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4 - Glück im Unglück

Nicht bearbeitet!  

„Wo warst du gestern?", wollte Trent wissen.

„Zu Hause", antwortete ich.

„Wieso?"

„Ich habe mich nicht wohlgefühlt."

„Was hast du gehabt? Warst du krank? Fühlst du dich jetzt besser?"

„Ja, Trent!" Seine Fragen irritierten mich. „Du bist nicht meine Mutter, ich bin dir keine Rechenschaft schuldig." Noch nie zuvor war ich so laut zu ihm gewesen. Dabei hatte ich gar nicht das Recht ihn so anzuschreien, immerhin hatte er sich Sorgen gemacht. Er wollte nur wissen, wie es mir ging, weil er mein Freund war und Fragen stellte, die in so einer Situation angebracht waren.

„Du hast recht", meinte er leise. „Tut mir leid, ich werde dich in Zukunft nicht mehr fragen, wieso du was tust. Schönen Tag noch, Elena."

„Trent ..." Mit einem leisen Fluch sah ich dabei zu, wie mein bester Freund von der Masse von Studenten verschluckt wurde.

„Du solltest ihm nachlaufen und dich entschuldigen", vernahm ich eine weibliche Stimme, die mir bekannt vorkam.

Links von mir stand Katinka, die in die Richtung sah, in die Trent verschwunden war. „Er hat es nur gut gemeint."

„Was weißt du denn schon? Du kennst weder Trent noch mich!"

„Es kann sein, dass ich euch beide nicht richtig kenne, aber so wie ich Trent kennen gelernt habe, würde er wollen, dass du zeigst, dass auch dir eure Freundschaft wichtig ist."

Sie hatte recht. „Es tut mir leid, dass ich- es tut mir leid."

„Das solltest du deinem besten Freund sagen."

„Ja, danke." Unsicher darüber, was soeben passiert war, versuchte ich meinem Freund zu folgen, um mich zu entschuldigen.



Die bittere braune Brühe, die sie hier als Kaffee verkauften, musste vorerst als Friedensangebot reichen. Als ich ihm nach meinem kurzen Gespräch mit Katinka gefolgt war, hatte ich ihn nicht finden können. Wahrscheinlich hatte er sich schon in den nächsten Hörsaal verzogen.

Aber ich war mir sicher, dass ich ihn wieder an unserem Tisch vorfinden würde. Und wenn nicht, dann würde ich ihn anrufen, und falls er abnahm, dann war seine Mailbox dran. Ich würde ihn mit Textnachrichten bombardieren.

Wie ich es mir gedacht hatte, saß er bereits an unserem Tisch und spielte mit seinem Telefon herum.

Mit dem gesüßten Heißgetränk in der Hand machte ich mich auf den Weg zu unserem Tisch. „Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe", gab ich leise von mir, als ich vor ihm stand. „Du hast es nur gut gemeint, und du weißt, dass ich ein emotionaler Krüppel bin, der nichts auf die Reihe bekommt."

„Das weiß ich doch", grinste er. „Emotionale Instabilität hin oder her, du bleibst meine beste Freundin, Elena. Aber wenn du mich nochmal so grundlos anschreist, dann schreie ich zurück."

„Geht klar", lachte ich und war froh, dass Trent mir vergeben hatte.

„Wo ist Katinka?"

„Wow, werdet ihr jetzt Freunde?" Ich sah ihn fragend an. „Na, du nennst sie nicht einfach die Neue. Die einzigen, die du beim Namen nennst sind Mac, weil er meistens bei uns sitzt, PJ, weil du dort dein Geld ablieferst und bekommst und ich. Sonst heißt es immer, das Mädchen dort hinten, der Footballspieler, der Biologe, et cetera, et cetera."

„Sie hat mir heute geholfen, mehr ist nicht dabei."

„Wenn du meinst", grinste er.



Es war schon eine Woche vergangen, seit ich mit Katinka geredet hatte. Wir aßen jeden Tag gemeinsam zu Mittag. Ich fühlte mich in ihrer Gegenwart schon viel wohler, auch wenn ich es äußerlich nicht zur Schau stellte. Vielleicht hatte Trent recht und Katinka und ich würden Freunde werden, auch wenn das nicht so schnell passieren würde.

Die begrenzte Anzahl meiner Freunde müsste wohl auf zwei erhöht werden.

Zu meinem Glück hatten auch die Träume über die grauen Augen aufgehört. Die schlaflosen Nächte wurden weniger, wie auch mein schlechtes Gewissen darüber, dass ich den Todestag meiner Mutter vergessen und mich stattdessen mit Alkohol betäubt hatte.

„Wenn du zu McFallon gehst, dann vergiss nicht, ihm zu seiner Buchveröffentlichung zu gratulieren", riet ich Katinka.

