und tief einatmete. "Komm schon, Sleeping Beauty, du musst aufstehen", hörte ich ein nuscheln an meinem Nacken.
"Ich will nicht", murmelte ich und hob eine Hand um sie in weichem, kurzem Haar zu vergraben um den Kopf von meinem Nacken zu ziehen, um mich auf meine andere Seite legen zu können.
Ich hörte ein raues Kichern und im nächsten Moment schlangen sich zwei große Hände um meine Taille und zogen mich an einen harten Körper. Ich wollte nur weiter schlafen und nicht gestört werden. "Wieso hast du nur Unterwäsche an? Nicht, dass ich was dagegen hätte!"
"Mir war heiß", murmelte ich und versuchte weiter zu schlafen. Ich war so müde.
"Wirklich?"
"Ja. Es ist ja nicht so, als ob du das nicht schon mal gesehen hättest."
"Was meinst du?"
"Eine Frau in Unterwäsche."
"Und was ist, wenn ich sagen würde, dass ich es nicht getan habe?"
"Dann würde ich sagen, dass du lügst", murmelte ich und betete um Frieden.
"Es wäre auch gelogen. Aber ich habe noch nie eine Frau gesehen, die mich so anmacht wie du."
"Was du nicht sagst. Könntest du bitte die Klappe halten? Ich versuche hier zu schlafen", murrte ich.
"Es ist schon zehn. Musst du nicht ans College?", nuschelte Aleksandr an meiner Wange.
"Ich bin krank."
"Was hast du denn?", hörte ich ihn belustigt fragen.
"Sehnsucht."
"Ach so? Nach wem denn?"
"Nach meinem Bett und unserer Beziehung, die sich Schlaf nennt", ich drehte mich in seinen Armen, sodass sein Gesicht nun gegenüber von meinem lag.
Ich spürte wie er mit seinen Fingern meine Nase, meine Wangen und dann meine Lippen nach zog. "So wunderschön", hauchte er.
Ich öffnete meine Augen und setzte mich auf. "Entweder du hältst jetzt die Klappe und lässt mich schlafen oder du verschwindest, damit ich kann in Ruhe weiter schlafen", zischte ich und sah auf ihn runter.
Er lehnte sich grinsend gegen das Kopfende meines Bettes und verschränkte die muskulösen Arme vor seiner beeindruckenden Brust. Er breitete einladend die Arme aus und ich wollte nichts sehnlicher als einfach weiter zu schlafen. "Hältst du dann die Klappe?"
"Wenn du dich an mich schmiegst, auf jeden", versprach er grinsend. Das ich nichts anderes als Frieden wollte ließ ich mich auf ihn fallen und schlief nach zwei Minuten wieder ein.
Ich wurde von dem angenehmen Duft von köstlichem Kaffee geweckt. Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem Körper aus, weil Aleksandr nicht mehr in meinem Bett war und ich alleine in Unterwäsche da lag. Ich beschloss, dass es Zeit genug war um aufzustehen und zog mich an. Dieses Mal eine graue Leggings und ein schwarzes Shirt, welches mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel reichte.
Mit seinem muskulösen Rücken zugewandt stand Aleksandr nur in Boxershorts bekleidet in meiner Küche und kochte. Was er genau machte konnte ich nicht sehen, da sein Körper mir die Sicht versperrte, aber es roch auf jeden Fall köstlich. "Die nicht vorhandenen Kochkünste liegen wohl nicht in der Familie", kommentierte ich sein Tun.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht wandte er sich mir zu. "Dir auch einen wunderschönen guten Morgen, moy Angel." Ich entdeckte erst jetzt, dass er ein Sixpack hatte. Es schien so, als ob er aus reiner Muskelmasse bestand. Er sah so aus als ob ihm nicht einmal eine Kugel etwas antun könnte.
"Morgen", grüßte ich und machte mich auf die Suche nach Kaffee.
"Ich hab dir Kaffee und Frühstück gemacht. Ich hoffe du magst Omelett?"
"Da wäre nicht nötig gewesen, aber danke", sagte ich und nahm die Tasse, die er mir entgegen hielt.
"Ich hab's gerne gemacht. Sieh es als ein Dankeschön."
"Für was?"
"Dafür, dass du meiner Schwester geholfen hast."
"Das war selbstverständlich. Jeder hätte das in der Situation gemacht", meinte ich Schulterzuckend.
Er schüttelte den Kopf. "Nein. Nicht jeder", entgegnete er mich und kam näher. "Weißt du eigentlich wie mutig und wie dumm das war? Du hättest verletzt werden können", sagte er und strich mir eine Strähne hinters Ohr.
"Deine Schwester wäre verletzt worden", informierte ich und sah ihm in die Augen.