„Er hat ein Buch veröffentlicht?", fragte sie verwirrt.

„Ja, ich weiß nicht, wie es heißt, aber tu es einfach. Es verbessert deine Chancen, in seinen Kurs zu kommen."

„Danke für den Tipp."

„Kein Problem."

Ich wollte gerade das Gebäude verlassen, als ich ein Wimmern vernahm. Es war sehr leise, doch laut genug um meine Aufmerksamkeit zu erregen und mich zu veranlassen, nach dem Ursprung zu suchen.

„Hör mir gut zu, Süße", hörte ich eine tiefe Stimme zischen. Ich runzelte die Stirn und schlich näher in Richtung der Stimme. „Es ist erst zu Ende, wenn ich es sage, verstanden?" Es war wieder ein Wimmern zu vernehmen. Es war mehr als deutlich, dass die Frau nicht bei diesem Mann sein wollte. „Ob du das verstanden hast, habe ich gefragt!"

„J-ja." Mein Blut gefror zu Eis. Ich kannte diese Stimme. Das war unmissverständlich Katinka. Ich schielte um die Ecke und sah wie ein großer, muskulöser Typ Katinka gegen die Wand drückte und ihren Kiefer festhielt. Ich musste einschreiten.

„Hat dir deine Mutter keine Manieren beigebracht oder hast du einfach so viel Feingefühl wie ein Elefant im Porzellanladen?", fragte ich so laut, dass der Typ nun seine Aufmerksamkeit auch mich richtete. Katinka drehte ihr Gesicht in meine Richtung und sah mich mit rot unterlaufenen Augen an.

„Verschwinde, Blondi! Das hier geht dich nichts an", sagte er.

„Ich glaube schon, dass es mich was angeht, wenn du eine unschuldige Frau bedrängst", sagte ich und ging langsam näher auf die beiden zu.

„Ah, bist du jetzt die Retterin in der Not?", fragte er und schnaubte abfällig.

„Was dagegen?", fragte ich und zog eine Augenbraue hoch. Ich schaufelte mir gerade mein eigenes Grab.

„Nein", sagte er und grinste breit. „Du könntest doch mitmachen. Ich wollte schon immer mal einen Dreier haben und mit zwei so wunderschönen Frauen ..." In meinem Inneren zog sich alles zusammen und mein Mittagessen drohte, wieder hoch zu kommen.

Ich grinste ihn lüstern an und ging langsam auf ihn zu. Er ließ Katinka los und sie starrte mich mit großen Augen an. Ihr Freund jedoch, dessen Namen ich nicht kannte, sah mit geweiteten Pupillen zu mir. Ekelhaft. Langsam ging ich immer weiter auf den großen Mann zu, der mich fast um einen ganzen Kopf überragte. Meine Hand legte ich vorsichtig auf seine harte Brust und er platzierte seine riesigen Pranken auf meine Hüften. Sein Gesicht kam immer näher, sein Grinsen wurde immer breiter, Katinkas Augen immer größer und mein Atem immer schneller, bis ich mein Knie anhob und es ihm so fest in die Lendengegend rammte, dass er keuchend zu Boden stürzte.

Unverzüglich schnappte ich Katinkas Hand und lief mit ihr so schnell wie nur möglich davon. Keuchend kamen wir am Parkplatz an, wo Katinka mich zu ihrem Wagen führte. Ihre Hände zitterten so sehr, dass sie nicht einmal die Schlüssel halten konnte, also nahm ich sie ihr ab und bugsierte sie in den Beifahrersitz, damit ich fahren konnte.

„Wo wohnst du, Katinka?"

„Bei meinem Bruder", beantwortete sie leise meine Frage.

„Gut, und wo ist das?"

„Manson Street 5." Ich nickte und manövrierte den Wagen aus der Parklücke.

„Du musst dich beruhigen, okay?" Wir standen nun schon vor dem Appartementkomplex, doch Katinka hatte immer noch nicht aufgehört zu zittern. „Komm schon, lass uns erst einmal rein gehen", versuchte ich es dieses Mal sanft.

Sie nickte nur und öffnete die Wagentür. Oben angekommen öffnete ich die Tür mit dem Schlüssel und Katinka ließ sich auf das Sofa im geräumigen Wohnzimmer fallen. Sie stand immer noch unter Schock. Ich wusste nicht, ob sie mit mir darüber reden wollte, was gerade passiert war, aber ich wollte es auch gar nicht wissen. Ich hatte meine eigene Vergangenheit und meine eigenen Probleme, und doch wollte ich sie nicht alleine lassen, weil ich wusste, wie es war, alleine gelassen zu werden.

Ich würde warten, bis ihr Bruder nach Hause kam. Dann könnte ich gehen und wir beide könnten das, was heute passiert war, einfach vergessen.

„Er war mein Exfreund", fing sie unerwartet an zu erzählen.

Ich sah sie nicht an und sie mich auch nicht, wir sahen einfach beide aus dem Fenster und sahen zu wie sich graue Wolken am Himmel bildeten. „Wir waren vor fast einem Jahr noch zusammen. Ich war siebzehn und er war schon zwanzig. Für mich war er unerreichbar, er war der Frauenschwarm schlechthin und der schlimmste Feind meines Bruders. Am Anfang war es etwas Neues, etwas Ungewohntes, etwas...Verbotenes. Er war älter, sah gut aus und war verwickelt in illegale Sachen. Hätte ich damals lieber auf meinen Kopf als auf mein Herz gehört", sagte sie und schüttelte ihren Kopf, als Tränen den Weg zu ihrem Kinn fanden.

Ich legte ihr eine Hand auf die Schulter und drückte sie leicht.

Sie wusste, dass es das Einzige war, was ich ihr in diesem Moment geben konnte. Ich verstand, was sie meinte, und sie wusste es. „Am Anfang unserer Beziehung hat er mich wie eine Prinzessin behandelt. Wir haben uns immer heimlich getroffen, weil keiner wissen durfte, dass wir zusammen waren. Er hat mir immer kleine Geschenke gemacht, mir gesagt wie sehr er mich lieben würde, und immer versucht, das krumme Zeug, das er gedreht hat, von mir fernzuhalten. Aber nach einigen Monaten wurde er so ... gebieterisch. Er hat mich nicht mehr wie seine Freundin behandelt, sondern wie ein Ding, etwas, das er besaß, etwas, das ihm gehörte. Aber ich wollte das nicht. Ich war keine Sache, kein Ding. Ich war seine Freundin. Ein menschliches Wesen mit Gefühlen", sagte sie mit Nachdruck. „Er hat mir sogar verboten auszugehen, mit meinen Freundinnen. Er hat mir alles verboten." Rückblickend klang sie entsetzt und wütend.

„Jedes Mal, wenn die Freunde meines Bruders bei uns zu Hause waren, schrie er mich an. Er ließ seine Wut an irgendwelchen Gegenständen aus, die er zertrümmerte, am Anfang jedenfalls. Als der beste Freund meines Bruders bei uns übernachtete, ist er total ausgerastet. Er hat mich geschlagen, mir unterstellt, dass ich mit ihm geschlafen hätte, dass ich ihn nicht wirklich liebte, aber er hat sich entschuldigt. Er hat beteuert, geschworen und versprochen, dass es das erste und das letzte Mal sei, dass er so Hand an mich gelegt habe. Und ich habe ihm geglaubt. Egal, was er zu der Zeit getan hätte, ich wäre immer zu ihm gestanden, wäre immer an seiner Seite geblieben." Sie schluchzte laut auf und verbarg ihr Gesicht in ihren Händen. Ich merkte, dass es ihr unangenehm war, vor mir zu weinen und ich verstand auch, wieso. Sie dachte, dass sie Schwäche zeigen würde, aber sie war nicht schwach.

Darüber sprechen zu können und es nicht einfach in die hintersten Ecken des Gehirns zu schieben und den Frust in sich hinein zu fressen ist keine Schwäche.

Ich war schwach. Sie nicht.

„Zu meinem achtzehnten Geburtstag sind wir weggefahren. Alex dachte, dass ich bei meiner besten Freundin übernachten würde. Jacob, so heißt er, und ich fuhren in ein Hotel in eine andere Stadt. Ich war bereit, mit ihm zu schlafen, ihm meine Jungfräulichkeit zu schenken. Es war die schönste Nacht meines Lebens. Er ging so zart und liebevoll mit mir um, als ob ich aus Glas wäre. Der Morgen darauf war die Hölle."

Ich wusste nicht, was als Nächstes kommen würde. Würde sie mir erzählen, dass er sie nur benutzt hatte um ihrem Bruder eines auszuwischen? Würde sie mir erzählen, dass es nur eine Wette war? Dass er ihr das Herz gebrochen hatte?

„Er wollte von mir, dass ich mich entschied. Entweder er oder mein Bruder. Er hat von mir verlangt, meinem Bruder den Rücken zuzukehren und mich für ihn zu entscheiden. Nein, er hat es nicht verlangt, er hat es befohlen. Da habe ich einen Schlussstrich gezogen. Egal, wie sehr ich ihn liebte, mein Bruder war meine Familie. Er stand für mich an erster Stelle, und ich wusste immer, dass mein Bruder eine solche Entscheidung nie von mir verlangt hätte."

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