"Du hast recht", sagte er und beugte sich zu mir runter. "Ist sie aber nicht, dank dir", hauchte er und fuhr mit seiner Nase von meiner Schläfe runter zu meiner Wange, zu meinem Kiefer und über meinen Hals zu meinem Nacken. Es fühlte sich unglaublich an was er mit mir machte, aber ich musste das stoppen. Durfte ihn nicht zu nahe an mich heran lassen.
"Musst du nicht nach Hause zu deiner Schwester?"
Ich spürte sein Grinsen an meinem Nacken bevor er sich aufrichtete. "Ich weiß, was du versuchst, aber nein, sie hilft Mrs Carter beim Haushalt und lässt sich das Kochen beibringen - obwohl es hoffnungslos ist. Ich weiß es, ich hab's auch schon versucht."
"So schlecht kann sie gar nicht sein."
"Oh, doch! Und ich werde es dir beweisen. Du kommst heute mit zu mir, zum Abendessen – Katinka kocht. Dann kannst du dich ja selbst überzeugen."
"Penetrant."
"Was?"
"Eine deiner Eigenschaften. Du bist verdammt penetrant", sagte ich schulterzuckend.
"Dabei dachte ich Frauen würden Aufmerksamkeit lieben", seufzte er. "Du verwirrst mich."
"Hey, Elena", begrüßte Katinka mich. "Es tut mir so unglaublich leid!"
"Was?", fragte ich verwirrt.
"Wenn du mir an dem Tag nicht geholfen hättest, dann wäre das gestern mit Jacob nie passiert."
"Dann wärst du aber verletzt worden."
"Lass sie doch erst einmal rein kommen, Schwesterherz", sagte Aleksandr und legte eine Hand auf meinen unteren Rücken um mich in die Wohnung zu schieben. Katinka entdeckte die Hand ihres Bruders und ihre Augen fingen an zu strahlen, während ich nur die Stirn runzelte.
"Ist das Essen schon fertig?", fragte Aleksandr.
"Fast", teilte sie uns freudenstrahlend mit und schwebte schon fast in die Küche.
"Sieht doch ganz gut aus", murmelte ich als ich den Broccoli Auflauf im Backofen entdeckte. Aleksandr schüttelte nur grinsend den Kopf.
"Das Essen ist in fünf Minuten fertig. Könntet ihr bitte den Tisch decken?"
"Wein, Bier, Cola, Orangenlimonade?", fragte Katinka
"Bier", antworteten Aleksandr und ich unison. Ich sah hoch und merkte, dass mich die beiden ansahen. Aleksandr mit einem Lächeln und Katinka mit einem verwirrten Gesichtsausdruck. "Was?"
"Nichts. Magst du keinen Wein?"
"Ich bin nicht wirklich der Wein-Typ", antwortete ich.
"Ist ja auch egal. Hier dein Bier", sagte sie und reichte mir eines. "Und jetzt esst."
Ich sah runter auf meinen Teller. Das Essen sah ganz gut aus und es roch auch gut, also konnte ich mir irgendwie nicht vorstellen, dass Katinka so eine schlechte Köchin sein soll. Ich nahm meine Gabel in die Hand und zerteilte damit ein kleines Stück um es zu probieren. Als ich ein Stück Broccoli mit Käse im Mund hatte wusste ich was Aleksandr mit Katinka Kochkünsten meinte. "Katinka?"
"Ja?"
"Hast du den Broccoli vorher gekocht?", fragte ich mit vollem Mund.
"Nein? Hätte ich das denn tun müssen?"
"Gott, ja!", rief Aleksandr und spuckte das Essen wieder aus. "Siehst du was ich meine?", fragte er mich.
"Ich glaube du solltest dir als Vorbild nicht Hell's Kitchen nehmen", riet ich und spuckte das Essen in eine Serviette.
"Mehl", forderte ich eine halbe Stunde später und nahm die Klarsichtfolie von der Schüssel, in der der Teig für die Pizza lag.
Nachdem man Katinkas Auflauf leider nicht essen konnte, hatte ich mich dazu bereit erklärt eine Pizza zu machen. Katinka war gerade im Supermarkt und kaufte ein paar Zutaten für einen Schokoladenkuchen, den ich im Nachhinein machen sollte, während Aleksandr mein Küchengehilfe war.
"Hat dir schon mal jemand gesagt wie heiß das ist, wenn du so herrisch bist?", raunte er mir ins Ohr.
"Du hilfst nicht, du störst", war meine Antwort.
"Noch nicht, aber jetzt", und mit diesen Worten nahm er die Packung Mehl und schüttete sie über meinen Kopf. Ich drehte mich um und sah ihn aus verengten Augen an. "Süß", feixte er und stupste meine Nase an.
"Ich gehe jetzt duschen und du wirst diese Pizza jetzt fertig machen."
Ich stand unter der heißen Dusche und genoss das Wasser, das über meinen Körper floss und mich von außen wärmte. Meine blasse Haut färbte sich rot, wegen der Hitze. Ich hasste meine Haut. Sie war so empfindlich und Hell, meine Adern sahen aus wie Flüsse auf einer Landkarte. Porzellanhaut - nannte sie meine Hautärztin.
Nach einer entspannenden Dusche trat ich aus dem glasigen Viereck und hüllte mich in ein Handtuch. Ich hatte keine Kleidung zum Wechseln hatte musste ich mit dem kleinen Handtuch um meinen Körper vor Aleksandr treten. Eigentlich war es egal, denn er hatte mich ja schon halbnackt gesehen.
Ich seufzte und schloss die Tür auf und trat aus dem Badezimmer, eine Gänsehaut überzog meinen Körper, weil es in dem Badezimmer schon richtig heiß und dampfig geworden war.
"Aleksandr", rief ich.
"Scheiße", hörte ich ein Zischen hinter mir. Ich drehte mich um und entdeckte Aleks, der mich anstarrte. "Sag das noch Mal", raunte er.
"Was?", fragte ich verwirrt.
"Meinen Namen."
"Aleksandr?", fragte ich unsicher.
"Ah, scheiße, du bringst mich um, Frau. Weißt du wie viel Kraft es mich kostet dir nicht einfach dieses winzige Handtuch vom Körper zu reisen", raunte er und war mit drei Schritten bei mir. Er nahm mein Gesicht in seine Hände und drückte meinen Körper mit seinem gegen die Wand. Das Atmen fiel mir auf einmal schwer. "Und dich einfach durchzuvögeln", beendete er seinen Satz und in meiner Körpermitte breitete sich ein unbekanntes Kribbeln aus.
Ich wusste nicht was ich tun sollte, was ich fühlen sollte. Das einzige, das ich wusste war, dass ich ihm so nahe wie nur möglich sein wollte.
"Du hast ja keine Ahnung", raunte er und kam meinem Gesicht immer näher. Ich konnte seinen Atem auf meinen Lippen spüren als ein Geräusch zu vernehmen war, das von der Tür kam. Es hörte sich an als ob jemand die Tür aufschließen würde. "Verdammt", hörte ich Aleks murmeln. "Wir holen das nach", flüsterte er.
"Kannst du mir etwas zum Anziehen geben?", fragte ich.
"Am liebsten würde ich dich den ganzen Tag nackt vor mir haben, aber meine kleine Schwester ist leider auch noch da."
"Was zum Anziehen, Aleksandr", versuchte ich ihn und gleichermaßen mich abzulenken.
"Ich weiß, was du versuchst, aber ich kann in deinen Augen lesen, dass du mich genauso sehr willst wie ich dich."
Noch nie zuvor konnte jemand in meinen Augen lesen wie ich mich wirklich fühlte, was ich wirklich wollte, was ich wirklich sagte. Aleksandr war der erste und ich war mir verdammt noch mal sicher, dass mir das noch einmal zum Verhängnis wird. "Katinka?!"
"Ja?", rief sie aus dem Wohnzimmer. "Wo seid ihr?"
"Hier", sagte ich als ich im Wohnzimmer ankam.
"Wieso hast du geduscht?" Sie zog fragend eine Augenbraue hoch. "Ihr habt doch nicht?"
"Nein, haben wir nicht", warf ich schnell ein, bevor sie etwas Falsches denken konnte.
"Leider", hörte ich Aleksandr seufzen.
"Was läuft hier?", fragte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Dein, in der Pubertät stecken gebliebener, Bruder fand es ganz lustig mir eine Mehldusche zu verpassen. Deshalb musste ich duschen und habe jetzt nichts zum anziehen", erklärte ich.
"Oh. Ja, er ist leider ein wenig zurück geblieben", meinte sie mitleidig und ich schenkte ihr ein kleines Lächeln, das sie strahlen ließ. Ich fand es toll, dass sich Katinka über so kleine Sachen freuen konnte. "Ich borg' dir ein paar Sachen von mir."
Zehn Minuten später ging ich ins Wohnzimmer und zog den BH zurecht. Er war zu klein und meine Brüste drohten rauszuspringen. "Wie ich es mir schon gedacht habe. Er ist zu klein", hörte ich Katinka sagen.
"Sieht so aus, aber er sollte reichen bis ich nach Hause komme."
"Aleks, hör auf ihr so auf die Brüste zu glotzen", zischte sie leise, aber ich konnte es immer noch hören. "Aleksandr!"
"Hat dir niemand Manieren beigebracht?"
"Nein, aber du kannst das gerne ändern, angel", grinste er.
"Angel?", fragte Katinka mit hochgezogenen Brauen. "Was läuft da zwischen euch?"
"Nichts."
"Noch nicht."
"Du bist dir ja sehr sicher, Bruderherz", grinste Katinka.
"Du weißt doch, dass ich keinen Kampf verliere", meinte er und sah mir dabei in die Augen.
"Eingebildet. Eine weitere Eigenschaft", bemerkte ich. Aleksandr wusste was ich meinte, während Katinka uns nur verwirrt ansah.
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